ich bin schon öfters durch Dr. Google auf dieses Forum aufmerksam geworden aber mehr als nur mitlesen wollte ich bislang nie.
Eins sei gesagt: Ich schreibe auch über Dinge, die hier schon besprochen und ich teilweise auch gelesen habe. Ich möchte mir diesem Post aber auch ein paar Gedanken selber ordnen und verarbeiten.
Ich bin 31 Jahre alt und irgendwie wird es bei mir von Monat zu Monat schlimmer. Ich möchte Euch gerne ein paar Zeilen über meine Leiden schreiben, in der Hoffnung das ein oder andere Feedback zu bekommen.
Mein Problem: Anscheinend kämpfe ich mit massiven psychosomatischen Symptomen, die ich einfach nicht in den Griff bekomme….
Alles fing vor zwei Jahren an. Beruflich eine stressige Phase, ein Umzug und noch das ein oder andere begleitende kleinere Problem. Dazu kommt meine innere Seite. Ich war immer nur (beruflich) auf der Überholspur unterwegs. Masterstudium neben dem Vollzeitjob war selbstverständlich. Mehrere Abteilungen gleichzeitig führen? Klar doch! Dazu mein Perfektionismus, Pedantismus und meine Ungeduld…
Dann kam der Einschlag: Panikattacke mit allem drum und dran abends im Bett, damals dachte ich an einen Herzinfarkt. Per Notarzt ins Krankenhaus. Durchgecheckt und nichts festgestellt. Natürlich mal hier und da kleinere unwesentliche Befunde aber nicht wirklich ursächliches oder pathologisches. Seither habe ich immer mal wieder eine Panikattacke. Seit der dritten oder vierten weiß ich auch, dass es „nur“ Angst ist und ich kann mit den Attacken umgehen. Angst machen sie mir trotzdem immer noch.
Das schlimmste ist aber mein „Allgemeinzustand“. Ich fühle mich nicht mehr belastbar. Durch den Arbeitstag zu kommen ist eine Qual. Das liegt vor allem an körperlichen Beschwerden die mal mehr mal weniger vorhanden sind:
⁃ Starker Reklux
⁃ Spannungskopfschmerz
⁃ Benommenheit/Schwindel
⁃ Erschöpfung bzw. allgemeines Krankheitsgefühl
⁃ Dauermuskelkater
⁃ Kribbelnde Finger und Füße
⁃ Hautausschlag im Gesicht
⁃ Tinnitus
Dabei sind die Kopfschmerzen und die Benommenheit am schlimmsten. Den Bürotag zu überstehen ist nicht einfach. Auch kann ich wenig dagegen machen.
Seit zwei Jahren fahnde ich nach körperlichen Ursachen für meine Symptome. Unzählige Blutuntersuchungen, zwei Magenspiegelungen, Orthopäde, Neurologe, Gastroenterologe, und und und.
Raus gekommen ist natürlich immer NICHTS. Rein gar nichts.
Mein Klassiker: Histaminintoleranz. Trotz Bluttest, Versuchen mit Antihistaminika und verschiedenen Diätversuchen dümple ich immer noch in der „hab ich - hab ich nicht“-Blase rum.
Eigentlich grüble ich seit zwei Jahren Tag für Tag darüber, was ich denn habe. Das macht mir Angst und ich beschäftige bin fast andauernd damit.
Ich bin auch streckenweise davon überzeugt, dass alles psychische Ursachen hat - Tage später bin ich dann wieder davon überzeugt, dass meine verspannte Nackenmuskulatur, die steilgestellte HWS und meine nachgewiesene CMD hinter allem steckt.
Fakt ist: Ich weiß nicht mehr weiter. Ich möchte noch so vieles machen, auch beruflich. Aber wie? Aktuell bin ich wenig belastbar und ein Häufchen Elend… Ab und zu am Tag aber auch wieder richtig gut drauf und alles ist normal!
Ich spiele jede Woche Fussball und nach 10 Minuten ist alles Tutti und mir gehts blendend. Am nächsten Tag dröhnt wieder der Kopf und ich schwanke hin und her…dann ist alles „wie im Film“.
Ich hatte inzwischen ein Erstgespräch bei einer Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie), die mir „nur“ sagte ich solle lieber zu einem Tiefenpsychologie gehen. Jetzt warte ich dort die nächste Ewigkeit auf einen Termin.
Hat jemand von Euch ein paar Ratschläge für mich? Oder auch nur ein paar Zeilen Feedback. Ich bin mittlerweile soweit mich auf alles einzulassen, Hauptsache es wird wieder besser.
Die Zeilen zu schreiben taten mir gut aber meine Angst, ich komme da nicht raus oder habe wirklich etwas unauffindbar körperliches, ist einfach immer da. Auch jetzt.
Danke und LG,
Karoshi
23.09.2016 21:18 • • 25.09.2016 #1