Ich entdecke ganz viele Gemeinsamkeiten zu meiner Angstproblematik. Meine Ängste sind auch fließend, beziehen sich meistens auf den Körper und kreisen dann (zwanghaft?) um ein bestimmtes Organ oder einen Bereich. Mal ist es das Herzstolpern oder Herzrasen, dann die Kurzatmigkeit, dann wieder der Schwindel. Manchmal auch ohne jeden Symptombezug diffuse Ängste vor Krebs im Endstadium und den nahenden Tod. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Angst einem Hinweise gibt, wenn wir in irgendeiner Form aus dem Gleichgewicht geraten sind. Bei mir persönlich hat es immer auch etwas mit Überstimulation bzw. Reizüberflutung zu tun und dem Gefühl, den Anforderungen nicht mehr gerecht werden zu können. Ich lebe auch immer wieder über meine Bedürfnisse und denke, es ist ein Signal, sich wieder mehr um sich selber zu kümmern. Wenn sich die Angst aber sehr stark manifestiert hat, ist es für mich schwer, da wieder rauszukommen.
Manchmal ist es vielleicht auch hilfreich, sich nicht vollends von der Angst absorbieren zu lassen. Ich glaube es war mal Viktor Frankl, der mal gesagt haben soll: Man muß sich nicht alles von sich selber gefallen lassen. Also der Angst nicht viel Raum geben und vielleicht sich bewusst anderen Dingen zuwenden. Auf manche Ursachen wird man vielleicht auch keine Antworten finden können. Mir hilft dann manchmal ein ganz pragmatischer Ansatz, indem ich versuche die Stresshormone aus dem Körper zu bekommen. Das versuche ich mit Ausdauersport und Meditation und wenn das beides bei mir zu einer Routine wird, bekomme ich das Stress- und Angstlevel runtergeschraubt.
Es gibt sicherlich viele Strategien im Umgang mit dieser Krankheit und jeder steht vor der Herausforderung, für sich einen passenden Weg zu finden.
14.09.2022 21:01 • x 2 #61