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Hallo zusammen,
ich bin 28 Jahre alt, habe einen super Job, eine super Frau, einen Sohn der demnächst 1 Jahr alt wird und wir erwarten erfreut noch ein Kind.
Ich war schon immer etwas panisch was Krankenheiten angeht und habe deshalb bewusst Arzt Besuche vermieden, da ich immer der Meinung war nicht wissen zu wollen wenn ich etwas schlimmes hätte.
Nun kam es vor ca. 4 Wochen aber dazu das meine Frau mich überredete mal ein Blutbild machen zu lassen. Ab da gings dann leider los...
Das warten auf die Ergebnisse machte mich nervös,konnte kaum schlafen etc. Am nächsten Tag sagte mit der Arzt dann das Leberwerte und Entzündungswerte leicht erhöht wären, es aber keinen Grund zur Beunruhigung gäbe. Leicht gesagt...Kurz darauf machte ich mir gedanken was mit meiner Frau und den Kindern passieren würde sollte ich ernsthaft bzw. tödlich krank sein. Das schlimmste was man dann machen kann ist googlen...was ich natürlich tat. Körperlich begannen die Probleme dann mit Herzstechen Schwindel und Kraftlosigkeit. Laut Google Herzinfarkt also ab ins KH. EKG Blut Herzultraschall alles gut also wieder nach hause. Nun hat mein HA mich für 1 Woche krank geschrieben und meinte ich soll mich mal richtig erholen. Jedesmal wenn ich etwas unternahm hatte ich immer wieder schwindel und diese Kraftlosigkeit worauf natürlich wieder Panik folgte. 1 Woche später das gleiche allerdings kamen schmerzen im linken Arm dazu. Wieder ins KH ohne Befund. Das ganze ging dann 2 Wochen so mit zwischenzeitlichen HA besuchen der immer wieder sagte das ich nichts habe. Erster Arbeitstag nach der langen Arbeitsunfähigkeit ging gut. Am 2. Tag aber wieder Kraftlosigkeit Herzschmerz und Schwindel. Direkt ins KH. Dort war dann ein Blutwert ganz leicht erhöht der laut Arzt meist ohne Bedeutung ist aber dennoch auch auf eine Lungenembolie hinweisen kann. Da wars vorbei...mein Puls ging an die Decke und ich dachte die ganze Zeit nur hätte Krebs oder ähnliches. CT gemacht vom Brustkorb und Durchblutung Gott sei dank alles gut. Der Arzt hat meine Panikattacke gemerkt und mir empfohlen das in den Griff zu kriegen. Gut reden der Mann... Der HA hat mich nochmals ne Woche krank geschrieben. Seitdem habe ich so gut wie kein Herzstechen mehr. Heute auf der Arbeit ging dann wieder dieser Schwindel und extreme Kraftlosigkeit los. Zu erwähnen ist noch das mein linker Arm ständig schwach wird oder kribbelt. Mein Chef hat mich darauf nach hause geschickt...
Nun weiß ich nicht mehr weiter. Ständig habe ich Schwächeanfälle und immer diese Angst davor Herzinfarkt Schlaganfälle Krebs Tumoren MS oder ähnliches zu haben. Ich habe Angst meinem Job zu verlieren (Dort sage ich immer das ich nur Schwächeanfälle habe). Ich weiß leider noch nicht wie es weiter geht...Jeden 2. Tag habe ich Angst vor einer neuen Krankheit.
Zum Thema Stress: natürlich lässt mich mein Sohn kaum schlafen, auf der Arbeit läuft es gerade auch nicht so toll aber im großen und ganzen muss ich sagen habe ich schon schlimmeres erlebt.
Ich esse weniger und habe mit Sport derzeit aufgehört owbohl ich sonst immer sehr viel mache.
Warum ich euch das alles erzähle kann ich nicht genau sagen...habe eig. nur die Hoffnung das andere ebenfalls solche Symptome haben um vll. schwere Erkrankungen aus meinen Gedanken zu verbannen.
Ich glaube meine größe Angst ist meine Kinder nicht groß werden zu sehen...

31.08.2016 21:17 • 01.09.2016 #1


15 Antworten ↓


Lieber DanielM,

dein Bericht hat mich soeben berührt, weil ich aus deinen Zeilen die Angst fühlen kann. Ich kann dir nur sagen, dass ich deine Symptome ALLE kenne. Auch ich hatte so viele Jahre Angst, dass ich mein Kind nicht mehr versorgen kann. Immer wieder verschiedene Ängste, Körperstörungen, Untersuchungen. Jahrlange Herzneurose begleitete auch mein Leben.

Meine Angsterkrankung begann mit 21 Jahren. Es gab aber auch angstfreie Jahre.
Dieses Jahr war beruflich und privat sehr belastend, somit war ich wieder in der Angstspirale. Langsam wird`s besser, durch viel Meditation, Bewegung und Entspannungstraining.
Hier findest du Menschen, denen es ähnlich geht, oder ergangen ist. Das ist sehr hilfreich.
Erstmal wünsche ich dir alles Gute und schicke dir liebe Grüße
PS.: Immerhin hast du TOP Werte und bist gut durchuntersucht! Ich trau mich nicht mal zum Doc!

A


Schwindel Herzstechen Kribbeln im Arm

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Hallo Blumenfreude,

lieben Dank für deine aufbauenden Worte!
Die Angst an krankheit zu sterben und meine Familie alleine zu lassen ist einfach zu groß...

Meinst du wir haben diese Probleme weil wir uns zu viel gedanken machen?zu viel Stress? Hilft dir Meditation sehr?

Auch ich wünsche dir natürlich alles gute und ganz liebe Grüße.

Hallo Daniel

Ich kenne das auch sehr gut, wenn ich deinen Text lese, so könnte dieser auch von mir sein. Mittlerweile habe ich mich damit abgefunden, dass ich mir einfach nicht zuviele Gedanke über die Zukunft machen darf und es geht schon sehr viel besser.

@piedone: das versuche ich auch aber es gelingt mir nicht wirklich...Hat dir irgendwas geholfen deine Gedanken freier zu bekommen?

Also die Untersuchungen und die Gewissheit, dass alles in Ordnung ist haben mir schon sehr geholfen. Dadurch habe ich wieder richtig angefangen zu trainieren und das hilft auch. Hat aber schon eine Weile gedauert und ab und zu zweifle ich immer noch, vor allem betreffend Blutdruck bin ich empfindlich im Moment.

Lieber DanielM,

ja, ich denke schon, dass es da Zusammenhänge gibt. Ich musste lernen zu akzeptieren, dass ich nicht ALLES richtig machen muss, auch fehlerhaft sein darf, nicht perfekt sein muss. Als allein erziehende Mutter war das nicht so einfach. Ich habe den größten Teil der Verantwortung übernommen.
Meditation: Kristin Neff - Selbstmitgefühl _ das hat mir sehr gut getan.
Meine aktuellen Ängste sind nach einer traumatischen Erfahrung (Gewalt) wieder reaktiviert worden.
Lieben Gruß an dich

@piedone: Danke für deine Tipps!

@blumenfreude: auch dir danke ich für deine Tipps und wünsche dir vom ganzen Herzen nur das Beste. Als alleinerziehende Mutter kannst du sehr stolz auf dich sein! Du hast es geschafft trotz eigener extremer Probleme und Schwierigkeiten ein Kind bzw. Kinder groß zu ziehen. Dafür hast meinen vollsten Respekt.
Das hinzugekommende Gewalterlebnis tut mit sehr leid...ich wünsche dir sehr viel Kraft um die Sache zu verarbeiten.

LG
Daniel

Lieber Daniel,

ganz lieben Dank! Ja, ich bin auf dem Weg der Besserung! Aber es hat mich traurig gestimmt, dass ich nach so vielen angstfreien Jahren wieder Panikattacken bekommen habe und meine Angststörung wieder aktiv geworden ist.
Danke für dein Mitgefühl und alles Liebe für dich
LG Blumenfreude

Hallo Daniel,

du musst dir Hilfe suchen...lernen diese Krankheit zu verstehen und lernen damit umgehen zu können. Alles anderes hilft da nicht. Natürlich bringen Untersuchungen immer Sicherheit und ein gutes Gefühl...dennoch ist das keine Hilfe auf Dauer.

Danke Barca aber ich sträube mich davor zu einem Psychater zu gehen. Habe die Hoffnung es selber in den Griff zu kriegen.

Kann mich in deinem Beitrag 1 zu 1 wiederfinden.
Auch ich hab nen Sohn, der fast 4 ist und es wäre das schlimmste, ihn nicht großwerden zu sehen.
Bin teilweise auch überängstlich, dass ihm nichts passiert und versuche natürlich trotzdem, ihn mit meiner eigenen Angst nicht anzustecken.

Was mir bei Deinem Beitrag auffällt: du hast nen super Job, in dem es aber momentan nicht läuft.
Hast Du wirklich einen super Job?
Mach mal für Dich allein ne Liste: was gefällt Dir dort und andererseits was für Kompromisse machst du.
Bist Du aus Bequemlichkeit dort oder ist es wirklich ne tolle Arbeitsstelle?

Ich frage so provokant, weil ich nach 8 Jahren endlich meinen Job gekündigt habe.
Ich habe mich dort auch wohlgefühlt.... dachte ich...
ich leide an Schwindel etc seit über 5 Jahren und meine beste Freundin hat mir mal den Kopf gewaschen, ich sei doch gar nicht glücklich.
Man selbst will es ja nicht wahr haben 'lief doch alles' ...

Rückblickend (gekündigt hatte ich zum 30.7.16, habe n neuen Job, den ich aber bewusst nur 3 Tage mache, um für die Familie, aber auch für Hobbies, genug Zeit zu haben.
Vom finanziellen her wird das mit nur 25 Std/Woche nicht auf Jahre gehn, aber vielleicht 1-2 Jahre, bis ich mit mir selbst wieder im reinen bin...) hätte ich 2 Jahre früher kündigen sollen...

Wünsch Dir alles Gute!

Die extreme Angst um das Kind kann ich mehr als nachempfinden. Tut gut sowas von jemandem zu hören der so ziemlich in der gleichen Situation ist wie man selbst.
Ich habe eine sehr guten Arbeitsplatz mit Zukunft und gutem Verdienst. Auch mache ich mich dort nicht kaputt. Allerdings muss ich zugeben das die Aufgaben mich kaum interessieren oder erfüllen. Zum Teil bin ich sehr genervt von meinen Kollegen. Aber wie gesagt: Dort einen Job zu bekommen ist äußerst schwierig und für meine Familie das Beste.
Deinen Wunsch nicht mehr 5 oder 6 mal die Woche arbeiten zu gehen kann ich gerade sehr gut nachvollziehen und wäre auch ein traum von mir. Die Zeit die man mit der Familie und Hobbys verbringen kann ist mit einem Vollzeit Job doch begrenzt.
Meinst du das dein früherer Job deine Probleme verstärkt hat? Lag es daran das du dort keine Erfüllung gesehen hast? Evtl. mangelndes Interesse an Aufgaben?

Zitat von DanielM:
Danke Barca aber ich sträube mich davor zu einem Psychater zu gehen. Habe die Hoffnung es selber in den Griff zu kriegen.


tut mir leid aber ich bin überzeugt das du das nicht in Griff bekommen wirst alleine....dafür sind die Ausmasse die du beschrieben hast schon viel zu arg gewesen...allein wie oft du schon im KH warst zeigt wie akut es bereits bei dir ist und noch werden kann...sprich mit deinem Hausarzt such dir nen guten Psychologen (der auf Angst und Panik spezialisiert ist) und lass dir Helfen.

Wahrscheinlich hast du recht Barca und ich werde über deinen Rat nachdenken. Danke dir!

@Daniel : ich schreib dir mal ne PN !

A


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Dr. Matthias Nagel
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