Ja, das Problem ist eben wirklich, dass wir Angstpatienten ein bisschen wie ein trockener Alk. sind - die Krankheit wird uns vermutlich ein Leben lang begleiten. Wir können aber lernen, damit umzugehen - Einbrüche, wie du jetzt einen hast, können trotzdem immer mal wieder kommen. Lass dich davon nicht entmutigen - du bist stärker als dieser Mist und auch, wenn es sich gerade nicht so anfühlt für dich - es werden definitiv wieder bessere Zeiten kommen. Das geht vorbei, verlass dich drauf!
Wenn du es irgend schaffst, versuche, dich so gut es geht, abzulenken und die Gedanken immer wieder aufs Neue wegzuschicken. Nicht in eine innere Diskussion mit deinen Ängsten gehen, wenn du das Gefühl hast, dass du sie im Moment sowieso verlieren würdest. Dann lieber wegschieben und dich damit beschäftigen, wenn du wieder stabiler bist.
Das mit dem Appetit kenne ich leider nur zu gut. Sobald es mir nicht gut geht, habe ich von jetzt auf gleich keinen Hunger mehr. Vor einigen Jahren hatte ich so eine Phase und da hab ich binnen 6 Wochen um die 12 Kilo verloren. Ich hab einfach kaum was runter bekommen. Das Problem ist, dass man seinem Körper Energie geben muss, damit er einen bzgl der Angst unterstützen kann. Essen und Schlaf sind enorm wichtig in diesen Phasen. Wenn du also sagst, dass du trotzdem irgendwie isst, kann ich das nur unterstützen! Versuch, deinem Körper soviel Gutes zu tun, wie du nur kannst. Beweg dich (zur Not in der Wohnung, mach Übungen für den Rücken oder Yoga - wenn du da umkippst, ist es nicht schlimm), nimm ein Bad, hör schöne Musik, lass dich kraulen oder was auch immer dir ein gutes Körpergefühl gibt. Das alles hilft.
Wenn die Anspannung zu hoch wird, nutze Skills, um dich wieder runterzubringen. Ein Haargummi um's Handgelenk und das gegen das Handgelenk schnipsen lassen z. B. Oder etwas sehr scharfes essen wie Chili. Google das ruhig mal, es gibt ganz viele Skills, die andere Körperreize setzen und dadurch die innere Anspannung reduzieren. Sowas nutzen in der Regel Borderliner, aber in Bezug auf starke Angst hilft sowas genauso gut Angstpatienten.
Und ein letzter Tipp, der erstaunlich gut funktioniert:
Dein Gehirn ist leicht zu überlisten Wenn du ein paar Minuten lächelst oder lachst, deine Körperhaltung aufrichtest, ändert sich dein Gemütszustand. Das hat was damit zu tun, dass du bestimmte Muskelgruppen aktivierst, die dem Hirn signalisieren, dass du glücklich bist (weil man eben normalerweise nur lächelt, wenn man glücklich ist). Du wirst sehen, daß Hirn schaltet ziemlich schnell um. Hört sich total banal an, ist aber tatsächlich auch wissenschaftlich nachgewiesen.
Alles Liebe und fühl dich umarmt!
31.03.2018 12:26 •
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