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Hallo zusammen,

ich möchte hier mal kurz meine Situation erklären und fragen, ob jemand damit Erfahrung hat.

Seit etwa zwei Wochen leide ich unter einer Art Schwindel und Benommenheit. Ich habe eine relativ stark ausgeprägte Angststörung und Hypochondrie. Mein Körper lässt sich jedes Mal etwas Neues einfallen, und aktuell ist es der Schwindel. Dazu kommt, dass sich meine Beine und Arme sehr schwer anfühlen und mich Treppensteigen richtig anstrengt.

Natürlich bekomme ich sofort Panik in Richtung MS, ALS etc.

Letztes Jahr im Februar hatte ich einen regelrechten Ärzte-Marathon hinter mir, weil ich Probleme mit dem Unterleib hatte. Ich habe Blutuntersuchungen, MRTs von HWS, LWS und Kopf, eine Lumbalpunktion in der Wirbelsäule, NLG/EMG bei einem Neurologen, eine Magen-Darm-Spiegelung, HNO und Kardiologe machen lassen. Gefunden wurde nur ein Zwerchfellbruch.

Die Angst blieb jedoch. Meist vergeht kein Tag, an dem ich nicht vor irgendeinem Symptom in meinem Körper Angst habe.

Die Symptome (Unterleib) vom letzten Jahr sind größtenteils verschwunden, aber aktuell ist dieser blöde Schwindel da und ich habe Angst vor einer schlimmen Krankheit.

Ich fühle mich richtig unsicher auf den Beinen und habe Angst umzukippen. Je mehr ich mich hineinsteigere, desto schlimmer wird es natürlich auch. Meine Atmung wird zudem sehr flach. Ein leichter Tinnitus kommt hinzu. Es gibt Momente, da ist es komplett weg, weil ich abgelenkt bin.

Können solche starken Symptome wirklich von einer Angststörung kommen? Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass mein Nervensystem durch diese lang anhaltende Angststörung so überlastet ist, dass es nun mit Schwindel reagiert.

Es handelt sich auch nicht um einen kurzen Schwindel von wenigen Minuten, sondern der hält schon eine ganze Weile an, meistens bis ich komplett abgelenkt bin. Auf der Arbeit habe ich diesen Schwindel das erste Mal bemerkt, da ich dort viel Zeit habe und wenig gefordert bin.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und weiß, was man tun könnte?

Ich beginne heute eine Psychotherapie und hoffe, dass diese hilft.

03.06.2024 10:06 • 05.06.2024 x 2 #1


27 Antworten ↓


Ich habe das auch mit dem Schwindel. Aber bei mir kommt es definitiv von Verspannungen. Und die werde ich auch derzeit nicht los, weil, je mehr Angst und Panik ich habe desto schlimmer verkrampft sich bei mir alles.

A


Schwindel / Benommenheit durch Angststörung?

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Das mit Verpannungen habe ich schon oft gelesen, dass das mit der HWS und Nacken zutun haben soll. Ich merke schon das mein Nacken schwerer ist wenn ich den Schwindel habe, aber ob ich das direkt als sehr verspannt betiteln würde, weiß ich nicht. Aber ich denke ich gehe mal zu einem Orthopäden/Osteopathen und lass das mal checken

Ich war auch beim Orthopäden. Der hat versucht mich einzurenken, aber mein Nacken und die Schulter sind steinhart.
Ich würde dir auch mal einen Orthopäden empfehlen.

Ich habe ein Heizkissen das nur Schultern und Nacken bedenkt. Das hilft sehr gut gegen Verspannungen.

Hallo, ich habe genau das gleiche wie du! Der Schwindel ist richtig nervig aber kommt tatsächlich von der Angststörung (zumindest bei mir)
Seitdem ich mein Medikament (Sertralin) erhöht habe, ist der Schwindel Gott sei dank fast weg. Angst umzukippen habe ich permanent leider und das Gefühl, dass meine Hände und Beine nicht richtig funktionieren … einen Tinnitus habe ich auch, wenn es so richtig doll wird mit der Angst. Die Psyche kann unglaublich fiese Symptome auslösen. Die Therapie wird dir auf jedenfall helfen! Ich hab am Anfang auch nicht dran geglaubt, weil die körperlichen Symptome echt ätzend waren und irgendwann auch 24/7 da waren. Mit der Therapie wird es Stück für Stück besser. Hatte auch einen Ärztemarathon hinter mir weil ich mir sicher war, dass ich irgendwas körperliches habe … dem war nicht so.

Alles gute!

Zitat von Avarella:
Ich habe ein Heizkissen das nur Schultern und Nacken bedenkt. Das hilft sehr gut gegen Verspannungen.

bedeckt sollte das natürlich heissen

@Sternenbild Hey VIELEN DANK für deine tolle Antwort. Das beruhigt mich gerade doch sehr. Medikamente nehme ich aktuell keine, bin am überlegen, ob ich diese für eine zusätzliche Unterstützung zur Therapie nehmen sollte.
Ich wünsche dir auch alles gute weiterhin!

@Sternenbild Tinnitus habe ich auch extrem schlimm. Je angespannter und verkrampfter ich bin, desto schlimmer wird das alles..

Hallo @Marciiy93

Zitat:
Können solche starken Symptome wirklich von einer Angststörung kommen?


Ja. Als es bei mir vor ein paar Monaten mit der Panik anfing und ich mich in eine richtig tiefe Krankheitsneurose hineingesteigert hatte, saß ich 3 Meter vom Fernseher entfernt und dachte ich hätte Leonardos Sfumato entdeckt.

Jede Bewegung war verschwommen. Habe ich den Kopf gedreht, dachte ich ich fahre auf einem Boot. Auf/Ab/schwipp/schwapp.

Furchtbares Gefühl und Teil einer Derealisation.

Zitat:
Ich habe eine relativ stark ausgeprägte Angststörung und Hypochondrie.


Zum Glück kannst Du noch arbeiten gehen. Ich hätte keine 2 Minuten-Gespräche mehr führen können, so durcheinander war ich im Kopf von der Angst krank zu sein.

Hallo zusammen,

ich kenne es auch-dieser Schwindel ist schlimm…ich ziehe mich dadurch auch immer mehr zurück und er belastet mich sehr.
Ich denke immer da muss doch etwas sein aber es ist wohl wirklich psychosomatisch. Ich hoffe sehr, dass ich durch professionelle Hilfe diesen Schwindel los werde.
Liebste Grüße

Zitat von Marciiy93:
Können solche starken Symptome wirklich von einer Angststörung kommen?

Definitiv ja.
Du leidest vermutlich (wie übrigens sehr viele hier) unter dem Psychogenen/Phobischen Schwankschwindel, welcher typisch ist für Angststörungen. Wenn dir nicht übel ist durch den Schwindel oder du kreislauftechnisch nicht Gefahr läufst, fast umzukippen, dann ist das exakt diese Art von Schwindel. Auch deine Beschreibung, dass Ablenkung den Schwindel eher verschwinden lässt, ist typisch.
Der besagte Schwindel ist mir auch bestens bekannt aus den letzten Jahren. Es war bei mir zu meinen Hypochondrie-Hochzeiten ganz extrem - das passt also auch zu deinen Beschreibungen.

HWS-Verspannungen sind übrigens bei Angstgestörten auch ein sehr häufiges Symptom (war und ist immer noch ein Problem bei mir an manchen Tagen je nach mentalem Zustand).
Das kann bis in den Kopf ziehen und sogar bis vor in die Augen.
Die Ursache ist also auch hier zum großen Teil psychischer Natur.
Die HWS-Verspannungen bei Angstgestörten sind aber selten der Auslöser für den Schwindel (der kommt wie gesagt wirklich meist rein durch die Psyche zustande).

Bei beiden Sachen (Schwindel und Verspannungen) helfen tägliche (!) Entspannungsübungen (PMR, Meditation usw) recht gut. Man muss es aber wirklich regelmäßig machen und nicht nur 1-2x die Woche je nach Laune, weil das nicht reicht, um deine System dauerhaft runterzufahren.

@SteveRogers

Hey, vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Deine Beschreibung passt schon ziemlich genau zu dem, was ich habe.

Die größte Angst kommt immer dann, wenn ich der Meinung bin, dass ich gerade nicht in meiner Angst bin (zumindest bewusst; was das Unterbewusstsein macht, ist noch eine andere Sache) und ich dennoch diesen Schwindel spüre.

Wenn ich morgens aufwache, habe ich schon Angst aufzustehen, denn der Schwindel könnte ja noch da sein. Und selbstverständlich ist er dann auch noch da.

Am Anfang war es so, dass der Schwindel nach der Angstattacke komplett weg war oder zumindest nicht wahrnehmbar. Jetzt ist er immer da, mal stärker, mal schwächer, aber dauerhaft. Das macht mir natürlich Angst.

Mein Nacken fühlt sich auch ziemlich schwer an, also denke ich, dass das auch etwas mit einer Verspannung im HWS-Bereich zu tun haben könnte.
Ich habe einen Termin bei einem Physiotherapeuten und auch bei einem Chiropraktiker, der sich das mal ansehen möchte.

Angsttypisch habe ich natürlich auch Gedanken wie: Was, wenn es ein Tumor ist, der auf die HWS drückt? Was, wenn es MS ist? etc. Das stresst mich alles so sehr...

@Tine07 ich wüsche dir auf jeden Fall das beste! ich mache jetzt eine Kombi aus Psychotherapie und Physiotherapie bzw. Pohltherapie. Die Pohltherapie ist auch eine Körpertherapie welche speziell auf Faszien und Muskulatur eingeht. Schau es dir doch einmal an

@Marciiy93 so war es bei mir auch, dass der Schwindel nach der Angstattacke immer weg war. Dafür habe ich mich wie gerädert gefühlt … Augenflimmern kam auch oft zu der Attacke dazu. An MS und co dachte ich damals auch … hat sich aber natürlich nicht bestätigt.

Glaub mir, eine Therapie wirkt Wunder. Ich musste zusätzlich noch Tabletten nehmen, da ich mit 2 kleinen Kindern zuhause bin. Die brauchten mich so schnell wie möglich wieder auf den Beinen.

Ich bin nirgends mehr hingegangen … mittlerweile geht alles wieder ganz gut. Samstag fahren wir sogar ins Freibad - das wäre damals undenkbar gewesen weil ich so eine Angst vor dem umkippen hatte.

Es wird vielleicht einige Wochen dauern aber du wirst das packen!

@Sternenbild das klingt doch gut. Nur leider geht der Schwindel auch nach den Attacken nicht mehr weg aktuell. Ich habe ihn seit ein paar Tagen dauerhaft :/. Ich gebe mein bestes! Es freut mich sehr zu hören, dass du auf einem sehr gutem Weg bist.

@Marciiy93

Hey das könnten alles meine Texte sein.

Nur das ich nach 4 Episoden weiss , es ist die psysche, aber ich kann immer noch nicht damit umgehen.

Was jetzt zum Schwindel und der Unruhe noch dazulsm ist das mein ganzer Körper schwer wie blei ist , ich hab das Gefühl es zieht mich nach unten .

Je mehr Angst ich habe desto schlimmer alles.

Habe vor 12 Tagen Vrnlafaxin von 150 auf 225 erhöht , ich weiss nicht ob es auch mit rein spielt oder die pure Angst ist.

Ich Dreh hier jeden Tag voll am Rad.

Was ich damit sagen will ist , nicht das ich es jemanden wünsche aber es beruhigt mich immer ein wenig Wenn andere auch solche Sachen haben ...


Nur ich versteh nicht warum ...
Ich kapier es nicht ....

LG und allen schnelle und gute Besserung
Sponsor-Mitgliedschaft

@Marciiy93 irgendwann hatte ich ihn auch dauerhaft. Bin fast wahnsinnig geworden. Mein Umfeld hat davon nichts gesehen, da ich gerade gelaufen bin. Erst nach der Therapie ging er langsam weg. Nun ist er ganz weg

@Sternenbild also alles innerhalb von 3 Monaten seit Therapiebeginn.

@Hopeless5381 diese Schwere kenne ich auch. Die kommt hinzu wenn ich akut in einer Angstphase bin. Dann fühlen sich Beine und Arme richtig schwer an. Hast du die Symptome auch, wenn du gerade nicht akut in der Angst bist ? So geht es mir nämlich. Der Schwindel ist seit paar Tagen dauerhaft leider.

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