An Krankheitsängsten leide ich eigentlich schon immer. In den letzten Monaten ist es aber wirklich extrem geworden. Als Auslöser vermute ich die Leukämie-Erkrankung einer Freundin, die bei ihr nur festgestellt wurde, weil sie sich ein bisschen schlapp gefühlt hatte und dann ein Blutbild gemacht wurde. Äußerlich dachte ich, ich hätte das gut weggesteckt, aber in etwa seitdem geht es bei mir auch richtig rund. Ich habe ständig wechselnde Symptome und habe mir schon so gut wie alles, was man an schlimmen Krankheiten haben kann, eingeredet. Hier eine kleine Auswahl (seit ca. Juni):
- - Bauchspeicheldrüsenkrebs (wegen Verdauungsbeschwerden und Bauchweh, Ultraschall war aber unauffällig und alle Werte okay)
- Parkinson (wegen Zittern, bis ich gelesen habe, dass Parkinson keine direkt tödliche, sondern behandelbare Krankheit ist)
- ALS (wegen Muskelzucken und Zittern, bis ich irgendwann gelesen habe, dass ALS sich ganz anders äußert)
- Herzmuskelentzündung (wegen schneller Erschöpfung, Herzecho und EKG unauffällig)
- Schlaganfall (wegen leichtem Bluthochdruck, der aber in der Langzeit-Blutdruckmessung widerlegt wurde)
- Hirn-Aneurysma (wegen plötzlicher Kopfschmerzen, das ging besser, nachdem die Kopfschmerzen zurückgingen)
Dann habe ich leider gegoogelt und bin da auf einen Test gestoßen, bei dem man mit geschlossenen Augen 50 Schritte auf der Stelle macht und wenn man sich dabei um mehr als 45 Grad dreht, gilt es als sicher, dass es pathologisch ist und man entweder etwas am Kleinhirn oder mit dem Gleichgewichtsorgan hat. Ich wollte das dann machen, um mich zu beruhigen - stattdessen habe ich mich fast um 90 Grad gedreht, auch bei mehrfacher Wiederholung und immer in dieselbe Richtung. Daraufhin hatte ich so eine Panik, dass ich direkt als Notfallpatientin zu meinem Neurologen gefahren bin, bei dem ich bereits wegen des Zitterns (s.o.) war. Ich schilderte ihm die Symptome und er machte einige Tests, legte mich z. B. mit einer speziellen Brille auf die Seite, verfolgte meine Augenbewegungen und ließ mich mit geschlossenen Augen und ausgestreckten Armen gerade stehen. All diese Tests waren unauffällig und er sagte, er gehe deshalb davon aus, dass da nichts Schlimmes ist. Ich erzählte ihm sogar von dem Test, den ich gemacht hatte - dieser war ihm auch bekannt, er hält ihn allerdings nicht für aussagekräftig und sagte, Wenn wir das lange genug machen, drehen wir uns irgendwann alle. Das hat mich im ersten Moment beruhigt (sogar so sehr, dass ich beim Verlassen der Praxis geweint habe), jetzt sitze ich aber wieder mit Schwindel hier und die Gedanken fangen wieder an... Er hat mich ja nur von außen betrachtet, was ist, wenn an diesem Test doch etwas dran ist, hätte ich die Zyste nochmal erwähnen sollen etc.
Ich erkläre mir Schwindel ansonsten immer mit Verspannungen, die ich auch definitiv habe (bin dafür auch bei einer Osteopathin), aber dieser Dauerschwindel ist mir in der Form einfach unbekannt und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das von Verspannungen kommt. Ein MRT möchte ich eigentlich nicht machen, da das letzte gerade einmal 11 Monate her ist und ich noch weiß, wie schrecklich es mir davor ging - man hatte nämlich in einem MRT 3 Monate zuvor einen Punkt auf der Aufnahme gesehen, den man sich nicht erklären konnte. Es stellte sich als Fehler in der Aufnahme heraus, aber bis dahin musste ich erst einmal 3 Monate warten und noch einmal etwas Ähnliches würde ich mir eigentlich gern ersparen. Mein Neurologe sagte auch, er tue sich schwer damit, wieder ein MRT anzuordnen, da er glaubt, damit überzuuntersuchen, was ich auch verstehen kann. Mich quält nur diese Angst... Andererseits weiß ich, wenn im MRT nichts herauskäme, wäre ich kurz erleichtert und würde mir dann wieder etwas Neues suchen.
Wie seht ihr das? Hattet ihr mal ähnliche Beschwerden? Bevor der Rat kommt: Eine Psychotherapie werde ich bald anfangen, ich stehe bereits auf einer Warteliste, aber das kann noch gut 6 Monate dauern. Und ich will einfach nur gesund sein und beruhigt und mich am Leben freuen...
Liebe Grüße
junebug
06.11.2018 15:46 • • 10.11.2018 #1