Die medizinische Versorgung der Bevölkerung in Mexiko ist lange nicht so gut wie bei uns. Man kann das wohl nicht vergleichen.
Ich springe gern mal für den Staat in die Bresche und bin immer froh, wenn der Staat für seine Bürger sorgt. Aber diesmal kann ich wirklich nicht sagen, dass das richtig gelaufen ist.
Ja, ich sehe es so:
Es gab keine ordentliche Aufklärung. Es wurde staatlicherseits nur gesagt, dass es wichtig wäre zu impfen, wenn auch freiwillig. Es gab keine ausführlichen Infobroschüren, Sendungen, Nachrichten, Veranstaltungen o. ä.
Der Hinweis auf das stärkere Risiko für Nebenwirkungen wurde nicht von den Gesundheitsbehörden aufgebracht, sondern erst durch Medien und Experten, die sich zu Wort gemeldet haben oder befragt wurden.
Dass in Zusammenarbeit mit dem Paul-Ehrlich-Institut dann Informationen im Internet zu erhalten waren, zählt für mich nicht, da nicht mal die Hälfte aller erwachsenen Deutschen überhaupt das Internet regelmäßig nutzt.
Erst 3 Wochen vor Beginn der Impfungen beim Personal des Gesundheitswesens wurde in den Zeitungen erklärt, wer überhaupt schon die Impfung bekommen kann. Dann wurde überhaupt erst klargestellt, dass noch nicht jeder dran kommen kann. Welche Art der gründlichen Information der Bevölkerung soll ich da erkennen?
Zudem muss ich sagen, dass - soweit meine Recherchen - offensichtlich schon Impfstoff angefordert wurde, als die Vogelgrippe als Riesengefahr gesehen wurde und als da Panik aufkam.
Und danach wurde richtig viel Impfstoff bestellt, ohne aber wirklich zu prüfen, ob die Gefahr bei der Neuen Grippe so extrem ist. Eben weil in der Öffentlichkeit diskutiert wurde, ob wir überhaupt genug Impfstoff bekommen könnten, wenn der Ernstfall eintritt.
Aktionismus. Wäre es aber wirklich eine Pandemie mit der Heftigkeit, wie von der Bundesregierung befürchtet, dann wären wir ganz schön gelackmeiert gewesen, weil die Impfungen ja erst Ende Oktober begannen. Wäre es so gekommen, dann hätten hier nicht mehr so viele Leute die Hand heben können.
Zu wenig, zu spät oder zu viel, zu teuer.
Einer von den Vorwürfen hätte auf jeden Fall gepasst.
Es wurden Verträge geschlossen, die die Haftung für die Pharmakonzerne ausschließen. Macht mich auch stutzig. Das ist gewöhnlich nicht der Fall. Und die Kritik muss man sich schon gefallen lassen, wenn auch noch die Folgekosten der Impfungen einfach so durch den Staat getragen werden.
Das ist übrigens der aktuelle Stand:
http://www.pei.de/cln_092/nn_1721690/Sh ... icht-6.pdf