Ich weiß nicht welche Argumente deine Familie bringt, aber du solltest definitiv zum Arzt gehen. Und dich wirklich gründlich untersuchen lassen. Auch vom Facharzt, nicht nur vom Hausarzt.
Und wenn dann nichts gefunden wird, dann kann immer noch geschaut werden, ob es von den Nerven kommt, wie man früher so schön gesagt hat.
Aber gehe nicht zuerst davon aus, dass das die Psyche ist. Du weißt doch, lieber einmal zuviel zum Arzt gegangen als einmal zu wenig.
Und wenn du körperlich doch gesund bist, dann ist der Arzt trotzdem dein Ansprechpartner, denn er muss dich weiter betreuen und dich zum Psychiater oder Psychologen überweisen und möglichst eng mit ihm zusammenarbeiten.
Entschuldige, dass ich so energisch bin, aber ich hasse es, dass heutzutage alles auf die Psyche geschoben wird, wenn schulmedizinisch nicht sofort was gefunden wird.
Gründlich sein, kreativ sein, auch mal über die Standard-Krankheiten hinaus denken, das muss zuerst kommen.
Ich glaube echt dran, dass die Seele den Körper beeinflusst, aber früher wurde es fast gar nicht berücksichtigt, als man glaubte, dass Pillen alles heilen können und heute machen es sich manche Ärzte wiederum zu leicht und meinen es wäre immer alles psychosomatisch. Und nur, wenn man da hartnäckig bleibt und trotz Hypochonder-Image auf Untersuchungen besteht, dann kann auch was gefunden werden.
Eine Freundin von mir hatte starke Schmerzen im Knie, über Tage, richtig heftig. Arzt meinte Thrombosegefahr, Spezialist fand nichts, es wurde auf was chirurgisches getippt.
Sie hatte erst 2 Wochen später wieder einen Termin. Und dann wurde nach dem Röntgen usw. festgestellt, dass da Wasser drin war und der Chirurg meinte dann, dass sie lieber nochmal Thrombose abchecken lassen sollte, weil da sonst nix zu finden wäre.
Und nur weil sie hartnäckig immer wieder zum Arzt gegangen ist und sich nicht mit Bein hochlegen und Salbe drauf hat vertrösten lassen, lebt sie heute noch. Hätte sich der Thrombus im Bein gelöst, dann wäre das ihr Tod gewesen. Die Thrombose wurde dann beim Radiologen festgestellt und sie konnte gleich im Krankenhaus bleiben.
Ich bin immernoch entsetzt, wenn ich daran denke. Nur weil sie noch jung ist, wird gar nicht an sowas gedacht und abgewiegelt.
Entschuldigt bitte, ich war nur so entsetzt, als sie mir das erzählt hat. Ich habe es erst hinterher erfahren, weil sie das Handy im Krankenhaus nicht angemacht hat und ja auch nicht aus dem Bett gehen durfte, bis der Thrombus aufgelöst werden konnte. Und ich wusste ja nicht was los war, die Diagnose kam ja dann ganz plötzlich.
Tut mir leid, wenn ich so viel schreibe, es hat schon fast nichts mehr mit dem Thema zu tun. Es lag mir nur grad auf der Seele, weil ich so wütend bin, dass soviele immer meinen sie sind zu bescheiden um zum Arzt zu gehen.
Sorry, nehmt es mir nicht übel.