Moritz,
die frage ist es was ernstes oder was harmloses ist die Grundfrage, mit der wir Hypochonder alle zu kämpfen haben. Kein Arzt der Welt kann dir diese Frage wirklich beantworten, denn im Endeffekt kannst das nur du selbst, indem du auf dein Gefühl hörst. Frage dich selbst: Sind meine Symptome so oder so ähnlich wie immer? Das bedeutet, ich kenne diese Symptome bereits und weiß, dass sie harmlos sind und durch normale körperliche Prozesse ausgelöst werden. Oder sind die Symptome komplett neu und ganz anders wie das, was ich schon kenne - schlimmer und schränken mich stärker ein, fallen auch anderen auf? Das ist eine Möglichkeit da ranzugehen.
Was wir Hypochonder lernen müssen, ist zurück zu unserem Körpergefühl zu kommen und auf dieses zu vertrauen, wenn wir bewerten ob ein Symptom schlimm oder harmlos ist. Denn genau so machen es psychisch gesunde Menschen auch.
Ich hatte letztens ein Buch über die Hypochondrie gelesen und ein Satz, den ich gar nicht gerne gelesen hab, ist mir im Gedächtnis geblieben: Jeder Hypochonder muss lernen, die 100%ige Sicherheit, die er sucht, aufzugeben, denn die gibt es nicht.
Das ist so wahr - Sicherheit wirst du niemals finden, nicht hier im Forum, nicht im Internet, nicht durch Aussagen deines Arztes.
ABER du kannst dafür lernen auf dein Bauchgefühl zu hören. Und das spricht Bände! Denn wenn du mal wirklich in dich reinhörst,dann weißt du, dass du genau die Zuckungen etc., die du hast, schon sehr gut kennst und sie einfach natürlich sind und zu dir und deinem Körper gehören. Und darauf musst du vertrauen lernen - und glaub mir ich weiß wie schwierig das ist und bin selbst noch nicht an diesem Ziel angelangt, aber bei der Bewertung unserer Symtome ist unser Bauchgefühl das einzige was wir haben. Oder natürlich dem Arzt zu vertrauen - aber wie wir alle wissen funktioniert das bei der Hypochondrie nicht so gut, weil die Aussagen der Ärzte angezweifelt werden! Daher vertrau auf dich und deine Einschätzung.
15.04.2020 15:30 •
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