Zitat von life_of_bryan:Entweder war ich ein wacher Schlafloser oder ein totmüder Schlafloser.
Das hat mich sehr zum Schmunzeln gebracht! GENAU so ist es bei mir auch! Ich kann so müde und ausgepowert sein wie ich will, wenn mein Kopf sagt neee dann wird auch nicht geschlafen und wenn ich halb im Koma bin vom Kopf her, wach kann ich trotzdem noch sein. Besser hätte ich es nicht sagen können!
Und vielen lieben Dank für deine Tipps und Inputs.
Nun, bei mir ist es so, dass meine Schlafstörungen hauptsächlich von meiner Hypochondrie her rühren.
Eigentlich kann ich nämlich von Natur aus mittlerweile (früher zu Schulzeiten war das noch anders), ganz gut schlafen.
ABER: Vor einem halben Jahr hatte ich eine sehr stressige Lebenssituation - Studium zu Ende, von zuhause ausgezogen, allein am anderen Ende von Deutschland, arbeitslos und keine Ahnung wie es weiterging, starker Streit mit der Familie und finanzielle Notlage, Stress mit dem Jobcenter und eine extrem instabile Beziehung, zudem hormonelle Probleme und das alles zusammen zum selben Zeitpunkt. Dadurch entwickelte ich Schlafstörungen, die ich mir idiotischerweise nicht erklären konnte (im Nachhinein denke ich, wie dumm konnte ich damals sein, nicht zu merken, dass diese offensichtlich durch die psychische Situation kamen?!) - jedenfalls geriet ich dann in Panik wegen dieser Schlafstörungen, weil ich das nächtliche Aufwachen so noch nie kannte (immer nur Einschlafstörungen gehabt davor). Und dann tat ich, was ich nie hätte tun sollen - Mr. Google befragen, was ich haben könnte. Das war der Anfang vom Ende. Ich las von schweren neurodegenerativen Krankheiten (Prionenkrankheiten), die u.a. mit schweren Schlafstörungen einhergehen und innerhalb kürzester Zeit zum Tod führen. Und was passierte - ich entwickelte vor lauter Angst schwere Schlafstörungen.. Drehte völlig durch und landete in der Psychiatrie. Das ist meine Geschichte.
Mittlerweile ist das Schlimmste überstanden, doch ich kämpfe noch immer mit der Angst vor diesen schweren Schlafstörungen, mit der Angst dass meine Insomnie von einer schweren Krankheit kommen könnte, und mit der Angst von heute auf morgen plötzlich gar nicht mehr zu schlafen. Das Internet, die Medien haben bei mir einen großen Schaden angerichtet. Wäre ich einfach zum Arzt gegangen wäre all das nie passiert, denn diese Krankheiten von denen ich spreche sind so extrem selten dass die meisten Ärzte sie nicht mal kennen - schon gar nicht in meinem Alter.
Wie du siehst, leide ich eigentlich unter einer Angststörung, die meine Schlafstörungen ausgelöst haben. Insofern muss ich die Angst besiegen und zurück zu dem Gefühl gelangen, dass Schlafstörungen ganz normal harmlos sind. Ich war noch nie gut darin, leichte und schwere Symptome zu unterscheiden und ich hasse nichts mehr als uneindeutige Syptome, von denen ich nicht sicher weiß ob es sich um harmlose oder schwere dahinterliegende Ursachen handelt. Ich bin kein Weichei und kann eine schwere Krankheit akzeptieren, aber was ich überalles hasse und was mir schwere Angst macht, ist Unwissenheit und fehlende Kontrolle.
Vielen Dank für deine Worte und ich kann nur zurückgeben was du geschrieben hast, das hilft definitiv! Danke!