ich freue mich so über deinen Beitrag, vielen lieben Dank und willkommen hier im Insomnie-Thread!
Sehr schön, dass ich dir mit meinen ganzen Recherchen zu dem Thema helfen konnte. Mir ging es damals genauso wie du - wenn du mal den ganzen Thread durchliest, hab ich da glaub auch erzählt, wie meine Leidensgeschichte damit war - ich hatte so doll Angst vor dieser Krankheit dass ich sogar tatsächlich für 2 Wochen in die Psychiatrie musste.
Im Laufe der nächsten Monate verbesserten sich meine Ängste immer mehr, doch bei JEDER schlechten Nacht dachte ich sofort wieder an die Krankheit. Ich war so unglaublich wütend auf die ganze Welt, auf die Wissenschaftler und Medien die uns ernsthaft erzählen wollen, dass Schlafstörungen - die normalste und harmloseste Sache der Welt - das erste Anzeichen einer tödlichen Krankheit sein sollen? WHAT?
Also fing ich an zu recherchieren.... Mittlerweile hab ich alles was es gibt zu dem Thema gelesen.
Und wenn ich eins weiß, dann das:
Diese Krankheiten (in Wahrheit ist es nicht nur FFI, sondern auch CJD etc, also alle Prionenkrankheiten die sich relativ ähnlich äußern, außerdem gibt es noch andere neurodegenerative Krankheiten, die sich zu Beginn unter anderem durch Schlafstörungen manifestieren; auch so bekanntere Sachen wie Alzheimer, Parkinson und Demenz) unterscheiden sich auf 2 wichtige Arten von normalen Schlafstörungen:
- 1. gehen diese Krankheiten noch mit zahlreichen anderen Symptomen einher: Allgemein geistige (Verwirrung, Gedächtnisschwierigkeiten) und auffällige neuropsychiatrische Veränderungen (plötzliche starke Apathie, die deinen Mitmenschen auffällt), autonome Veränderungen (starke Blutdruckschwankungen, heftige Schweißausbrüche, Temperaturschwankungen mit leichtem Fieber,...), visuelle Störungen (Doppeltsehen), motorische Störungen um mal die häufigsten zu nennen, die zu Beginn auftreten.
- 2. Ist die ART der Schlafstörungen eine ganz andere. Wie ich oben ja geschrieben habe, handelt es sich bei diesen Krankheiten nur vom Namen her um SchlafLOSigkeit. Die Menschen hören nicht einfach auf zu schlafen, sondern sie befinden sich mehr und mehr in einer Art kranken Halbschlafzustand. Dieser Halbschlaf hat aber nichts mit dem normalen Halbschlaf zu tun, wie wir ihn kennen, sondern ist begleitet von Verhaltensstörungen, starken und lang andauernden Zuckungen und Atemausfällen, vergleichbar eher mit kleinen epileptischen Anfällen, die sich immer und immer wiederholen. Der Fachbegriff dafür ist übrigens Agrypnia Excitata. Zudem leben die Menschen oft in diesen kurzen und sich wiederholenden Anfällen ihre lebhaften Träume aus, die sie selbst als Halluzinationen wahrnehmen. Tagsüber sind sie extrem schläftig und diese Schlaf Attacken wie ich sie eben beschrieben habe, treten auch da auf.
Diese schreckliche Schlafkrankheit wird nur als Schlaflosigkeit bezeichnet weil der physiologisch gesunde Schlaf, wie er wissenschaftlich definiert ist (über 50% Theta-Wellen im EEG) nach und nach verschwindet, weil alle Gehirnwellen sich sozusagen durchmixen und Schlaf und Wach immer mehr in einen Zustand der Behinderung übergehen, in dem sie nicht mehr klar voneinander abgrenzbar sind. Die Menschen zeigen bis zum Schluss eine Art Schlafverhalten, aber eben ein krankes - genauso wie auch ihr Wachverhalten krank ist. Dieses Schlafverhalten wird nur nicht mehr als physiologisch gesunder Schlaf definiert und daher sieht es in der Schlafstudie so aus, als wäre da gar kein Schlaf, was irrefüherend ist.
Fazt: Der Begriff Schlaflosigkeit bzw. Insomnie ist bei dieser Krankheit komplett irreführend. Ich bin schon in Kontakt mit einem Schlafmediziner und habe vor, das auszuweiten und mich online dagegen einzusetzen, dass den Leuten durch diese unsinnige Bezeichnung weiterhin Panik gemacht wird.
Zitat von Somnambula:Ganz im Gegenteil, ich fühle mich tagsüber meistens trotz einem Drittel meiner früheren normalen Schlafmenge hellwach und wie unter Strom
Zitat von Somnambula:Es ist, als ob mein Müdigkeitsempfinden nicht mehr richtig funktionieren würde, was mich wahnsinnig macht
Das was du hier beschreibst, ist eindeutig ein Hyperarousal, also ein Über-Erregungszustand, der ganz typisch für Insomnie ist. Dein Körper ist in einem permanenten Alarmzustand, weil du innerlich Angst hast, dadurch verlierst du das Müdigkeitsgefühl. Im Gegensatz dazu würdest du bei FFI unter Hypoarousal, also einer Unter-Erregung leiden mit oben beschriebenen ständigen Schlaf Attacken.
Ich habe heute Nacht auch ganz schlecht geschlafen - lag vier Stunden im Halbschlaf und hab dann nochmal eine Weile richtig geschlafen. Jedoch fühle ich mich wie du hellwach und ganz normal und weiß mittlerweile, dass es absolut unbedenklich ist, wenn die Müdigkeit einfach nicht kommen mag - viel bedenklicher wäre es dagegen, wenn du non stop nur noch müde wärst und dann noch andere neurologisch auffällige Symptome hättest.
Liebe Grüße!
Lea
30.04.2020 01:27 • x 1 #141