Massive Schlafprobleme psychisch bedingt - Erfahrungen
Liebe Foren-Mitglieder!
Zu meiner Leidensgeschichte: ich bin 25 Jahre alt, männlich. Habe bislang Gott sei Dank keinen objektiven (körperlichen) Krankheitsbefund. Meine Ärzte-Odysee hier im Überblick:
2016 hatte ich eine Panikattacke (Herzrasen, Ohnmachtserscheinungen, Atemnot) und landete anschließend in der Notaufnahme. EKG, Herz-Ultraschall, MRT Kopf (mit Kontrastmittel), EEG, Blutbild ohne Befund. Schlussfolgerung meiner Beschwerden: Stressbedingte Überforderung
2017 setzten mir massive stechende Kopfschmerzen stark zu (dachte an Hirntumor). Notaufnahme (Neurologie) wurde mangels Ausfallerscheinungen verweigert. Nach schweren Schlafstörungen ließ ich mich in eine Psychiatrie einweisen. CT-Kopf, EEG und Blutbild brachten abermals keinen Befund. Psychiatrische Diagnose nach 10-tägigem-Aufenthalt: mittelschwere Depression. Eine stationäre Therapie musste ich ablehnen, da sich diese nicht mit meinem Studium vereinbaren ließ.
Die Medikation habe ich auf eigener Faust abgebrochen, da die Nebenwirkungen leider überwogen. Meine Beschwerden/Sorgen um die eigene Gesundheit verflachten daraufhin (mit Beginn des neuen Studienjahres), sodass ich im Großen und Ganzen (kurze Down-Phasen gab es immer) ein beschwerdefreies Leben führen konnte.
2,5 Jahre blieb ich von meinen Krankheitsängsten verschont, ehe sich in einer sehr stressigen Phase Mitte Jänner dieses Jahres (Studium + Arbeit) eine Nacht auftat, in der ich nicht in den Schlaf finden konnte und am nächsten Morgen dann auf dem Weg zur Arbeit kollabierte (ähnliches Muster wie 2016: brustschmerzen, herzrasen, ohnmachtserscheinungen). Ich kam in die Notaufnahme. EKG, Blutbild, Lunge wieder befundlos.
Mir war klar, dass dem Beschwerdebild rein psychische Ursachen zugrundeliegen. Dies nahm ich zum Anlass, eine Verhaltenstherapie zu starten, um diesem Hamsterrad endlich zu entfliehen. Doch was leider seit diesem Vorfall übrig geblieben ist, ist eine hartnäckige Schlafstörung, die ich bis heute nicht in den Griff bekommen habe und die im Begriff ist, mein Leben zu ruinieren (Arbeit verloren, komme nicht wegen Übermüdung tagsüber zur Vorbereitung meiner letzten Prüfung vor dem Studienabschluss). Dies veranlasste mich auch, dieses Thema zu eröffnen. Ich brauche dringend Erfahrungsberichte von Menschen, denen ähnliches Leid widerfahren ist.
Ich bin meine Schlafstörungen seit Mitte Jänner folgendermaßen angegangen:
Zunächst ausschließlich nicht-chemisch. Habe auf Pflanzenpräperate (Baldrian, Lavendel) gesetzt, Stress reduziert, autogenes Muskeltraining betrieben, Tagesablauf neu strukturiert, feste Bettgehzeiten eingehalten, mich mehr bewegt, Handyverbrauch gemäßigt, also alles, was die gewöhnlichen Hausmittel gegen Schlafstörungen so hergeben. Leider mit sehr überschaubarem bzw gar keinem Erfolg, da ich offensichtlich in einen Teufelskreis geraten bin: ich kann nachts einfach nicht abschalten, weil mich ständig der Gedanke quält, nicht schlafen zu können bzw sogar nie wieder schlafen zu können. Habe Zukunftsängste (plötzlich Angst auf der Ziellinie meines Studiums zu versagen und natürlich Angst, schwer erkrankt zu sein: entweder körperlich durch Hirnfunktionsstörung, die mich am Schlafen hindert oder psychisch, weil ich mir denke, nun völlig verrückt geworden zu sein, sodass aus mir nichts mehr werden kann). Vor allem beunruhigt mich die lange Dauer (1,5 Monate!, daher wohl chronisch?) meiner Schlafstörungen, die sich darin äußern, dass ich im Schnitt nur mehr 2-3 Stunden schlafe. Manchmal sind auch gänzlich schlaflose Nächte dabei. Ich habe Zoldem/Zolpidem verschrieben bekommen, die ich nach ärztlicher Absprache aber nur im Notfall einnehmen darf. Mit 5 mg komme ich ca. schnell zu 3 Stunden Schlaf, was aber auf Dauer keine Lösung ist und im Vergleich zu meiner normalen Schlafdauer (also im gesunden Zustand) viel zu wenig ist. Jetzt habe ich letzte Woche mit der Einnahme von Trittico (50 mg) begonnen, bislang leider ohne Wirkung. Die letzte Nacht konnte ich trotz Dosiserhöhung auf 100 mg nur 1,5 (!) Stunden schlafen.
Das aller schlimmste ist aber das Gefühl der absoluten Hilflosigkeit. Meine Hausärztin verweigert jegliches Gespräch über körperliche Ursachen und schlafmedizinische Unterschungen (Schlaflabor). Sie verweist nur auf meine Psyche, was absolut verständlich ist, aber mir zu kurz greift, da ich finde, dass meine Schlafstörungen außer jedem Vehältnis zu meinen psychischen Problemen stehen und die Verhaltenstherapie bislang gar nicht angeschlagen hat.
Kann mir irgendjemand weiterhelfen oder davon berichten, wie Schlafstörungen überwunden werden konnten. Ich bin mittlerweile zu einer Leiche mutiert, bin kaum leistungsfähig und durch die Schlafstörungen auch seelisch schwer gezeichnet.
LG