Zitat von Jaymay:Wie wurde bei euch die apnoe diagnostiziert ? Welche symptome hattet ihr ?
Die Symptome sind nach Stärke der und Art der Apnoe unterschiedlich.
Es gibt mehrere Arten, wobei am häufigsten die OSAS ist. Es gibt noch u.a. die ZSAS, die sog. Cheyne-Stokes-Atmung und noch weitere.
OSAS=Obstruktives Schlafapnoe Syndrom (grob gesagt das Kollabieren der oberen Atemwege), ZSAS=Zentrales Schlafapnoe Syndrom, Cheyne-Strokes=Atemvolumen nicht konstant. Die Atemvolumenkurve sieht aus wie eine Sinuskurve.
Genaueres gibt es bei Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schlafapnoe-SyndromOSAS ist am weitesten verbreitet. Beide Geschlechter sind betroffen. Es tritt auch unabhängig vom Gewicht auf, d.h. es sind auch schlanke Menschen davon betroffen. Beispielsweise sind Gewicht und der Halsumfang mit maßgebend für den erforderlichen Druck.
OSAS wird häufig von starkem Schnarchen begleitet, ist aber kein Indikator. So weit ich mich recht erinnere, ist eine Apnoe erst pathologisch, wenn man 15 Atemstillstände mit mindestens 10 Sekunden pro Stunde hat und der Schlaf durch die Weckreaktionen gestört wird.
Aber: Jeder einzelne Mensch hat Atemstillstände beim Schlaf. Normalerweise sind die aber nur kurz und von nicht so vielen Weckreaktionen begleitet. Der Blutsauerstoffgehalt ist zwar dann gemindert, aber in einem völlig unproblematischem Bereich. Jeder, der an einer Zig. zieht, schadet sich da mehr.Auch wenn man keine Apnoe diagnostiziert hat, rächt sich eine mangelhafte Schlafhygiene in einem unruhigem Schlaf. Wenn man jung ist kann man das kompensieren. Ist man älter und steht unter sozialem/beruflichem Streß, kann das über einen längerem Zeitraum zäh werden.
Was ist an Apnoe problematisch? Die Störung der einzelnen Schlafphasen, die durch die Weckreaktionen verursacht werden, hat zur Folge, das auch alle biochemischen, neuralen Vorgänge gestört werden. Ein Mensch kann ohne Schlaf nicht leben. Das Herzinfakrtrisiko steigt. Finde gerade nicht den Artikel
Die meiner Meinung nach markantesten Symptome:
- Morgens sich nicht ausgeruht und müde fühlen, Übelkeit, Erbrechen, appetitlosigkeit, Kopfschmerzen die nach ein paar Minuten nach dem Erwachen auftreten. Körperliche Erschöpfung die im Lauf des Tages abnimmt und abends verschwunden ist.
- Das Wahrnehmen der Weckreaktionen durch sich selbst oder den Partner.
- Albträume - Ich nenne sie man Apnoeträume. Sie fühlen sich weit aus realistischer und plastischer als normale Albträume an. Eine Beschreibung lasse ich bewußt weg wegen Triggergefahr. Wer mehr wissen will gerne per PN.
- Wenn man nachts mehrmals aufstehen muss um für kleine zu gehen.
- Bluthochdruck - dadurch das Gefühl es ist einem immer zu warm oder Kopfschmerzen sobald man sich anstrengt.
Thema Schnarchen. Wenn man schnarcht atmet man noch. Das Schnarchen ist jedoch nicht gut für den Körper. Ich kenne jemanden, den hat man durch zwei geschlossene Türen so laut gehört, dass man selbst nicht mehr schlafen konnte. In dem Fall besteht Handlungsbedarf.
Warum? Hier könnt ihr das nachlesen:
http://medicalforum.ch/docs/smf/archiv/ ... 34-049.pdfAuszug:
Zitat:Ein noch so geringer Abfall des Drucks im Rachenraum wird sofort von submukösen Barorezeptoren registriert und löst eine Stimulation der Pharynxmuskeln (Reflexbogen) aus, um eine Obstruktion der oberen Atemwege zu verhindern. Neuronale Mikroläsionen durch ständige Vibrationen während des Schnarchens können zu einem Nachlassen der Sensibilität der Rezeptoren im Rachenraum und somit einer Verringerung dieses Schutzreflexes führen. In diesem Fall kollabieren die Rachenmuskeln im Schlaf.
Vor der Diagnose. Der Hausarzt gibt dir eine Überweisung für den Lungenfacharzt.
Die Diagnose erfolgt in zwei Schritten. Zuerst musst Du mit einem kleinem Diagnosegerät zu Hause schlafen. Dieses ist ein kleiner kasten, welcher mit Sensoren deine Atemfrequenz misst, Blutsauerstoffgehalt, Brust/Bauchatmungsanteil und z.B. auch deine Schlaflage. Der Lungenfacharzt wertet es aus und entscheidet ob eine Untersuchung im Schlaflabor notwending ist. Das Schlaflabor klingt so nach James Bond, ist aber nur eine Nacht in einem Bett mit wesentlich bequemer designten Sensoren. Wird dort festgestellt, dass Du ein Gerät benötigst ist das kein Weltuntergang.
Die heutigen Geräte sind wirklich klein. Gibt sogar nur handgroße, mobile (500gr) + Akku von 16h Laufzeit. Gibt auch reine Nasalmasken, wenn man einen nicht so hohen Druck benötigt. Auch gibt es Geräte, die so leise sind, dass sie den Partner nicht stören. Vorsicht Ironie: Zumindest hört man das Gerät nicht durch zwei geschlossene Türen. ;o)