App im Playstore
Pfeil rechts
3

Hallo,
ich leide seit ca. 4 Monaten an einer Angststörung, unter anderem ausgelöst durch eine schwere Lungenentzündung, die mich im Sommer 4 Wochen beschäftigt hat, inkl. Krankenhaus und 6 verschiedenen Antibiotika.
Im im September fingen dann langsam an sich Ängste einzuschleichen, vor allem vor Krankheiten bzw. erneut krank zu werden. Seit Oktober bin ich in psychologischer Behandlung (EMDR). Ich hatte das Gefühl, dass es langsam besser wird und habe sogar am Montag mit meiner Psychologin die Stunden von 2x die Woche auf 1x die Woche runtergeschraubt. Aber seit Montagabend befinde ich mich in einer so krassen Abwärtsspirale. Ich konnte eben noch nicht mal essen, weil ich bei allem Angst hatte, dass es mich krank macht.
Hat jemand Erfahrungen mit solchen Tiefs oder kann mit Tipps geben?
Ich verstehe nicht, wieso das auf einmal wieder so schlimm geworden ist.
Naja, vielleicht verstehe ich das schon. Ich habe gerade mit einer vaginalen Infektion zu kämpfen (mir die antibiotischen Zäpfchen selbst zu verabreichen stresst mich enorm), dann hat mich an Mittwoch meine Katze gekratzt und durch meinen Waschzwang sind meine Hände total kaputt und rissig, sodass ich nicht mal mehr rausgehen mag.
Ich komme da irgendwie alleine nicht raus und bin verzweifelt. Mein nächster Therapietermin ist er Montag…

Heute 20:49 • 11.01.2025 #1


6 Antworten ↓


Hallo Melli,

Rückfall heißt ja immer, dass es mal vorwärts ging.

Du hast gelernt wie es besser wird und kannst dieses Wissen für dich nutzen.
Vielleicht war das Runterschrauben der Therapiestunden noch zu zeitig und du noch nicht stabil genug.
Also gehe diesen Schritt zurück und sprich am Montag mit deiner Therapeutin, dass du wieder 2 mal die Woche brauchst.

Halte bis dahin tapfer durch. Hast du irgerndwelche Medikamente, die dich dabei unterstützen könnten?

A


Rückfall Angststörung

x 3


Das ist doch gar kein Wunder, dass du jetzt so ein Tief durchleidest. Die Haut ist einfach zu dünn geworden, nicht nur im übertragenen Sinn, sondern auch wörtlich, wie du berichtest. Es ist ein reines Energieproblem: wenn du dich schonst und gut zu dir bist, dann können Kräfte zurückkehren und je mehr Kraft zurückkehrt, desto besser geht es dir dann wieder. Je dünnhäutiger man ist und je ohnmächtiger man sich fühlt, weil die Probleme überhandnehmen, desto schlechter ist natürlich die Stimmung. Das geht jedem so, aber besonders sensiblen Menschen umso mehr. Mach dir jeden Tag ein bisschen „Wellness“, „Erholung“, „Kur“ . . .
LG

@Logo Medikamente habe ich in dem Sinne nicht. Ich nehme manchmal Neurexan, das wars aber auch.
Ich hatte gehofft, ich wäre schon stark genug…meine Psychologin hat sogar schon mal gesagt, dass ich vielleicht in ne Klinik gehen soll. Doch dann wurde es besser und wir waren beide zufrieden, dass es langsam vorwärts geht…aber jetzt führe ich mich so wie zu meinen schlimmsten Zeiten

@Recondi Da hast du Recht, ich bin einfach völlig erschöpft. Kann nicht mal mehr richtig schlafen, wegen der blöden Zäpfchen, weil ich die ganze Nacht Angst habe auf Toilette zu müssen und man soll ja lange liegen, die wirken.
Abends sitze ich bibbernd auf der Couch, weil mir so kalt ist, obwohl in der Wohnung 22 Grad sind.


Mir fällt es schwer mir was Gutes zu tun, weil ich wirklich vor allem Angst habe…
Rausgehen ist eine Herausforderung für mich…

Ich habe aus das Gefühl, dass meine Familie unbedingt will, dass es mir besser geht, sodass ich mir keine Pausen gönnen kann…immer, wenn ich sage, dass ich nicht mehr kann, dann pushen mich alle, weil sie meinen, dass ich sonst wieder Rückschritte mache.

Zitat von Melli0412:
Mir fällt es schwer mir was Gutes zu tun, weil ich wirklich vor allem Angst habe…
Rausgehen ist eine Herausforderung für mich…

Es gibt viele Dinge, die du tun kannst für dich. Paar Vorschläge, die mir so einfallen, vielleicht ist etwas für dich dabei: heiße Milch mit Honig machen und ganz gemütlich trinken, warme Decke um dich legen und in deinen Lieblingssessel setzen, warmes Fußbad machen, die Füße mit Lavendelöl mas.sieren und dicke Wollsocken anziehen, Wärmflasche machen und auf den Bauch legen, Beine von dir strecken, tief und langsam atmen, dir deine Zeit nehmen, niemanden dich hetzen lassen, leise sanfte Klaviermusik anhören (zum Beispiel Eric Satie), einfach nur zur Ruhe kommen und denken: „nichts ist jetzt wichtig, gar nichts“, es gibt so viel . . .
LG

@Recondi Alles, was du aufgezählt hast, fällt mir immer nicht ein, wenn es mir schlecht geht. Ich denke immer, ich muss große Taten vollbringen, damit es mir besser geht…
Vielen Dank für deine Tipps




Youtube Video

Dr. Matthias Nagel
App im Playstore