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Guten Tag,

ständig habe ich das, wenn ich viele Reize, Informationen habe - kreuz und quer, dass ich dann im Anschluss folgendes erlebe:
Ich bin angespannt, zittere, sehe kein Unterschied wenn ich die Räume wechsel, also so ein Gefühl von Abwesenheit - dann erschrecke ich mich, dass ich noch da bin und bekomme Angst. Was kann das sein?

05.03.2024 10:10 • 13.05.2024 #1


19 Antworten ↓


Hallo Peaceofmind,

nach deiner Beschreibung her könnte es DPDR (Depersonalisation/Derealisation) sein, oder sind zumindest ähnliche Symptome.

Viele Grüße

A


Reizüberflutung, Bewusstseinsstörung

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Danke für den Hinweis. Fühlt sich auch irgendwie so an

DPDR ist ein Schutzmechanismus (auch wenn es sich nicht so anfühlt) vom Körper.
Bei mir wurde es damals, unbewusst, durch Stress ausgelöst. Von heute auf morgen war es da und wusste nicht was es ist.

Moin, danke. Ich kann das gut nachvollziehen. Hattet ihr alle auch im Verlauf große Stressbelastungen?

Hallo! Hab derzeit nach viel emotionalem Stress auch wieder DP/DR. Starke Leere im Kopf und starke Sehprobleme- räumliches Sehen stark eingeschränkt und keinerlei Gefühle mehr. Als wäre alles,wirklich alles ausgeschaltet. So schrecklich! Und dann habe ich jedesmal solche Angst, dass es für immer so bleibt. Wer kennt es genau so?

Ich kann da nur raten: Entschleunigung vom Alltag, da wo es geht Reizabschirmung... gutes Tun, Meditation, Erdungsübung. Gelassenheit, Zeit und Geduld üben und in Achtsamkeit gehen. Ich kann ja die Tage ausführlicher schreiben, Momentan arbeite ich stark daran, dass es besser wird. Alles liebe und Gute

Hast Du auch das Gefühl,,nicht richtig da zu sein?

Du schreibst genau das,was meine Ärztin sagte; ich solle mich krank schreiben lassen um zur Ruhe zu kommen.

Nimmst Du irgendwelche Medikamente?

Zitat von Laura79:
Hast Du auch das Gefühl,,nicht richtig da zu sein?

Ja total

Hallo zusammen,
ob es in irgendeiner Weise zutrifft, weiß ich nicht, aber eine Erwähnung ist es wert. Sowohl bei der Aufmerksamkeitsdefizits-/Hyperaktivitätsstörung ADHS als auch bei der Autismusspektrumstörung ist Reizüberflutung ein sehr großes Problem. Allerdings und deshalb bin ich nicht sicher ob es zutreffen könnte sind beide Störungen von Geburt an da. Sie werden teilweise erst viel später diagnostiziert aber vorhanden sind sie von Kindheit an.

@Chris_ohne_BBBB das ist eher ein Symptom der Angst Störung. Für mich sind laute Geräusche und Menschen Massen, volle U-Bahnen, Krankenwägen total die Qual. Auch Hitze kalter Wind sind sehr unangenehm.

Moin, also ich kann sagen, dass ich da ich Autist bin und zudem an Panikattacken leide vieles doppelt erschwert ist und man damit oftmals mühsam den Alltag bewältigt. Die Reizschwelle ist anders bei mir, wenn. Ich es mal schaffe einkaufen zu gehen oder so bin ich froh, wenn ich anschließend den Laden verlasse und mir Ruhe gönne zum Ausgleich der Anspannung resultierend der Reize oder auch zu viele davon daheim im Internet eingeholt hatte, dass ich anschließend dann erstmal um runterzufahren meditieren muss.

Depersonalisation ist ein Symptom, kann auch sagen, Abschirmung - Schutzreaktion des Körpers bei Überlastung... Wenn irgendwas zu viel wird... Dann geht mein System auf Sparflamme oder Notschaltung und will mir aufzeigen, da hinzuschauen und die Bewältigung der Reize und zu vielen Informationen anzubieten.

Ich hoffe und bin auch optimistisch, dass sowas nicht von Dauer ist. Ich bin davon überzeugt, dass wenn man längere Zeit am Stück reizmildere Aktionen anvisiert, dass das System dann auch lernt gelassener zu werden und integrativer zu sein.. im hier - und jetzt mehr anzukommen..

Gute Nacht

Möchte jetzt nicht zu viel schreiben, da „Reizüberflutung“ wohl sehr viele Ursachen haben kann.. hatte die vor allem nach akuten Phasen der Schizophrenie, und habe zum Teil dann echt nur noch Farben gesehen, und bin im Grunde zusammengebrochen.. aber die Dinge, die du nanntest.. sind auch die Dinge, die mir allgemein aus vielem herausgeholfen haben. Also fleißig dran bleiben

Aber so im Nachhinein.. würde ich auch gleich dazu sagen, dass man nach dem „Abschirmen“ und sich zurückziehen.. wenn es irgendwann wieder halbwegs gehen sollte.. auch nicht verpassen sollte, sich hier und da den Dingen zu stellen, die Probleme machen/machten. Also sich irgendwann auch langsam wieder aus der „Komfortzone“ bewegen.

Bei komplettem Rückzug kamen bei mir über die 15 Jahre nicht allein raus gehen.. eher mehr „Ängste“ dazu.. da Körper und Geist dann irgendwann eben gar nichts mehr gewohnt sind Dann wird es gefühlt noch härter, wieder „Reize“ zulassen zu können. Egal, ob Lautstärke, Menschenmengen, Schlange stehen beim Einkauf, Besuch bei sich zuhause, etc.

Aber gut, ich denke, das hat man auch irgendwie im Gefühl.. wann man evtl wieder etwas mehr zulassen könnte. Gerade, wenn man auch meditiert, und/oder auch Situationen vor dem geistigen Auge abspielt. Da lernt man ja auch nach und nach die eigene Gefühlswelt besser kennen.. und evtl auch, wie man „Energien“ und Gefühle auch „leiten“ und beeinflussen kann. Ich persönlich habe für mich z.B. auch gelernt.. mir „positive“ Gefühle zu merken, um diese in blöden Phasen/Situationen auch abrufen zu können. Das kann zb „innere Ruhe“ sein.. aber auch das Gefühl von Heimat, oder sogar Liebe.

Und.. wenn du von etwas wirklich überzeugt bist, und daran glaubst, wirst du es auch schaffen. Ziemlich egal, was. Ich kann gerade auch wieder angstfrei und alleine raus.. und hab auch schon ewig keine Medis mehr genommen. Aber.. ich war auch schon immer davon überzeugt, dass ich das so packen kann und werde. Seit den 430km Jakobsweg alleine mit Zelt im letzten Jahr.. „Weiß“ ich es auch

Dir nur das beste auf deinem Weg

Zitat von peaceofmind210:
dass ich anschließend dann erstmal um runterzufahren meditieren muss.

Dazu noch kurz: das hatte ich auch viele Jahre. Da kommt es aus meiner Sicht auch etwas drauf an, „wie“ und „über was“ du „meditierst“. Mir hat es sehr geholfen, z.B. das Einkaufen.. vor dem geistigen Auge immer wieder mal abzuspielen.. mit positiven Gefühlen dabei. Also z.B. mit „meditativer Musik“, wenn man ohne noch nichts positives dabei fühlen kann. Also ich habe so allgemein irgendwann „Stresssituationen“ bearbeitet.

So verknüpft man dieses Gefühl.. das man beim Visualisieren hält.. z.B. auch nach und nach mit der „Vorstellung“ des „Einkaufen gehens“. Also praktisch nicht „nur“ Kopf abschalten und „Ruhe“ genießen. Das ist ja eher nur die „Grundlage“ der Meditation. Die „Ruhe“ und der sanfte Geist sozusagen. Den „Affengeist“ besänftigen. Wenn man das geschafft hat, kann man aber auch etwas weiter „klettern“

Meditation ist für mich im Grunde eher die Lehre, Gefühlszustände so lange bewusst aufrecht zu halten.. bis diese abrufbar sind (am Ende auch ohne was zu denken.. nur durch „Energien“ leiten).. oder bis die Gefühle ins Unterbewusste übergehen. Letzteres mache ich derzeit wieder.. da es natürlich auch etwas anstrengend sein kann, Gefühle bewusst zu wechseln.. auch, wenn man es könnte. Hab nach meiner Vergangenheit natürlich auch etwas gebraucht.. bis ich wusste, welches Gefühl wohl meine Mitte ist.. die ich möglichst auch dauerhaft halten möchte. Und auch bei Meditation.. ist das eigentliche Ziel ja.. diese „meditativen“ Zustände auch irgendwann mit in den Alltag nehmen zu können.

Also klar ist Meditation sehr hilfreich zum runterfahren und entspannen.. aber aus meiner Sicht steckt da natürlich noch viel mehr drin, was man damit erreichen könnte

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Ich kenne so ein Durcheinander, Leere, Unwohlsein nach vielen Reizen auch, nirgendwo mehr so richtig sein.

Und der Stress ist nicht immer so offensichtlich, bzw stellenweise ticke ich normal, belaste mich etwas mehr, und dann wieder wirfts mich raus.

Derealisation und DP hatte ich als Jugendliche häufig, ich konnte es erst später in SHGs benennen. Die mir auch iwann zuviel waren, aber in jüngeren Jahren suchte ich ja auch Antworten..

Mir hilft sehr ein Abschirmen von Reizen, ganz einfaches, keine Menschen, Tiere ja.
Einmal hab ich unerwartet ein Reh gesehen, das hat mich SO zurück geholt

Und die Vorstellungen und Stimmen/Gedanken runterbringen, wobei das nicht einfach ist, da diese einen von Leere u. innerem Chaos trennen.

Aber es lohnt sich auch, das auszuhalten und ggf die innere Verbindung wieder zu finden. Das braucht Zeit.

Ein sehr wertvoller Tipp. DANKE dafür!

Guten Morgen,
Danke auch Merke momentan, dass es sowas von Priorität hat: Entschleunigung, Ressourcenoptimierung, Gelassenheit üben, Neues wagen(ausprobieren): Neue Gedanken und Glaubensmuster kreieren, die mich auch erden und um Schutz bitten - innerlich.
Bei mir ist eine Traumafolgestörung/Belastungsreaktion einer sehr komplizierten Beziehung des letzten Jahres wahrscheinlich damit assoziiert. Wenn man zu lange kämpft, aushält, bang usw. kann das sich ganz schön bei jemanden auf das Gemüt /mental auswirken, als Autist doppelt so schlimm. Jetzt bin ich froh, dass ich es zuhause so schön eingerichtet habe, ich habe hier alle Optionen: Entspannung, Sport, Arbeit, Kreativität. Das nutze ich in Abwechslung effizient und schaue, dass ich immer mehr Ruhephasen und Achtsamkeit mit einbaue und schaue da wo es geht einer Struktur nachzugehen.

Ich wünsche euch heute einen schönen Tag, genießt die Sonne! GLG

A


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