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Zitat von Hicks:
Das Problem ist, dass der Weg zu immer mehr Kontrolle der komplett falsche ist, egal ob bei Hypochondrie oder auch Generalisierter Angststörung.

Kann ich mir denken. zuviel Kontrolle haben und nehmen ist generell schädlich, nicht nur bei Angststörungen, ich kann aber verstehen woher das kommt. Ich denke, das ist einfach um Sicherheoit im Leben zu haben und vorallem auch eine Konstante im Leben zu haben die sich nie oder sehr wenig ändert, um die angesprochene Sicherheit zu haben - in einer Welt (Aussenwelt und das innere Befinden, also eigene, innere Welt), die sich eh ständig ändert und man dadurch im stätigem Ungewissen lebt.
Von daher meine ich ja, dass ein gewisses Grundwissen dabei helfen kann zu überstehen und Halt zu haben

Zitat von Marc_Sky:
Kann ich mir denken. zuviel Kontrolle haben und nehmen ist generell schädlich, nicht nur bei Angststörungen, ich kann aber verstehen woher das kommt. Ich denke, das ist einfach um Sicherheoit im Leben zu haben und vorallem auch eine Konstante im Leben zu haben die sich nie oder sehr wenig ändert, um die angesprochene Sicherheit zu haben - in einer Welt (Aussenwelt und das innere Befinden, also eigene, innere Welt), die sich eh ständig ändert und man dadurch im stätigem Ungewissen lebt.

Ganz genau

Zitat von Marc_Sky:
Von daher meine ich ja, dass ein gewisses Grundwissen dabei helfen kann zu überstehen und Halt zu haben


In guten Therapien lernt man genau das, nämlich die Kontrolle auf ein normales, vernünftiges, eben nicht übertriebenes Maß zu bekommen und das ohne, dass es einen quält, so wie es einen Dro gen sü chtigen quälen würde, den man auf Entzug setzt.
Das ist halt nicht leicht.

Bei der generalisierten Angststörung, die ich ja auch habe, gibt es etliche Beispiele aus dem Alltag, bei denen Therapeuten recht schnell bei den Betroffenen merken, dass sie in Sachen Kontrolle ein völlig überzogenes und unnormales Maß erreicht haben.
Das geht z.B. los bei der Besorgnis um die Kinder, die jeden Meter begleitet oder überwacht werden, über das Verwalten des eigenen Vermögens mit völlig übertriebenen Sicherheiten oder auch z.B. bei sehr weiten Planungen im Voraus für recht banale Dinge....um eben für alle, möglichen, negativen Ereignisse gewappnet zu sein (das waren meine Worte vor etlichen Jahren!).

A


Realtime Überwachung der Körperfunktionen

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Zitat von Hicks:
Wenn das so logisch sein sollte für einen Hypochonder, dann ergänze ich:
Das AKZEPTIEREN, dass ein Ok vom Arzt glaubhaft ist und der Wahrheit entspricht, ist wichtig.

Ja, aber da kann ich viele Hypochonder durchaus verstehen: der Arzt ist nicht die ganze Zeit dabei. Man muss auch zu sich selbst / seinem Körper wieder Vertrauen herstellen, das ist eigentlich noch wichtiger, als das Vertrauen zum Arzt.

Und dabei kann das Messen durchaus helfen. Es sollte nur aus den richtigen Gründen bzw. mit den richtigen Schlussfolgerungen geschehen.

Zitat von Hicks:
Wie ist das bei Dir? Hast Du diesen Schritt schon geschafft und das schon längere Zeit? Enttäusche mich bitte nicht

Ich denke ja. Ich messe tatsächlich noch ab und zu meinen BD, aber einfach nur um zu sehen, ob sich etwas geändert hat (und ich meine Medikamente ggf. anpassen kann). Ab und zu bedeutet alle paar Monate und dann an einem Tag 3-4 mal. Ich bekomme aber auch keine Krise mehr, wenn der dann mal zu hoch sein sollte.

Das häufigere Messen hat mir aber tatsächlich dabei geholfen, denn ich habe gesehen,
- dass ein hoher Blutdruck auch wieder runter geht
- dass ein hoher BD nicht gleich tödlich ist
- dass ich nicht zwingend einen hohen BD habe, auch wenn ich mich so fühle
- wie mein BD auf verschiedene Sachen (Schlaf, Kaffee, Stress, Salz, wenig trinken...) reagiert

Dieses spielen damit und selbst beobachten hat mir sehr dabei geholfen, meinen Körper wieder besser kennen zu lernen und ihm wieder mehr zu vertrauen. Auch, dass ich ihm gewisse Belastungen durchaus zutrauen kann (und sie ihm sogar gut tun) und er nicht gleich aus dem Leim geht oder ich einen Herzkasper bekomme, wenn ich mich mal anstrenge.

Zitat von Hicks:
Es gibt da keine pauschale Empfehlung finde ich.
Außerdem hat niemand gesagt, dass man erst zum Doc soll, wenn man fast tot ist.

Nein, hier wohl nicht. Aber es gibt solchen Menschen, und persönlich finde ich das auch nicht normal.

Zitat von Angstmaschine:
Man muss auch zu sich selbst / seinem Körper wieder Vertrauen herstellen, das ist eigentlich noch wichtiger, als das Vertrauen zum Arzt.


Zitat von Angstmaschine:
Und dabei kann das Messen durchaus helfen.

Bei mir hat Messen so geholfen:
Ich habe dann gemessen, wenn es ich mich insgesamt gut gefühlt habe, um eben Messfehler möglichst zu vermeiden. Dann war mein Puls völlig normal und auch mein Blutdruck. = Es passt bzw. mein Körper ist imstande, normal zu funktionieren. Diesen positiven Input habe ich in mir fest abgespeichert und dann lange Zeit wirken lassen. Hätte ich kurz danach wieder gemessen, wenn es mir z.B. schlecht gegangen ist, hätte ich dieses erste positive Dings wieder zunichte gemacht.

Das ist aber eben wie beim Arzt. Vielen Hypochondern reichen einmalige, positive Ergebnisse eben nicht aus, um wieder genug Vertrauen in den Körper zu bekommen. Weder der positive Check beim Arzt, noch eine positive Ruhepulsmessung reichen aus. Die Sucht (man kann es wirklich fast so nennen) ----die Sucht nach KOntrolle kommt irgendwann wieder hoch und dann wird alles vorher erreichte auf Reset gesetzt und die Kacke geht wieder von vorne los.

Zitat von Angstmaschine:
Ich denke ja. Ich messe tatsächlich noch ab und zu meinen BD, aber einfach nur um zu sehen, ob sich etwas geändert hat (und ich meine Medikamente ggf. anpassen kann). Ab und zu bedeutet alle paar Monate und dann an einem Tag 3-4 mal. Ich bekomme aber auch keine Krise mehr, wenn der dann mal zu hoch sein sollte.

Respekt und super!

Zitat von Angstmaschine:
Das häufigere Messen hat mir aber tatsächlich dabei geholfen, denn ich habe gesehen,
- dass ein hoher Blutdruck auch wieder runter geht
- dass ein hoher BD nicht gleich tödlich ist
- dass ich nicht zwingend einen hohen BD habe, auch wenn ich mich so fühle
- wie mein BD auf verschiedene Sachen (Schlaf, Kaffee, Stress, Salz, wenig trinken...) reagiert

Dieses spielen damit und selbst beobachten hat mir sehr dabei geholfen, meinen Körper wieder besser kennen zu lernen und ihm wieder mehr zu vertrauen. Auch, dass ich ihm gewisse Belastungen durchaus zutrauen kann (und sie ihm sogar gut tun) und er nicht gleich aus dem Leim geht oder ich einen Herzkasper bekomme, wenn ich mich mal anstrenge.

Dein Fall zeigt, dass es jeder selbst probieren muss, welche Art der Vorgehensweise hilft.
Für Anfänger ist es aber wohl sehr schwer, das so wie du umzusetzen, sofern sie mental nicht sehr stark sind. Du hast es geschafft (ähnlich wie ich) dich auf die positiven Messungen zu konzentrieren. Genau das schaffen viele hier aber nicht habe ich den Eindruck (man sehe sich mal den Herzneurose-Faden an - da kann man fast stündlich mitschreiben, wie viele immer wieder auf 180 gehen aufgrund von Messungen).

Letztendlich müsste man es einfach schaffen, gut zu beobachten, was einem eher schadet und was nicht.
Wenn ich selbst merke und aufmerksam verinnerliche (notfalls auch auf Papier mit Notizen), dass ich nach einem Messvorgang meist neue Panik bekomme, dann sollte man es einfach sein lassen für längere Zeit, bis man dann irgendwann wieder einen neuen Versuch starten kann.
Einfach immer und immer wieder drauf loszumessen in der Hoffnung, dass es irgendwann besser wird, funktioniert glaube ich nicht.

Also ich bin auch ein Gegner der zunehmenden Überwachung sämtlicher Körperfunktionen...deswegen würde ich mir auch niemals eine Uhr zulegen, welche eben genau das ermöglicht.

Besser man vertraut seinem Körper.

Ich zumindest habe es in all den Jahren gelernt...

Natürlich steckt da auch eine Therapie dahinter...

Aber ich bin der lebende Beweis, dass man mit der richtigen Therapie ein gesundes Körperbewusstsein erlernen kann...

Wer das nicht möchte und lieber auf andere Dinge zurückgreifen will...eben Kontrollmechanismen, die auch keine Sicherheit ermöglichen...der möchte das gerne weiter tun.

Die Entscheidung liegt letztendlich bei jedem selbst...so wie bei vielen anderen Dingen auch.

Zitat von Hicks:
Du hast es geschafft (ähnlich wie ich) dich auf die positiven Messungen zu konzentrieren.

Nicht nur die positiven! Oder anders gesagt, ich habe versucht die negativen zum positiven zu ändern.

Mein Hausarzt hat mich mal - nachdem ich ihn mit meinem Herzstolpern total genervt habe - zum Kardiologen geschickt. Wir haben jetzt zwei EKGs gemacht und da ist nichts. Damit Sie das endlich einsehen, gehen Sie jetzt zum Kardiologen.

Der hat mich dann einmal gründlich untersucht mit 24 Std. EKG, Ultraschall und Belastung-EKG. Es war alles in Ordnung, ich könne (und solle) Sport treiben und mein Maximalpuls wäre 170.

Ich war dann beruhigt, wusste aber eigentlich genau wie Du sagst, dass das nicht ewig hält.

Die Frage war: Wie kann ich die Zeit bis die Wirkung nachlässt nutzen?
Ich weiss, dass mein Herz im Moment völlig ok ist und ich alles machen darf. Also spricht nichts dagegen, das auch zu tun und zu beobachten (zu messen!), wie mein Herz darauf reagiert und wie mein Körper sich genau anfühlt.
Ich bin gestresst / ich bin nervös / ich habe mich angestrengt? Grade JETZT messe ich mal weil ich genau weiss, dass das Gerät explodieren wird, und trotzdem keine Gefahr besteht.

Und so war es dann auch: explodiert ist das Gerät zwar nicht, aber die Werte waren natürlich jenseits von gut und böse. Und trotzdem waren sie ok, weil die Umstände einfach gepasst haben. Die Erkenntnis aha, darauf reagiere ich also mit so einem Blutdruck, UND DAS IST VOLLKOMMEN NORMAL UND DARF SEIN hat mich irgendwie in die Spur gebracht.

Ich habe quasi versucht, die negativen (hohen) Messungen mit in das beruhigende Gefühl nach dem Besuch beim Kardiologen zu übertragen. Denn sie gehören einfach dazu.

Zitat von Hicks:
Einfach immer und immer wieder drauf loszumessen in der Hoffnung, dass es irgendwann besser wird, funktioniert glaube ich nicht.

Nein, man muss eine Erkenntnis daraus ziehen. Denn wenn man misst und der BD ist zu hoch, dann ist das ja erstmal eine Tatsache (vorausgesetzt man misst richtig). Man hat den BD im Moment, und zwar auch, wenn man NICHT misst (die Erhöhung durch die Aufregung lasse ich mal aussen vor).

Und das hat mich schon immer etwas gestört: der Blutdruck ändert sich nicht dadurch, dass ich nicht messe. Also hat sich meine Angst vom Wissen der BD ist hoch auf das Befürchten der BD ist hoch verschoben.

Beim Messen ist das Ergebnis im Kopf (Angst) immer direkt von dem Ergebnis auf dem Display abhängig. Von daher macht es eigentlich wirklich keinen Unterschied, ob man misst oder nicht - allenfalls geht der BD noch höher, wenn er eh schon hoch war. Und nicht messen hat den Vorteil, dass man sich nicht über einen definitiven Wert aufregt, sondern ggf. nur Angst vor einem fiktiven Wert hat. Diese Angst kann einem der Arzt dann für eine bestimmte Zeit nehmen, aber dann flammt sie wieder auf.

Also macht es Sinn, sich nicht vor den Werten selbst zu fürchten, sondern die Konsequenz die diese Wert haben könnten zu hinterfragen. Und da sind in den allermeisten Fällen KEINE negative Konsequenzen zu befürchten, selbst wenn er ausnahmsweise mal - wie oben beschrieben - durch die Decke geht, weil man sich grade Sorgen macht oder die Treppe hoch gelaufen ist.

Wenn man das verinnerlicht hat, kann man plötzlich gut auf das übertriebene Kontrollieren verzichten, weil ein hoher Wert nur den momentanen Zustand (ruhig, ausgeschlafen, aufgeregt, gestresst, müde, ausgepowert, ...) und äussere Umstände (Wetter, Essen, Infekt) widerspiegelt und isoliert gesehen keine Aussagekraft hat. Wie ich mich momentan fühle und ob ich grade einen Dauerlauf gemacht habe, das weiss ich aber selbst.

Lediglich, um die allgemeine Tendenz im Auge zu behalten macht es dann Sinn, ab und zu mal zu messen und wenn dann wirklich mal größere Abweichungen sind mit dem Arzt zu sprechen.

Zitat von Angstmaschine:
Oder anders gesagt, ich habe versucht die negativen zum positiven zu ändern.

Dann nochmal meinen höchsten Respekt, denn das ist wahrlich nicht einfach für einen Hypochonder, dass er genau das, was ihn sehr oft in Panik versetzt ins Positive dreht.

Anfänger werden sich da glaube ich vielleicht etwas schwer tun.
Da muss zuerst eine gewisse mentale Stabilität und eine gesunde Basis gelegt werden in Sachen Wissen, wie der Körper im Zusammenhang mit der Psyche funktioniert (Gruß an @Marc_Sky ) und der Patient muss es auch verstehen und verinnerlichen (hängt auch viel vom Therapeuten ab, ob das klappt).
Und....man muss sich auch aktiv beschäftigen mit dem ganzen Thema, der Logik dahinter. Du kannst das, wie man sieht. Andere haben da sehr Probleme und....man muss es auch mal deutlich sagen (und das ist nicht böse gemeint, aber einfach mal die Wahrheit): Viele sind auch einfach zu passiv und tun selbst halt einfach auch zu wenig bzw. erwarten immer noch, dass der Therapeut sie heilt. So klappt es aber natürlich nicht.

Zitat von Angstmaschine:
Also macht es Sinn, sich nicht vor den Werten selbst zu fürchten, sondern die Konsequenz die diese Wert haben könnten zu hinterfragen. Und da sind in den allermeisten Fällen KEINE negative Konsequenzen zu befürchten, selbst wenn er ausnahmsweise mal - wie oben beschrieben - durch die Decke geht, weil man sich grade Sorgen macht oder die Treppe hoch gelaufen ist.

Du hast völlig Recht mit Deiner Aussage.

Wenn die Theorie in der Praxis halt nicht immer so schwer wäre.

Aber 1000 Danke für Deine Ausführungen bzw. Deinen Weg, der Dir geholfen hat.
Wir können hier eh alle nur Tipps geben mit dem Hinweis, das oder das zu versuchen. Ob es bei jedem klappt, ist ja das andere. Wichtiger finde ich ist, nicht einfach hirnlos das und das und das zu versuchen, sondern auch zu verinnerlichen (notfalls zu notieren), welcher Versuch welche Auswirkungen hatte.
Das machen auch viel zu wenige. Man muss beobachten (!), was einem gut tut oder was alles eher noch schlimmer macht usw.

Ich finde die Ausführungen ebenfalls sehr interessant.
Ich hatte vor vielen Jahren einmal mit einem BD Messgerät experimentiert und konnte beobachten, wie meine Gedanken den Wert definitiv beeinflussen konnten. Von hohen Werten, wenn ich an die Dinge dachte, die mir große Angst machen und super niedrigen, wenn es mir gelang, eine Weile an etwas sehr Schönes zu denken. Seit ich diesen Zusammenhang erkannt habe, habe ich nie wieder gemessen. Ich bin auch sicher, wenn jemand das Messen würde, oder wenn viele zuschauen, würden die Werte sehr hoch sein. Bin ich alleine, wäre alles wieder super.
Was soll es also.
Das, was mir jetzt sehr geholfen hat ist, dass mich das alles nicht mehr interessiert.
Ich bin so viele „Tode“ gestorben, seit frühester Kindheit. Ich war so oft überzeugt, nun grausam sterben zu müssen - irgendwann verbraucht sich das.
Das hat mir ein befreundeter Arzt einmal erklärt. Der Körper kann nur eine begrenzte Zeit dieses extreme Angstlevel aufrechterhalten. Dann schaltet er auf Abstumpfung, Gewöhnung.
Darauf basiert vermutlich die Methode, wo man Menschen mit einer Phobie mit dem auslösenden Objekt konfrontiert.
Ich hatte seit 2015 drei „tödliche Krankheiten“, ich war sicher sterben zu müssen. Eine Erfahrung war derart extrem, dass möchte ich niemandem wünschen.
Seitdem ich da durch bin, wirklich dem Tod ins Gesicht sehen musste, bin ich sehr zynisch geworden, verachte meinen eigenen „Tod“, wenn der wieder anklopft.
Diese Erfahrung macht etwas mit einem.
Ich hoffe, dass ich das jetzt für mich so aufrechterhalten kann.
Neulich wollte er wieder anklopfen.
Ich hatte einen kleinen Bluterguss unter dem Daumennagel, dachte sofort Melanom, gibt ja ausreichend Bildmaterial bei Google, ich meinte, ja genau so sieht das aus. Mir wurde wieder kochend heiß. Da kann man auch lesen, der Daumen muss dann bis zum ersten Gl. amputiert werden. Dann wäre ich erwerbsunfähig in meinem Beruf.
Noch Fragen….
Der erste Impuls war natürlich, zu irgendeinem Arzt rennen.
Doch diese Erfahrung möchte ich nie mehr machen.
Ich habe dann versucht, es zu ignorieren und gesagt, ok, dann stirbst du jetzt, wärst ja vor acht Jahren auch schon gestorben, was soll das jetzt….
Der Fleck ist jetzt scheinbar tatsächlich am herauswachsen.
Ich habe also richtig gehandelt.
Ich wünsche euch allen von Herzen, dass ihr nicht mehr solche Leiden durchleben müsst.

@marialola ich habe meinen Augen nicht getraut die gleiche Erfahrung machte ich mit einem Bluterguss an der Zehe.

Ich weiß nicht wie oft ich Schuhe und Socken auszog um ihn anzusehen und Hoffnung schöpfte wenn er etwas mehr nach oben gewandert war.

Eines Tages konnte ich den Nagel kürzen und weg war er.
Nach deiner Nachricht fühle ich mich nicht mehr ganz so bescheuert.

@kritisches_auge
Danke dir!
Das tut gut zu lesen.
Mir wurde jedes Mal richtig kochendheiß, wenn ich auf meinen Daumen starrte, und den sieht man ja nun mal. Mir ging es sehr schlecht dabei und Google tat seinen Teil.
Und wenn man dann noch weiß, wie Bob Marley gestorben ist…
Irgendwann stieß ich auf den Begriff Splitterblutung und das Bild passte deutlich besser zu meinem Daumen, als das krasse andere.
Trotzdem blieb immer wieder diese Restfurcht.
Nun verschwindet es langsam nach oben und ich bin soooo glücklich

Zitat von marialola:
Der Fleck ist jetzt scheinbar tatsächlich am herauswachsen

Das ist auch meist in Psychotherapien die Standard-Empfehlung.
Nicht bei jedem kleinen Pubs sofort zum Doc rennen, sondern kurz warten, ob es selbst wieder weggeht. Damit kann man sich unfassbar viel Mist ersparen.
Alles, was an körperlichen Veränderungen selbst wieder verschwindet oder weniger wird, kann keine schwere (Krebs-) Erkrankung sein, die man sofort behandeln muss. - Genau diese Sätze hat meine Hausärztin immer gesagt.

Zitat von Hicks:
Das ist auch meist in Psychotherapien die Standard-Empfehlung. Nicht bei jedem kleinen Pubs sofort zum Doc rennen, sondern kurz warten, ob es selbst ...

Ja, ähnlich meine Therapeutin seinerzeit.
Sie hat dann auch mal eine Unfrage unter ihren Kolleg/innen gemacht, wie diese (normale Menschen ) mit irgendwelchen Veränderungen oder Beschwerden umgehen.
Wenn es zwickt, drückt oder eine komische Farbe hat, gehen die meisten wohl so nach 14 Tagen zum Arzt - wenn es dann noch da ist.
Es sei denn natürlich, es wird wesentlich schlimmer. Aber die meisten kleinen Wehwehchen sind nach der Zeit von selbst wieder verschwunden.

Zitat von Angstmaschine:
Wenn es zwickt, drückt oder eine komische Farbe hat, gehen die meisten wohl so nach 14 Tagen zum Arzt - wenn es dann noch da ist.

Ja, genau...so ähnliche Zahlen habe ich auch in Erinnerung, wenn ich so rumfrage im Bekanntenkreis bzw. habe ich damals in Gesprächen mit Arzthelferinnen und meinem damaligen Hausarzt herausgehört.
Das ist auch nachvollziehbar, denn: Selbst wenn es was Ernstes wäre (Krebs z.B.), dann würde man die Diagnose und den Verlauf auch nicht schlechter machen wegen +/- 10 Tage.

Im Endeffekt müsste also das Ziel von uns allen (Hypochondern) sein, ein vernünftiges Maß in Sachen Vorsorge und Gesundheitsüberwachung zu betreiben, so wie es halt ungefähr der Durchschnitt der Bevölkerung auch macht. Meist schießen wir aber massiv über das Ziel hinaus. Die Regel viel hilft viel ist auch hier wie so oft falsch.

Natürlich hängt es auch immer individuell von jedem ab, ob er tatsächliche Risiken hat für die oder die ernste, echte Erkrankung. Wer z.B. übergewichtig ist oder mit dem Blutdruck eh schon immer etwas Probleme hatte (vielleicht durch familiäre Vorbelastung) sollte natürlich seinen Blutdruck schon hin und wieder mal messen, auch als Hypochonder. Ich bin z.B. aufgrund der Vorbelastung meines Vaters (Darmkrebs) schon mit 37 Jahren bei einer Darmspiegelung gewesen. Das war echt nicht leicht für mich, aber ich habe es trotzdem durchgezogen. Die nächste steht ja auch bald wieder an und so etwas lasse ich dann auch nicht einfach sausen, weil ich die Augen davor verschließen will.

Mir war nur wichtig, zu betonen (und da verstehe ich @marialola schon recht gut in ihrer Meinung), dass man es auch übertreiben kann (auch als normaler Mensch, also ohne Hypochondrie). Ich kenne auch Kollegen, die 1x im Jahr zum Komplettcheck gehen, 2x im Jahr zum Zahnarzt oder sogar 2x im Jahr zum Augenarzt usw. Wenn man sie fragt, hört man an den Antworten schon irgendwo einen gewissen Kontrollzwang heraus und entsprechend übersetzt eben auch eine gewisse Angst. Ich meine - ganz blöd bin ich ja auch nicht, seit ich meine Erkrankung habe. Man merkt einfach bei anderen Leuten auch irgendwann, ob einer in einer normalen Range ist oder auch etwas zu sehr übertreibt, weil er Kontrolle über das Leben oder die Gesundheit erzwingen will. Da läuft man dann aber meiner Meinung nach auch eher Gefahr, dass dieser Zwang zunehmen kann und schwupps....sitzt man im gleichen Boot wie wir.

Damit wären wir dann eben wieder beim Titel des Fadens angelangt.
Wäre so ein Gerät für den durchschnittlichen, gesunden Normalbürger nicht auch schon übertrieben?
Ich kann diese Frage nicht beantworten.
Ich bleibe aber dabei, dass ich so ein Gerät für die üblichen Hypochonder hier (wie man sie täglich liest in jedem zweiten Thread) insgesamt eher mehr Fluch als Segen wäre.
Aber wie immer: Sollte es so ein Ding tatsächlich irgendwann geben, dann kann es ja jeder von uns selbst mal ausprobieren . Man wird dann relativ schnell die Wahrheit vor Augen geführt bekommen, nämlich, ob uns die ständig positiven, korrekten Werte, welche das Gerät anzeigt, beruhigen und entspannt sein lassen oder ob das Gegenteil der Fall ist, nämlich, dass wir bei jedem kleinen Pieps eine Panikattacke bekommen oder z.B. auch nicht mehr ruhig schlafen können, weil wir ständig Angst davor haben, dass es jederzeit piepsen könnte.

Ja, gut, aber…vermutlich würde das Ding bei uns allen ständig piepsen, im Alltag, weil jeder gesunde Mensch zwischendurch Abweichungen und sogar Rhythmusstörungem hat, die er nie bemerkt. Was soll mich das interessieren? Welchen Nutzen hat das?
Und was würde die Feststellung ändern oder verhindern?

Aber ich möchte den Aspekt des schnellen zum Arzt rennens aufgreifen.
Ich bin früher sofort zum Arzt gerannt, wenn ich etwas zu sehen meinte, etwa eine Verfärbung am Finger. Aber gewiss nicht mit der Vorstellung, dass man mich früh erkannt retten kann, sondern im Gegenteil, um sofort von dieser quälenden Todesangst befreit zu werden. Ich hätte keine zwei Wochen mit dem Blick auf den Fingernagel ertragen.
Man muss sich vorstellen, was es bedeutet, wenn ein Mensch zwei Wochen gedanklich damit befasst ist, ob er nun lebensbedrohlich erkrankt ist. Das ist ganz, ganz furchtbar, es ist die Hölle.
Der schnelle Gang zum Arzt beendet diese Qual sofort.
Nur ist es leider so, dass bei der zweiten Konsultation dieser Art, der Arzt den Menschen sofort in die entsprechende Schublade packt, vermutlich sogar einen Vermerk in die Patientenakte schreibt. (Nicht auszudenken, wenn jemand dann noch die digitale Version zulässt, dann ist jeder künftige Arzt vor diesem Patienten gewarnt und behandelt ihn entsprechend.)
Dann ist da noch die Sache mit der kostbaren Lebenszeit, die man dann in Wartezimmern verschwendet. Das hat mich dann zur radikalen Änderung gebracht.
Ich denke also, die Mehrheit will beim Arzt nicht eine Diagnose und Rettung, sondern einfach nur erst einmal mit einem Satz von dieser Qual der Todesangst befreit sein.

Zitat von marialola:
Dann ist da noch die Sache mit der kostbaren Lebenszeit, die man dann in Wartezimmern verschwendet.

Das ist ja auch so ein wichtiger Punkt, den wir oft nicht auf dem Schirm haben.
Wie viel Lebenszeit verschwenden wir mit Sorgen, Grübeln, Gedanken machen, was alles Schlimmes passieren könnte (Pessimismus eben), Dr. Google, ständigem Überwachen des Körpers, Arzt-Checks und und und. Reicht es denn nicht schon für manche aus, dass sie 40 Jahre lang einen Job ertragen, den sie hassen und damit unfassbar Lebenszeit verschwenden? Was bleibt am Ende noch übrig an glücklicher und sinnvoller Zeit, wenn ich neben einer bescheuerten Arbeit noch ständig Zeit mit Ängsten, Sorgen und Checks meines Körpers verbringe? Scheint mir eine nicht gerade effektive Konstellation zu sein.
Naja...wenn es halt so leicht wäre, diese logischen Dinge und Gedanken umzusetzen oder?

Zitat von marialola:
Ja, gut, aber…vermutlich würde das Ding bei uns allen ständig piepsen, im Alltag, weil jeder gesunde Mensch zwischendurch Abweichungen und sogar Rhythmusstörungem hat, die er nie bemerkt. Was soll mich das interessieren? Welchen Nutzen hat das?
Und was würde die Feststellung ändern oder verhindern?

Zitat von Hicks:
Wäre so ein Gerät für den durchschnittlichen, gesunden Normalbürger nicht auch schon übertrieben?
Ich kann diese Frage nicht beantworten.
Ich bleibe aber dabei, dass ich so ein Gerät für die üblichen Hypochonder hier (wie man sie täglich liest in jedem zweiten Thread) insgesamt eher mehr Fluch als Segen wäre.

Ihr stellt euch das falsche Gerät vor.

Wenn so etwas Sinn machen soll, dann muss es extrem ausgefuchst und intelligent sein, und zudem eine absolute Datenkrake.

@marialola hat ja ganz recht, was nützt einem ein kurzzeitig aus dem Ruder gelaufener Herzschlag, Blutdruck oder sonstiger Wert? Das Gadget Gesundheitskrake müsste eine Unmenge von Informationen auch ausserhalb meines Körpers erfassen, verarbeiten und mit allen anderen Daten in Bezug setzten können. Und das möglichst sicher und zuverlässig.

Weil ich vor allem eines ganz bestimmt nicht gebrauchen kann: Meldungen über total offensichtliche Zusammenhänge oder überflüssige Benachrichtigungen.

Wenn ich mit 200 auf der Autobahn unterwegs bin und eine Vollbremsung machen muss, dann nützt mir die Meldung dass - obwohl ich eigentlich faul im Auto sitze - mein Blutdruck und Puls hochschiessen absolut nichts.

Wenn mein Puls hochgeht, weil ich einen Infekt bekomme, dann merke ich das selbst und muss darüber nicht informiert werden. Ebenso, wenn ich mich aufrege oder was falsches gegessen habe.

Gleiches auch bei Blut- und allen anderen Werten, die das Gerät ermitteln würde. Das muss alles in einen sinnigen, schlüssigen Zusammenhang gebracht werden, ohne dass nur auf die reinen (Grenz-)werte geachtet wird.
Wie bei Milch die auch nicht schlagartig sauer wird, nur weil ein MHD draufsteht.

So ein Gerät müsste also auch einen gewissen Handlungsspielraum haben, denn es gibt ja durchaus körperliche Symptome die sowohl Gefahr bedeuten als auch harmlos sein können. Diese Abschätzung kann aber nur einem Arzt vornehmen (nein Google auch nicht), weil er den gesamten Menschen mit seiner Lebensgeschichte, seinem Charakter, seinem Allgemeinzustand, den besonderen Umständen usw. berücksichtigt.

Würde das Gerät sehr frühzeitig einen Tumormarker erkennen oder durch seine Intelligenz tatsächlich Zusammenhänge und Folgen ermitteln können, die auf CT und Röntgenbild erst Monate später zu sehen sind, dann wäre ich sofort dabei.

Zitat von marialola:
Aber gewiss nicht mit der Vorstellung, dass man mich früh erkannt retten kann, sondern im Gegenteil, um sofort von dieser quälenden Todesangst befreit zu werden.

Ja, und die Todesangst die wir in solchen Situationen loswerden wollen ist eigentlich kein legitimer Grund zum Arzt zu rennen. Genau so wäre ein ständiges alles in Ordnung, Puls gut, Blutdruck gut, Blutwerte in Ordnung ... der Datenkrake Blödsinn.

Wenn das Gerät aber den - m. M. n. - legitimen Grund eines besseren / frühzeitigen Erkennen wirklicher Krankheiten bedienen könnte, wäre ich wie gesagt dabei.

Dazu müsste es wie beschrieben intelligent sein, grundsätzlich die Klappe halten, und mich nur bei wirklichen abklärungswürdigen Sachen sanft, gut gelaunt und optimistisch auf den Weg zum Doc schicken.

@Angstmaschine
Das von dir gewünschte Gerät wird so niemals existieren.
Das geht allein schon deshalb nicht, weil der menschliche Körper keine Serienproduktion ist wie ein Terminator, sondern eben total individuell und daher je nach Person verschieden fehlerhaft.
Sponsor-Mitgliedschaft

Außerdem hatte ich ja hier schon mal angesprochen, dass selbst wenn man in das Gerät einprogrammieren könnte ,dass bitte die psychische Angsterkrankung des Patienten mit berücksichtigt werden soll, wird es nicht so klappen, wie einige sich das gerne hier wünschen.

Fehlzündungen / fehlerhafte Reaktionen des Körpers aufgrund psychischer Störungen wird auch die beste KI nicht hinbekommen, so herauszufiltern, dass keine Fehlalarme entstehen und nur die wirklich bedrohlichen Anzeigen gemeldet werden.
Im Zweifel wird das Ding immer ausschlagen, um nicht später die Verantwortung tragen zu müssen, das doch einer hopps geht, weil die Reaktionen unterschätzt worden sind.

Wenn jemand mal mit starken Herzrhythmusstörungen den Notarzt gerufen hat, wird er wissen, was ich meine.
Da wird auch nicht im Krankenwagen mal schnell entschieden, dass das nichts Ernsthaftes ist und der Patient wird wieder heimgeschickt. Meist wird das volle Programm auch im Krankenhaus durchgezogen und erst, wenn alles ganz sicher ausgeschlossen wird in Bezug auf das Herz, wird der Patient entlassen.

Es ist natürlich verführerisch, ein Gerät besitzen zu können, welches einen nur dann belästigt, wenn es wirklich nötig ist.
Klingt traumhaft, wird aber für starke Hypochonder Science-Fiction bleiben.

Zitat von Hicks:
Wenn jemand mal mit starken Herzrhythmusstörungen den Notarzt gerufen hat, wird er wissen, was ich meine.
Da wird auch nicht im Krankenwagen mal schnell entschieden, dass das nichts Ernsthaftes ist und der Patient wird wieder heimgeschickt.

Wenn das so ist, dann hatte der Patient aber auch allen Grund dazu, sich untersuchen zu lassen und überwacht zu werden.
Da dürfte dann ruhig auch die HealthWatch3000 anschlagen - bei starken Herzrhythmusstörungen, wie du sagst.

Zitat von Nodi:
Wenn das so ist, dann hatte der Patient aber auch allen Grund dazu, sich untersuchen zu lassen und überwacht zu werden.

Musst hier mal bissl querlesen, wie viele schon den Notarzt gerufen haben wegen normaler Panikattacken, die viele hier fast täglich haben (Druck in der Brust, Herzrasen usw) und wo dann eben rein sicherheitshalber im Krankenhaus ein Komplettcheck stattfand. Ist ja logisch, denn woher soll der Arzt denn wissen, ob es was Ernstes ist oder nur die Psyche? Das geht auch dort oft nur mit tieferer Untersuchung samt Geräten.

Viele Patienten verinnerlichen dann nach dieser ersten Aktion, dass es beim nächsten Mal vielleicht nicht unbedingt nötig ist, sofort den Notarzt zu rufen und lernen, ihre Panikattacken in den Griff zu bekommen.

Du hattest noch keine längere eingehende und gute Therapie soweit ich mich erinnern kann ode?r Ist nicht böse gemeint, aber bei dir habe ich eindeutig den Eindruck, dass dir noch nicht ganz klar ist, was der Körper alles an echten Symptomen und Reaktionen fabrizieren kann allein durch psychische Belastungen.

Wenn das Wundergerät bei jeder Panikattacke von uns hier anschlägt, dann gute Nacht und viel Spaß mit den Arztbesuchen

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