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Zitat von Zitat von Hicks:
Nehmen wir an, es gäbe so ein Wunder-Körper-Überwachungs-Gerät und die Firma würde Euch so ein Gerät kostenlos anbieten.
Würdet ihr so etwas geschenkt annehmen ?

Wenn ja, bitte Begründung.
Falls nein, bitte auch Begründung.

Auf gar keinen Fall. Oder annehmen vielleicht schon, aber nicht benutzen (wenn es etwas umsonst gibt, greife ich immer zu), Mich würde es kirre machen, wenn ich immer sehen würde wenn irgendetwas nicht ganz in Ordnung ist. Ich lebe nach dem Motto: was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Und damit bin ich 61 geworden. Wenn man sich krank fühlt, reicht es immer noch, damit zum Arzt zu gehen. Wenn ich schon irgendeine Krankheit hätte, die die Überwachung von bestimmten Werten erforderlich machen würde, wäre es vielleicht etwas anderes, aber nicht einfach so aus Jux und Dollerei.

Zitat von Schlaflose:
Wenn man sich krank fühlt, reicht es immer noch, damit zum Arzt zu gehen.

Tja....hatte früher auch mal gereicht in einer Zeit ohne Dr. Google, EKG-Uhr und Co.
Früher traute man als Eltern seinen Kindern auch zu, dass sie mit ihren Freunden einfach so mit dem Fahrrad herumfuhren, ohne genau zu wissen, wo sie wann sind und das auch noch komplett ohne Handy oder GPS-Sender am Arm (mit dem heutige Eltern ihr Kids teils überwachen)

Toller Fortschritt sage ich nur, besonders für angstgestörte Menschen

(könnte Spuren von Ironie enthalten)

A


Realtime Überwachung der Körperfunktionen

x 3


Zitat von Hicks:
Ich behaupte das einfach mal: Ein sehr großer Teil kann das eben nicht. Wie sollte es auch möglich sein, wenn die meisten Hypochonder eben nicht einmal ihren zig Ärzten vertrauen können, die ihnen zum 20. Mal bestätigen, dass alles ok ist.

Da behaupte ich mal ganz frech, dass die Uhr zwar auch von Hypochondern genutzt wird/werden kann, die aber nicht primär fü+r die gebaut wurde. Ich denke da in erster Linie an Sportler und den (relativ) neuen Trend der physischen Selbstoptimierung.zur Lebensverlängerung (kurze Berichte dazu hatte z.B Galileo mal gebracht) und Detox-Bewegung.

Zitat von Hicks:
Man müsste nur genug Wissen anhäufen und richtig googeln - dann würde man ausschließen können, dass man das oder das haben kann.

Ganz ehrlich, genau dann würde ich Google NICHT nutzen. Kannst du hier im Forum nachlesen warum - Google hat zwar viel Inhalt, aber auch (umsomehr) falschen Inhalt und Trugschlüsse einiger Vereine, Personen etc. Die meisten, die nach jedem kleinen Rotz googeln denken am Ende, sie hätten diverse Arten von Krebs, wenn es nur ein Kratzer oder Ausschlag ist. ALso: Pfoten weg und Google nur nutzen, wenn man 101% gesicherte Quellen hat oder sich ein Buch bestellen will.

Zitat von Hicks:
Wieso trauen viele hier nicht diesem Wissen und werden nicht von ihrer Hypochondrie geheilt?

Weil die Ursache nicht in der Hypochonrie oder Krankheiten selber ist sondern nur eine Ausuferung einer anderen psychischen Beeinträchtigung. Um es mal aufs simpelste runterzubrechen: Ich sehe Hypochondrie nur als Symptom von starker eigenen Verunsicherung, Ängste durch Kontrollverlust und/oder einem medizinisch bedingtem Trauma (z.B. schwere Krankheit in der Vergangenheit, Tod (einer geliebten Person) und ähnlichem).
Wie die meisten Sachen, die offensichtlich sind, das Leben aktiv beeinflussen und als eine Angst das Leben einschränken liegt di eeigentiche URsache dafür in der eigenen Vergangenheit und wurde noch nicht aufgearbeitet

Zitat von Marc_Sky:
Da behaupte ich mal ganz frech, dass die Uhr zwar auch von Hypochondern genutzt wird/werden kann, die aber nicht primär fü+r die gebaut wurde. Ich denke da in erster Linie an Sportler und den (relativ) neuen Trend der physischen Selbstoptimierung.zur Lebensverlängerung (kurze Berichte dazu hatte z.B Galileo mal gebracht) und Detox-Bewegung.

Da hast ja Recht und das ist ja auch so, war aber eigentlich nicht das Thema hier und wie gesagt nochmals: Ich habe nie behauptet, dass diese Geräte sinnlos sind etc. Für Sportler etc mögen diese Dinger sogar echt nützlich/super sein.
Ich sage nur, dass sie für die meisten Hypochonder einfach ziemliches Gift sind und die Beweise dafür kriegen wir hier im Forum fast stündlich serviert.


Zitat von Marc_Sky:
ie meisten, die nach jedem kleinen Rotz googeln denken am Ende, sie hätten diverse Arten von Krebs, wenn es nur ein Kratzer oder Ausschlag ist. ALso: Pfoten weg

Meine Rede


Zitat von Marc_Sky:
Google nur nutzen, wenn man 101% gesicherte Quellen hat

Auch das funktioniert zu 99% dann auch nicht als Hypochonder. Kann ich Dir aus jahrelanger Erfahrung bestätigen. Selbst die seriöseste Seite wird nicht verschweigen, dass Kopfschmerzen auch ein Hirntumor sein können und das reicht aus, um die Panik in Gang zu setzen bei vielen.

Daher wird auch das beste Super-Gerät mit perfekter Justierung nichts nützen für einen Hypochonder, weil das Gerät jeden Verdacht melden MUSS und sei er noch so unwahrscheinlich.
= Ein dauerhafter Rattenschwanz an Arztbesuchen und Stress-Pegel durch ständiges Beschäftigen mit dem Gerät ist unumgänglich für Hypochonder.

Zitat von Hicks:
Selbst die seriöseste Seite wird nicht verschweigen, dass Kopfschmerzen auch ein Hirntumor sein können und das reicht aus, um die Panik in Gang zu setzen bei vielen.

Deswegen meinte ich ja ... Das grundproblem liegt woanders und ist denkweisenbedingt, da wird eine Uhr dementsprechend auch nichts dran ändern wenn es siich auch ohne schon so auswirkt. Dann wird die Hypochondir nur verstörkt.
(P.s. re das Schlimmste annehmen: Wenn du Hufe scharren hörst, denke an ein Pferd und nicht an ein Zebra)

Ich zitiere noch ein paar Zeilen von mir aus einem anderen Faden:

Zitat von Hicks:
Natürlich wird jetzt wieder einer kommen und sagen: Es ist aber trotzdem leichtsinnig, wenn man z.B. gar nicht mehr Blutdruck misst, denn es könnte ja dann sein, dass man eine körperliche Erkrankung übersieht. Denn es ist ja immer noch so, dass auch wir irgendwie oder irgendwann körperlich erkranken könnten.
Natürlich ist es so, dass auch wir nur aufgrund unserer psychischen Erkrankung nicht davor gefeit sind, irgendwann echte Herzprobleme oder Krebs zu bekommen.
Es geht hier aber um eine Abwägung, welcher Weg der für uns weniger schlechte ist oder sagen wir FÜR UNS VERNÜNFTIGERE und leider passt die Balance hier bei den meisten Hypochondern sowas von gar nicht.
Die Wahrscheinlichkeit, immer wieder oder erneute Ängste hervorzurufen, also unsere Psyche immer wieder zu schädigen durch ständiges Messen/Beobachten (übrigens auch Arzt-Checks wie Blutentnahmen usw) ist weitaus (!) höher, als durch Unterlassen dieser ständigen Aktionen eine echte, schwere, körperliche Erkrankung zu übersehen. Das will halt aus der Sicht eines Hypochonders fast keiner glauben, was aber trivial ist, weil es logisch ist aus Sicht der Angststörung.


Bitte nicht falsch verstehen (interpretieren ? ) - ich will hier keinen davon abhalten oder dazu überreden, nie wieder zum Arzt zu laufen oder nie wieder Blutdruck zu messen. Ich will nur einen Anstoß geben, zu überdenken, ob das eigene Verhalten noch ein vernünftig gesundes Maß hat oder ob man nicht mittlerweile völlig übertreibt und sich damit massiv ins eigene (Angst-)Fleisch schneidet.
Mein Eindruck hier im Forum ist jedenfalls leider ziemlich eindeutig und das macht mich traurig.

@Hicks Ich meine auch, Überprüfen ja, aber nicht totale Überwachung. Ich überprüfe auch meinen Blutdruck und Puls sowie lasse ich regelmäßig und bei Bedarf, also Unregelmäßigigkeiten ein LangzeitEKG schreiben.
Aber ich möchte nicht zum Skla. meiner Überwachungsgeräte werden, das würde mich stressen ohne Ende.

Oha... jetzt geht's ans Eingemachte.

Zwar komme ich mir schon fast ein bisschen so vor wie Markus Lanz, der immer die Gegenposition vertritt, aber ich wollte es ja nicht anders.

Vorab will ich aber noch kurz sagen, dass ich natürlich die gute Intention hinter diesem Thread durchaus verstehe und grundsätzlich auch nichts dagegen habe alles ein bisschen lockerer zu sehen, aber ich bin eben bei ein paar entscheidenden Punkten nicht so leicht zu überzeugen und deswegen stelle ich mich auch gerne dieser Diskussion. Vielleicht gehe ich ja am Ende sogar noch als geheilt daraus hervor.

Ok, also fangen wir an...


Zitat von Hicks:
Ich glaube, da hast Du Deine bisherige(n) Therapie(n) nicht richtig verstanden oder hattest noch keinen guten Therapeuten. Das, was Du beschreibst, ist eigentlich nämlich nicht das Ziel einer solchen Therapie.

Jap, das kann durchaus sein. Ist wie gesagt nur meine persönliche Erfahrung und die war leider sehr dürftig.
Zwar wurde das von den Therapeuten zum Teil sehr kunstvoll umschrieben, aber im Endeffekt ging es immer nur darum... Sie haben nichts. Sie wurden doch umfassend untersucht. Ihre Symptome sind nur psychisch bedingt. Sie müssen lernen Ihrem Körper zu vertrauen... usw.
Toll für den, der das kann; mit hat's leider nichts gebracht.


Zitat von Hicks:
Diesem Ding würdest Du also vertrauen? Was ist mit den ganzen Ärzten, die uns alle hier regelmäßig (teils monatlich) durchchecken und immer wieder bekunden, dass wir körperlich gesund sind? Wieso traut denen keiner?

Ja, wenn's so gut ist wie von mir beschrieben, würde ich dem Ding zum Teil sogar mehr vertrauen als so manchen Ärzten. Siehe das Beispiel von Pübbels' Mutter von vorhin...
Zitat von Pübbels:
Meine Mutter ist wegen inkompetenten Ärzten beinahe in die ewigen Jagdgründe gegangen. Es war mein belesender Herr Vater ,der das Problem dann erkannte. Muss man sich mal wegtun . 3 Kliniken haben das nicht erkannt !


Und WENN das Gerät denn dann mal anschlägt, DANN gehe ich damit zum Arzt und sag, er soll sich das ansehen. Dann bin wenigstens ICH nicht der Hypochonder, der sich schon wieder was einbildet.


Zitat von Hicks:
Soweit ich gehört habe von der Firma Bio-Super-Duper, lässt sich die Sensitivität in 5 Stufen regeln

Hmm... so viel Freiheit würde ich dem Patienten gar nicht lassen. Die K.I. hat anhand der Millionen von Daten aus den Datenbanken zu entscheiden, was (noch) ok ist und was nicht.


Zitat von Hicks:
Was ist mit den teuren Apple-Watches? Teuer genug? Gut genug? Genau genug? Ohne Fehler?

Ne, ne, ne, mein Freund. Deswegen reden wir auch ein bisschen aneinander vorbei. Apple-Watches sind nicht teuer weil sie so gut sind, sondern weil sie von Apple sind.

Ich rede nicht von Consumer-Unterhaltungs-Elektronik. Das Gerät von dem ich hier träume ist eine ganz andere Kategorie. Wie schon gesagt... ein echtes Medizingerät. So zuverlässig und ausgereift wie moderne Herzschrittmacher. Und die Blutwerte sind von einer Genauigkeit, die einer Blutabnahme beim Arzt um nichts nachsteht.


Zitat von Hicks:
Wie mir scheint, hast Du aber sehr viel Vertrauen in neueste und teure Technik.

Ja, weil ich von meinem eigenen beruflichen Hintergrund weiß, was Technik alles könnte, wenn es richtig gemacht ist.
Da gibt es eben einen sehr großen Unterschied, zwischen billiger Consumer-Elektronik (Apple-Watch) und anderen Sparten wie eben Medizintechnik oder Luftfahrt. Das fängt schon an beim Entwicklungsbudget, geht über die Auswahl der Bauteile, die Herstellungsprozesse, das Qualitätsmanagement, und und und.
Will jetzt aber hier nicht so weit abschweifen.


Zitat von Hicks:
Hast Du auch so viel Vertrauen in Deinen Körper oder Deine Ärzte?

Kurze Antwort: Bedingt bis nein.

Warum kein Vertrauen in meinen Körper?
Weil in meinem Körper ständig so viele schädliche Dinge vonstattengehen könnten, ohne dass ich was davon merke. Und wenn ich es merke, ist es für eine gute Behandlung auch meistens schon viel zu spät.
Beispiel: Krebs

Warum kein Vertrauen in die Ärzte?
Weil die meistens hoffnungslos überlastet sind, selbst auch nur begrenztes Wissen und Möglichkeiten haben und wenn man dann auch noch bekannt ist als Hypochonder, wird man oft auch gar nicht mehr richtig untersucht.


Zitat von Hicks:
„Man sollte immer sein Handy dabei haben, falls man plötzlich umkippt oder einen Unfall hat etc!“
(@Nodi - was meinst Du dazu? )

Jap, da rennst du bei mir offene Türen ein!
Ich hab manchmal sogar zwei Handys dabei.

Natürlich könnte man sagen: Wenn man auf der Stelle tot umfällt, nützt einem auch das Handy nichts (mehr).
Aber in vielen anderen Fällen, erhöht es die Überlebenschancen schon ungemein.
Beispiel: Herzinfarkt, welcher jetzt nicht ganz hochakut verläuft. Oder z. B. auch wenn man allein mit dem Fahrrad oder in den Bergen unterwegs ist und sich ernsthaft verletzt.

Kann mir echt keiner erzählen, dass es nicht sinnvoll ist, immer ein Handy dabeizuhaben. Nicht zuletzt auch deswegen, um ggf. Hilfe für andere zu holen.


Zitat von Hicks:
Ich sehe das Problem im „Interpretations-Sensor“ des hypochondrisch veranlagten Menschen. Dieser Sensor ist bei den meisten schlichtweg defekt.
Wir haben durch unsere Erkrankung verlernt, objektiv zu interpretieren im Zusammenhang mit allem, was mit unserem Körper zu tun hat.

Ja eben, darum geht es im Endeffekt ja auch. Deswegen würde ich mir auch so ein Teil anschaffen (wenn es das gäbe), welches mir sofort immer sagen kann: Alles ok, oder vielleicht auch nicht ok.
Denn eines ist auch klar... Wer Läuse hat, kann auch Flöhe kriegen.
Natürlich sind viele Symptome psychisch bedingt, aber auch die Symptome eines Hypochonders können auch mal von einer echten, ernsten Erkrankung kommen.
Ist ja nicht so, dass Hypochonder von allen anderen möglichen Krankheiten befreit sind, nur weil sie Hypochonder sind.


Zitat von Hicks:
In guten Therapien gelingt es, diesen Sensor zumindest teilweise wieder zu reparieren/zu justieren.
Wenn dies geschafft ist (aber nur dann) wäre ein Nutzen obiger Tools meiner Meinung nach wieder sinnvoll und würde vielleicht mehr Nutzen als Schaden anrichten.

Ich bin der Meinung, dass ein - ich betone nochmals - wirklich gutes und zuverlässiges Tool einem Hypochonder mindestens genauso viel nutzt (oder mehr), als einem Gesunden.


Zitat von Hicks:
Je öfter man nachsieht/misst, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, irgendwann unnormale Werte zu erwischen.

Fragt mal einen Arzt, wie hoch er die Wahrscheinlichkeit einschätzt, dass Eure Blutwerte alle immer in der Norm landen, wenn Ihr jeden Monat eine Blutanalyse durchführen lassen würdet. Ungefähr klar, was ich meine?

Ja, das ist doch völlig klar. Darum geht es doch auch gar nicht.
Das Ding sollte natürlich schon auch so intelligent sein, dass es normale Abweichungen von bedenklichen Abweichungen unterscheiden kann.
Wenn ich grad ne fette Mandelentzündung habe, dann braucht das Ding nicht blöd rumtun, weil ich Fieber und erhöhte Entzündungswerte habe.
Meine Vorstellung von so einem Gerät geht da schon etwas weiter.


Zitat von Hicks:
Der Körper ist keine perfekte Maschine. Er arbeitet ständig, reguliert, muss korrigieren und reparieren.

Wenn das so einfach wäre, dann würden wir ja niemals in unserem Leben ernsthaft krank werden, sondern einfach nach 100 Jahren tot umfallen.


Zitat von Hicks:
Messen, fühlen, beobachten etc wäre für Hypochonder nur dann sinnvoll, wenn sie sich vor dem Messen bewusst werden, wie ihr psychischer Zustand ist.

Das könnte man aber auch andersrum sehen:
Dem (vermeintlichen) Hypochonder geht's nicht gut er misst bzw. lässt ein intelligentes Messgerät seinen Zustand checken Ergebnis: Alles normal, bis auf ein erhöhtes Stresslevel. Ergo: Symptome nur psychisch bedingt. Problem erledigt.
Ansonsten KÖNNTE es ja immer noch sein, dass...


Zitat von Hicks:
Wie soll man überprüfen, ob eine mögliche, körperliche Erkrankung vorliegt, wenn die Psyche zum Zeitpunkt des Messens nicht komplett abgeschottet werden kann, also keinen Einfluss auf das Messergebnis haben kann?

Na klar wäre es dumm nur anhand eines einzigen Parameters (Puls) auf dem Gesundheitszustand zu schließen.

Da würde ich mir von einem so neuartigen und intelligenten Gerät, welches viele verschiedene Daten gleichzeitig erfassen kann, schon eine differenziertere Diagnose erwarten.


Zitat von Hicks:
Wer von einem guten Therapeuten aufgeklärt wurde/Bescheid weiß, der weiß auch, dass unsere Psyche aber eben imstande ist, unzählige, echte (!) körperliche Symptome auszulösen (ja, sie sind keine Einbildung wie einige hier immer noch denken, sondern die Symptome sind echte, körperliche Reaktionen, nur der Auslöser für diese ist ein Fehler im System).
Es gibt übrigens sogar Blutwerte, die nur durch Einfluss von Stress negativ beeinflusst werden (selbst erlebt schwarz auf weiß).

Na selbstverständlich geht das. Keine Frage.

Gute Hypochonder wissen auch, dass bei Stress/Angst vermehrt Stresshormone ausgeschüttet werden, was wiederum zu erhöhtem Puls, Blutdruck und sogar Blutzucker führt und wahrscheinlich noch viele weitere sekundäre und tertiäre Effekte hervorruft.


Zitat von Hicks:
Leider macht man das „Pulsmessen“ usw. aber meist gerade dann nicht, wenn wir uns super fühlen, keine Angst haben, keine Symptome haben usw (denn dann hält man es nicht für nötig), sondern stattdessen wird genau dann gemessen und gecheckt, wenn man sich eben auf irgendeine Art und Weise nicht rundum zufrieden fühlt/Angst hat/psychisch gestresst ist/eine innere Unruhe hat.

Ja genau, das liegt ja in der Natur der Dinge. Wenn's einem gut geht, geht's einem gut. ‍️
Natürlich macht man sich erst Sorgen, wenn es einem schlecht geht.
Mir hilft es dann immer mehr, wenn ich direkt eine Art Rückmeldung bekomme, dass es objektiv weniger schlimm ist, als wie es sich anfühlt, anstatt dass mir einer einfach nur lapidar sagt: Mach dir keine Sorgen, das ist bestimmt nur psychisch.

Zitat von Hicks:
Ich sehe hoffnungslos überlaufene Notaufnahmen, Kliniken und Arztpraxen.

Wenn es gut gemacht ist, könnte es auch genau das Gegenteil bewirken.

Um es nochmal abschließend zusammenzufassen:
Ich glaube, ob so ein neuartiges Körperüberwachungsgerät etwas Gutes oder Schlechtes wäre, hängt davon ab, wie intelligent es ist.

Wenn es einfach nur ganz stumpf alle Blut- und Vitalparameter in Echtzeit anzeigt, ohne Kommentar und Interpretation, dann wäre das selbstverständlich PURES GIFT für jeden Hypochonder.

Wenn es allerdings mit modernster Technik gelänge, ein intelligentes Gerät zu entwickeln, welches quasi wie ein persönlicher Leibarzt funktioniert und durch K.I. oder was auch immer, die Zusammenhänge zwischen den Werten richtig interpretieren und zwischen harmlos und kritisch zuverlässig unterscheiden kann, dann wäre das meiner Meinung nach ein echter Segen für Hypochonder und die gesamte Menschheit.


Zitat von Hicks:
Oder aber wäre es der Vermeiden von Triggern, welche die Ängste immer und immer wieder anfeuern und damit ständig am Leben erhalten?

Böse ausgedrückt könnte man auch sagen: Die eigene Gesundheit muss einem einfach mehr egal sein.
Das ist für einen Hypochonder aber per se schwierig, weil er offensichtlich (zu) sehr an seinem Leben hängt.

Hallo Markus Lanz

Zitat von Nodi:
Das ist für einen Hypochonder aber per se schwierig, weil er offensichtlich (zu) sehr an seinem Leben hängt.

Das würde ja bedeuten, das ein nicht hypochonder nicht arg am Leben hängt. Und das stimmt halt mal so per se nicht.
Die Hypochondrie rührt vom Verlust des Selbstvertrauen. Man traut seinem Körper und Geist nicht mehr. Es gibt Leute, die gehen nie zum Arzt und andere, die gehen weil sie spliss haben . Man muss den Mittelweg finden .
Die Blutuntersuchung bei meiner Mutter war etwas aufwändiger und ich bezweifle, dass ein Gerät alles testen könnte . Oder man schleppt am Ende einen riesen PC am Arm herum ^^

Ich hätte lieber ein kürzeres Leben, was nicht von Angst geprägt ist ,als eins wo man zwar 120 wird, sich aber morgens schon vor lauter eingebildeter Krankheiten in die Hose macht .

Zitat von Pübbels:
Das würde ja bedeuten, das ein nicht hypochonder nicht arg am Leben hängt.

Naja ich würde sagen, die Grenzen sind fließend.
Da gibt es auf der einen Seite so manche Extremsportler, die sich nur mit einem Wingsuit und einem Stück Stoff im Rücksack von Klippen und was weiß ich nicht alles in die Tiefe stürzen. Das empfinden die meisten als cool und mutig, vielleicht auch etwas verrückt, aber bestimmt nicht krank. Auf der anderen Seite gibt es dann halt die, die sich ständig Sorgen um ihre Gesundheit machen und vielleicht sogar lieber laufen als Fahrrad fahren. Das sind die Kranken, die Hypochonder.
Und der Bereich irgendwo dazwischen, das wäre dann sozusagen normal.


Zitat von Pübbels:
Die Blutuntersuchung bei meiner Mutter war etwas aufwändiger und ich bezweifle, dass ein Gerät alles testen könnte . Oder man schleppt am Ende einen riesen PC am Arm herum ^^

Ja, ich glaube wir versteifen uns bei dieser Diskussion viel zu sehr darauf, wie dieses Gerät aussehen könnte und ob sowas überhaupt machbar wäre und was es kann, oder nicht kann...

Lass es uns doch einfacher sagen:
Würden wir - wodurch auch immer - sofort wissen wollen, wenn mit unserem Körper ernsthaft was nicht stimmt (auch wenn wir noch nichts merken), sodass man es evtl. behandeln könnte, ODER ist es doch angenehmer alles einfach so zu nehmen wie es kommt (auch wenn's dann vielleicht schon zu spät ist)?


Zitat von Pübbels:
Ich hätte lieber ein kürzeres Leben, was nicht von Angst geprägt ist ,als eins wo man zwar 120 wird, sich aber morgens schon vor lauter eingebildeter Krankheiten in die Hose macht .

Na ich verstehe das Ding ja so, dass man sich diese Gedanken eben gerade nicht mehr machen müsste, weil es dann keinen Zweifel mehr gibt, ob die aktuell empfundenen Symptome etwas Ernstes sind, oder halt nur Einbildung.

Zitat von Nodi:
Zwar wurde das von den Therapeuten zum Teil sehr kunstvoll umschrieben, aber im Endeffekt ging es immer nur darum... Sie haben nichts. Sie wurden doch umfassend untersucht. Ihre Symptome sind nur psychisch bedingt. Sie müssen lernen Ihrem Körper zu vertrauen... usw.
Toll für den, der das kann; mit hat's leider nichts gebracht.

Natürlich bringt dir das allein nichts. Für dieses Sätze bräuchtest du keinen Therapeuten. Das sagt dir auch ein Hausarzt.

Zitat von Nodi:
Und WENN das Gerät denn dann mal anschlägt, DANN gehe ich damit zum Arzt und sag, er soll sich das ansehen. Dann bin wenigstens ICH nicht der Hypochonder, der sich schon wieder was einbildet.

Ist nicht böse gemeint (!), aber das ist klassisches Abschieben von Verantwortung und auch ein Klassiker bei angstgestörten Leuten.


Zitat von Nodi:
Und die Blutwerte sind von einer Genauigkeit, die einer Blutabnahme beim Arzt um nichts nachsteht.

Die BE beim Doc ist auch kein Wundermittel und bei zu häufigem Nutzen sogar eindeutig nachteilig für Hypochonder.


Zitat von Nodi:
Kann mir echt keiner erzählen, dass es nicht sinnvoll ist, immer ein Handy dabeizuhaben. Nicht zuletzt auch deswegen, um ggf. Hilfe für andere zu holen.

Dann hast du sicher auch die Notfall Apps drauf, die per GPS deinen Standort mitteilen, wenn du nicht mehr selbst sprechen kannst oder?
Hatte ich vor Jahren auch noch.
Das Entfernen dieser Apps war gut für meine Entwicklung.

Ich kann es abkürzen bei dir:
Du willst 110% Kontrolle über dein Leben und den Tod. Ich erkenne mich bei Dir 1:1 wieder. Ich war genauso vor einigen Jahren.
Es wird aber nichts helfen, dich umstimmen zu wollen. Du musst es selbst schaffen.
Außerdem ist offensichtlich, dass Dein Therapeut dir noch nicht gänzlichund gut erklärt hat, was da im Körper so vor sich geht und wie der Zusammenhang zur mentalen Ebene ist. Das ist sehr schade.

Zitat von Pübbels:
Ich hätte lieber ein kürzeres Leben, was nicht von Angst geprägt ist ,als eins wo man zwar 120 wird, sich aber morgens schon vor lauter eingebildeter Krankheiten in die Hose macht .

Meine Worte vor einiger Zeit hier im Forum

Zitat von Nodi:
Böse ausgedrückt könnte man auch sagen: Die eigene Gesundheit muss einem einfach mehr egal sein.
Das ist für einen Hypochonder aber per se schwierig, weil er offensichtlich (zu) sehr an seinem Leben hängt.

Das Wort egal ist etwas übertrieben, aber du wirst erstaunt sein, dass für viele hier aber nur genau so die Heilung im Kopf erfolgt ist.
Diesen Weg zu gehen, ist natürlich sehr schwer. Das ist das Problem.

Zitat von Hicks:
Für dieses Sätze bräuchtest du keinen Therapeuten. Das sagt dir auch ein Hausarzt.

Dafür bräuchte ich nicht mal einen Hausarzt, das könnte ich mir auch als Post-It auf den Kühlschrank kleben.


Zitat von Hicks:
Ist nicht böse gemeint (!), aber das ist klassisches Abschieben von Verantwortung und auch ein Klassiker bei angstgestörten Leuten.

Kein Problem! Solange es sachlich bleibt, bin ich nicht so schnell beleidigt.
Nur verstehe ich nicht so ganz, welche Verantwortung ich abschiebe, wenn ich gerne von einem Wundergerät immer nach Bedarf eine objektive Beurteilung meines Gesundheitszustands hätte, weil ich mir bewusst bin, dass mein Urteilsvermögen diesbezüglich eingeschränkt ist.


Zitat von Hicks:
Die BE beim Doc ist auch kein Wundermittel und bei zu häufigem Nutzen sogar eindeutig nachteilig für Hypochonder.

Ja klar können die natürlich auch mal falsch bzw. verfälscht sein. Vor allem sind sie nur eine Momentaufnahme!
Deswegen wäre doch eine kontinuierliche Messung so cool.


Zitat von Hicks:
Dann hast du sicher auch die Notfall Apps drauf, die per GPS deinen Standort mitteilen, wenn du nicht mehr selbst sprechen kannst oder?

Aber hallo... Selbstverständlich hab ich die Nora-App aufm Handy!
Die gehört ja praktisch zur Grundausstattung eines guten Hypochonders.


Zitat von Hicks:
Ich kann es abkürzen bei dir:
Du willst 110% Kontrolle über dein Leben und den Tod. Ich erkenne mich bei Dir 1:1 wieder. Ich war genauso vor einigen Jahren.
Es wird aber nichts helfen, dich umstimmen zu wollen. Du musst es selbst schaffen.
Außerdem ist offensichtlich, dass Dein Therapeut dir noch nicht gänzlichund gut erklärt hat, was da im Körper so vor sich geht und wie der Zusammenhang zur mentalen Ebene ist. Das ist sehr schade.

Ja im Endeffekt muss man für sich selbst abwägen, wie viel Risiko man bereit ist für ein unbesorgtes Leben in Kauf zu nehmen.

Weil da gibt es noch eine Sache, die die Idylle des sorglosen Lebens leider etwas verfälscht...
Man hört überall nur die Geschichten von Leuten, die sich ihr ganzes Leben immer umsonst Sorgen gemacht haben und am Ende ist doch alles gut gegangen...

Ja, warum wohl?
Weil diejenigen, die sich zurecht Sorgen gemacht haben und bei denen eben nicht alles gut gegangen ist, die können meistens nicht mehr davon erzählen ...wenn ihr versteht, was ich meine.

Zitat von Nodi:
Ja, warum wohl?
Weil diejenigen, die sich zurecht Sorgen gemacht haben und bei denen eben nicht alles gut gegangen ist, die können meistens nicht mehr davon erzählen ...wenn ihr versteht, was ich meine.

Den Klassiker Pessimist = sehr häufig bei Angststörungen hatten wir glaube ich schon einmal mit Dir

Und? Konnten diejenigen, welche sich zurecht Sorgen gemacht haben, davon profitieren? Konnten sie zumindest stolz darauf sein?

Es gibt einen sehr bekannten Satz:

Optimisten leben länger las der Pessimist und nickte: Geschieht ihnen recht.

Ein kleiner Nachtrag noch, was mir bei meinen Beiträgen grad auch erst im Nachhinein aufgefallen ist:

Ich vermische zum Teil Hypochondrie mit generalisierter Angststörung.

Tut mir leid, da hätte ich vielleicht etwas präziser sein müssen. Aber diese beiden Krankheiten sind ja ohnehin recht eng miteinander verwandt. Hypochondrie ist ja im Grunde nichts anderes als GAD in der Fachrichtung Gesundheit.

Zitat von Hicks:
Den Klassiker Pessimist = sehr häufig bei Angststörungen hatten wir glaube ich schon einmal mit Dir

Ja klar... wenn schon, dann richtig!
Ich mach doch keine halben Sachen.


Zitat von Hicks:
Und? Konnten diejenigen, welche sich zurecht Sorgen gemacht haben, davon profitieren? Konnten sie zumindest stolz darauf sein?

Können wir sie leider nicht mehr fragen. ‍️


Zitat von Hicks:
Optimisten leben länger las der Pessimist und nickte: Geschieht ihnen recht.

Genau!

Ich sollte mich jetzt wohl wieder ein bisschen zurückhalten.
Hab schon wieder so ein bisschen das Gefühl hier der Party Pooper zu sein.

Zitat von Hicks:
Optimisten leben länger

Meinst du die optmisten, die optimistisch denken oder diejenigen, die 30/8 an sich rumpfuschen und solche Uhren tragen?
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Zitat von Nodi:
Hypochondrie ist ja im Grunde nichts anderes als GAD in der Fachrichtung Gesundheit.

Dann ist ist Angststörung nicht generalisiert sondern spezifisch. GAD bedeutet Angst vor allem.

@Schlaflose
Ja... das war auch eher gemeint im Sinne von generalisierter/unspezifischer Angst vor allen möglichen Krankheiten.

Eine gewisse Verbindung besteht, aber selbstverständlich ist Hypochondrie nicht dasselbe wie GAD. Deswegen hab ich das ja auch nochmal gesagt.

Das Thema zeigt, in überspitzter Form, wie viele Menschen ticken. Ein Vorurteil unterstellt dieses Verhalten speziell den Deutschen. Wie kommt es sonst, dass statistisch die Deutschen die häufigsten Arztbesucher weltweit sind.
Alleine diese Smartwatches sind mir total suspekt.
Ich habe mir auch noch nie den Blutdruck gemessen.
Ich mag da vielleicht extrem sein, aber ich möchte einmal folgendes zur Diskussion stellen:
Alle Menschen aus meinem Umfeld, die dann gestorben sind, waren fleißige, vorbildliche Arztgänger, keine Vorsorgeuntersuchung, keine IGL ließen sie aus und starben dann, häufig nach längeren und quälenden Behandlungen. Die, die gerade gut leben, gehen so gut wie nie zum Arzt. Ich kann sagen, keiner, der in meinem Umfeld verstorben ist, war nicht regelmäßig beim Arzt.
Diese These ist natürlich auch provokativ und natürlich überspitzt.
Natürlich sollte man einige Symptome lieber dem Arzt zeigen, das kann Leben retten.
Aber ich sehe nur Nachteile darin, wenn beschwerdefrei Menschen sich ständig Blut abnehmen lassen. Welchen Vorteil soll das haben?
Ändert es etwas an der Lebenserwartung?
Sehr schlimme Erkrankungen werden nicht unbedingt dabei erkannt, weil man auf diese nicht routinemäßig untersucht.
Und dass bestimmte Vorlieben bei der Ernährung bestimmte Werte hochtreiben weiß ich.
Ist ein im Normalbereich liegender Wert dann Freifahrschein, um so weiterzumachen?
Sind erhöhte erst erhöhte Werte dann Anlass, die Ernährung zu ändern?
Ich meine, man kann nur versuchen, sich gesund zu ernähren, dann ist das schon einmal ganz gut.
Aber, sorry, dieser aktuelle Perfektionierungswahn, die Sucht, ständig alles abzusichern, die zerstört mehr Lebensfreude, als sie Leben verlängert.

A


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