leider wird das hier ein etwas längerer Text werden. Die Kategorie passt nicht wirklich, ich habe aber keine passendere gefunden.
Ich habe seit rund einem Jahrzehnt ständig wechselnde physische Erkrankungen und frage mich so langsam ob das psychische Gründe haben kann. Mein Arzt und ein Psychologe bei dem ich mal freiwillig war meint psychisch sei mit mir alles in Ordnung, aber langsam kann ich das nicht mehr so recht glauben, zumindest wird mir der physisch schlechte Zustand so langsam zu viel. Da stellt sich jetzt die Frage was war zuerst da, die Henne oder das Ei.
Es fing vor 10 Jahren plötzlich während der Arbeit an, zu diesem Zeitpunkt hatte ich 2 Jobs, einen in Vollzeit und einen am Wochenende, also recht viel Arbeit. Ich fiel plötzlich um und mir war schwindelig, ich hatte Sehstörungen, ich sollte an diesem Abend eigentlich eine Abendveranstaltung eröffnen aber dazu kam es nicht mehr. Es ging nicht mehr weg und ich kam ins Krankenhaus.
Man stellte einen zu hohen Blutdruck fest, ein zu hoher Puls, und einen unregelmäßigen Herzschlag. 6 Monate medikamentöse Therapie des Herzens und auf einmal waren die Probleme weg.
Dann jedoch stellte sich eine Nackensteife ein, ich konnte meinen Kopf nicht mehr gerade machen, nach vielen Monaten und Krankengymnastik besserte sich das wieder etwas, geblieben ist es mir trotzdem, mittlerweile habe ich dadurch Skoliose bekommen (Verdrehung und Verschiebung der Wirbelsäule)
Mir ging es dann 2 Jahre recht gut, ich renovierte, arbeitete aber immerhin 84 Stunden in der Woche und studierte auch noch. Also auch wieder eine recht stressige Zeit, ich wurde aber krank als eigentlich alles vorbei war, das Renovieren war fertig, das Studium auch, ich stand kurz davor nur noch 40 Std in der Woche zu arbeiten, und plötzlich während der Arbeit musste ich mich übergeben. Die ersten Wochen dachte ich mir nichts dabei und dachte eine Magen-Darm-Grippe/Magengeschwür etc. Es ging nicht weg, bis ich nichts mehr essen konnte und ins Krankenhaus ging. Nach vielem hin und her fanden die Ärzte die Ursache. Ein Gallenstein der spitzig war und deshalb eine heftige Entzündung der Leber. Die Gallenblase wurde entfernt, und siehe da, ich konnte wieder essen, nach etwa 6 Monaten hatte sich mein Körper daran gewöhnt dass die Gallenblase fehlt und sich umgestellt.
Einige Monate später, massive Probleme mit der Wirbelsäule.
Jahrelange Unfruchtbarkeit.
Auf einmal klappte es aber völlig unerwartet und wir bekamen ein Kind. In der Schwangerschaft durchgehend Blutungen, eventuell durch Stress mit Umbau etc pp. Kind kam gesund zur Welt.
4 Monate nach der Geburt, Bandscheibenvorfall mit Lähmung ab der Hüfte. Monatelanger Kampf es wieder hinzubekommen. Mittlerweile geht auch das wieder, ich kann laufen, nur mit schwerem Heben muss ich aufpassen.
Als das dann wieder gut war, folgte ziemlich zügig ein plötzlich erhöhter Hirndruck. Ich wachte faat blind auf, mein Mann brachte mich ins Krankenhaus zum Augenarzt, nach vielen Tests schickte dieser mich stationär in die Neurologie.
Viele Untersuchungen MRT/CT etc später, fand man nicht die Ursache für den hohen Hirndruck und verschrieb mir ein Medikament zur Entwässerung.
Ich konnte es nicht nehmen da die Nebenwirkungen sehr stark sind und ich bin wahrlich nicht empfindlich. Ich hatte durch die Tabletten motorische Störungen, konnte mich schlechter artikulieren, Gefühlsstörungen im Gesicht und an Händen und es löste Gefühlsschwankungen und Depressionen aus. Als ich es wegließ war ich wieder normal. Hört sich jetzt vielleicht nicht so an aber ich hasse zumindest nicht mein Leben oder mich und leben will ich auch ganz gerne. Während der Einnahme der Tabletten dachte ich aber ganz anders.
Also wie gesagt, ich ließ die Tabletten weg (weiß mein Arzt auch).
Der Hirndruck wurde besser.
Dann fing ich an zu husten, entwickelte Schluckstörungen. Zwischendrin wurde das wieder besser, ich hustete weniger, ich verschluckte mich nicht mehr, der Hirndruck ging zurück, und dann wurde es plötzlich wieder schlimmer.
Und jetzt kommt der springende Punkt weshalb es schlimmer wurde und warum ich mich langsam frage ob das psychosomatisch passiert.
Ich wurde als Zeuge geladen bezüglich einer Sache von der ich gar nichts weiß.
Ein Ex-Freund von vor 9 Jahren benutzte jetzt meinen Namen für eine schriftliche Aussage vor Gericht. Ich wusste nicht dass er eine Aussage in meinem Namen macht, ich weiß auch von dem Sachverhalt nichts. Jedenfalls sagte ich vor Gericht aus dass die schriftliche Aussage nicht von mir stammt, wir seit langer Zeit keinen Kontakt mehr haben und ich deswegen auch nichts darüber weiß.
Das nahm das Gericht zur Kenntnis und er bekam von Gericht eine Anzeige wegen versuchten Betruges. Also ein gesondertes Strafverfahren.
Ich wurde also wieder als Zeuge zur polizeilichen Vernehmung geladen, ging aber nicht hin weil ich zu diesem Zeitpunkt im Krankenhaus war, halb blind, Angst hatte was mit mir los ist, mein Mann unser Kind betreuen musste und Urlaub von der Arbeit nahm, dass wir unseren Briefkasten für eine Woche nicht beachteten. Somit hatten wir die beiden Termine nicht zur Kenntnis genommen und folglich auch nicht abgesagt.
Dann bekam ich kurze Zeit später (mir ging es immer noch schlecht), einen Brief der Staatsanwältin die mir mit einem Ordnungsgeld von 1000 drohte ersatzweise Ordnungshaft, wenn ich meiner Pflicht zur Aussage nicht nachkomme. Zudem werde man Strafvereitelung prüfen (also jemand der verhindert dass jemand anderes verurteilt werden kann), und dass man ein Strafverfahren wegen Falschaussage einleiten würde wenn sich herausstellt dass ich nicht die Wahrheit sage.
Und nun ist morgen der Termin bei der Polizei, ich hätte morgen eigentlich einen Termin ambulant im Krankenhaus gehabt aber den sagte ich schon ab.
Dieses Schreiben der Staatsanwaltschaft war mir zu viel. Ich saß bestimmt 10 Minuten da und starrte ins Leere.
Ich sage nicht falsch aus, ich habe weder das Schreiben an das Gericht verfasst das war er, ich wusste auch nichts davon, es ist keine Unterschrift drauf, und ich kann auch nichts zur Tat sagen. Ich habe damit gar nichts zu tun. Dennoch droht man mir mit Bußgeld/Haft/Strafanzeige wegen Strafvereitelung und Falschaussage. Und jetzt habe ich wahnsinnige Angst dass ich es physisch nicht mehr packe und den Termin nicht wahrnehmen kann, dass man trotz Krankschreibung eventuell denkt das wäre gespielt und mich zu einem Straftäter macht. Denn für mich fühlt es sich wie eine klare Drohung an. Und dabei sitze ich auf einem kleinen Dorf, pflanze Gemüse an, gehe in die Arbeit, ziehe meine Kinder auf und habe gar nichts mit Straftaten zu tun.
Und danach geht das ganze wieder vor Gericht, und der Angeklagte lässt Verhandlungen nur wenige Stunden/Minuten vorab verschieben. Die Verhandlung um welche es geht wurde 4 Jahre verschoben. Und das passiert wahrscheinlich jetzt dann wieder. Das bedeutet ich muss jedes Mal bei meinem Arbeitgeber einen freien Tag wegen der Verhandlung verlangen zu der ich ja auch gezwungen bin zu erscheinen, und jedesmal wenn ich bei Gericht bin, findet es nicht statt. Jeder ist da, nur der Angeklagte nicht. Das waren 16 Mal Termine zu Verhandlungen während dieser 4 Jahre. Letztendlich hat mich mein Arbeitgeber wohl deshalb gekündigt, die Verhandlung fand ohne ihn statt nur mit seinem Anwalt.
Und jetzt habe ich einen neuen Arbeitgeber und bin in der Probezeit und das Theater geht schon wieder los
Ich kann das einfach nicht mehr, ich will da auch nicht mehr hin. Ich habe ein 11 Monate altes Baby und muss zu diesem zuständigen Gericht an seinem Wohnort und das sind 450 km einfachte Fahrt für mich. Ich bin dann von früh bis spät unterwegs. 900 km an einem Tag. Und mein Mann muss sich auch noch frei nehmen um auf unser Baby zu achten. Nur um dann bei Gericht 10 Minuten vor der Verhandlung zu erfahren dass sie verschoben wird weil er eine Krankmeldung reingefaxt hat x.x
Mir ist das zu viel, und ich glaube ich werde krank wegen solcher Dinge.
Was meint ihr? Was soll ich machen? Wer könnte mir helfen? Ein Psychologe würde mich mit Sicherheit verstehen, könnte aber an der Situation nichts ändern. Meine physische Gesundheit macht meiner Seele langsam zu schaffen. Und ein Anwalt...weiß nicht inwiefern der mir helfen kann, zum einen möchte ich das Geld dafür nicht einsetzen denn das wird an anderer Stelle benötigt und ich hab ja nichts gemacht. Ich hab mir ja nichts zu Schulden kommen lassen jemals.
27.09.2017 22:07 • • 28.09.2017 #1