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Ich würde mal gern euere Gedanken zu diesem Thema hören...
Ich habe eine generalisierte Angststörung, Panikattacken und Herzphobie. In letzter Zeit beginnt bei mir eine Panikattacke meist mit extremer Übelkeit, ziehen in der Brust und linker Arm, Herzrasen etc. Also schon auch Symptome die bei einem Herzinfarkt zutreffen könnten.
Natürlich rufe ich (mittlerweile) nicht mehr den Notarzt weil ich weiß dass es eine Panikattacke ist und mir das auch versuche selbst zu sagen und bewusst zu machen in der Situation. Aber oft denke ich mir im Nachhinein dann was ist wenn es mal ernsthaft ein Herzproblem / Infarkt ist... Kann man das dann unterscheiden oder stirbt man weil man den Notarzt nicht ruft... Was ist wenn mal wirklich was ist... Kennt ihr das? Wie geht ihr mit so Gedanken um?

16.07.2016 19:36 • 24.07.2016 #1


10 Antworten ↓


Die Frage stelle ich mir auch... Mein Therapeut hat gesagt, ich soll es so hinnehmen, wenn ich sterbe dann sterbe ich halt.

A


Psychische Herzprobleme - was wenn mal "echt"?

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Zitat von alex89:
Die Frage stelle ich mir auch... Mein Therapeut hat gesagt, ich soll es so hinnehmen, wenn ich sterbe dann sterbe ich halt.


Genau!

Sonst wird man irre. Ich war da mal auf einer HP, wo jemand schreibt, was passiert denn, wenn man stirbt? Der hat das so gut geschrieben, dass ich meistens keine Angst mehr vor dem Tod habe.

Das ist natürlich schon schwieriger, wenn man Kinder zu versorgen hat. Denn um die hat man ja auch ständig Angst.

Oh je das kenne ich.
Ich denke mir, man wird ja nicht jünger und irgendwann ist es vielleicht ernst und man erkennt den Unterschied nicht.
Je älter ich werde, desto weniger kann ich mich manchmal beruhigen, ich habe auch eine herzangst. Hinzu kommt, dass die herzsymptome auch etwas andere formen angenommen haben. Jetzt habe ich noch Übelkeit dazu, dass hatte ich früher nicht. Und dann muss ich immer An meine erste Reanimation denken, obwohl das schon ungefähr 20 Jahre her ist. Da war der Frau auch übel bevor sie tot zusammengebrochen ist.
Das ist in meinem Kopf hängen geblieben und wird nun wieder herausgekramt.
mein Therapeut sagt, dass wir uns damit abfinden müssen, jeder stirbt irgendwann.
Aber das kann ich nicht. Da fehlt mir noch ne Menge mut, dass so anzunehmen.

Je besser du deine Panikattacken kennenlernst und je mehr du dich mit ihnen arrangieren kannst, desto weniger werfen sie dich aus der Bahn. Eine Panikattacke selbst dauert nur ein paar Sekunden - alles, was darüber hinaus geht, verursachen wir selbst durch unsere Gedanken und die Aufmerksamkeit, die wir nur noch nach innen richten. Je weniger dich die Panikattacken in deinem Tun beeinflussen, desto kürzer werden sie. Und somit wirst du also irgendwann an dem Punkt sein, an dem du eine Panikattacke wieder von einem echten, medizinischen Problem unterscheiden kannst. Das garantiert dir aber auch nicht, dass du im Notfall noch genug Zeit hast, einen Notruf abzusetzen. Von diesen Sicherheitsgedanken muss man sich einfach verabschieden. Der menschliche Körper ist nicht dafür ausgelegt, alles zu überleben bzw. ewig zu leben.

Mir hats geholfen in Wahrscheinkeiten zu denken.
1) 100% gibt's nicht. Kriegste nicht. Leider. Muss man durch. Die hast du aber auch nicht darauf, dass dich morgen kein Blitz (oder Lkw) trifft. Mit dem Tod abfinden habe ich aber auch nie geschafft. Respekt an die, die's können.
2) Als Phobiker ist man meißtens ärztlich deutlich besser durchleutet als der Durchschnittsbürger. Niedrigere Wahrscheinlichkeit.
3) Du weißt, dass vorige PAs keine Herzattacken waren. Du kennst deine Symptome. Haben sie dich in der Vergangenheit umgebracht?
4) Die Wahrscheinlichkeit, dass eine potentielle Herzattacke genau die selben Symptome hervorruft halte ich für gering. Sagen kann ich's dir aber nicht, da ich trotz vieler vieler PAs nie eine Herzattacke hatte (die meines Vaters ging zB mit ganz anderen Symptomen einher).
5) Dein Alter dürfte die Wahrscheinlichkeit noch einmal deutlich mindern.
6) willst du die Wahrscheinlichkeit weiter senken? Na dann: Ernährung, rauchen, trinken, Sport/Bewegung. Man kann eigentlich überall ansetzen .

Hallo,

Darüber denke ich ständig nach, gerade dann wenn ich meine Herzprobleme über lange Zeit am Stück habe.
Heute Nacht z.B. habe ich wieder fast die ganze Nacht wach gelegen und wegen der anhaltenen Schmerzen links v. Herzen ausgehend über die Schulter in den Arm bis zu den Fingern.
Bin hier z.Zt. in meiner Ferienhütte im Westerwald und das nächste KH ist ca. 30 KM weg.
Kämpfe dann damit entweder selbe zu fahren oder den Notarzt zu rufen. Letztendlich hilft -trotz aller Ablenkungsversuche- dann nur noch eine Tavor.
Ich lese mir dann immer die letzten Berichte der Herzuntersuchungen -habe da nichts ausgelassen-
zur Beruhigung durch,weil ja bisher alles bestens war.
Trotzdem bin ich mir nie Sicher,sogar -wie gestern nacht-davon übezeugt das gleich ein Infarkt bzw. der Tod folgt.
Hätte bei meiner Herz-Neurosenlegende i.d.letzten Jahrzehnten m.E. zigmal den Notarzt rüfen müssen.
Ging aber bisher immer gut.Gerufen habe ich ihn allerdings ca.4 x bin aber schon unzählige male selber ins KH gefahren, oder habe mich fahren lassen.
Ich glaube, so auch mein Arzt, das man einen echten Herzinfarkt schon anders empfindet als unsere psychisch ausgelösten Symptome.Müssen viel schlimmere Todesängste mit ganz starken Schmerzen und Luftnot sein.
Mit Luftnot extremer Todesangst kann ich locker mithalten, aber wohl nicht mit den angeblichen erdückenden Schmerzen.
Wie auch immer,jeder Infarkt kann anders ablaufen sogar ganz ohne erkennbare Symptome und steuern können wir das alle irgendwie sowieso nicht.
Da wir hier alle diesbgl. stängig untersucht werden ist es eher unwahrscheinlich einen Infarkt zu erleiden, solange die Ergebnisse auf ein gesundes Herz hinweisen.
Ich löchere gerne meinen Kardiologen mit dieser Eingangsfrage hier zu Thema.
Er sagt dann immer, das er zwar sicher sagen kann das mein Herz gesund sei und ein Infarkt,Herzstillstand usw.eher unwahrscheinlich ist, aber er keine 100 % Gewissheit geben könne.
Damit müssen wir alle leben.
Statistisch gesehen erleiden überwiegend Menschen einen plötzlche Herztod/Infarkt die sich darüber vorher nie Gedanken gemacht haben, wähend wir /ich damit ständig beschäftigt bin und unter Spannung stehe und mir das Leben überflüssiger Weise erschwere.

Wolfgang

Zitat von alex89:
Die Frage stelle ich mir auch... Mein Therapeut hat gesagt, ich soll es so hinnehmen, wenn ich sterbe dann sterbe ich halt.


Hallo was hast du für ein therapeut

Hallo Mariimia,

die Aussage von Alex´ Therapeuten mag befremdlich erscheinen aber ich finde, dass er Recht hat. Ich sage mir diesen Satz auch öfter und er hat mich zu einer gewissen Gelassenheit gebracht. Das Zauberwort heißt loslassen. Wir Menschen machen uns unnötig verrückt, wenn wir dauernd über die Was-wäre-wenn-Frage nachdenken, anstatt unser Leben zu genießen.

LG, Martina

Zitat von Perle:
Hallo Mariimia,

die Aussage von Alex´ Therapeuten mag befremdlich erscheinen aber ich finde, dass er Recht hat. Ich sage mir diesen Satz auch öfter und er hat mich zu einer gewissen Gelassenheit gebracht. Das Zauberwort heißt loslassen. Wir Menschen machen uns unnötig verrückt, wenn wir dauernd über die Was-wäre-wenn-Frage nachdenken, anstatt unser Leben zu genießen.

LG, Martina

Im Endeffekt hast du recht ich lebe mit dieser angst seit 13 Jahre (habe mein Sohn tot im Bett gefunden und nach 4 Tage ist dann auch mein Bruder verstorben mit 23 j.)
Und seit dem raffe ich mich nimmer auf!Ich lebe seit dem mit dieser Angst

LG

Zitat von Wolf79:
Ich glaube, so auch mein Arzt, das man einen echten Herzinfarkt schon anders empfindet als unsere psychisch ausgelösten Symptome.Müssen viel schlimmere Todesängste mit ganz starken Schmerzen und Luftnot sein.
Mit Luftnot extremer Todesangst kann ich locker mithalten, aber wohl nicht mit den angeblichen erdückenden Schmerzen.
Wie auch immer,jeder Infarkt kann anders ablaufen sogar ganz ohne erkennbare Symptome und steuern können wir das alle irgendwie sowieso nicht.


Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr glaube ich auch, dass die Symptome eigentlich kaum genau dieselben sein können. Der entscheidende Faktor ist, dass die psychischen Symptome dann auch mal schwächer werden. Wenn ich zB im Bett Atemnot hatte und aufgestanden bin, etwas Wasser getrunken, oder mein Notfallstück Schokolade gegessen habe (man könnte es auch Ablenkung nennen), wurde es meist auch wieder so halbwegs. Wenngleich auch der Gang zurück zum Bett ein massives Wiedererstarken der Symptome mit sich ziehen konnte . Selbiges wäre bei einem Herzinfarkt kaum zu ertragen. Das Aufstehen und die Verdauung stellen zwei zusätzliche Belastungen da (der Kreislauf wird schließlich in Schwung gebracht) und die Symptome müssten sich massiv, ja unerträglich verstärken (an Verdauung wäre zB mal so gar nicht zu denken. Da würde nix mehr rein, allenfalls sehr viel rausgehen ). Ohnehin ist Fakt, dass Herzprobleme meist bei Belastung auftreten.

Zitat von Wolf79:
Er sagt dann immer, das er zwar sicher sagen kann das mein Herz gesund sei und ein Infarkt,Herzstillstand usw.eher unwahrscheinlich ist, aber er keine 100 % Gewissheit geben könne.


Das kann leider niemand. Aber es klingt als hättest du einen sehr einfühlsamen Kardiologen gefunden.

Zitat von Wolf79:
Damit müssen wir alle leben.
Statistisch gesehen erleiden überwiegend Menschen einen plötzlche Herztod/Infarkt die sich darüber vorher nie Gedanken gemacht haben, wähend wir /ich damit ständig beschäftigt bin und unter Spannung stehe und mir das Leben überflüssiger Weise erschwere.


Die meißten wissen nicht einmal, dass es ein Herzinfarkt ist, der gerade stattfindet (oft wird die Lunge, Grippe usw. vermutet). Das etwas so GAR nicht in Ordnung ist, merken die Menschen aber sehr sehr deutlich. Und das würden wir auch .

@mariimia: Das tut mir sehr sehr Leid für dich. Ich maße mir nicht an, mir auch nur entfernt vorstellen zu können, was und wie du fühlst. Dennoch: Hast du denn das Gefühl, dass dein Leben auch schon zu Ende ist? Oder würdest du gerne noch etwas erleben? Denn dann lohnt es auf jeden Fall sich im Loslassen zu üben.

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Dr. Matthias Nagel
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