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Hallo allerseits,

zu Beginn sollte ich wohl erwähnen, dass ich ein extremer Hypochonder bin und deshalb auch seit kurzem in Therapie bin.
Aber so schlimm, wie aktuell, war es noch nie.

Ich bin vor zwei Monaten zum Neurologen, weil ich ein kleines Problem mit meinem Beim hatte. Die Nervenleitgeschwindigkeit war auch nicht ganz sauber, aber der Neurologe beruhigte mich kurzfristig, vor allem weil ich auch direkt Angst vor einer ALS hatte (natürlich - ich muss immer die größte Katastrophe annehmen). Er sagte, dass diese ausgeschlossen sei, weil es nicht ein Zeichen dafür gäbe.

Nun gut. Gute zwei Monate später bin ich sehr erkältet, mit Halsweh, belegter Zunge und Heiserkeit und an einem Tag fühlte sich dann auch das Schlucken komisch an- als wäre im Rachenbereich etwas blockiert. Und da ich ja meine gefühlt komplette Freizeit mit googlen verbringe, weiß ich natürlich auch, dass es die ALS auch in bulbärer Form gibt. Seit dem geht es bergab. Ich hatte zunächst ein Kloßgefühl, was sich aber zu immer stärker werdenden Krämpfen im Rachenbereich entwickelt. Ich wackel ständig mit meiner Zunge und schlucke wie eine Wahnsinnige im 5-Sekunden-Takt- keine Ahnung, ob man den Rachenbereich überlasten kann?
Das trockene Schlucken ist kaum möglich. Trinken und Essen geht aber eigentlich gut, zumindest so lange wie ich nicht krampfhaft darauf achte. Dann habe ich natürlich das Gefühl, dass ich mich nach dem Trinkern räuspern muss oder Essen langsamer läuft.

Ich frage mich nun, ob man sich die Stärke der Symptome (vor allem die Krämpfe) tatsächlich einbilden kann bzw. diese psychisch sind oder ob ich tatsächlich bulbäre Probleme habe?

Bei mir dreht sich alles nur noch um die Krankheit und wäre nicht das erste mal, dass ich Symptome herbeirufen kann, aber die erscheinen mir gerade irgendwie extrem?

Sorry für die lange Nachricht und danke für die Hilfe hier im Forum.

LG

05.04.2019 21:50 • 06.04.2019 #1


5 Antworten ↓


Zitat von Hundefan:
Bei mir dreht sich alles nur noch um die Krankheit und wäre nicht das erste mal, dass ich Symptome herbeirufen kann, aber die erscheinen mir gerade irgendwie extrem?

Letztlich wird hier niemand etwas ausschließen, noch bestätigen können. Versuch dich nicht auf solche unwahrscheinlichen Schicksalsschläge zu konzentrieren. ALS ist schon sehr selten und dann auch noch die bulbäre Form..

Du wirst dich höchst wahrscheinlich in etwas reingesteigert haben. Versuch dich stattdessen abzulenken mit einem Hobby.

A


Probleme beim Schlucken / Krämpfe

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Zitat von Hundefan:
Ich frage mich nun, ob man sich die Stärke der Symptome (vor allem die Krämpfe) tatsächlich einbilden kann


Definitiv ja. Solange Essen und Trinken funktioniert, alles paletti. Globussyndrom nennt sich das. Kannst auch noch zum HNO, der das abklären kann. Schilddrüse wäre auch noch ein Thema. Durch deine Angst verspannt sich alles, von daher auch diese Empfindungen.

Die Angst vor ALS bedeutet eher, dass du dich zu schwach fürs Leben fühlst. Da dir das nicht klar ist, bekommt diese Schwäche eben einen Namen. Und Dr. Google ist dabei die Munition, die deine Hypochondrie befeuert.

Irgendwann sollte auf jeder medizinischen Seite ein grosses rotes Warnschild stehen: Wer Krankheiten googelt bringt seine Seele in Gefahr. Fragen Sie lieber ihren Arzt oder Apotheker. .

Ja vor allem mit so Geschichten von wegen Herzinfarkt oder Schlaganfall achso Tumore schon gut der feine Herr Doktor Google Hy der kann sogar sagen wie alt du wirst befor du es weißt .Spass bei Seite lass das googeln ist net gut wenn es die Psyche ist

Hallo,

danke für Eure Antworten.
Insgeheim weiß ich natürlich, dass Googlen das Dämlichste ist, was ich machen kann.

Ich frage mich aber tatsächlich, wie es möglich ist nur von der Psyche her die Symptome so stark zu spüren. Sie sind ja tatsächlich da, auch wenn ich meinen Körper natürlich krankhaft beobachte.

Ich hatte schonmal ein Globusgefühl, aber nie über 2 Wochen...

Beim HNO war ich schon. Er sagte mein Zungengrund sei noch etwas geschwollen und meine Stimmbänder gerötet- das passt wohl zur Erkältung.

Eine (eingestellte) Schilddrüsenunterfunktion habe ich zwar auch, aber Knoten oder ähnliches sind mir nicht bekannt - würde man die nicht fühlen?

LG

Zitat von Hundefan:
Das trockene Schlucken ist kaum möglich. Trinken und Essen geht aber eigentlich gut, zumindest so lange wie ich nicht krampfhaft darauf achte. Dann habe ich natürlich das Gefühl, dass ich mich nach dem Trinkern räuspern muss oder Essen langsamer läuft.

Schlucken ist ein Reflex. Wenn man darauf achtet, stört man den Ablauf. Und wenn man mehrmals hintereinander trocken schluckt, wird das Schlucken komplett blockiert. Das ist völlig normal.





Dr. Matthias Nagel
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