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Zitat von DieSonne:
ch finde es aber nicht gut, dass man vorgeworfen bekommt, dass man gar nicht krank sei, weil man gelernt hat mit der Krankheit zu leben und dieses Leben meistens meistert.

Das werfe ich keinem vor.
Ich bin jedenfalls nicht froh darüber.
Ich meistere auch jeden Tag mein Leben ,was aber nicht einfach ist..könnte gerne darauf verzichten.

Froh bin auch nicht. Aber ich versuche die Dinge eh immer positiv zu sehen und da einen Nutzen draus zu ziehen.
Wäre ich depressiv, würde ich da wahrscheinlich anders drüber denken.
Aber dem ist nicht so, dafür bin ich auch dankbar. Ich habe nur eine Panikstörung. Und laut Kinderarzt eine Borderline Persönlichkeit ,das ist aber nicht meine Meinung ^^

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Positive Veränderungen und Erkenntnisse seit Erkrankung

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Froh .? Nein ich finde es extrem schrecklich.
So viel Kampf soviel Trauer

Wenn man merkt daß man gar nicht mehr belastbar ist, jeder Konflikt macht einen fertig und da ist nur noch Angst.

@klaus-willi
Nichts ist daran schön. Ich denke es geht eher darum, was man aus der Situation macht.

Ich persönlich würde nicht sagen, dass ich froh bin über meine psychische Erkrankung, aber ich empfinde sie mittlerweile als Bereicherung.

Klar, in der akuten Phase die mehrere Jahre dauerte und in der ich weder arbeiten noch Zeit alleine verbringen konnte (an einkaufen, Hobbys, etc. war gar nicht zu denken) konnte ich dem ganzen absolut nichts Positives abgewinnen. Aber mit jeder Veränderung - und sei es nur das Verständnis für bestimmte geistige Reaktionen - hat sich mir eine ganz neue Welt eröffnet.

Natürlich bin ich manchmal nostalgisch und frage mich, was gewesen wäre, wenn diese Jahre nicht mit Angst, Panik und Depressionen verschwendet worden wären; beruflich und privat.

Aber das persönliche Wachstum wäre bei mir niemals so groß gewesen, wenn ich nicht krank geworden wäre. Natürlich ist es nicht immer nur toll und auch heute geht es mir phasenweise sehr schlecht. In solchen Momenten bin ich nicht unbedingt dankbar für die Erfahrung. Aber die Krankheit ist nunmal bis zu meinem Lebensende ein Teil von mir. Warum also nicht das Postive herausziehen?

Wenn man sein Leben so geändert hat das man glücklicher ist, dann hat man vieleicht vorher falsch gelebt.
Ein mieser Job oder eine schlechte Partnerschaft ist keine Erkrankung.
Aber es wird vielen nicht gerecht wenn man schreibt ,das man froh darüber ist.
Viele kämpfen jeden Tag damit sie überleben können.
Und nochmal... nein..auch wenn ich damit provoziere.

Wenn ich nur daran denke wie ich auch meine Familie damit belaste

Nein, froh bin ich nicht.
Viele Jahre habe ich versucht meine psychischen Probleme zu ignorieren und zu funktionieren vor allem für andere. Erst mit der Zeit konnte ich lernen meine psychischen Krankheiten anzunehmen und nicht zu ignorieren. Eigentlich lernt man nur damit erfahrungen zu sammeln und ich zb musste bzw lerne mühselig mit meinen psychischen Behinderungen umzugehen und das ist bestimmt nicht immer ein Zuckerschlecken.
Das ist schon ein eher auch mit Schwierigkeiten verbunden , als das es vorteilhaft ist. Die Nachteile überwiegen leider schon was mich betrifft.
Dennoch muss man das beste raus machen und kämpfen, um auch positive Dinge im Leben wahr zu nehmen.

Ich empfinde es nicht so, daß ich an der psychischen Krankheit wachse, im Gegenteil , meine Welt schrumpft und ich hasse es !

Ich glaube, niemand hat hier geschrieben, daß er froh darüber ist. Und ich denke, dass es eine Sache der Erkrankung ist.
Klar habe ich davor falsch gelebt, das ist mir mehr als bewusst und ich denke, es wäre auch so oder so ausgebrochen. Dadurch dass meine Kindheit was verpfutscht war.
Mir wäre es auch lieber, ohne zu leben ,aber das ist aktuell nicht so. Und so toll finde ich sie mit Sicherheit nicht, dass ich nicht dran arbeite, dass sie weggeht. Aber ich kann es nicht mehr rückgängig machen, dass es passiert ist und mache das beste draus .
Wie gesagt ,hätte ich Depressionen, würde ich da in keinster Weise glücklich oder auch nur annähernd dankbar dafür sein. Das kann ich sowas von verstehen.

@Cati so sehe ich es auch. Und jeder noch so kleine Schritt ist ein Kampf . Wenn normale Dinge einkaufen Freunde treffen spazieren gehen. Ein Kampf sind

Zitat von Daniro40:
Dennoch muss man das beste raus machen und kämpfen, um auch positive Dinge im Leben wahr zu nehmen.

Ja so ist es bei mir auch.
Ich kämpfe jeden Tag und dann kommen noch Schicksalsschläge dazu.
Aber den Humor sollte man nie verlieren.
Und glaubt mir das ich weiß wovon ich spreche.
Aber ich freue mich auch über jeden der etwas positives aus seiner Erkrankung herausholt.
Viele Dinge werden sichtbar an denen andere vorbei gehen.

Zitat von klaus-willi:
Wenn man sein Leben so geändert hat das man glücklicher ist, dann hat man vieleicht vorher falsch gelebt. Ein mieser Job oder eine schlechte ...

Ich finde das gar nicht so provozierend. Das ist doch ein sehr subjektives Thema bei dem es gar kein richtig oder falsch geben kann.

Vieles kommt sicherlich auch auf die Zeit und den Ort an. Das, was in mir vor 10 Jahren nichts ausgelöst hätte, kann heute eine Katastrophe sein.

Und eine Portion Glück gehört im Leben auch immer dazu.

@klaus-willi

Ich hatte schon paar mal gesagt das der Thread Name ein bisschen unglücklich gewählt wurde.

Nennen wir es lieber positive Veränderungen/Erkenntnisse seit Erkrankung.

Wenn das jemand anpassen könnte wäre es super @Calima?

Ich hau einfach mal ein weiteres Beispiel rein um eventuell zu verdeutlichen was ich meine.

Habe in der Klinik super tolle und vor allem sehr ehrliche Menschen kennengelernt. Mit denen ich natürlich jetzt noch Kontakt habe.

Normal hätte ich davon niemanden kennengelernt.

Mir geht es einfach darum auch die schönen Sachen zu sehen.

Oft und lang genug habe ich nichts positives gesehen bzw. hatte ich mein Hirn soweit das alles nur negativ behaftet war. Obwohl um mich herum schöne Dinge passiert sind.

@klaus-willi
Zitat von klaus-willi:
Ich fragte mich gerade ob einer der Personen die froh darüber sind Psychisch krank geworden zu sein wirklich Psychisch krank waren oder sind.

Ich fühle mich jetzt mal angesprochen und Beantworte die Frage mit Ja... Zumindest wenn man zwei Psychologen glauben schenkt bin ich das wohl.

Mir ist schon klar das man nicht alle Psychischen Erkrankungen unter einen Kamm scheren kann.

Das jemand mit sehr schweren Depressionen oder Menschen mit einer Schizophrenie in diesem Thread wahrscheinlich nicht so viele/wenig/keine positiven Aspekte aufzählen können ist mir ebenso bewusst.

Ich schreibe es aber trotzdem noch einmal.

Der Thread Name war ein wenig unvorteilhaft formuliert. Ich hoffe es nimmt sich jemand an und ändert es ab so das es passt.

Zitat von DieSonne:
Ja, ich bin offiziell chronisch krank. Ich weiß auch wie es ist, die Wohnung nicht verlassen zu können. Meine Mutter hat damals Gedankenlos veranlasst, dass ich ein Kind ihrer Freundin aus dem Kindergarten holen soll. Ich habe mich weinend auf den Weg gemacht und habe mein kleinen Bruder getroffen, dem ich diese ...

Du bist sehr stark, das hört man aus Deinen Worten weiter so
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Ich bin nicht froh über die angststörung . Vor einem Jahr noch war ich unbekümmert und hab nicht gleich bei jedem kleinen Stich in meinem Körper das schlimmste vermutet . Denke fast täglich über den Tod nach und wünsch mir wieder so unbelastet wie vorher zu sein

Zitat von klaus-willi:
Das werfe ich keinem vor. Ich bin jedenfalls nicht froh darüber. Ich meistere auch jeden Tag mein Leben ,was aber nicht einfach ist..könnte gerne darauf verzichten.

Ich denke der Grund ist, dass uns die Leute vorwerfen, dass wir nicht krank sind, man sieht es nicht. Hättest Du einen gebrochenen Arm, oder Bein wäre es was anderes.

Zitat von zukunft-2021:
Ich denke der Grund ist, dass uns die Leute vorwerfen, dass wir nicht krank sind, man sieht es nicht. Hättest Du einen gebrochenen Arm, oder Bein ...

Es ist halt in unserer Gesellschaft ein Tabu Thema.

Wenn man bedenkt wie ausgebucht Psychologen/Kliniken sind kann man eigentlich erahnen wie Präsent das Thema ist.

Aber ja wenn man einen gebrochenen Arm hat heißt es ohhh du armer warte ich helfe dir.... Bei Psychischen Erkrankungen soll man sich aber zusammen reißen.

Ich muss sagen ich kommuniziere das Thema in meiner Umgebung sehr offen und musste seit dem festellen wie viele in meinem Bekanntenkreis eigentlich betroffen sind/waren. Die Leute reden sehr oft einfach nicht drüber was ich aber niemanden für Krumm nehmen kann bei dieser Gesellschaft die angeblich so Welt offen ist.

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Dr. Matthias Nagel
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