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Zitat von Abendschein:
Ich glaube man kann es nur Positiv sehen, wenn man die ganze Kakke hinter sich gelassen hat.

Da würde ich mich anschließen. Aber nur in dem Punkt, eine Erfahrung reicher zu sein. Gebraucht hätte ich sie jedoch nicht.

Ich bin eine Macherin, und die Angst hat mich zu einem hilflosen Abklatsch meiner selbst werden lassen. Hätte ich nicht ein großes Maß an Willenskraft, Kampfgeist und Selbstwirksamkeitserfahrung mitgebracht, hätte sie mein Leben zerstört, nicht bereichert.

Gut mit mir umgehen konnte ich immer. Wenn ich mich dauerhaft unwohl gefühlt habe - sei es im Job oder sonstwo - habe ich die Situation so verändert, dass es mir wieder gut ging.

Die Sicht auf Dinge verändert sich mit der Erfahrung. Dazu brauche ich keine bescheuerte Psychomacke. Für mich war die Angst einfach nur ein Ar.schloch ohne Nutzen.

ich habe die ganzen 17 Jahre gegen diese Krankheit angekämpft, hatte mich über kleine Fortschritte gefreut und dann meiner Mutter das erzählt und auch meinem Exmann und meiner damaligen Schwiegermutter. Die Antworten waren immer entweder, na das kannst du aber noch besser oder wer weiß, wie lange das andauert oder lass mal gut sein ich mach das schon,

Wenn wir mal eingeladen wurden sagte mein Ex, ne da gehen wir nicht hin du kannst das ja eh nicht und rennst dann sofort wieder nach Hause.

Unterstützung habe ich nie bekommen und die die mich unterstützen wollten bei denen wurde es von meinem Ex im Keim erstickt-

ich habe 17 totunglückliche Jahre verlebt, das einzige was mich am Leben gehalten hatte waren meine Söhne. Für die habe ich alles getan, was in meiner Macht stand, Es war nicht viel aber sie waren immer glücklich.

Heute frage ich mich nur immer wie konnte es so weit kommen das ich so krank war oder war das alles nur ein böser Traum aus dem ich erwacht bin. Ich habe keine Antwort darauf.

Es war kein Leben es war ein da­hin­ve­ge­tie­ren Ich möchte das in meinem Leben nicht noch einmal durchmachen.

A


Positive Veränderungen und Erkenntnisse seit Erkrankung

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...schon allein, wenn ich meinen sozialen und wirtschaftlichen Status betrachte, muss ich feststellen, dass ich tief gesunken bin durch die Krankheit. So ein Leben am Existenzminimum mit ständigen Sorgen um die Zukunft wünsche ich niemanden. Bin jetzt 10 Jahre ausm Berufsleben raus, sodass ich wohl auch nie mehr eine Arbeit kriegen werde, von der ich gut leben kann.

Das Universum liebt die Angsterkrankten, denn sie bekommen eine 2. Chance.
Dieser Satz wird dem gerecht, was du wahrscheinlich meinst.

Ich denke, dass kein Mensch froh über den Mist ist, den man durchstehen muss um wieder am Leben teilnehmen zu können. Froh kann man aber sein, wenn man erkennt, was dazu beigetragen hat, überhaupt in diese Misere zu rutschen. Und hier bekommt man dann seine Chance.

Je älter man dann wird, kann man vielleicht mit Problematiken besser umgehen, die jeden Menschen belasten. Oder bekommt das gesunde Selbstbewusstsein, das hilfreich zur Abgrenzung ist.

Oder ganz schlicht ausgedrückt: Man weiss, wie schnell sich Veränderungen ergeben können, die vorher undenkbar waren. Und auch sie können überwunden werden wenn man Relienz gelernt hat:

Resilienz erlernen  7 Tipps für Erwachsene

Seien Sie optimistisch. Resiliente Menschen haben eine positive Weltsicht und ein positives Selbstkonzept. ...Akzeptieren Sie die Dinge, wie sie sind. ...Suchen Sie nach Lösungen. ...Sie bestimmen, wie es weitergeht. ...Übernehmen Sie Verantwortung. ...Pflegen Sie Ihre Beziehungen. ...Nehmen Sie es mit Humor.

Zitat von Isie:
Danke für die vielen Beiträge in der Kurzen Zeit.Leider weiß ich nicht, wie man von mehreren Usern, einzelne Passagen Zitiert. Also schreibe ich mal für mich, alles Zusammenfassend.Ja das ist ein schwieriges Thema und ich bin sehr froh, dass es bis jetzt auch positiv verstanden wurde.Mir ist selber auch völlig bewusst, dass man nicht alle Psychischen Krankheit dadrauf beziehen kann. Denn in vielen Psychischen Erkrankungen, kann man denke ich nichts wirklich was positives sehen.Auch wenn eine Angst/Panikstörung nicht schönes ist, ist sie denke ich noch eine ...

Genau, manchmal findet man in seinem Leben den Auslöser für das alles und dann ist diese Krankheit quasi ein Segen.
Es gibt nicht wenige deren Leben sie krank macht.
Das muss man allerdings erstmal erkennen und dann, ganz schwierig, auch ändern.

Zitat von Lottikarotti:
Genau, manchmal findet man in seinem Leben den Auslöser für das alles und dann ist diese Krankheit quasi ein Segen.Es gibt nicht wenige deren Leben sie krank macht.Das muss man allerdings erstmal erkennen und dann, ganz schwierig, auch ändern.



Ja genau, ich weiß was du meinst. Natürlich kann man es nicht auf alle Psychischen Erkrankungen beziehen.

Die Wortwahl des Threads, ist sicher auch sehr Hart gewählt.

Ich durfte seit meiner Erkrankung sehr tolle Menschen kennenlernen. Vor allem in der Tagesklinik waren super Menschen.

Bei so vielen gab es Lebensumstände die einfach hingenommen wurden obwohl sie es nicht wollten. Sei es Beruf, Partnerschaft, Ehe, Familiäre Probleme oder einen völlig vernachlässigten Umgang mit sich selbst.

Man hat bei vielen gesehen, wenn was an dem Problem geändert wurde, veränderten sich die Leute und hatten wieder neue Kraft. Vieles besserte sich dadurch auch.

Es gab auch Leute die wussten warum sie da waren aber die hatten immer einen Grund um den Umstand warum sie (zum Teil) Probleme hatten und diese Erkrankung wahrscheinlich gekommen ist nicht zu ändern also sind sie bewusst in dieser Situation geblieben obwohl sie selbst sagten Das ist mein Problem.

Ich möchte hier nochmal betonen, dass man es natürlich nicht auf alles beziehen kann und schon garnicht jedes Erkranungsbild vergleichen kann und sollte.

Es gibt auch Dinge wie bei mir die im Kindesalter passiert sind und auf solche Dinge hat man natürlich keinen Einfluss.

Ebenso wie man bei vielen anderen Dingen keinen Direkten Einfluss drauf hat.

Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass jeder meine direkte Frage die sich aus dem Hart gewählten Thread Namen ergibt versteht.

Ich würde sagen das mir viele Dinge wie Geld, beruflicher Erfolg und Anerkennung nicht mehr so wichtig sind wie früher aber leider ist die Leichtigkeit und die Sorglosigkeit die ich vorher hatte leider verloren gegangen.
Ich habe viel gelernt durch meine Erkrankung und doch würde ich mir eher wünschen diese Erfahrung nie gemacht zu heben

Zitat von Ina2509:
Ich würde sagen das mir viele Dinge wie Geld, beruflicher Erfolg und Anerkennung nicht mehr so wichtig sind wie früher aber leider ist die Leichtigkeit und die Sorglosigkeit die ich vorher hatte leider verloren gegangen. Ich habe viel gelernt durch meine Erkrankung und doch würde ich mir eher wünschen diese Erfahrung nie gemacht zu heben


Das Thema hatte ich gestern mit meiner Frau.

Ich möchte natürlich auch keine Körperlichen Beschwerden mehr haben.

Ich hoffe auch auf den Tag das die Herzstolperer, Atmungs probleme, sämtliche Körperlichen Schmerzen und die überreaktion von meinem Nervensystem aufhören.

Dennoch würde ich diese Erfahrung nicht vergessen wollen.

Als das bei mir anfing, habe ich immer gesagt und gebetet ich möchte einfach nur mein Leben von vorher zurück.

Mittlerweile sehe ich das anders.... Ich möchte nicht das Leben zurück was dafür gesorgt hat das es mir so geht.

Ich möchte die darauffolgenden Beschwerden los werden aber mit dem wissen was ich dadurch gesammelt habe kann ich viel dafür tuen das ich nicht wieder dorthin gelange wenn der Spuk mal ein Ende hat.

Ich bin meiner psychischen Erkrankung in der Hinsicht dankbar, dass ich durch sie gemerkt habe, dass mein Leben nicht so weitergehen konnte.
Und dass ich selbständiger werden muss.

Zudem hat sie mich vor 4 Monaten ins Krankenhaus katapultiert, wo ich meinen Freund kennengelernt habe.
Ohne das hätte ich ihn nie kennengelernt.
Jetzt lebe ich in der Stadt, die ich schon immer schön fand, auch wenn meine Wohnung nicht unbedingt im besten Teil liegt.
Und ich habe den Reiz des alleine wohnens entdeckt. Das hat schon was.
Seit meinen Auszug aus dem Elternhaus mit 17 habe ich nie alleine gewohnt, immer mit meinen damaligen Partnern.

Nach der Trennung von meinen ex, nach 10 Jahren, ist meine Wohnung ein Ort der Sicherheit und des Wohlbefindens für mich geworden.

Auch wenn es mir an manchen Tagen schwer fällt so zu denken, bin ich dennoch dankbar.

Zitat von kleinpübbels:
Ich bin meiner psychischen Erkrankung in der Hinsicht dankbar, dass ich durch sie gemerkt habe, dass mein Leben nicht so weitergehen konnte.Und dass ich selbständiger werden muss.Zudem hat sie mich vor 4 Monaten ins Krankenhaus katapultiert, wo ich meinen Freund kennengelernt habe. Ohne das hätte ich ihn nie kennengelernt. Jetzt lebe ich in der Stadt, die ich schon immer schön fand, auch wenn meine Wohnung nicht unbedingt im besten Teil liegt. Und ich habe den Reiz des alleine wohnens entdeckt. Das hat schon was.Seit meinen Auszug aus dem Elternhaus mit 17 habe ich nie alleine gewohnt, immer mit meinen damaligen Partnern.Nach der Trennung von meinen ex, nach 10 Jahren, ist meine Wohnung ein Ort der Sicherheit und des Wohlbefindens für mich geworden.Auch wenn es mir an manchen Tagen schwer fällt so zu denken, bin ich dennoch dankbar.



Ja genau.... alleine solche kleinen Beispiele, wie das Kennenlernen eines geliebten Menschen meine ich.

Ich bin überhaupt nicht froh über meine Depressionen,Angst und Zwangsgedanken.
Sie haben meinen Angehörigen und mir viel Leid gebracht.
Ja,irgendwie ist es immer weiter gegangen,aber ich wâre so dankbar für ein,,normalesLeben.
Jetzt bin ich 62 und seit über einem Jahr geht es mir wieder schlecht.
So etwas wünsche ich niemandem.

Wie kann man denn da auch froh sein ? Man sagt ja auch , die Beste Krankheit taugt nichts

Wie ich schon paar mal geschrieben hatte.... Der Thread Name ist ein wenig schlecht gewählt.

Wenn man sich meinen ersten Beitrag in diesem Thread durchliest sollte man denke ich wissen was ich meine.

Zitat von Abel:
Wie kann man denn da auch froh sein ? Man sagt ja auch , die Beste Krankheit taugt nichts

Kann man schon.... Ich würde mir die Erkenntnisse, Einsichten und Umgesetzten Taten nicht weg wünschen.


Mir ist schon klar das man sich nicht sagt.... Hey wie Cool meine Panikattacken/Depressionen oder anderes war die schönste Zeit meines Lebens.

Ich muss dennoch sagen das diese Zeit dafür gesorgt hat das ich in vielen Bereichen umgedacht habe.

Alleine schon viel achtsamer mit sich umzugehen.
Von daher sage ich immer wieder und das betrifft nur mich.
Klar möchte ich diesen Zustand den ich hatte nicht wieder haben aber ich wünsche mir auch nicht das ich es am liebsten nie gehabt hätte.

Ich denke ich weiß was Du meinst. Nur scheinst Du mit Deiner Erkrankung besser zurechtzukommen als manch anderer hier. Du hast ja Freude an gewissen Dingen, du hast sie eben verlagert. Und das können hier viele einfach nicht . Deshalb wirst du kaum einen finden der das uneingeschränkt mit Ja beantwortet. Ich lebe seit der Angststörung auch anders und bewusster aber ob das unbedingt besser ist kann ich nicht sagen. Der Anstoß war sicherlich gut aber es hätte dann auch gerne wieder aufhören dürfen

Tatsächlich ist für mich meine Angsterkrankung, aus heutiger Sicht, auch ein Segen gewesen. Bei mir ging es mit 16 Jahren los. Ich hatte damals Dr.ogen konsumiert. Wer weiß, wo ich jetzt wäre, wenn es mir dann, nach vorher 2 jährigen Einnahme, nicht von jetzt auf gleich so schlecht gegangen wäre. Ich war daraufhin 6 Monate in einer Kinder- und Jugendpsychatrie und bin anschließend in ein betreutes Wohnen (Kinderheim) gezogen. Von da aus habe ich meinen Weg gemacht.
Ich glaube heute, dass ich früher oder später auf der Straße gelandet wäre.
Ja, es nervt, dass sie noch immer ab und an kommt. Dennoch ist mir dieser Preis viel lieber als, dass was warscheinlich gekommen wäre, wenn ich keine Angszustände und Panikattacken bekommen hätte.
Jetzt habe ich einen Beruf gelernt und bin schon 15 Jahre in der selben Firma tätig, war 7 Jahre eine führende Angestellte (habe ich aber freiwillig , nach meiner Schwangerschaft aufgegeben) und habe eine kleine Familie. Ja, ich bin froh psychisch krank geworden zu sein.

Zitat von DieSonne:
Tatsächlich ist für mich meine Angsterkrankung, aus heutiger Sicht, auch ein Segen gewesen. Bei mir ging es mit 16 Jahren los. Ich hatte damals ...

So ähnlich war es bei mir auch. Durch den jahrelangen Konsum von Dro. ist es bei mir so gekommen. Und dadurch musste ich aufhören damit. Und wie bei dir, wüsste ich nicht, was aus mir geworden wäre.
Wenn ich nur an das Geld denke, was dafür draufgegangen ist....dafür könnte ich mir einiges kaufen .
Und jetzt ist die Panik ein Indikator dafür, wenn es mir nicht gut geht und ich auf mich achten muss.
Klar ,wäre das Leben ohne vielleicht einfacher, aber ohne wäre ich nicht der Mensch der ich heute bin. Und ich finde mich schon ganz in Ordnung ^^
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Zitat von Isie:
Mich würde es mal Interessieren, ob ihr euch Mittlerweile auch schon mal gesagt habt, Ich bin froh, die Psychische Erkrankung bekommen zu haben. ?

Nein.

Ich fragte mich gerade ob einer der Personen die froh darüber sind Psychisch krank geworden zu sein wirklich Psychisch krank waren oder sind.
Wenn man nur mit Mühe einkaufen gehen kann oder für längere Zeit seine Wohnung nicht verlassen konnte.
Wenn man seine Job verloren hat und seine Wohnung.
Wenn man sein halbes Leben nichts mehr normal machen kann.
Was ist daran schön?

Zitat von klaus-willi:
Ich fragte mich gerade ob einer der Personen die froh darüber sind Psychisch krank geworden zu sein wirklich Psychisch krank waren oder sind.
Wenn man nur mit Mühe einkaufen gehen kann oder für längere Zeit seine Wohnung nicht verlassen konnte.
Wenn man seine Job verloren hat und seine Wohnung.
Wenn man sein halbes Leben nichts mehr normal machen kann.
Was ist daran schön?

Ja, ich bin offiziell chronisch krank. Ich weiß auch wie es ist, die Wohnung nicht verlassen zu können. Meine Mutter hat damals Gedankenlos veranlasst, dass ich ein Kind ihrer Freundin aus dem Kindergarten holen soll. Ich habe mich weinend auf den Weg gemacht und habe mein kleinen Bruder getroffen, dem ich diese Aufgabe delegieren musste. Ich konnte einfach nicht. Wie schon geschrieben. Ich war ein halbes Jahr in Therapie und anschließend im betreuten Wohnen. Ich bin in der Lage zu erkennen, wann ich Hilfe brauche und nehme sie in Anspruch, weil ich weiß, wie es eskalieren kann. Das ist ein Vorteil, dass es bei mir so früh passiert ist.
Ich finde es aber nicht gut, dass man vorgeworfen bekommt, dass man gar nicht krank sei, weil man gelernt hat mit der Krankheit zu leben und dieses Leben meistens meistert.

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Dr. Matthias Nagel
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