bin neu hier, deswegen stelle ich mich und mein Problem vielleicht einfach mal am besten vor:
Ich bin 21 Jahre alt und bis vor rund 4 Monaten ging´s mir sowohl körperlich als auch geistig absolut klasse. Ich war wirklich topfit, habe jeden Tag viel Sport getrieben (2 Stunden waren eigl. Standard, an heftigeren Tagen auch bis zu 5 Stunden) und war eigl. auch geistig richtig gut drauf.
Dann ging´s bei mir auf einmal mit vielen körperlichen Beschwerden los (Kreislaufprobleme, -zusammenbrüche, Übelkeit, Bauchschmerzen, Herzrasen, etc.) und zunächst wusste ich natürlich nicht, was das Ganze ausgelöst hat.
Dementsprechend angespannt war ich natürlich, denn das Ganze war echt nicht ohne, bin dann schlussendlich zum Arzt und der hat die Diagnose Pfeiffersches Drüsenfieber festgestellt.
Das passt tatsächlich auch auf so ziemlich alle Symptome. Eine Therapie gibt´s dafür nicht, der Körper muss das selbstständig überwinden, im Normalfall würde das 4-6 Wochen dauern, es gebe aber auch Fälle, wo´s 2-3 Monate, bin hin zu 1-2 Jahren oder ganz übel sogar ein Leben lang andauern würde.
Deswegen sollte ich mich dann schonen, keinen Sport, viel Schlafen, etc. und um ehrlich zu sein, hat mir auch die Kraft für alles andere gefehlt (und das obwohl ich in meinem ganzen Leben noch nie so leistungsfähig war).
Jetzt komme ich erst zu meinem eigentlichen Problem:
Die körperlichen Beschwerden gehen so ganz allmählich wieder etwas zurück, ich bin auch schon wieder bei leichtem Sport angelangt, Betonung auf leicht und danach bin ich vollkommen im Eimer (früher hab ich mich danach erst richtig gut gefühlt :/ ).
Nun habe ich allerdings seit einigen Wochen mit Angstzuständen, Nervosität und auch Depressionen zu kämpfen.
Ich bin also wieder zurück zum Arzt, da dadurch auch meine körperlichen Probleme wieder schlimmer wurden. Die meinte dann, dass das auch eine der möglichen Begleiterscheinungen dieses Drüsenfiebers ist.
Ich hatte dann als nächsten Schritt versucht, mir über meine Probleme klar zu werden und sie dann auch anzugehen.
Das war allerdings nur von mäßigem Erfolg gekrönt, unmittelbar danach ging´s mir zwar immer etwas besser und ich hab mich erleichtert gefühlt, aber ich würde jetzt momentan eigl. behaupten, dass ich mehr oder weniger alles, was mich wirklich belastet hat, geklärt habe und trotzdem psychisch immer noch extrem angreifbar bin.
Das äußert sich dann insofern, als dass ich bei jeder Kleinigkeit sofort total aus dem Häuschen gerate und mich verrückt mache und irgendwelche wahnwitzigen Gedankenkonstrukte entwerfe, die jede noch so kleine mögliche Entwicklung umfassen..
Dadurch wiederum werde ich dann extrem nervös und angespannt und das schlägt dann in Angst und massiven Stress um und dann spätestens geht´s mir auch körperlich wieder total schlecht.
Dazu sollte ich vielleicht erwähnen, dass ich momentan meine Ausbildung (zum Physiotherapeuten ) mache und die ist echt nicht ohne, deswegen kann ich diesen ganzen Mist hier absolut nicht gebrauchen.
Deswegen mache ich mir natürlich auch Gedanken darüber, wie das jetzt weitergehen soll, ob ich´s in meinem momentanen Zustand überhaupt packe und und und (also wieder jede Menge Stress :/ ) ...
Da das Ganze immer schlimmer wurde und ich an einem Tag wirklich hier gehangen habe, wie das letzte Tröpfchen Elend bin ich letztendlich zum Psychiater gegangen und hab dem das Ganze auch nochmal vorgekaut. Ich habe auch das Gefühl, dass das ein wirklich netter und fähiger Doc ist, kam mir also gut beraten vor.
Dieser hat mir dann 2 Mittel verschieben:
1. Sulpirid neuraxpharm 200mg Tabletten (jew. morgens eine halbe)
2. Trimipramin neuraxpharm 40mg Tropfen (jew. 10 Tropfen abends vorm Pennen)
Laut Doc soll mir das Sulpirid gute Laune machen und die Tropfen mich gut schlafen lassen.
Ich nehme das jetzt auch schon seit einigen Wochen (ca. 4-5 schätze ich).
Das erste Mal waren die Tropfen wie ein K.O.-Schlag, hab mich total besäuselt und besoffen gefühlt und nach gefühlten 2 Minuten gepennt.
Mittlerweile merke ich von beiden Mitteln aber eigl. fast gar nix mehr und die psychischen Probleme treten auch wieder deutlicher auf und als ich mir dann die Beipackzettel durchlas und deren Dosierungsempfehlungen gesehen habe (1-2 Tabletten tägl. bzw. 50-60 Tropfen über den Tag verteilt), waar ich doch etwas verwundert.
Diese Dosierung war ja doch deutlich höher als das vom Arzt angeordnete und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich dann auch mal eigenmächtig gesteigert habe, auf 1 Tablette morgens, und abends so zwischen 20-30 Tropfen.
Selbst mit der Dosierung hat sich so als solches nicht wirklich was getan.
Sprich, ich hatte keine gute Laune (was ja angeblich dieses Sulpirid bewirken soll), schlafen konnte ich einigermaßen normal, allerdings ist mir in den letzten Tagen aufgefallen, dass ich fast jeden Morgen in der Schule nahezu im Sitzen einschlafe und das mehrfach.
Was mir jetzt allerdings gestern noch viel erschreckender aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass ich von 75kg auf gut 81kg raufgeklettert bin und das in vielleicht 3-4 Wochen.
Zugegeben, ich kann durch diesen Virus bedingt nicht viel Sport machen und habe auch meine Ernährung etwas (!) schleifen lassen.
Dazu sei allerdings gesagt, dass ich im Laufe des letzten anderthalben Jahres von 97kg auf 72kg runter gegangen bin durch Sport und bewusste Ernährung und da sich auch ein nicht unerheblicher Teil der Ausbildung zum Physio mit diesen Dingen beschäftigt, weiß ich ziemlich genau, was ich wie machen muss, um ab- bzw. zuzunehmen.
Und subjektiv würde ich jetzt eigl. behaupten, dass ich nicht so viel gegessen habe, dass das diesen Gewichtszuwachs erklären könnte (auch trotz mangelnder Bewegung in den letzten Wochen und Monaten).
Dieser Zuwachs läuft eigl. parallel mit den Medikamenten, daher jetzt meine Frage, kann das eine mögliche Nebenwirkung dieser Mittel sein?
Und wenn dem so sein sollte, kann ich das Zeug dann unbedenklich von heut auf morgen absetzen?
Ich muss nämlich ganz ehrlich sagen, dass ich mir nicht 1 Jahr lang buchstäblich den Ar. aufgerissen habe, um das jetzt innerhalb von wenigen Wochen aufgrund von Medikamenten alles wieder zu verlieren ...
Es ist für mich ja schon schlimm genug meinen Leistungsabfall in sportlicher Hinsicht in Kauf nehmen zu müssen, aber wenn ich jetzt auch wieder alles an Gewicht draufpacke, was ich mir hart runtertrainiert habe, dann hört der Spaß echt auf.
Kann ich dem irgendwie entgegen wirken?
Könnt ihr mir da in dieser Hinsicht den ein oder anderen Ratschlag geben bzw. kennt sich hier jemand besser damit aus als ich?
Und gibt es eigl. sonst noch irgendwas, was ich ausprobieren könnte, um dieser ganzen psychischen Problematik an den Kragen zu gehen?
Bin nämlich eigentlich auch kein großer Fan von täglichem Pillen schlucken.
Ich würde nämlich gerne möglichst bald wieder meinen psychisch eigl. recht gefestigten Zustand von vor 4 Monaten zurückerlangen, so elendig wie ich mich in der letzten Zeit fühle, kenn ich mich nämlich eigentlich gar nicht :/ ...
18.09.2011 09:59 • • 25.10.2011 #1