Hey,
mit dem Thema Canabis als Angstauslöser kenne ich mich persönlich nicht aus, aber es gibt offenbar einige Indizien dafür, dass das Zeug angstauslösend wirken kann. Vielleicht liegt darin die Grunderkrankung. Vielleicht aber auch nicht. Er muss wissen, wie es sich ohne Gras lebt, sonst findet er ja nie raus, was wirklich los ist und woran er arbeiten sollte. Das ist genauso erfolgreich wie Alk.ohol zum Einschlafen - bringt was, aber irgendwann verliert man die Kontrolle und den Blick auf den eigenen Zustand.
Bei mir ist die Angst schon immer einfach so da.
Ich kann gut nachvollziehen, dass er die psychologische Behandlung abgebrochen hat. Mir konnte auch keiner helfen. Von Klangschalentherapie und alternativen Ansätzen halte ich nichts, in meiner Kindheit herumzustochern bringt auch nichts und regelmäßig Psychopharmaka einnehmen will ich nicht. Was bleibt also anderes übrig, außer sich selbst zu helfen? Ich muss sagen, dass es mir geholfen hat, mich zu informieren, also Selbststudium zu betreiben und auch von anderen Betroffenen zu lesen. Es gibt viele andere Ansichten und Arten, damit umzugehen. Momentan habe ich mich für keine Therapie entschieden und versuche, mit Konfontation mal mehr mal minder erfolgreich, wieder normal zu leben. Einen Teil habe ich schon geschafft - es ist nicht unmöglich.
Was die Hypochondrie angeht - mein Partner ist davon auch teilweise genervt. Verständlich. Auch er sagt mir, ich solle dieses und jenes Symptom abklären lassen, er könne mir schließlich nicht helfen. Manchmal mache ich das, aber ich bin niemand, der ständig beim Arzt sitzt.
Ganz wichtig ist es wohl, ihn damit nicht alleine zu lassen, sondern vielleicht begreiflich zu machen, dass das eine Störung ist, an der sehr viele Menschen leiden. Er möchte sicherlich alles andere als dir auf die Nerven gehen, aber du bist ein wichtiger Bezug in seinem Leben, weshalb er sich dir anvertraut. Und auszusprechen, was einen beschäftigt, hilft zumindest teilweise. Ich reiße mich auch immer wieder zusammen und versuche, Dinge mit mir selbst auszumachen. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass ich die ich bin eh bald tot-Keule raushole, weil ich in dem Moment auch davon überzeugt bin. Wir sind jetzt 11 Jahre zusammen und er weiß, wie er damit umgeht... es gehört zu uns, wir leben damit und die Angst steht nicht mehr im Fokus unserer Beziehung.
23.02.2017 22:09 •
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