Hallo zusammen,
über viele irre und wirre Recherchen auf Google bin ich auf euer Forum gestoßen und nachdem ich jetzt ein paar Tage lang immer mal wieder draufgeklickt und dann wieder abgebrochen habe, finde ich ist heute ein guter Tag sich endlich mal anzumelden.
Mein aktuellstes Problem ist die panische Angst vor Hautkrebs. Ende Januar wurde mir ein auffälliger Leberfleck - wegen welchem ich konkret da gewesen bin - entfernt und das Ergebnis war für das Labor nicht eindeutig, sondern musste von einer Fachärzterunde begutachtet werden und wurde dort als noch gutartig eingestuft. Den genauen Befund kenne ich nicht und will ihn auch gar nicht kennen. Aufgrund meiner Panik hat der Hautarzt sich wohl erhofft, dass die Geschichte mit den Fachärzten mich beruhigen soll. Pustekuchen, mein Kopf hat daraus gemacht die WISSEN es nicht, die spielen ja russich *beep*! . Beim Fäden ziehen habe ich ihm dann noch zwei weitere Leberflecken gezeigt, welche ich für auffällig hielt. Er zögerte kurz und meinte dann aber, dass er da aktuell keine Veranlassung zum rausschneiden sieht. Seither beobachte ich die Dinger mit Argusaugen und nehme darüber hinaus jedes weitere kleinere jucken, Unwohlsein usw. meines Körpers meeega intensiv wahr und habe beinahe dauerhaft Angst, ich bin bald sowas von unter der Erde.
Gestern dann wieder ein Highlight in meiner Karriere des Horrors. Wir guckten Urlaubsbilder vom Oktober 2016, auf welchen ich einen Leberfleck unter der Brust eindeutig nicht hatte. Schock, Dr. Google befragt (dessen Diagnose brauche ich euch nicht nennen, ihr kennt das Problem vermutlich selber ) und daraufhin in heller Panik alle möglichen Hautärzte der Umgebung angerufen, um einen Notfalltermin zu bekommen. Keine Chance, hier sind Osterferien und gefühlt jede zweite Praxis ist dicht. Also schlug mein Mann vor, zu unserem Hausarzt zu fahren. Der könne ja wenigstens beurteilen, ob er die Notwendigkeit eines Hautartzbesuches sehen würde oder nicht. Erschien mir zu diesem Zeitpunkt einleuchtend (laut Sprechstundenhilfe wäre er auch in der Lage ein Screening durchzuführen). Also fix eine Tavor eingeworfen um das Wartezimmer nicht mit unkontrolliertem Zittern und Zähneklappern zu erheitern und los ging es.
Dem Doc ist meine bis dato eher leichte Krankheitsangst bekannt (daher auch die Tavor), von der deutlichen Verschlechterung seit Jahresbeginn wusste er bis gestern nix. Ich habe ihm den Fleck gezeigt (der im übrigen oval, sehr dunkel und ganz leicht erhaben ist), schilderte, dass ich den 2016 eben noch nicht hatte und jetzt laut Google natürlich sterben werde. Er hat sich das Ding dann circa eine halbe Minute angeschaut und drauf rumgedrückt (aber ohne dieses Lampending was der Hautarzt normalerweise verwendet) und meinte dann recht flott klar begrenzt, innen zwar etwas dunkler, was aber nicht schlimm ist, passt! Auf meine konkrete Nachfrage (und nochmal deutliches Hinweisen der sei ja NEUUUUUUUUUUUU - als wäre der arme Doktor senil und schwerhörig -) hin, ob ich ihn nicht sofort entfernen lassen sollte, kam ein klares Nein. Wenn er sich verändern sollte nochmal zum Hautarzt, aber aktuell sieht der für ihn normal aus. Er wies mich dann noch darauf hin, dass immer nochmal Leberflecke dazukommen oder auch verschwinden können (bin jetzt 29) und nicht alles gleich tödlich sein muss. Ja, danke, ist mir in der Theorie bekannt.
Als ich aus der Praxis raus bin ging es mir gut. Das sind ja schließlich wirklich erleichternde News. Hätte der Doc etwas für ihn auffälliges bemerkt, dann hätte er mich schließlich wenigstens zum Hautarzt überwiesen. Die Erleichterung hielt gut 3 Stunden an. Dann schlich sich der kleine Hypochonder in mir wieder unbemerkt an und hielt mir vor, dass ja der Doc nur ein 0815- Hausarzt sei und üüüüüberhaupt keine Ahnung habe und ich lebensmüde bin, dass ich mich auf solches Laiengeschwätz verlasse. So. Und da stehe ich nun mit meinem Glück. Seither jucken die beiden Leberflecken die ich dem HauTarzt vor 10 Wochen zeigte UND der gestern vom Hausarzt begutachtete wie irre und ich weiß nicht was ich tun soll. Dem Doc Glauben schenken und es einfach beobachten? Himmel und Hölle in Bewegung setzen um noch einen Hautarzt draufschauen lassen? Anfang Juli habe ich einen Termin fürs Screening, solange ausharren? Wie würdet ihr das beurteilen? Gebe ich der Angst nach, wenn ich jetzt noch eine zweite Meinung einhole auf die Gefahr hin, dass mir die dann eventuell auch wieder nicht die Beruhigung verschafft die ich mir einbilde zu brauchen?
Darüber hinaus weiß ich aktuell allgemein nicht wohin mit mir. Ich habe mir das Buch Krankheitsängste erkennen und bewältigen zugelegt und bereits mehrfach gelesen und vor ein paar Tagen ein paar Psychologen im Umkreis von rund 30km per Mail angeschrieben und mein Problem grob geschildert mit der Bitte um einen Termin. Leider bisher ohne Erfolg Befindet ihr euch in ambulanter Therapie? Wie lange hat es gedauert bis ihr jemanden hattet? Mich schränkt diese verdammte Panik so sehr ein aktuell und die Lebensqualität leidet deutlich, ich weiß nicht wie lange ich das noch packe und wie lange mein armer Mann und meine Mum das noch mitmachen
Nun ist das hier ein echter Roman geworden. Tut mir sehr leid, ich hoffe, dass das nicht völlig abschreckend wirkt und danke schonmal jedem, der sich die Zeit genommen hat das zu lesen und mir vielleicht einen Tipp geben kann!
Liebe Grüße,
Keilany
06.04.2018 06:54 •
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