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Ich muß grad total weinen. Ja, ich denke schon. Wenn er es nicht gewesen wäre, wäre es was anderes gewesen. Ich bin so sauer auf mich selbst. Das gibt es doch nicht. Seit ich denken kann, habe ich Angst und halte mich immer irgendwie gerade so über Wasser. Dann gehts mir mal wieder ne Weile gut und dann plötzlich aus dem nichts. Das ist zum davonlaufen. Was ich früher, als Jugendliche übrigens auch versucht habe. Ich habe tatsächlich versucht, vor mir selbst wegzulaufen....

So, ich war jetzt bei einer anderen Ärztin, nachdem mein Arzt sagte ich soll Entspannungsübungen machen und Johanniskraut nehmen und wird alles wieder gut werden. Also echt.
Sie bestimmt jetzt meinen Impftiter. Aber ich weiß jetzt schon, daß egal, wie hoch der ist, ich mich einmal nachimpfen lassen werde.
Schon allein, um die nächsten paar Jahre wieder Ruhe zu haben. Natürlich fangen jetzt sämtliche Symptome an. Kopfschmerzen, taube Gliedmaße, Verwirrtheit (hab mein Auto vorhin fast nicht wieder gefunden), Halsweh mit Schluckbeschwerden. Aber klar, mein Verstand sagt mir, was soll denn auch anderes passieren, wenn man drei Tage lang kaum isst, trinkt und schläft?
Sie will die Impfung ohne den Titer nicht machen. Jetzt hoffe ich nur, daß der nicht so lange braucht.
Der Igel lebt übrigens noch. Aber damit kann man mich momentan nicht mehr beruhigen. Ich bin wieder voll drin in dieser Angstspirale.
Hat jemand einen Tipp für mich, was ich tun kann? Ich kann gerade nicht mehr. LG

A


Panische Angst vor Tollwut

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Kann mir bitte jemand helfen? Meine Arme und Beine kribbeln und wenn ich einschlafe werde ich von muskelzuckungen wieder wach. Kennt das hier jemand? Ich habe echt Angst.

Das klingt nach einem Magnesiummangel. Ernährst Du Dich ausgewogen, ich meine, wenn Du mal wieder richtig isst?

Habe kurz mal recherchiert. Anscheinend wurde noch KEIN Fall von Tollwut bei und mit Igeln dokumentiert.
In Kombination, dass es seit 2008 generell keine Tollwut mehr gibt (Fledermäuse scheinbar ausgenommen), würde ich die Gefahr einer Infektion wohl gegen 0 einschätzen.

Lieben Dank. Zugegeben versuche ich mich ausgewogennzu ernähren und muss auch einige nahrungsergänzungsmittel nehmen, da ich zöliakie und primär biliäre chilangitis habe und meine Aufnahme durch diese Kombi irgendwie gestört ist. Und ja du hast recht, wahrscheinlich ist es sowas. Weil ich ja eh immer auf der Kippe stehe, und dann durch das nix essen...... und das mit den igeln und tollwut generell habe ich ja auch gelesen......aber der Kopf. Aber es rückt ein bisschen gerade das so von jemand anderem zu lesen. Lieben Dank dafür. Ich versuche jetzt mal zu schlafen.......Ich wünsche euch allen eine gute und unaufgeregt Nacht

@Mone111 Ich und ich denke viele andere können aber sehr gutnachvollziehen wie du dich grad fühlst und wie man gegen die Gefühl versucht anzukämpfen aber dadurch immer weiter in den Sumpf reinfährt. Versuch dich irgendwie durch irgendwas abzulenken. Auch einfacher gesagt als getan, ich weiß.

@Hypoxonder Ich danke Dir vielmals

Ich habe heute eine Auffrischimpfung bekommen. Es war nicht leicht, aber ich konnte mich dazu bewegen, indem ich mir bewusst gemacht habe, dass ich sie spätestens im Sommer eh gebraucht hätte. Mein Papa will uns nach Kroatien einladen und ich habe gesehen dass die Tollwut dort nicht ausgerottet ist. Den Stress mit mir will ich meiner Familie ersparen. Einen psychischen Zusammenbruch in einem fremden Land.......also jetzt warte ich noch auf die Antikörper, aber die erste Anspannung ist raus und ich konnte zumindest mal einen Kaffee trinken und zwei kekse essen. Mehr geht noch nicht. Nächste Woche gehe ich nochmal zu meiner Ärztin und dann schauen wir, ob nicht dichvein Medi in Frage kommt. Wie sind eure Erfahrungen damit? Ich hoffe euch allen geht es gut und ihr werdet gerade nicht von Ängsten geplagt. LG Mone

@Mone111 Woher kommt die Angst speziell vor Tollwut? Weißt du das?

Nein, nicht wirklich. Ich habe schon immer Angst vor verschiedenen Krankheiten gehabt. Meine Mama wurde schwer krank aks ich 6 Jahre alt war. Sie hatte Thrombopenie. Sie lebt heute noch damit, aber damals konnten es die Ärzte erst nicht zuordnen und man sagte mir, sie käme nicht mehr heim. Später habe ich dann angefangen mich für Viren und Bakterien zu interessieren. Habe sogar meine Bio Abschlussarbeit über Tollwut geschrieben und ne eins bekommen. Hatte auch extreme Angst vor BSE. Das hat damals bei mir sogar zur Anorexie geführt weil ich irgendwann bei jedem Essen Angst hatte, dass es irgendwie mit Rindfleisch kontaminiert sein könnte. Ja und dann kam Ebola und wurde direkt von der Tollwut abgelöst. Und die kam nun seither immer wieder

@Mone111
Ja, bist auch so ein früher 90er Kind.
Bin bisschen jünger als du, aber ich weiß noch wie BSE damals durch die privaten TV sender getrieben wurde.
So Formate wie RTL Explosiv waren besonders schlimm. Ich denke, da hat man als junger Mensch ziemlich drunter gelitten, vor allem weil die ältere Generation beim Konsum einfach nicht drauf geachtet hat. Man durfte quasi alles schauen damals.
Zum Beispiel Katastrophenflug 471 oder wie der hieß habe ich mal alleine geschaut. Jetzt frag ich mich auch nicht mehr wieso ich quasi Flugangst habe. Ich glaube sowas prägt stärker als man denkt.
Kannst ja mal sagen ob es da Überschneidungen für dich gibt.

Ja ich denke schon. Es war halt ziemlich ungefiltert alles. Ich glaube durch die starke Präsenz der Medien heute achtet man mehr drauf was die Kinder so schauen. Wie du sagst durften wir ja quasi alles aufsaugen. In ein Flugzeug würde ich übrigens auch niemals einsteigen. Eine Schiffsreise hingegen kann ich mir schon vorstellen. Wahrscheinlich gab es damals grad keine Schiffskatastrophe..... aber wir hatten ein fettes Arztbuch. Ich glaube das hatte bald jeder Haushalt. Saß stundenlang auf der Couch und hab drin rumgelesen. Da standen schon einige Horrorkrankheiten drin. Unter anderem auch Tollwut

Zitat von Mone111:
Kann mir bitte jemand helfen? Meine Arme und Beine kribbeln und wenn ich einschlafe werde ich von muskelzuckungen wieder wach. Kennt das hier jemand? Ich habe echt Angst.

Ja, Muskelzucken habe ich seit 20 Jahren am ganzen Körper. Und Arme und Beine kribbeln mir auch hin und wieder.
In meiner Kindheit und Jugend war Tollwut weit verbreitet und in den Wäldern waren überall Warnschilder Wildtollwutbezirk. Das hat uns überhaupt nicht gejuckt. Man wurde nur gewarnt, keine Tiere aus der freien Wildbahn anzufassen, schon gar nicht, wenn es sich um scheinbar zahme Füchse handelte.

Vielen lieben Dank

Ich setz mich hier mal dazu, weil das Thema Tollwut leider auch meins ist.
Ich mag zb Fledermäuse super gern, hab aber panische Angst, dass mein Kind irgendwann eine findet und diese anfasst (zb draußen am Kindergarten) und sich dann Tollwut einfängt und wir es nicht rechtzeitig bemerken.
Ich hab sogar schon gegoogelt, dass Tollwut bei Fledermäusen eher in den nördlichen Bundesländern zu finden ist und selbst da nicht häufig vorkommt, aber ich kann es einfach nicht aus meinem Kopf bekommen.

Auch bei Hunden und Katzen hab ich mittlerweile Sorge. Gestern hat zb ein Hund am Kind geschnüffelt und da fing es in meinem Kopf direkt wieder an.

Dabei war ich selbst vor Jahren sogar auf Sri Lanka und hab mir überhaupt keine Gedanken über das Thema gemacht.

Hallo liebe Ladida,
ja, das ist furchtbar. Sich Sorgen um`s Kind machen müssen, ist nochmal ne andere Hausnummer. Ich konnte mich zum Glück zusammen nehmen und hab meine letzte Tollwutangstphase vor kurzem nicht durchdringen lassen. Anflugweise war sie da, aber da habe ich überlegt: Was könnte ich jetzt machen? Ich könnte zur Kinderärztin gehen und ihr die Ängste schildern. Was würde dann passieren? Nichts! Man würde meine Tochter nicht impfen, weil eigentlich gar nichts passiert ist.
Und das ist auch gut so und Du musst es irgendwie schaffen, genau an dieser Stelle Dein Gedankenkarusell zu stoppen.

Mir hilft es in solchen Situationen immer daran zu denken, wie es mir heute mit meinen seltsamen Ängsten geht und dann ist die Frage ob ich das für meine Kinder auch möchte. Die Antwort ist ganz klar nein. Und dann wird mir klar, daß die Wahrscheinlichkeit, daß eine meiner Töchter eine Angststörung entwickelt mindestens milliardenmal größer ist, als daß sie sich hierzulande mit Tollwut infiziert. Die Gefahr, daß wir unsere Ängste auf unsere Kinder übertragen ist immer gegeben und das gilt es auszubremsen.
Ich weiß, daß das nicht leicht ist, aber immer wenn ich mir bewusst mache, daß ich meine Kinder mit meinen Spinnereien in die tatsächliche, reale Gefahr einer Angststörung bringe, komme ich da irgendwie wieder raus. Es ist schwer und das muß man sich antrainieren. Schützt aber nicht nur Dein Kind, sondern auch Dich.
Das kann ich jetzt so locker flockig schreiben, weil es mir wieder gut geht. Mitte November noch wäre das nicht möglich gewesen. Das weiß ich und ich hoffe sehr, daß Du Dich irgendwie auffangen kannst.
Wie alt ist denn Dein Kind? Kannst Du ihm schon Dinge erklären?
Wie sind die Erzieher/Erzieherinnen drauf? Ist jemand dabei, dem Du Dich anvertrauen kannst? Ich habe mir angewöhnt, meine Ängste offen auszusprechen. Ich erkläre, daß ich eine Angststörung habe und es mir hilft wenn dies oder das so und so gemacht wird. Egal, was andere denken. In den meisten Fällen schlägt mir Verständnis entgegen und es hilft auch ungemein, sich selbst immer wieder vor Augen zu halten, daß man sich nicht um z.B. Tollwut oder sonstwas Gedanken machen muß, sondern um den Zustand, der tatsächlich gerade da ist.

Versuche die negativen Unwahrscheinlichkeiten in positive Unwahrscheinlichkeiten umzukehren. Z.B. so:

Die Gefahr eines Bisses einer Fledermaus ist nicht ausgeschlossen, aber möglich, wenn auch sehr selten.

Dann weiter: Die Gefahr, das nicht zu bemerken ist gegeben, aber eher unwahrscheinlich. Dein Kind würde die Fledermaus nicht anfassen und liegen lassen. Sie würde sie wahrscheinlich den Erzieherinnen und anderen Kindern zeigen wollen.

Dann weiter: Die Gefahr, daß genau diese Fledermaus infiziert ist, ist sehr gering und minimiert das Risiko nocheinmal.

Dann weiter: Selbst wenn alle Unwahrscheinlichkeiten zusammen kommen, es zu einem Biss kommt und die Fledermaus infiziert wäre und es keiner bemerkt, dann ist die Chance tatsächlich an Tollwut zu erkranken immer noch viel geringer, als nicht daran zu erkranken. Nicht jeder, der von einem tollwütigen Tier gebissen wird, infiziert sich auch. Die durchschnittliche Infektionsrate liegt bei gerade mal 20 - 30%. Dabei sind auch Infektionen mit eingerechnet, die bei Bissen am Kopf und im Gesicht entstehen und wo die Gefahr tatsächlich viel höher ist als bei einem Biss in die Hand. Und bei einem Biss in Kopf oder Gesicht müsste Dein Kind von der Fledermaus aktiv angegriffen werden, was die Fledermäuse hierzulande nicht tun.

Also Du sieht: Es wird immer unwahrscheinlicher.
Und wenn mir diese Gedankenspiele immer noch nicht helfen, dann bin ich mittlerweile an dem Punkt der Resignation: Wenn etwas passiert, das so unwahrscheinlich, wie diese Sache ist, hätte ich nichts auf der Welt tun können, um es zu verhindern. Das nimmt etwas die Last der Schuld von den Schultern und wenn die weg oder minimiert ist, dann wird auch die Angst immer kleiner.

Ich hoffe, ich konnte Dir ein klein wenig helfen. Liebe Grüße, Mone
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Auch die Hunde-/Katzentollwutangst kannst Du Dir so schön reden. Wenn Du Hilfe brauchst, gib Bescheid. Bin mittlerweile
echt sehr gut eingelesen in das Thema Tollwut. Hab mir einen Spaß draus gemacht, denn das macht es erträglicher. Ich sage jetzt immer: Angststörungen bilden!

Unsere Katze hat letztes Jahr nachts eine Fledermaus angeschleppt. Auch wenn ich normalerweise keine Angst vor Tollwut habe, da es ja sehr unwahrscheinlich ist, war mir das dann doch etwas ungeheuer. Mein Mann hat die Fledermaus, die Gott sei Dank schon tot war, auf eine Schaufel geschoben und entsorgt. Aber das war das erste und einzige mal, dass sie mit einer Fledermaus ankam, normalerweise bringt sie Mäuse oder sehr selten mal einen Vogel.

@Mone111 Danke dir für deine liebe Antwort. Ich wusste tatsächlich nicht, dass man sich selbst bei einem Biss nicht immer infiziert. Finde das schon beruhigend.
Also mein Sohn ist drei und ich erkläre ihm grundsätzlich immer, dass er fremde Tiere nicht anfassen soll (nicht unbedingt nur wegen der Infektionsgefahr, sondern weil man meiner Meinung nach nicht zb fremde Hunde nicht ungefragt streicheln soll, fände das als Besitzerin nämlich ganz schön nervig).

Er macht momentan aber grundsätzlich gern erst recht das, was er nicht soll. Egal wie oft man es kindgerecht erklärt.
Wahrscheinlich ist deswegen meine Angst momentan auch wieder schlimmer, obwohl ich in Therapie bin.

Ich gehe davon aus, dass sicherlich irgendein Kind zu den Erziehern laufen würde, würden die Kinder was entdecken. Mir fällt es aber tatsächlich sehr schwer vertrauen zu haben, dass das alles schon irgendwie gut gehen wird. Muss dazu sagen, dass unser Kind leider auch eine Erdnussallergie hat und ich deswegen allg Probleme habe ihn im Kindergarten mit einem guten Gefühl zu lassen. Natürlich geht er trotzdem, aber entspannt sitzt ich dann sicher nicht zuhause.

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Dr. Matthias Nagel
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