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Hallo an alle,

normalerweise bin ich eine stille Mitleserin aber ich habe seit Wochen nur Panikattacken und auch jetzt gerade und bin froh und dankbar, wenn ich mich mit Gleichgesinnten austauschen kann.

Vorab eine Triggerwarnung: In dem Text geht es auch um eine Krebsdiagnose innerhalb der Familie.


Ich habe seit über einem Monat Beschwerden (Stiche, seltsames schweres Gefühl, Empfindlichkeit Brennen) im rechten Unterbauch. Ich war 5x bei Ärzten (inkl. Krankenhaus und Radiologe zum Ultraschall) und da war alles gut. Ich habe manchmal seltsame Gefühle/ähnlich wie Stiche in der Blinddarmregion wenn ich mich bewege, Bücke, Bein anhebe aber nicht immer. Manchmal fühlt es sich auch kitzelig an. Drucktests alle negativ. Meine Verdauung spielt auch verrückt (Durchfall) und ich habe keinen Appetit mehr, kann an nichts anderes mehr denken, bin ständig auf Google unterwegs und ständig am weinen. Ich drücke seit über einem Monat ständig im Bauch, da tut mir auch schon alles weh und ich springe auf einem Bein etc.
Ich zittere und verkrampfe am ganzen Körper, habe schwere Panikattacken. Dann gibt es einzelne Momente wo es mir ganz gut geht, ich nichts bemerke, ich mich beruhige und auch der Appetit kommt wieder. Leider kommen die Symptome nach einigen Stunden wieder. Es gab auch vereinzelt wenige Tage, an denen ich mich halbwegs normal gefühlt habe, aber ansonsten waren die Beschwerden konstant. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie leichter werden, wenn ich mich versichern konnte, dass es nicht der Blinddarm ist, das hält aber nicht lange. Meine Sorge bleibt, da in den meisten Fällen in der Nacht mein Bauch auch minimal druckempfindlich ist und ich spüre das komische Gefühl und oft kann ich aufgrund der Panik nicht durchschlafen, ich schrecke ständig hoch und weine. Bauchschmerzen habe und hatte ich zu keinem Zeitpunkt. Fieber auch nicht. Dazwischen kann ich normal laufen, joggen, tanzen (wenn ich es ausprobiere) und es geht meistens beschwerdefrei.

Manchmal spüre ich es auch beim Nabel, manchmal wird es nach dem WC besser.

Meine Hüfte schmerzt teilweise, meine Leiste und auch meine Bauchmuskeln sind angespannt und verkrampft.

Manchmal hat Wärme geholfen, manchmal kühlen, manchmal nichts.

Temperaturunterschied rektal und unter der Achsel war immer maximal 1 Grad.

Im Krankenhaus wurde eine leichte Leukozytose festgestellt, der Arzt meinte aber, dass diese vom Stress käme, alle anderen werte waren gut, CRP nicht vorhanden. Drucktests negativ.
Beim Radiologen hat der Ultraschall auch einen unauffälligen Befund ergeben. Er meinte, dass er meinen Blinddarm gut einsehen konnte, dieser ist „wunderschön“ laut ihm, schmal und super im Durchmesser. Keine Entzündungszeichen.


Jetzt habe ich panische Angst eine chronische Blinddarmreizung/Entzündung zu haben. Ich habe so viele Horrorgeschichten gelesen und kann diese nicht mehr vergessen. Hab nur mehr Bilder von OPs und Narkosen im Kopf.

Im Januar wurde bei meiner Mama akute Leukämie diagnostiziert und ich bin seit dem völlig am Ende, hier begann meine Appetitlosigkeit langsam. Etwa zwei Wochen später haben die Beschwerden plötzlich am Morgen mit einem Stich rechts begonnen, seit dem ist alles noch schrecklicher als vorher.

Therapie mache ich schon lange (wegen generalisierter Angst, Panik usw.) hilft mir aber derzeit irgendwie nicht. Mir wurde zu einem stationären Aufenthalt in einer Klinik geraten, um psychiatrisch weiter abgeklärt zu werden.

Ich würde mich freuen, wenn ich mich mit jemandem austauschen könnte.

Vielen lieben Dank

10.03.2025 11:06 • 28.03.2025 #1


10 Antworten ↓


Diese ganze Untersuchungen sind bei dem was du vermutest leider nicht zielführend.
Es handelt sich um eine der wenigen Erkrankungen die von vielen Ärzten gar nicht anerkannt wird wahrscheinlich weil andere oft harmlose Erkrankungen ganz ähnliche Symptome auslösen.
Stichwort chronische Gastritis,Reizdarm usw.
Das ist wie bei psychischen Erkrankungen auch wo z.b bestimmte Schizophrenie Formen in Frage gestellt werden und man lieber die Diagnose Depression stellt.
Der Mediziner weigert sich einfach ohne Positivsymptomatik an eine Schizophrenie zu denken,obwohl es Schizophrenien auch nur mit Negativsymptomatik gibt.
Die Fehldiagnose hat dann oft verheerende Folgen und führt zu einem chronischen Verlauf.

Für mich klingt das eher nach somatischen Beschwerden und einen möglichen Auslöser (Stress) haben wir ja auch.
Ob und inwieweit eine stationäre Therapie da etwas bringt ist die große Frage.
Ich hatte bei mir damals das Gefühl mit Gesprächen nicht weiterzukommen,während Tabletten sehr gut bei den somatischen Beschwerden geholfen haben.
In deinem Fall ist es nicht zielführend sich in etwas zu verrennen wo es vielleicht eine handvoll Fälle gibt.
Sich provisorisch den Blinddarm entfernen zu lassen wäre in etwa so als würde man sich beide Brüste aus Angst vor Brustkrebs amputieren lassen.
Bei somatischen Erkrankungen ist das so oder so der falsche Ansatz,da sich das Gehirn immer wieder ein neues Ziel/Organ sucht und man so keine Heilung erreicht.
Am Ende führt jeder Eingriff,jede Untersuchung nur zu einer weiteren Verschlechterung der Symptomatik.
Oft verschwinden die Symptome von allein wenn auch die Probleme in der Familie bzw die Sorgen sich in Luft auflösen oder man einen Weg findet das alles nicht mehr so an sich ranzulassen.

A


Panische Angst vor chronischem Blinddarm

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@Faultier
Zitat von Faultier:
Bei somatischen Erkrankungen ist das so oder so der falsche Ansatz,da sich das Gehirn immer wieder ein neues Ziel/Organ sucht und man so keine Heilung erreicht.

Du meinst psychosomatische Erkrankungen/somatoforme Erkrankungen?
Weil nur dort macht das Gehirn das was du beschrieben hast.

Somatische Beschwerden sind ja körperlich nachweisbare Beschwerden.

Zitat von WayOut:
@Faultier Du meinst psychosomatische Erkrankungen/somatoforme Erkrankungen? Weil nur dort macht das Gehirn das was du beschrieben hast. Somatische Beschwerden sind ja körperlich nachweisbare Beschwerden.

Richtig danke fürs korrigieren way out.

Vielen dank für die Kommentare. Mein Problem ist, dass ich an nichts anderes mehr denken kann, auch diese Selbsttests machen mich schon ganz empfindlich. Ich habe das Problem, dass ich den Ärzten irgendwie nicht glaube, da ich Angst habe, dass etwas übersehen wurde, vor allem da die Symptome noch immer da sind. Chronische Blinddarmerkrankungen sind selten, aber ein Teil von mir denkt, dass genau ich einer der wenigen Prozente sein könnte. Das macht mich echt wahnsinnig..

@Cldi_
Eine Blinddarmentzündung wünscht sich natürlich niemand, das ist klar. Was genau verursacht bei dir die Panik? „Nur“ die chronische Blinddarmentzündung oder auch die akute?

Früher hatte ich auch Angst vor einer Blinddarmentzündung. Vor langer Zeit musste ich dann am Blinddarm operiert werden. Von daher kann ich Ängste bezüglich des Blinddarms gut verstehen.

Zitat von Cldi_:
Jetzt habe ich panische Angst eine chronische Blinddarmreizung/Entzündung zu haben. Ich habe so viele Horrorgeschichten gelesen und kann diese nicht mehr vergessen. Hab nur mehr Bilder von OPs und Narkosen im Kopf.


In den Medien insbesondere in sozialen Medien wird meistens über Horrorgeschichten berichtet. Ist vermutlich menschlich, dass viel seltener über Harmloses berichtet wird. Meine Blinddarmoperation habe ich im Nachhinein als nicht so schlimm empfunden. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich wahrscheinlich nicht so viel Angst davor gehabt.

@Chris_ohne_BBBB vielen dank für deine Antworten und deine Erfahrungsberichte. Ich hatte generell die ganze Zeit Angst (aufgrund komischer Symptome), dass ich was am Blinddarm habe. Akut und Reizung konnte glücklicherweise mehrmals ausgeschlossen werden, da auch mein Ultraschall super war. Dann habe ich mir aufgrund bestehender Symptome die chronische Erkrankung ergoogelt und für mich in meiner Panik immer mehr „Ähnlichkeiten“ gefunden und da bin ich dann vor lauter Panik nicht mehr rausgekommen, nicht mehr von google weg und von anderen Foren wo ganz arge Sachen standen. Bauchschmerzen hatte ich glücklicherweise nie und Fieber auch nicht, aber ich bin total mit Dr. Google gefangen gewesen und konnte insgesamt 5 Ärzten nicht mehr glauben

Zitat von Cldi_:
Akut und Reizung konnte glücklicherweise mehrmals ausgeschlossen werden, da auch mein Ultraschall super war.

Wenn die Appendix (der Wurmfortsatz) bei Dir klar im Ultraschallbild zu sehen ist und gut, d.h. gesund aussieht, dann bist Du auf der sicheren Seite. Bei manchen Menschen ist die Appendix im Ultraschall nicht zu sehen, was wahrscheinlich an ihrer Lage zum Dickdarm liegt. Aber wenn sie sichtbar und entzündet ist, dann sagt kein Arzt dieser Welt, dass sie super aussieht. Bei mir war der Wurmfortsatz im Ultraschall auffällig und das passte zu 100% zu den Symptomen. Ich hoffe, dass dich das dazu veranlasst den 5 Ärzten bei denen du gewesen bist zu glauben.

Es hatte schon jemand weiter oben geschrieben, dass sich deine Symptome nach Stress anhören. Ich hoffe, dass du etwas findest womit du dich ablenken kannst und auf andere Gedanken kommst.

@Chris_ohne_BBBB

vielen lieben Dank!

Hat vielleicht jemand Zeit zu schreiben oder die gleichen Erfahrungen gemacht? Ich habe furchtbare Panikattacken

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Dr. Matthias Nagel
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