Hallo,
ich habe zwar schon immer mal wieder in diesem Forum mitgelesen, mich aber heute erst angemeldet.
Auch ich habe wahnsinnige Angst vor Brustkrebs. Ich kann nicht mal mehr genau sagen, wann das ganze anfing. Leider wurden meine Ängst noch schlimmer, als meine Cousine mit gerade einmal 34 Jahren an Brustkrebs gestroben ist und ihren eineinhalb Jährigen Sohn zurücklassen musste. Auch ich habe zwei Kinder und die Angst, sie nicht mehr aufwachsen zu sehen, ist riesig.
Leider habe ich diese Jahr sehr viel Vertrauen in Ärzte (Frauenärztin und Radiologen) verloren. Bitte entschuldigt, wenn ich jetzt ein bisschen ausholen muss.
Schon seit Jahren habe ich immer Schmerzen in der linken Brust. Seitdem lasse ich auch halbjährlich einen Brustultraschall machen. Bis heute auf der linken Seite zum Glück ohne Befund. Ende April bekam ich plötzlich Schmerzen in der rechten Brust. Ich weiß nicht wieso, aber immer wenn ich Schmerzen habe, fange ich an, meine Brüste abzutasten. Links kann ich die Schmerzen inzwischen einordnen, aber rechts waren diese völlig neu für mich. Ich tastete dann auch einen prallgefüllten Knubbel. Anfang April erst war ich zum Ultraschall und Ende April tastete ich einen Knubbel. Ich versuchte mich zu beruhigen. Da konnte doch eigentlich gar nichts sein. Ich hatte doch erst einen Ultraschall. Aber meine Ängste ließen mich nicht los. Nachdem ich davon anfing zu träumen, ging ich erneut zu meiner Frauenärztin. Noch heute kann ich mich an den Spruch der Arzthelferin erinnern: Sie hatten doch erst einen Ultraschall. So schnell kann doch da gar kein Knoten wachsen. Dennoch durfte ich zur Ärztin. Aber anstatt mich zu untersuchen, schickte sie mich für eine Mammografie und Ultraschall zum Radiologen. Soweit so gut. Jetzt muss ich dazu sagen, dass ich erst letztes Jahr Anfang August eine Mammografie hatte (aufgrund der Schmerzen in der linken Brust). Der Radiologe machte nur einen Ultraschall. Er konnte nichts finden. Die Mammografie lehnte er ab, mit dem Hinweis, dass ich ja vor einem Jahr erst eine gehabt hätte und man da schon etwas gesehen hätte, wenn denn da was wäre.
Der Knubbel aber war da. Und ich bildete ihn mir nicht ein. Also nahm ich nach einer weiteren Woche die Fahrt zu meinem früheren Frauenarzt (zu dem ich jetzt wieder regelmäßig gehe) in Kauf. Er erschrak, als er den Knubbel tastete und auch der Ultraschall bestätigte diesen. Er war ca. 1 cm groß. Zwei Tage später führte mein Frauenarzt die Biopsie durch. Einen Tag später bekam ich die erlösende Nachricht, dass es sich um eine Fettgewebsnekrose handelte. Das sagte mir allerdings gar nichts und leider war mein Frauenarzt dann auch im Urlaub, weshalb ich nicht mehr mit ihm sprechen konnte. Obwohl ich Entwarnung bekommen hatte, war ich nicht beruhigt. Mir ging es erst besser, als ich mich dazu entschloss, diesen Knoten entfernen zu lassen. Aber davon riet mir mein Frauenarzt dann nach seinem Urlaub ab. Er meinte, dass gerade Operaitonen zu solchen Fettgewebsnekrosen führen. Bei mir wird vermutet, dass ein kräftiger Schlag, diese verursachte. Leider kann ich mich bis heute an nichts dergleichen erinnern. Zur Beruhigung schickte er mich aber ins Brustzentrum. Dort wurde dann festgestellt, dass der Knoten sich bereits verkleinerte. Da war er nur noch 7 mm groß. Auch war er zu diesem Zeitpunkt bereits viel weicher. Es ist davon auszugehen, dass er sich ganz auflösen wird. Ich kann ihn zwar immer noch tasten. Aber auch nur, weil ich weiß, an welcher Stelle er war.
Von der Biopsie selbst bekam ich eine großen Bluterguss. Im Gegensatz zu dem prallgefüllten Knubbel, fühlte sich dieser richtig hart an. Aber auch dieser hat sich mit der Zeit aufgelöst. Die Schmerzen aber kommen immer wieder. Und immer ist es die gleiche Stelle. Jetzt taste ich nicht unweit von meinen damailigen Knoten etwas ganz kleines. Ich kann nicht mit Gewissheit sagen, ob es überhaupt was ist. Aber es verunsichert mich. In meinem Kopf geht natürlich wieder das große Kino los. Meinen regulären Frauenarzttermin habe ich am 19.11. Und wenn ich ehrlich bin, will ich auch nicht wieder vorher hinrennen. Ich bin dieses ganze Arztgerenne auch so satt. Von meinem Umfeld bekomme ich auch keine Unterstützung. Stattdessen bekam ich so blöde Sprüche wie: Stell Dich doch nicht so an. Irgendwann kriegst du es, weil Du immer wieder daran denkst. Durch Dein ganzes Abtasten hast Du es sowieso irgendwann. Also fresse ich alles in mich rein. Mein Mann versucht mich zum Glück zu beruhigen. Teilweise kann ich meine Ängste vor ihm nämlich nicht verbergen. Aber er kann mir auch nicht wirklich helfen. Jetzt hoffe ich, dass die Zeit bis zum 19.11. schnell vorüber geht und ich bis dahin mal die Finger vom Tasten lassen kann. Denn davon wird dieser Knoten ja auch nicht besser. Wenn es denn überhaupt einer ist.
So, ich weiß, dass war jetzt ein bisschen viel. Ich musste es mir einfach mal von der Seele reden, weil es mich so sehr belastet.
29.10.2020 14:42 •
#330