ich schreibe hier mal wieder, weil ich mittlerweile, seit einigen Tagen, wieder massivste Beschwerden mit meiner Angststörung hab, die auch den Beschwerden mancher Leute, die hier schon Threads eröffnet haben, zu ähneln scheinen.
Bzgl. der Vorgeschichte habe ich seit dem Jahr 2011, als die Panikstörung erstmalig auftrat, schon alles, was es nur so gibt, durch. Hier daher eine Auflistung, was schon alles gewesen ist:
- Angst vor Schlaganfall (mit Untersuchungen in Notaufnahmen)
- Angst vor Hirntumor (bis hin zum Gehirn-MRT und damit dem Ausschluss dessen)
- ausgeprägte Lungen-Angst (bis hin zum Lungenfunktionstest ohne Befund)
- ALS-Angst (mit mehreren Vorstellungen bei Neurologen)
- massive Angst vor Allergien bzw. allergischen Reaktionen (vor allem deswegen, weil eine chronische Nesselsucht / Urtikaria vorhanden ist)
- Ängste vor Magengeschwüren oder Magenkrebs (aufgrund Säure-Problematik, Ausschluss durch Magenspiegelung)
- generelle Ängste vor weiteren, ganz unterschiedlichen Krebs-Arten
Seit dem Jahr 2015 leide ich an einer chronischen Nesselsucht bzw. Urtikaria, für die nie eine Ursache gefunden wurde. Die Ursache wird psychisch aufgrund vermehrter Stress-Ausschüttung vermutet und die Urtikaria ist mit Medikamenten (2x tgl. Rupafin 10mg, 1x tgl. Ranitidin 300mg) eingestellt, so dass die typischen Quaddeln kaum noch auftreten. Alleine im Jahr 2015 habe ich die Notaufnahmen wegen der Urtikaria natürlich rund gemacht, fast jede Woche wurde ich wo anders vorstellig.
Nachdem ich nun eine ganze Weile Ruhe hatte, stellt sich bei mir nun scheinbar eine Herzneurose ein. Seit letzter Woche spüre ich öfters, meist beim ruhigen Liegen vor dem Einschlafen oder auf der Couch, seltener am Tag (höchstens beim Aufregen) ein komisches Zucken in der Brust, was sich für mich, wenn ich es definieren sollte, wie leichte Stromstöße anfühlt. Selbstverständlich wanderten die entsprechenden Symptome sofort in die Google-Suchzeile meines Handys, wo relativ schnell das Thema Herz und Extrasystolen als Ergebnis ausgespuckt wurde. Natürlich bin ich dann sofort in die Notaufnahme gefahren. Die haben ein EKG gemacht (völlig unauffällig), hatten mich eine Zeit lang an einem Puls-Oxymeter angeschlossen, wo die Kurve beobachtet wurde (auch ohne Befund) und haben Blut inkl. Herz-Enzymen abgenommen (alle Werte absolut unauffällig). Als Diagnose für einen eingangs relativ schnellen Puls von 140 und hohem Blutdruck von 165/90 wurde Panikattacke angegeben. Beim Verlassen der Notaufnahme lagen Puls bei 85 und Blutdruck 120/80. Dies sind meist klassische Werte, wenn ich selbst mit einem Blutdruck-Messgerät messe. Mittlerweile konnte ich das Gefühl soweit verfolgen, dass ich mit einem Stethoskop auf das Herz eine ganze Zeit lang drauf gehört habe, wenn das Gefühl sich einstellt. Hier konnte ich aber, während des Gefühls, keine Extra-Schläge oder Unregelmäßigkeiten im Herzrhythmus feststellen. Es scheint sich demnach also nicht um Extrasystolen zu handeln (die würde man ja hören), aber trotzdem lässt mir das keine Ruhe. Es fühlt sich aber irgendwie auch nach sich lösenden Verspannungen im Brustbereich an.
Aufgrund der ganzen Angst- und Stressproblematik ist mein Rücken und mein Brustkorb inkl. Schulter- und Oberarm-Bereich regelmäßig steinhart und extrem verspannt. Führt man bei mir Chiropraktik durch, so knackt es gleich 4-5x und massive Wirbel-Blockaden im oberen Rücken-Bereich lösen sich. Bandscheibenvorfälle im HWS- und LWS-Bereich sind bekannt und, außer manchmal Schmerzen, ohne großartige Beschwerden. Medikamentös bin ich derzeit gegen die Panikattacken nicht eingestellt (habe mal früher Opipramol genommen, seit 2012 abgesetzt), da ich ja auch Angst vor Überempfindlichkeits-Reaktionen auf Medikamente habe und mir daher mit der Einnahme von Medikamenten, die mir nicht bekannt sind, schwer tue. Teilweise nehme ich auf pflanzlicher Basis Passionsblumen-Extrakt ein, das bringt etwas runter, ist aber halt auch nicht gerade billig, fast 20 Euro für 100 Tabletten.
Allgemein bin ich derzeit in einem absolut katastrophalen Zustand. Seit Jahren ist da auch noch diese extrem belastende, andauernde, massive Müdigkeit. Selbst nach 9-10 Std. Schlaf stellt sich nach wenigen Stunden wieder Müdigkeit ein und ich könnte ständig schlafen. Dieses Problem besteht seit 2013 und hielt sich bis heute, was die Gedanken, dass da was sein könnte, natürlich auch noch anheizt. Ansonsten bin ich 29 Jahre alt, normalgewichtig, männlich und (leider) auch Raucher, was nicht unbedingt zur Minderung der Angst beiträgt. Herz- oder Krebsleiden sind in meiner Familie bis dato völlig unbekannt, die haben allesamt recht gut funktionierende Herzen und die meisten aus meiner Familie sind auch relativ alt geworden, teilweise über 90.
Ich bin echt am überlegen, wie das alles jetzt weiter gehen soll. Klar, ich könnte die komischen Brustkorb-Gefühle professionell kardiologisch abklären lassen, aber was soll das alles denn bringen? Ich verlasse die Praxis dann wahrscheinlich ohne Befund und dann kommt der nächste Mist, den ich wieder abklären soll?
Vllt. hat ja hier jemand einen Rat... auch wenn der Text lang ist...
27.11.2017 14:28 • • 29.11.2017 #1