Ich war eigentlich nie ein ängstlicher Mensch und hatte lange Zeit ein Leben ohne ungewöhnlich große Schicksalsschläge. Aber vor drei Jahren wurde bei mir Brustkrebs diagnostiziert (meine Mutter ist vor 10 Jahren daran gestorben). Ich bin operiert worden, habe 6 Monate Chemotherapie gemacht und Bestrahlung.
Danach hat die Therapie mich wieder ins Leben entlassen. Seit 2 Jahren sind alle Nachsorgeuntersuchungen ohne Befund, ich nehme lediglich noch Antihormontabletten, die mich aber nicht immens beeinträchtigen.
Seitdem verfolgt mich jedoch Angst, die ich (im Vergleich mit anderen betroffenen Frauen) als ungewöhnlich stark und einschränkend empfinde. Kleinste Veränderungen an meinem Körper sind riesiger Alarm - nachträglich (wenn die Panikattacke vorbei ist) kann ich drüber schmunzeln, dass ein winziger Pickel vom Rasieren mich ernsthaft glauben lässt, der Krebs sei zurück. Aber es gibt Tage, die bestehen aus einer einzigen Aneinanderreihung dieser Ängste.
Es zieht irgendwo und ich denke an Thrombose (hatte eine vor 2 Jahren als Therapienebenwirkung). Eine Sehne am operierten Arm verspannt sich und ich denke, ich kann ihn nicht mehr benutzen / kriege ein Lymphödem.
Als added Feature kommen seit ca. 2 Monaten Extrasystolen hinzu (bin unter kardiologischer Überwachung wegen eines anderen Problems am Herz), die mich in den Irrsinn treiben.
Würde mich gerne mit Foris austauschen, die auch Angst vor Krankheiten haben, denn trotz meiner Vorgeschichte hänge ich in genau dem Teufelskreis fest: da ist nix (ich werde ja untersucht), aber der Gedanke von dem was wäre wenn doch verfolgt mich als Schreckgespenst.
Was hilft bei Euch? Was macht es besser/schlechter/unerträglich?
Ach ja, eine Psychotherapie habe ich vor kurzem beendet, aber die hat dagegen mal irgendwie überhaupt nicht geholfen.
Ganz liebe Grüße an alle,
14.04.2017 12:00 • • 28.05.2017 #1