Hallo Eulalia,
Aids wird ja nicht allein dadurch übertragen, dass man Sex hat, sondern man kann sich nur dann infizieren, wenn kleine Wunden oder Risse im Vaginalbereich vorhanden sind. Das Risiko ist tatsächlich geringer, als man es sich vorstellt. (Es ist natürlich trotzdem da, klar.) Außerdem zählt Aids in Deutschland zu den unbedeutendsten Todesursachen. Gerade mal 0,1-0,5% aller Menschen in Deutschland sind überhaupt daran erkrankt, und von diesem geringen Anteil waren letztes Jahr gerade mal 17% Frauen, der Rest Männer.
Wieso sollte es da ausgerechnet dich treffen?
Wenn du aber solche große Angst hast, dann hast du jetzt im Moment drei Möglichkeiten.
a) Du raffst dich auf und machst den Test und bekommst das Ergebnis. Danach weißt du Bescheid und hast deine Ruhe.
b) Du machst nichts und leidest weiter wie bisher.
c) Du machst eine Therapie und wirfst die Krankheitsängste ein für allemal über Bord. Dann bist du nicht nur die Angst vor Aids, sondern auch die anderen Ängste los.
Es ist ganz allein deine Entscheidung.
Ich weiß wie schwer es sein kann, sich zu sowas Wichtigem aufzuraffen. Ich hatte mal 6 Wochen lang absolute Panik davor, schwanger zu sein, weil das Kond. abgerutscht war. Ich war total fertig mit den Nerven, hab den SS-Test auch drei Tage Daheim liegen gehabt bis ich mich überwinden konnte ihn zu machen, weil ich solche Angst vor dem Ergebnis hatte. Das kostet nen Haufen Kraft, aber danach ist es erstens vorbei und zweitens weiß man, was Sache is. Man kann sich auf eine Situation einstellen anstatt in Ungewissheit vor sich hin zu leiden. Und das find ich tausendmal besser als sich jeden Tag fragen zu müssen, ob nun was passiert ist oder nicht. (Ich war damals übrigens nicht schwanger.)
Ich weiß auch, wie schlimm diese Ängste an einem nagen, wenn ein Elternteil (oder beide sogar) plötzlich und unerwartet stirbt. Nachdem mein Papa innerhalb von 3 Tagen auf der Intensiv dahin gesiecht ist -völlig unvorhersehbar für uns- hab ich mir auch alle möglichen Krankheiten eingebildet und war sicher dass ich bald sterben würde. Aber irgendwann muss mal Schluss sein. Hör bitte auf, immer bei Google zu suchen. Du weißt selber, dass dir das nicht gut tut. Sperr Google als Internetseite, wenn du auch ohne leben kannst, oder häng dir nen Zettel an den PC: Dr. Google ist keine Hilfe! oder sowas.
So hart es klingt: Menschen leben und Menschen sterben. Wie und weshalb die Eltern sterben muss absolut gar nichts mit uns als Kindern zu tun haben. Hat es auch meistens nicht. Aber wir haben trotzdem Angst davor, und das lähmt uns dann, hindert uns am Leben, und das ist echt traurig. Dass die Angst vor dem Tod oder einer Krankheit uns am Leben hindert, obwohl wir pumperlg'sund sind.
Machst du eigentlich eine Therapie? Wenn nein findest du links in der Leiste einen Link der dich zu einer Liste vieler Verhaltenstherapeuten führt:
https://www.psychic.de/psychotherapeuten.php Die zahlt die Krankenkasse und es gibt in jeder Region etliche davon.
Was macht dir eigentlich Spaß im Leben, was machst du gerne, was ist dein Ausgleich zu deiner Panik und Angst?
Ich weiß, dass es große Wunden hinterlässt, wenn die Eltern sterben. Es tut weh und es ist schlimm, und man hat Angst. Aber es hilft Alles nichts - das Leben geht weiter. Deine Eltern würden nicht wollen, dass du dich so quälst. Sie würden wollen, dass es dir gut geht, dass du dich freust, dass du Spaß am Leben hast. Wir haben Alle bloß ein Leben. Also hol aus Deinem das Beste raus! Warte nicht ab, bis die Ängste von alleine weg gehen oder du irgendwann die Kraft findest, den Test zu machen. Nimm dein Leben in die Hand, werd aktiv, hol dir Unterstützung und Hilfe. Kümmere dich darum, dass du wieder glücklich und zuversichtlich sein kannst. Ich finde, das solltest du dir selbst wert sein
Liebe Grüße,
Bianca