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Hallo,
Ich leide schon sehr lange an Angst vor Krankheiten, immer nur dann ,wenn ich ein für mich nicht erklärbares Symptom an mir entdecke. Heute war ich bei meinem Cousin, der Chirurg ist. Er hat mir 2 Tumore, einen unterhalb des Knies unter der Haut, also im Bindegewebe herausgeschnitten und einen auf dem Handrücken. Nun muss ich auf das Ergebnis des Pathologen warten und drehe jetzt schon durch. Ich kann nicht mehr essen, denke nur an das Allerschlimmste und ans Sterben. Meine Tochter heiratet nächstes Jahr und ch will so gern bei der Hochzeit dabei sein. Seit ein paar Wochen mache ich eine Verhaltenstherapie, aber bis jetzt merke ich keine Besserung meiner Ängste. Die PT meint, bis jetzt wäre meine Angst begründet, da ich ja immer Symptome habe. Sie sagte auch, ich soll die Knubbel wegschneiden lassen. Wer weiß mir einen Rat, wie ich die kommenden Tage ohne allzu große Panik rumbekomme?

26.07.2016 19:23 • 26.07.2016 #1


4 Antworten ↓


Zitat von kakra:
Hallo,
Ich leide schon sehr lange an Angst vor Krankheiten, immer nur dann ,wenn ich ein für mich nicht erklärbares Symptom an mir entdecke. Heute war ich bei meinem Cousin, der Chirurg ist. Er hat mir 2 Tumore, einen unterhalb des Knies unter der Haut, also im Bindegewebe herausgeschnitten und einen auf dem Handrücken. Nun muss ich auf das Ergebnis des Pathologen warten und drehe jetzt schon durch. Ich kann nicht mehr essen, denke nur an das Allerschlimmste und ans Sterben. Meine Tochter heiratet nächstes Jahr und ch will so gern bei der Hochzeit dabei sein. Seit ein paar Wochen mache ich eine Verhaltenstherapie, aber bis jetzt merke ich keine Besserung meiner Ängste. Die PT meint, bis jetzt wäre meine Angst begründet, da ich ja immer Symptome habe. Sie sagte auch, ich soll die Knubbel wegschneiden lassen. Wer weiß mir einen Rat, wie ich die kommenden Tage ohne allzu große Panik rumbekomme?



Hallo kakra,

erst ein mal ein herzliches willkommen hier bei uns.
Da gibt es kein Rezept für, ich selbst lenke mich am Tag irgendwie ab, geh in mein Garten, besuche meine Kinder und noch so einiges. Doch wenn es Abend wird, kommen wieder die Gedanken und wenn ich im Bett liege höre ich noch Musik, manchmal schlaf ich dabei ein. Und wenn ich am Morgen wach werde, kommen die Gedanken auch wieder. Also wieder den Tag Rumbringen mit Ablenkung. Ich muss noch bis Donnerstag auf mein Befund der Biopsie warten.

A


Panik vor pathologischem Befund

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Hallo Opanuel, noch 2 Tage, dann kommt die Erlösung. Ich bewundere alle, die diese Angst nicht empfinden. Meine Tochter ist selbst Chirurgin ! Sie kann mich aber garnicht verstehen.sie sagt immer, was häufig ist,ist häufig und was selten ist , kommt halt selten vor. Die Statistik hilft mir aber nicht.Seit ich 60 bin, ist alles noch schlimmer geworden. Ich habe eine immens große Angst vorm Sterben und dadurch natürlich vor Krebserkrankungen. Vor allem vor dem Moment, wo ich eine solche Diagnose bekomme und damit umgehen und weiterleben muss.

Zitat von kakra:
Hallo Opanuel, noch 2 Tage, dann kommt die Erlösung. Ich bewundere alle, die diese Angst nicht empfinden. Meine Tochter ist selbst Chirurgin ! Sie kann mich aber garnicht verstehen.sie sagt immer, was häufig ist,ist häufig und was selten ist , kommt halt selten vor. Die Statistik hilft mir aber nicht.Seit ich 60 bin, ist alles noch schlimmer geworden. Ich habe eine immens große Angst vorm Sterben und dadurch natürlich vor Krebserkrankungen. Vor allem vor dem Moment, wo ich eine solche Diagnose bekomme und damit umgehen und weiterleben muss.



Hallo kakra,

ich nenne es nicht erlösung, nur das ende des Wartens. Keine tröstenden Worte deiner Tochter, aber ich glaub das liegt an ihren Beruf, da sie ja Täglich mit betroffenen Patienten zu tun hat.
Ich glaub das stumpft ab, anders ginge es auch gar nicht in diesen Beruf.
Unsere Angst kommt mit dem Alter, da meine Eltern, Tanten, Onkels und auch schon Cousinen und Cousins an Krebs verstorben sind, schleicht sich so langsam die Angst in mein leben, das ich der nächste sein könnte. Ich hatte 2015 schon ein Magentumor und musste 3 Monate warten bis es zur Operation kam und ich dann endlich erfuhr das es ein Gutartiger Tumor war. Aber damit sind wir leider nicht allein, es trifft auch andere.

Ich glaub dass jeder Mensch, der auf einen Befund, aufgrund einer Zubildung warten muss, das niemals so leicht wegstecken kann. Kein einziger.

Man hofft, man fürchtet, und die Gedanken kreisen. Insofern ist diese Angst absolut verständlich und nachvollziehbar.

Das ist sie bei Ungewissheit immer. Wie Opi schreibt, man kanns mit Ablenkung versuchen, aber eingeholt wird man immer wieder.

Wenn dann der Befund Klarheit schafft, mag man aufatmen können (hoffentlich bei Euch) , oder muss neue Kraft sammeln, um sein Schicksal anzunehmen, und dann bleibt die Angst ein ständiger Begleiter.

Diese Angst unterscheidet sich in keiner Weise von der eingebildeten Angst, nur jetzt hat sie einen Grund, einen Namen.

Ich hoffe so sehr, dass die Angst bei euch keinen Namen bekommt. Noch dürfen wir es. Wir hoffen alle.





Dr. Matthias Nagel
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