nachdem ich hier seit kurzem mitlese, habe ich mich heute auch dazu aufgerafft, mein Leid hier zu klagen, grundsätzlich einfach für den Erfahrungsaustausch mit Betroffenen. Immerhin ist es, so jedenfalls bei mir, im direkt Umfeld immer schwierig so richtig verstanden zu werden und freue mich daher darauf Leute kennen zu lernen, denen es ähnlich geht wie mir.
Kurz zu meiner Geschichte: Ich habe vor knapp 3 Wochen Brustschmerzen bekommen, welche ich in die Region Herz steckte. Die Schmerzen hielten auch einige Stunden an, verschwanden dann aber von allein. Am darauffolgenden Tag dann die erste Panikattacke: Ich hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen, was mich natürlich an den Vortag erinnern lies und somit sofort in Panik ausschlug. Aufgrund von dann zusätzlich einsetzendem Schüttelfrost, extremen Schwindel, Herzrasen und Kribbeln wurde der Notarzt gerufen. Ein EKG war ergebnislos (also alles i.O.). Seit dem hat sich, ihr kennt es ja, alles verändert. Die darauffolgenden Tage waren der Horror, es lies einen rund um die Uhr nicht mehr los, ich konnte nicht schlafen, nicht essen, mich aber auch am liebsten keinen Centimeter bewegen und vegitierte eigtl. nur qualvoll vor mir her, natürlich geprägt von den verrücktesten Gedanken, was man nun haben könnte. Zwei Tage nach der ersten Panikattacke lies ich mich noch mal in die Notaufnahme fahren, weil ich einfach nicht zur ruhe kam. Auf dem Weg dorthin prodelte es dann wieder, folglich beim Betreten der Notaufnahme die nächste Panikattacke, nur dieses mal noch deutlich heftiger mit starkem hyperventilieren, hier hatte ich wirklich das Gefühl, gleich kommt das helle Licht und holt dich. Wieder wurde natürlich alles gecheckt (EKG), wieder ohne Diagnose bzw. Hilfe, im Gegenteil, die zuständige Ärztin der Notaufnahme verkaufte mich für Blöd und sagte meiner Begleitung, ich solle einfach nicht so schnell atmen, dann würde es mir schon besser gehen. Nagut, natürlich war das nicht die gewünschte Antwort, aber mir blieb ja nichts anderes übrig als nach Hause zu fahren. Da dies am WE war, konnte ich erst 2 Tage später zum Hausarzt. Hier wurde noch ein EKG gemacht und Blut abgenommen (zum Schilddrüse checken). Weiterhin: alles in Ordnung - außer erhöhte Leberwerte (dazu habe ich heute Abend noch einen Hausarzttermin mit Durchsprache), Ergebnis: Überweisung zum Psychiater/Neurologe (würde beides gehen laut Hausarzt), eine Woche Krank geschrieben. Zur Selbsthilfe kaufte ich mir dann ein Buch (Weg mit der Panik) und versuchte mich damit Stück für Stück zu heilen. Überraschenderweise klappte das tatsächlich ein wenig. Die Angst, welche einen 24h einnahm, wurde weniger, bis gestern dachte ich sogar, ich könnte mir den Facharzttermin in 2 Wochen sparen, ich kam also wirklich ganz gut klar. Bis auf das Engegefühl im Hals was mir manchmal auffiel, mich aber nicht mehr weiter verunsicherte, ging es mir wieder gut, solange ich mich ablenkte.
Dann der Rückschlag gestern Abend: Alles war in Ordnung, beim Abendessen jedoch dann die ersten Anzeichen, das Engegefühl im Hals wurde heftiger, dieses mal gepaart mit Lungenschmerzen, ähnlich einer heftigen Grippe (alle anderen Symptome der Grippe sind aber nicht vorhanden). Natürlich verunsichert kam auch der Schwindel wieder. Ich versuchte, das ganze aber halbwegs zu ignorieren, da ich ja wüsste, das es nichts schlimmes sein kann. Abends im Bett hat es mich dann aber noch mal richtig überrannt, bis hin kurz vor die Panik, ich musste mich also extrem zusammen reißen, um nicht durchzudrehen. Nach einigen Stunden panischem rumliegen bin ich dann irgendwann, deutlich später als gewünscht, eingeschlafen. Nach dem Aufstehen heute morgen fühle ich mich gleich wieder 2 Wochen zurück geworfen. Der Hals ist eng, ich fühle mich schwindelig, hab Lungenschmerzen, das Gefühl, schlecht oder keine Luft zu bekommen lässt einen nicht mehr los. Was mich dabei so verrückt macht: ich hatte tatsächlich gedacht, das alles war nur eine kurze Phase und ich wäre wieder auf dem Damm. Nun die natürlichen Gedanken: Warum kommt es nun wieder? Gibt es vllt doch eine organische/körperliche Ursache? Ist der Krankheitsverlauf so normal? Muss ich nun immer und immer wieder damit rechnen, das es einfach so wieder auftaucht und einen völlig aus der Bahn wirft? Ich dachte eigentlich, das ganze inzwischen ganz gut kontrollieren zu können.
Ich hoffe, hier nicht all zu sehr ins Detail gegangen zu sein und nicht all zu lang geschrieben zu haben und würde mich über eure Erfahrungen/Meinungen freuen.
Sonnige Grüße!
11.04.2016 11:00 • • 02.05.2016 #1