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Hallo zusammen,

ich weiß gar nicht wie und wo ich anfangen soll... Mir geht es so hundeelend und keiner kann mir helfen. War hier ja auch schon öfter aktiv.

Das erste Mal war ich im Alter von 17 Jahren aufgrund von Depressionen stationär in Behandlung. Dann ging es viele Jahre gut. Vor knapp 1,5 Jahren (April 2014) fing es dann wieder an. Es war so schlimm, dass ich mitten auf dem Fußballplatz zusammenbrach vor lauter Erschöpfung/Müdigkeit. Es folgte erneut ein stationärer Aufenthalt über 8 Wochen. Diagnose: F32.2 (schwere depressive Episode) + Aufmerksamkeitsstörung (ADHS im Erwachsenenalter). Ich bekam in der Zeit Antidepressiva (Elontril 300mg), die in den ersten Wochen halfen, aber dann keine Wirkung mehr erzielten. Bei mir ging es in der gesamten Zeit mehr um Erschöpfung als primär um Stimmungstief, wie es bei Depressionen üblich ist. Da die Antidepressiva nicht mehr halfen, bekam ich Citalopram 20mg. Damit ging es mir aber noch schlechter als OHNE. Also wieder abgesetzt nach RÜ mit Arzt. Im Oktober 2014 folgte dann der nächste stationäre Aufenthalt, da es mir wieder schlechter ging. 4 Wochen lang. Antidepressiva haben wieder nicht geholfen. Dann fing auf einmal auch mein Körper an zu streiken... Immer mehr Symptome kamen dazu. So langsam fing ich an, die bisherigen Diagnosen infrage zu stellen. Vielmehr war ich jetzt der Meinung, ich bin organisch krank.

Es folgte von November 2014 bis Juli 2015 eine umfangreiche med. Diagnostik:

MRT Schädel, Bauch und Hals - CT Hals - mehrfach Röntgen Thorax - Lungenfunktion - Ultraschall Schilddrüse, Bauch und Hoden - operative Entfernung eines vergrößerten Lymphknotens am Hals - Mandel-OP - Schilddrüsen Szintigrafie - mehrfach EKG + Herzecho - diverse Blutuntersuchungen (sämtliche Viren, Tumormarker, Hormone, diffr. Blutbild, Vitamine + Mineralstoffe) - Magen- und Darmspiegelung

Es wurden immer mal wieder auffällige Werte gefunden, die aber kein Rückschluss auf eine Erkrankung zuließen. Denn je mehr man sucht, desto mehr findet man. -- Da haben die Ärzte auch recht!

Im April dieses Jahres folgte dann der nächste stationäre Aufenthalt. Diagnose: geringgradige Depression + gesicherte ADHS-Diagnose durch umfangreiche Tests (IQ, Fragebögen, Gespräche und Aufmerksamkeitstests). Ich erhielt Medikinet 10mg. Das Mittel hat bei mir Herzrasen ausgelöst, sodass ich dies binnen einer Woche wieder absetzte! Seither nicht mehr genommen.

Seit meinem 5. Lebensjahr treibe ich Leistungssport. Seitdem ich vor 1,5 Jahren diesen Rückschlag erlitt, ist meine Leistungsfähigkeit = 0! Sobald ich Sport mache, bin falle ich kurz danach wie in eine Art Depression. Ich bin bei kleinsten Laufeinheiten unglaublich erschöpft. Also nicht währenddessen, aber eben danach. Mein Körper braucht teilweise fast eine Woche, um sich von der einen Einheit zu erholen. Das ist doch nicht normal! Hinzu kommt, dass ich jobtechnisch ständig unterfordert bin und immer Abwechslung benötige. Sonst bekomme ich auch hier Depressionen. -- Ist gerade der Fall!

Habe den Job am 01.10.2015 angetreten, weil ich endlich dachte, das ich das Richtige.-- Personaldisponent. Ich wollte schon immer viel mit Menschen machen, da abwechslungsreich. Langeweile kommt da nicht so schnell auf, dachte ich. Pustekuchen. Ich muss seit einer Woche telefonische Akquise machen... Ich habe jetzt schon kein Bock mehr! Zu öde! Ich könnte durchdrehen..., bin schon wieder so erschöpft...

Keine Ahnung, ob es wirklich daran liegt, dass ich lt. Testung in der Klinik n IQ von 124 habe und zu schlau bin... Das kann doch alles nicht mehr wahr sein. So oft habe ich versucht das zu ändern mit der Arbeitsmoral, doch es will mir einfach nicht gelingen. Bin ich zu doof? Im Übrigen fühle ich mich eher zu dumm als zu schlau, weil ich nichts auf die Reihe kriege! Schon immer.

Schon in der Schule hieß es immer: Der Junge hat so viel Potential, er macht aber nichts draus. Und so war es auch:
Hauptschule--rumgeeiert--dann mit 24 Jahren ne Ausbildung zum Bürokaufmann (um 1,5 Jahre verkürzt)--dadurch Erwerb der Mittleren Reife--nach der Ausbildung in einem Jahr 6 Jobs, da nicht gefordert UND kein Durchhaltevermögen + immer wieder Depressionen (Erschöpfung). Wenn ich mich nicht so gut verkaufen könnte,hätte ich nicht immer wieder neue Jobs und würde ich vom Sozialamt leben (Lebenslauf ist ja ne Katastrophe).

Das Ding ist, ich WILL ja unbedingt was aus meinem Leben machen, aber es gelingt mir einfach nicht. Nach kürzester Zeit Schmeiß ich immer wieder alles hin!

Vielleicht ergeht es einem ja ähnlich.

Lieben Gruß

14.10.2015 16:15 • 14.10.2015 #1


7 Antworten ↓


Hallo!

Es gibt zu deinem Krankheitsbild schon mögliche Differentialdiagnosen, die ein Arzt stellen könnte. Schizophrenie, Asperger usw.
Aber es sind in deinem Text Widersprüche dabei, weshalb ich das eher ausschließen würde. hol dir eventuell nochmal eine andere Meinung ein.

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Organisch krank oder Depressionen? Kein Ende in Sicht

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Hi Mathias, ich danke Dir für deine Einschätzung.

Schizophrenie wurde ausgeschlossen und ich selbst glaube das auch nicht. Ich kenne einige, die darunter leiden und habe darüber hinaus auch oft (live) mitbekommen, wie sich das bei denen äußert. Definitiv ist das keine Option in meinem Fall.

Asperger auch nicht. Wenn ich richtig informiert bin, sind solche Menschen nicht oder nur schwer in der Lage Mimik, Gestik und Blickkontakt wahrzunehmen bzw. zu deuten. Darüber hinaus ist das Asperger durch Schwächen in Interaktion und Kommunikation gekennzeichnet. -- Das alles trifft nicht auf mich zu; eher das Gegenteil.


Und all das wurde -wie schon erwähnt- auch mehrfach getestet, als ich in stationärer Behandlung war.

Das Einzige, was noch herauskam, war, dass ich eine leichte Neigung zur schizoiden Persönlichkeitsstörung habe. Vielleicht sollte ich das noch mal genauer unter die Lupe nehmen lassen... Hat wohl aber nichts mit Schizophrenie im eigentlichen Sinne zu tun lt. Psychologin. Also ich höre keine Stimmen oder nehme verschiedene Persönlichkeiten an...

Ok, Schizophrenia simplex auch nicht? Ja, Ratespiele bringen nun auch nix!

http://flexikon.doccheck.com/de/Schizophrenia_simplex

Ich trau mich jetzt mal zu fragen...du brauchst auch nicht zu antworten:
Wie sieht es mit Dro. aus?
Aus beruflicher Erfahrung weiß ich, dass selbst der (in vieler Augen harmlose) Konsum von Canabis solche Symptome machen können.

Ich rate auch mal mit..Google mal chronisches Erschöpfungssyndrom. Ich habe das wegen deiner körperlichen Erschöpfung eingegeben.

Mir ist klar, dass man sowas nicht machen soll. Aber deine körperliche Erschöpfung nach dem Sport, die hat mich stutzig gemacht.

Sollte dich das triggern, dann verzeihe mir. Aber ich wäre an deiner Stelle auch verzweifelt und würde wie verrückt nach einer Diagnose suchen. Bin aber nicht hypochondrisch veranlagt.

Zitat von Bellabel63:
Ich trau mich jetzt mal zu fragen...du brauchst auch nicht zu antworten:
Wie sieht es mit Dro. aus?
Aus beruflicher Erfahrung weiß ich, dass selbst der (in vieler Augen harmlose) Konsum von Canabis solche Symptome machen können.


Ich trinke weder Alk. noch nehme ich Dro. in Form von Canna. oder sonstigem.

Zitat von MathiasT:
Ok, Schizophrenia simplex auch nicht? Ja, Ratespiele bringen nun auch nix!

http://flexikon.doccheck.com/de/Schizophrenia_simplex



Dabei zeigt sich eine zunehmend ausgeprägte Herabsetzung bzw. Verarmung von Affekt, Antrieb, Psychomotorik, Denken und Kognition: Das emotionale Erleben ist eingeschränkt, Mangel an Interesse und Initiative führt zu Rückzug aus der Außenwelt. Die Patienten erscheinen in Mimik und Gestik wenig lebhaft, sind im Denken einfallslos. Konzentration und Aufmerksamkeit sind erschwert.


Die fett markierten Wörter treffen nicht auf mich zu. Sicherlich sollte man alles in Betracht ziehen, aber das halte ich für unwahrscheinlich. Wie gesagt, das wurde alles schon mehrfach in Kliniken getestet. Ohne Ergebnis. Und ehrlich gesagt, komme ich mir selbst auch nicht so vor. Ich arbeite im Personalbereich und habe jeden Tag mit Menschen zu tun, brauche Empathie ohne Ende usw...., muss in Bewerbungsgesprächen Mimik und Gestik lesen/deuten können. Dazu bin ich schon in der Lage.





Dr. Matthias Nagel
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