ich bin Kathrin (30) - habe mich hier schon vor einniger Zeit angemeldet, aber nie wirklich mitgeschrieben.
Ich kann einfach langsam nicht mehr.
Fühle mich allein und einfach nur noch hilflos und hoffe hier ein wenig Hilfe zu bekommen.
Ich war früher eigentlich ein lebensfroher Mensch, der gern viel unterwegs war und das Leben genossen hat, naja bis auf einige Ausnahmen, die ja dazu gehören. Ok, ich habe schon immer viel zu viel nachgedacht und war ein wenig anders. Aber ich konnte das Leben genießen.
Heute bin ich nur noch ein Schatten meiner selbst. Mein Zustand schwankt zwischen Angst, Panik, Todesgedanken, Wut, Trauer und ab und an etwas Freude dazwischen, die sich dann aber seltsam anfühlt. Eher wie Euphorie. Ich bin hin und hergerissen, den ganzen Tag - und es zerrt an einem. Manchmal ist es unerträglich und dann kommen auch noch Gefühle von Sinnlosigkeit und Leere dazu. Noch dazu die vielen körperlichen Symptome wie ständiges Schwitzen, Herzrasen/-stolpern, Durchfall, Blutdruckschwankungen (habe eigentlich sonst immer niedrigen Blutdruck), Muskelzuckungen (vor allem im Gesicht, sehr nervig), Taubheitsgefühle und vieles mehr...
Angefangen hat alles letztes Jahr im Sommer, als ich mit dem Notarzt ins Krankenhaus kam. Ich dachte ich sterbe, lag die ganze Nacht auf der Intensivstation, bin dann aber am nächsten Tag ohne wirklich Diagnose und mit ein paar Betablockern nach Hause geschickt worden.
Seitdem denke ich, ich bin krank. Ich glaube ich habe eine Vorstufe zum Diabetes oder irgendwas mit dem Herzen. Davon bin ich fest überzeugt. SO starke Symptome (mittlerweile sogar mit brennender Haut und Schwarzwerden vor Augen) können doch nicht einfach so passieren?
Habe einige Ärzte durch, keiner findet was. Es hört sich jetzt wahrscheinlich alles so typisch für eine Panikerkrankung an, die mir auch diagnostiziert worden ist, aber ich kann einfach nicht glauben, dass das nur Panikattacken sind. Ich fühle mich immer krank, habe Herzrasen, bin ständig entweder total ausgelaugt oder auf 180.
Ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll, damit es mir besser geht. Ich habe Sport gemacht, bin viel rausgegangen (obwohl mir gar nicht gut war dabei), habe Stress wirklich auf ein Minimum reduziert...... ich mache alles, was mir in der Therapie gesagt wurde. Und es wird nicht besser. Mittlerweile ist es wieder so weit, dass ich mich zwingen muss, meine Arbeit zu erledigen. Am besten geht es mir im Bett, wenn ich mich gar nicht bewegen muss. Danach geht es mir aber umso schlechter. Zum Glück habe ich einen verständnisvollen Mann, der mir hilft. Ich fühle mich aber auch nur noch als eine Belastung.
Neulich war ich beim Diabetologen, weil ich mir (von mir aus) den Blutzucker messe und da einige Abweichungen von der Norm feststellen musste. Außerdem hatte ich das Gefühl unterzuckert zu sein an dem Abend, wo der Krankenwagen das erste Mal kam. Das mit der Unterzuckerung geht mir nicht mehr aus dem Sinn. Ich muss ständig essen, weil ich sonst
Angst habe zu sterben. Neulich hatte ich wieder so eine krasse Attacke, da bin ich schnell in die Küche und habe 3 Löffel Zucker geschluckt, weil ich dachte, wenn ich das jetzt nicht esse, dann bin ich tot. Gefolgt von einer Banane, einem Müsliriegel und Vollkornbrot. Ich ernähre mich auch schon so gesund und versuche viel zu trinken. Bücher habe ich schon durch en masse.
Es ist nur noch schrecklich. Der Diabetologe meint, es wäre alle in Ordnung. Auch hätte ich keine Anzeichen einer Hypoglykämie oder was auch immer. Dabei passt das alles, die ganzen Symptome. Und es würde erklären, warum einfach keine Besserung eintritt, obwohl ich mich so sehr bemühe. Ich habe Angst, dass ich das habe, ich denke so gut wie nur noch daran und bin auch nur stabil, wenn mein Magen voll ist. So glaube ich dem Diabetologen natürlich nicht wirklich. Ich fühle mich nur noch verar***t von meinem eigenen Körper. Es fühlt sich alles fremd und anders an. Einfach nur krank. Vl. ist es auch eine Nahrungmittelunverträglichkeit, Histaminintoleranz oder weiß der Geier was. Ich versuche schon alles zu meiden. Zusätzlich habe ich Hashimoto, soll aber laut meiner Endokrinologin gut eingestellt sein. Deshalb vertrag ich auch kein Jod. So langsam gehen mir die Nahrungsmittel aber aus. Ich weiß nicht mehr was ich essen soll. Kein Zucker, kein Jod, keine Sachen, wo Histamin drin ist. Dabei bin ich eigentlich nicht Essgestört. Am besten esse ich bald nur noch Papier.
Ich bin ich psychologischer Behandlung. Nur irgendwie scheint mich der Mensch nicht wirklich ernst zu nehmen bzw. als relativ stabil einzuschätzen, denn er hat mir den nächsten Termin erst für Anfang Mai gegeben. Wahrscheinlich ist er einfach zu voll. Ich merke auch so gar keine Besserung. Ich frage mich manchmal, ob das an meiner Engstirnigkeit oder Einstellung liegt - aber ich arbeite doch schon an mir. Ich muss, ich habe zwei kleine Kinder!
Meist bekomme ich diese Anfälle in etwas besseren Zeiten, sodass ich mittlerweile sogar schon anfange, gute Dinge (schöne Musik, Hobbies etc.) zu vermeiden. Es geht bergab, und ich kann es nicht aufhalten, das macht mir so eine Angst!
Manchmal sitze ich nachts am Bett meiner Kindern und frage mich, wie lange ich das noch aushalte und weine nur noch, weil ich den Gedanken nicht ertragen kann meine Kinder vl. nicht aufwachsen sehen zu können.
Ich bin letztes Jahr Ende November stationär aufgenommen worden und habe dort die Therapie 9 Wochen lang gemacht.
Bin mit gemischten Gefühlen nach Hause. Und seitdem ist es eigentlich noch schlimmer als besser. Denn ich kann irgendwie einfach nicht glauben, dass es psychischer Natur ist! Wenn ich das wenigstens glauben könnte, dann wäre es, so denke ich, um vieles leichter!
Bekomme nun fast jeden Tag Attacken, wo mir das Blut regelrecht in den Kopf schießt und das Herz schneller schlägt denn je. Es steigt am Rücken empor, meine Haut brennt dann richtig und mir wird kurz schwarz vor Augen, und dann fängt das Herz an zu rasen. Und bevor ich nichts esse, geht das auch nicht weg. Bzw. ich würde mich niemals trauen, es ohne Essen zu versuchen.
Nehme abends ein Antidepressiva seit ca. 3 Monaten (Mirtazapin 30mg). Vorher hatte ich das Fluoxetin, habe dann aber einen solch schlimmen Zustand erleben müssen, dass ich freiwillig auf die Geschlossene (aber nur für einen Tag, dann ganz normal stationäre Therapie) gegangen bin. Dort wurde das Fluoxetin dann aber wieder abgesetzt, weil es angeblich aufputschend auf mich gewirkt hat.
Neulich wurde mir dann trotzdem wieder zusätzlich das Fluoxetin verschrieben von meinem Neurologen, nach 6 Tagen hatte ich einen 3 Tage anhaltenden Panikzustand, sodass ich das Fluoxetin sofort abgesetzt habe. Warum er immer wieder versucht mir das Fluoxetin reinzuzwängen, wissen die Götter. Dabei wurde es in der Klinik ja eben wegen meiner Angstzustände abgesetzt und durch das Mirtazapin ersetzt (und diverse andere Mittel, wie Promethazin und Lyrica).
Morgens nehme ich einen niedrig dosierten Betablocker, damit ich nicht immer diese Attacken habe. Bzw. die Attacken (oder was auch immer es ist!) habe ich immernoch, nur nicht ganz so stark.
Jetzt sitze ich hier am Laptop und esse ganze Zeit Salzstangen und Reiskekse, damit ich nicht kaputt gehe.
Sorry, dass ich jetzt so viel geschrieben habe - ich hoffe einfach auf Hilfe... ich habe wirklich Angst, bald tot zu gehen, ehrlich! Nicht, dass ich Selbstmordgedanken hätte, ich habe eher Angst, dass ich von allein tot umfalle.
LG, Kathrin
07.03.2011 15:09 • • 02.09.2011 #1