Zitat:Ich hatte Interesse und habe das denen auch mitgeteilt, leider melden die sich jetzt nicht mehr, so dass ich mir den Job auch abgeschrieben habe.
Dann melde du dich doch und frag noch mal nach! Es kommt leider öfter vor, dass sich ein Chef einfach zu viel ausghalst und dann Dinge vergisst, auch eine Sekretärin kann schon mal was vergessen. Anstatt dass du jetzt schon Trübsal bläst informier dich doch erst noch mal, was jetzt genau Sache ist. Vielleicht wurdest du einfach nur vergessen?
Und einen Ausgleich solltest du dir auf alle Fälle suchen. Am Besten nicht nur einen, sondern gleich mehrere. Ich hatte auch mal Migräne, und mein Neurologe meinte damals, Manchen helfe es, einfach sofort eine Tablette einzuwerfen bei den ersten Anzeichen, Anderen helöfe es, einfach bewusster zu essen, ihm selber habe es geholfen, einfach regelmäßig Sport zu machen. Ich hab dann seinem Beispiel folgend begonnen, regelmäßig joggen zu gehen - und hab jetzt noch vielleicht drei, vier mal im Jahr Kopfweh, richtige Migräne hab ich seitdem gar keine mehr. Mein Opa hat durch Gassigehen mit den Hunden seinen Blutdruck senken können. Oft sind es so einfache Sachen, die man machen kann, damit es einem besser geht, aber gerade weil sie so einfach sind glauben wir oft nicht daran oder probieren es gar nicht erst aus. Überleg dir mal in aller Ruhe, welcher Sport dir gefallen könnte. Mach eine Liste mit meinetwegen 5 Sachen. Probier diese Sportarten aus. Dann überleg dir, was dich glücklich macht und wobei es dir gut geht. Was hindert dich daran, öfter etwas zu tun, das dir gefällt? Versuche, Möglichkeiten und Wege zu finden, dir selber Gutes zu tun. Man braucht Dinge, die schön sind im Leben. Man braucht positive Erlebnisse und Glücksmomente. Sonst versinkt man mehr und mehr in einem Loch und das Leben wird zum einzigen Jammertal - und das ist blöd.
Wenn ich das Gefühl hab, dass mich die Probleme erdrücken, setz ich mich in aller Ruhe in mein Zimmer, mach die Tür zu, und überleg mir Alles, was mich derzeit fertig macht. Manchmal schreib ich's sogar auf. Erst als Sammlung, ungeordnet, dann so, dass Dinge die miteinander zusammenhängen beieinander stehen. Dann eine Hitliste, mit den wichtigsten Dingen ganz oben und absteigend immerk leiner werdende Dinge. Dann überleg ich mir, was davon wirklich unveränderliche unüberwindbare Probleme sind (sowas wäre z.B. meine Behinderung). Die streiche ich weg, denn Dinge, die man nicht verändern kann, muss man einfach akzeptieren. Und dann überlege ich, welche von den Dingen auf der Liste die noch über sind ich wie verändern könnte.
Es hilft auch, sich Dinge, vor denen man Angst hat, einfach mal ganz konkret vorzustellen. Ich hatte z.B. früher wahnsinnige Angst vor dem Durchfallen in der Schule, ich konnte nicht mehr schlafen vor lauter Angst davor. Also hab ich es mir einfach mal vorgestellt. Ich würde in eine neue Klasse kommen, und den Stoff noch mal machen müssen. Meine Eltern würden sauer sein, aber sie würden mich auch nicht köpfen deswegen. So schlimm, wie's in meinem Kopf war, war es in der Realität gar nicht. Ich hab mir konkret überlegt: Was würdest du tun, wenn du wirklich mal durchfällst? Und dann war die Antwort ganz easy: Ich wär im Stoff besser als die Anderen und ich müsste mich halt ner neuen Klasse anpassen. Mehr war da gar nicht. So können viele schlimmen Sorgen und Ängste wirklich ihre Bedeutung verlieren. Indem sie einfach einmal ganz genau durchleuchtet.
Wenn deine Beziehung dich kaputt macht, zum Beispiel, dann setz dich zusammen mit deinem Freund, sag ihm, was dir fehlt, frag ihn, ob er noch eine Zukunbft sieht. Überleg dir selber, ob die Beziehung dir etwas gibt oder dich in letzter Zeit mehr traurig als glücklich gemacht hat. Dann zieh deine Schlüsse daraus. Entweder daran arbeiten oder gehen. Aus Gewohnheit zusammen sein, weil man Angst hat vor dem Alleinsein, das macht keinen von euch beiden glücklich. Wegen dem Job: Ruf in der Firma an, frag nochmal nach. Wenn's nicht klappt, dann melde dich doch arbeitsstuchend beim Amt. Dann bekommst du Jobangebote frei Haus, und da sind durchaus echt tolle Sachen dabei. (Macht mein Freund derzeit so.) Oder überleg dir, wo du gerne hingehen würdest, jetzt, wo deine alte Firma dich nicht mehr nehmen will - es ist ja irgendwie auch eine Möglichkeit zur Veränderung. Du hast doch schon einen enormen Vorteil, denn du wirst nicht von heute auf morgen fristlos gekündigt, sondern kannst schon mal weiter planen. Damit geht es dir immer noch besser als vielen Anderen.
So kannst du nach und nach all deine Probleme und Problemchen schrittweise abarbeiten, und du hast nicht mehr einen Gedankenberg an unüberwindbaren Sorgen im Kopf, sondern Möglichkeiten und Gedanken sauber und klar vor dir liegen. Mir hilft das immer wahnsinnig gut. Und damit du dich nicht NUR noch mit Negativem befassen musst verordnest du dir selber eine Glücks-Kur, wie die Frau aus der TV-Werbung. Verordne dir selber die Zeit, die dich die Problemarbeit gekostet hat, mit Spaß, Glück, Lachen, Zufriedenheut, Pausen, Lebensinhalt zu verbringen. Wir sind für unser Leben und unser Glück selber verantwortlich. Mal jammern und sich durchhängen lassen ist absolut okay, das tut auch mal gut. Aber wenn das Leben bloß noch zum Jammern ist, muss man aufstehen und was ändern!
Bist du eigentlich in Therapie? Ich meine in Verhaltenstherapie, nicht nur beim Neurologen? Denn dann könntest du ja auch mal mit deinem Therapeuten darüber reden. Oder du könntest das Sorgentelefon anrufen, das gibt's eigentlich in jeder Stadt sowas. Das ist absolut anonym und die Mitarbeiter dort hören zu, geben Tipps, helfen, leiten im Notfall auch an Beratungsstellen oder Therapeuten weiter. Oder du vertraust einfach mal dem Neurologen und nimmst deine Tabletten. Du sollst sie ja nicht für immer nehmen, aber sie können vorübergehend doch eine gute Stütze sein.
Liebe Grüße,
Bianca
P.S.: @jadi
http://de.wikipedia.org/wiki/Migr%C3%A4neaura