In meinem ersten Thread hier beschrieb ich meine Angst bzw. meine wahrscheinliche Herzneurose. Ich hatte immer mal wieder so komische Palpitationen, würde es nicht als Stolpern oder Extrasystolen bezeichnen, denn der Schlag ist scheinbar immer regelmäßig, aber dann kurze Zeit halt mal sehr spürbar in der Brust. Da fährt es mir dann so in die Brust rein, wie als wenn man beim Trepp-Abgehen eine Stufe verpasst.
Ich war deswegen vor gut 3 Wochen auch schon in der Uniklinik/Notaufnahme. Dort hatten sie Blutanalyse gemacht, Thorax geröntgt (wegen meiner gefühlten Enge/Atemnot) und auch zum Schluss ein kleines Ultraschall vom Herz. Befund scheinbar alles unauffällig.
Es hat mir aber keine Ruhe gelassen und die Symptome haben nicht nachgelassen, deswegen habe ich letzten Dienstag einen Termin bei meinem Kardiologe gemacht. Habe ihm gesagt, dass ich durch meine ständige innere Anspannung und Angst in den letzten Wochen einen erhöhten Puls gehabt habe. Er wollte dann eine Reihe von Tests machen: Belastungs-EKG, Blutprobe, Echo und Lungenfunktionstest.
Lungentest und Belastungs-EKG hat er gemacht, Belastungs-EKG war scheinbar (gott sei Dank) alles in Ordnung. Das Echo konnte er aber scheinbar nicht machen, da mein Puls (noch) so hoch war und er meinte, da wären zur Zeit keine Aussagen möglich, wenn der Puls so hoch wäre. Er fragte mich dann, ob der in der letzten Zeit dauernd so hoch gewesen sei.
Ich bin da dann natürlich schon fast in Ohnmacht gefallen, weil ich so Angst hatte, irgendwas stimmt nicht.
Was mir allerdings erst hinterher aufgefallen ist: die Arzthelferin hat mich direkt nach dem Belastungs-EKG gleich in den Raum zum Ultraschall, da war nicht so viel Zeit dazwischen, um wieder etwas herunterzukommen und dann war ich ja ohnehin noch nervös.
Er meinte dann, ich solle nochmal ins Wartezimmer, etwas trinken, bisschen ausruhen, dann wolle er mal noch ein Ruhe-EKG machen zur Sicherheit. Das war dann, laut seinen Aussagen, schon wesentlich besser und ich bin da dann schon wieder etwas runtergekommen.
Jetzt hat er mir Neurexan und einen sehr leichten Betablocker aufgeschrieben und nächste Woche soll ich nochmal zur Kontrolle kommen, da will er dann das Echo nachholen und die Blutwerte besprechen.
Den Betablocker nehme ich nicht, weil ich erst 26 Jahre bin und vorher noch nie irgendwas nehmen musste. Auch weiß ich, dass der hohe Puls wohl durch meine innere Unruhe und Angst kommt - also psychisch bedingt. Die Neurexan habe ich aber schon öfter genommen und nehme ich jetzt wieder und auch ohne Betablocker bin ich mittlerweile ziemlich runtergekommen.
Ich habe ihn mehrmals gefragt, ob denn alles in Ordnung wäre und er meinte nur, vom Belastungs-EKG her wäre alles OK, das Echo hätte er jetzt halt nicht machen können, aber auch da gehe er davon aus, dass alles OK ist. Das hat mich dann soweit beruhigt, dass ich seither diese Palpitationen von oben kaum noch gespürt habe - vereinzelt noch, aber nicht mehr so oft wie in den Wochen davor.
Jetzt geht die Angstspirale aber leider wieder weiter, denn war es vorher ein zu hoher Puls, hatte ich gestern beim Messen (allerdings im Liegen im Bett nach längerer Zeit Ruhe) einen von unter 60. Teilweise sogar nur 53.
Da ging dann sofort wieder eine Angst durch mein Körper, weil ich gelesen hatte, der Ruhepuls sollte zwischen 60-80 liegen. Ich bin ja froh, dass der Puls nicht mehr so rast wie in den Wochen davor, aber jetzt empfinde ich ihn als zu niedrig und habe wieder Angst, irgendwas könnte nicht stimmen.
Und eine Sache, die mir seit gestern wieder Übelkeit bereitet: ich zeichne weiterhin den Blutdruck auf, hauptsächlich um den Puls im Auge zu behalten.
Dabei ist mir aufgefallen, dass die Differenz zwischen Systolischem und Diastolischem Wert meistens mindestens 55, manchmal auch bis zu 63 beträgt.
Der diastolische Wert liegt dabei meistens immer unter 80 (zwischen 65 und 80 schwankend), der systolische hat sich seit ich nun vom Kardiologe daheim war und mich wieder etwas gefangen habe zwischen 122 und 132 eingependelt (schwankt halt).
Ich weiß ich soll nicht Googlen, aber konnte es nicht lassen und da hieß es, die Differenz zwischen den beiden dürfe nicht zu groß werden, bei manchen Seiten hieß es nicht größer als 50. Das wäre bei mir aber schon der Fall...
In den Wochen vorm Arztbesuch am Dienstag, als ich noch etwas unruhiger war, war der systolische Wert manchmal schon bei 140 bei einem diastolischen von nur 80.
Jetzt ist die ganze Beruhigung, die ich zweitweise vom Dienstag bekommen habe, nachdem doch das Belastungs-EKG gut verlaufen sei, wieder weg und ich habe wieder Sorge, irgendwas stimmt nicht.
Habe jetzt richtig Angst vor nächster Woche, wenn das Echo gemacht werden soll. Was meint ihr, kann ich mich wieder beruhigen oder gibt es wirklich Grund zur Sorge?
Das Belastungs- und Ruhe-EKG waren aber scheinbar total in Ordnung. Und das Echo der Uniklinik vor 3 Wochen war auch ohne Befund. Aber mein Kardiologe meinte, weil ich fragte, ob dann überhaupt nochmal ein Echo gemacht werden müsse, dass das in der Notaufnahme ja nur Notuntersuchungen seien, die nur das wichtigste abdeckten? Das hat mich natürlich auch gleich wieder verängstigt. Oder ist das nur Geldmacherei von ihm, damit er die Untersuchung trotzdem nochmal durchführen und verbuchen kann?
Die Blutdruckwerte der letzten Wochen habe ich ihm am Dienstag gezeigt - er hat allerdings nicht groß was dazu gesagt. Wenn die Differenz zu hoch gewesen wäre, hätte er doch sicher was gesagt dazu, oder?
Was mir halt Sorge bereitet: in den letzten Wochen habe ich immer mal wieder etwas/leichten Schwindel verspürt. Gerade beim Sitzen oder in Ruhe. Ich ging davon aus, dass das auch durch die Psyche käme und durch meine innere Unruhe und Ängste.
Aber auch nach dem Kardiologenbesuch am Dienstag, wo ich dachte, ich hätte mich nun etwas gefangen, trat dieses komische leichte Schwindelgefühl vereinzelt mal wieder auf. Ich habe einfach so Angst, dass irgendwas nicht stimmt. Will am liebsten gar nicht nächste Woche hin zum Echo.
Bitte gebt eure Meinungen. Ich will endlich wieder aus diesem Angststrudel raus!
01.07.2016 07:44 • • 18.07.2016 #1