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Liebes Forum,

In meinem ersten Thread hier beschrieb ich meine Angst bzw. meine wahrscheinliche Herzneurose. Ich hatte immer mal wieder so komische Palpitationen, würde es nicht als Stolpern oder Extrasystolen bezeichnen, denn der Schlag ist scheinbar immer regelmäßig, aber dann kurze Zeit halt mal sehr spürbar in der Brust. Da fährt es mir dann so in die Brust rein, wie als wenn man beim Trepp-Abgehen eine Stufe verpasst.

Ich war deswegen vor gut 3 Wochen auch schon in der Uniklinik/Notaufnahme. Dort hatten sie Blutanalyse gemacht, Thorax geröntgt (wegen meiner gefühlten Enge/Atemnot) und auch zum Schluss ein kleines Ultraschall vom Herz. Befund scheinbar alles unauffällig.

Es hat mir aber keine Ruhe gelassen und die Symptome haben nicht nachgelassen, deswegen habe ich letzten Dienstag einen Termin bei meinem Kardiologe gemacht. Habe ihm gesagt, dass ich durch meine ständige innere Anspannung und Angst in den letzten Wochen einen erhöhten Puls gehabt habe. Er wollte dann eine Reihe von Tests machen: Belastungs-EKG, Blutprobe, Echo und Lungenfunktionstest.

Lungentest und Belastungs-EKG hat er gemacht, Belastungs-EKG war scheinbar (gott sei Dank) alles in Ordnung. Das Echo konnte er aber scheinbar nicht machen, da mein Puls (noch) so hoch war und er meinte, da wären zur Zeit keine Aussagen möglich, wenn der Puls so hoch wäre. Er fragte mich dann, ob der in der letzten Zeit dauernd so hoch gewesen sei.
Ich bin da dann natürlich schon fast in Ohnmacht gefallen, weil ich so Angst hatte, irgendwas stimmt nicht.

Was mir allerdings erst hinterher aufgefallen ist: die Arzthelferin hat mich direkt nach dem Belastungs-EKG gleich in den Raum zum Ultraschall, da war nicht so viel Zeit dazwischen, um wieder etwas herunterzukommen und dann war ich ja ohnehin noch nervös.

Er meinte dann, ich solle nochmal ins Wartezimmer, etwas trinken, bisschen ausruhen, dann wolle er mal noch ein Ruhe-EKG machen zur Sicherheit. Das war dann, laut seinen Aussagen, schon wesentlich besser und ich bin da dann schon wieder etwas runtergekommen.

Jetzt hat er mir Neurexan und einen sehr leichten Betablocker aufgeschrieben und nächste Woche soll ich nochmal zur Kontrolle kommen, da will er dann das Echo nachholen und die Blutwerte besprechen.
Den Betablocker nehme ich nicht, weil ich erst 26 Jahre bin und vorher noch nie irgendwas nehmen musste. Auch weiß ich, dass der hohe Puls wohl durch meine innere Unruhe und Angst kommt - also psychisch bedingt. Die Neurexan habe ich aber schon öfter genommen und nehme ich jetzt wieder und auch ohne Betablocker bin ich mittlerweile ziemlich runtergekommen.

Ich habe ihn mehrmals gefragt, ob denn alles in Ordnung wäre und er meinte nur, vom Belastungs-EKG her wäre alles OK, das Echo hätte er jetzt halt nicht machen können, aber auch da gehe er davon aus, dass alles OK ist. Das hat mich dann soweit beruhigt, dass ich seither diese Palpitationen von oben kaum noch gespürt habe - vereinzelt noch, aber nicht mehr so oft wie in den Wochen davor.

Jetzt geht die Angstspirale aber leider wieder weiter, denn war es vorher ein zu hoher Puls, hatte ich gestern beim Messen (allerdings im Liegen im Bett nach längerer Zeit Ruhe) einen von unter 60. Teilweise sogar nur 53.

Da ging dann sofort wieder eine Angst durch mein Körper, weil ich gelesen hatte, der Ruhepuls sollte zwischen 60-80 liegen. Ich bin ja froh, dass der Puls nicht mehr so rast wie in den Wochen davor, aber jetzt empfinde ich ihn als zu niedrig und habe wieder Angst, irgendwas könnte nicht stimmen.

Und eine Sache, die mir seit gestern wieder Übelkeit bereitet: ich zeichne weiterhin den Blutdruck auf, hauptsächlich um den Puls im Auge zu behalten.

Dabei ist mir aufgefallen, dass die Differenz zwischen Systolischem und Diastolischem Wert meistens mindestens 55, manchmal auch bis zu 63 beträgt.
Der diastolische Wert liegt dabei meistens immer unter 80 (zwischen 65 und 80 schwankend), der systolische hat sich seit ich nun vom Kardiologe daheim war und mich wieder etwas gefangen habe zwischen 122 und 132 eingependelt (schwankt halt).

Ich weiß ich soll nicht Googlen, aber konnte es nicht lassen und da hieß es, die Differenz zwischen den beiden dürfe nicht zu groß werden, bei manchen Seiten hieß es nicht größer als 50. Das wäre bei mir aber schon der Fall...

In den Wochen vorm Arztbesuch am Dienstag, als ich noch etwas unruhiger war, war der systolische Wert manchmal schon bei 140 bei einem diastolischen von nur 80.

Jetzt ist die ganze Beruhigung, die ich zweitweise vom Dienstag bekommen habe, nachdem doch das Belastungs-EKG gut verlaufen sei, wieder weg und ich habe wieder Sorge, irgendwas stimmt nicht.

Habe jetzt richtig Angst vor nächster Woche, wenn das Echo gemacht werden soll. Was meint ihr, kann ich mich wieder beruhigen oder gibt es wirklich Grund zur Sorge?

Das Belastungs- und Ruhe-EKG waren aber scheinbar total in Ordnung. Und das Echo der Uniklinik vor 3 Wochen war auch ohne Befund. Aber mein Kardiologe meinte, weil ich fragte, ob dann überhaupt nochmal ein Echo gemacht werden müsse, dass das in der Notaufnahme ja nur Notuntersuchungen seien, die nur das wichtigste abdeckten? Das hat mich natürlich auch gleich wieder verängstigt. Oder ist das nur Geldmacherei von ihm, damit er die Untersuchung trotzdem nochmal durchführen und verbuchen kann?

Die Blutdruckwerte der letzten Wochen habe ich ihm am Dienstag gezeigt - er hat allerdings nicht groß was dazu gesagt. Wenn die Differenz zu hoch gewesen wäre, hätte er doch sicher was gesagt dazu, oder?

Was mir halt Sorge bereitet: in den letzten Wochen habe ich immer mal wieder etwas/leichten Schwindel verspürt. Gerade beim Sitzen oder in Ruhe. Ich ging davon aus, dass das auch durch die Psyche käme und durch meine innere Unruhe und Ängste.
Aber auch nach dem Kardiologenbesuch am Dienstag, wo ich dachte, ich hätte mich nun etwas gefangen, trat dieses komische leichte Schwindelgefühl vereinzelt mal wieder auf. Ich habe einfach so Angst, dass irgendwas nicht stimmt. Will am liebsten gar nicht nächste Woche hin zum Echo.

Bitte gebt eure Meinungen. Ich will endlich wieder aus diesem Angststrudel raus!

01.07.2016 07:44 • 18.07.2016 #1


72 Antworten ↓


PS: und zu allem Unglück zeigte gerade das Blutdruckgerät (beim allerersten Mal bei mir) das Herzsymbol an - muss wohl für Rythmusstörung stehen.
Hatte ich bislang noch gar nie - selbst in den letzten Wochen der Unruhe und Ängste nicht. War es vielleicht nur eine fehlerhafte Messung?

A


Nach Untersuchung kurz Ruhe, jetzt Angst vor nächsten

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Hi Salzkristall

Du bist jung und da ist ein Ruhepuls im liegen unter 60 gar nicht mal so ungewöhnlich. Bei mir sind es da auch mal nur 42 bis 45 und ich bin 38. Dein Blutdruck ist doch auch fantastisch - kein Grund zur Sorge.
Das Herzsymbol leuchtet wenn du diese Palpitationen/Extrasystolen hast. Teilweise spürt man die ja gar nicht. Ich habe das auch und die meisten Menschen haben harmlose Extrasystolen - nur die spüren sie zum Teil gar nicht. Ich übrigens auch fast nicht mehr, seit ich nach Echo/Ultraschall und Belastungs-EKG weiss, dass mit meinem Herzen alles im Lot ist.

Zitat von Salzkristall:
PS: und zu allem Unglück zeigte gerade das Blutdruckgerät (beim allerersten Mal bei mir) das Herzsymbol an - muss wohl für Rythmusstörung stehen.
Hatte ich bislang noch gar nie - selbst in den letzten Wochen der Unruhe und Ängste nicht. War es vielleicht nur eine fehlerhafte Messung?

Was hast du den für ein messgerät ?so eins für den Oberarm elektronisch?wenn ja die Dinger sind sehr sehr empfindlich und da kann schon zu dem Zeichen kommen auch wenn du dich nur ein bisschen bewegst oder reden tust...

Hallo,

ich kenne das auch nur zu gut. Ich war letzte Woche auch erst beim Kardiologen und laut seiner Aussage auch alles Supi. Ich habe zwar Herz-Rhythmus Störungen aber die bringen mich nicht um, das weiß ich aber schon seit Jahren. Und wie bei dir hätte ich nach paar Tagen wieder Angst. Und lustigerweise bin ich wegen genau dem gleichen in Panik geraten, nämlich ein zu niedriger Puls. Meine Ruhepuls liegt auch immer bei 60 und abends im sitzen auf der Couch aufeinmal 50 und einmal sogar 48. ich hab nur gedacht, oh Gott jetzt bleibt es gleich stehen.

Ich weiß das Sportler einen sehr niedrigen Puls haben, aber die sind Sportler.
Mein Mann hat dann gegoogelt und er sagt es wäre nicht schlimm. Und wenn da was gewesen wäre, hätte der Arzt es ja gesehen.
Aber trotz alledem komm ich wie du, auch nicht zur Ruhe.

Bei uns kommt es alles vom Kopf, wenn wirklich was gewesen wäre, hätte es der Arzt uns doch gesagt.
Bei mir zieht und sticht es auch ständig und schon hab ich Angst.
Aber wir sollten uns einfach immer sagen, alles ist gut, der Arzt hat es so gesagt.
Mein neues Mantra.

Wie du siehst, du bist nicht allein.

Alles Liebe

Zitat von Piedone:
Hi Salzkristall

Das Herzsymbol leuchtet wenn du diese Palpitationen/Extrasystolen hast. Teilweise spürt man die ja gar nicht. Ich habe das auch und die meisten Menschen haben harmlose Extrasystolen - nur die spüren sie zum Teil gar nicht. Ich übrigens auch fast nicht mehr, seit ich nach Echo/Ultraschall und Belastungs-EKG weiss, dass mit meinem Herzen alles im Lot ist.


Hallo Piedone,

Danke für deine Antwort. Das Herzsymbol ist bei mir allerdings noch gar nie aufgetreten und ich habe während der Messung auch diese komischen Palpitationen nicht gespürt noch sonst einen Stolperer. Das Ruhe- und Belastungs-EKG war am Dienstag ja scheinbar auch ohne Befund, sonst hätte er ja sicher was gesagt.

Ich hoffe, dass es vielleicht nur eine fehlerhafte Messung war mit dem Herzsymbol, denn also ich nach einer halben Stunde nochmal gemessen habe, war es nicht mehr da...

Trotzdem habe ich noch etwas Bange vor dem Echo nächste Woche. Ich hoffe, wenn der ganze Marathon nun endlich vorbei ist, dass ich dann endlich wieder zur Ruhe kommen kann.

@danny85: Es ist das Omron M5 Professional. Scheinbar von 2007 oder noch früher. Batteriebetrieben. Mit einer Manschette für den Oberarm, die sich dann zusammenzieht. Habe allerdings nicht geredet und saß auch ganz ruhig da...

@nelofar: Vielen Dank!
Naja, noch ist nicht alles vorbei bei mir, das Echo steht nächste Woche noch an, wovor ich nun echt Angst habe. Aber ich versuche mir zu sagen, dass das Echo in der Notaufnahme vor 3 Wochen ja schon gut war, dann kann doch das nächste Woche nicht schlecht sein oder?

Obwohl ich vor einem Jahr schon ein Langzeit-EKG hatte und da wurden scheinbar 6 Extrasystolen festgestellt, möchte ich noch mal eines - weil ich einfach diesem komischen Palpitationsgefühl auf die Spur kommen will. Ich glaube, mein Kardiologe nimmt mich schon gar nicht mehr richtig ernst

Zitat von Salzkristall:
Obwohl ich vor einem Jahr schon ein Langzeit-EKG hatte und da wurden scheinbar 6 Extrasystolen festgestellt,



Bei mir waren es vor Jahren mal ca. 12000. Und ich lebe immer noch.

Zitat von petrus57:
Zitat von Salzkristall:
Obwohl ich vor einem Jahr schon ein Langzeit-EKG hatte und da wurden scheinbar 6 Extrasystolen festgestellt,



Bei mir waren es vor Jahren mal ca. 12000. Und ich lebe immer noch.


Wow
Und was hat dein Arzt dazu gesagt? Ist das normal?

Wenn das Echo im Krankenhaus schon gut war, dann wird das beim Kardiologen auch Supi sein.
Ganz bestimmt.

Das Problem ist das du solange wahrscheinlich nicht wirklich zur Ruhe kommst, selbst wenn es dir jeder sagt.
du hast aufjedenfall nichts, denn wenn es so wäre, wärst du wahrscheinlich im Krankenhaus. Alles gut.

Da interessiert mich jetzt aber auch Petrus, was hat der Arzt dazu gesagt.

@Salzkristall

Ja die waren normal. Kamen wohl von den Antidepressiva. Letztes mal hatte ich nur 1200.

Zitat von petrus57:
@Salzkristall

Ja die waren normal. Kamen wohl von den Antidepressiva. Letztes mal hatte ich nur 1200.


Gut! Toll, dass trotz so vielen alles in Ordnung war bei dir!

Dann kann ich ja mit meinen 6 echt glücklich sein. Ich hoffe, dass es dieses Mal wieder nur so wenige sind. Ich will nun endlich mit dem ganzen Schlamassel abschließen können. Sobald alle Untersuchungen vorbei sind und alles OK ist, dann denke ich nicht mehr drüber nach - bzw. versuche es.

Je mehr man darüber liest oder sich damit beschäftigt, desto schlimmer wird's anscheinend. Aber oftmals leichter gesagt als getan - ich sehe es ja selber gerade...

Mir macht dieser komische Schwindel sorgen. Dabei ist er nicht wirklich stark und tritt meistens auch nur im Sitzen nach einer Weile auf. Nicht beim Gehen, Laufen oder so.

Habe Angst, dass das mit dem niedrigen Puls zusammenhängt, den ich gestern gemessen habe im Liegen. Hatte vorher keine Probleme mit Schwindel.
Meint ihr, das hat was zu bedeuten, oder kommt das auch eher vom Kopf, weil ich mir die ganze Zeit Sorgen gemacht habe und immer noch mache?

Salzkristall,

ich muss lachen. Nein, eher grinsen. Und nicht über dich sondern über das Tragikkomische an all dem hier...

Denn - alles was du schreibst könnte von mir sein, könnte von x oder y kommen, wurde so oder ähnlich scheinbar schon viele Male geschrieben!

Sobald ich zB. vom Ruhepuls unter 60 gelesen habe, war da einfach nur noch Lächeln. Vor kurzem hatte ich plötzlich die Idee meinen Puls im Bett zu messen. Das hätte ich besser nicht gemacht, denn dann konnte ich nicht mehr aufhören!

1-2 Stunden lag ich da. 60 (mein normaler Ruhepuls), 58 (Schrecklassnach), 54 (ich sterbe - 100%, jetzt isses so weit), 48 (das war es also - machts jutt...)

Morgens bin ich aufgewacht, muss also während der Horrorshow in meinem Kopf vor Erschöpfung eingeschlafen sein. Ganz ehrlich - ich war verwundert bis dankbar. An den Tagen danach war ich ständig am messen. Bis ich merkte - das geht so nicht weiter. Schluss. Mir egal, was dann passieren könnte. Ich will es im Zweifel lieber gar nicht wissen!

Schwindel ist zB. bei mir eine Reaktion auf die Angstphasen. Da ich auch noch massive Verdauungsbeschwerden erlebe, spielt mein Blutdruck ab und an verrückt. Druck im Kopf, Kribbeln auf der Kopfhaut, Kopfschmerzen, merkwürdiges Gefühl in den Armen...

Ich weiss nicht ob dir die Beiträge hier helfen zu entspannen. Aber was auch immer es ist, dass dir dabei hilft - tue es!

Prati

Hallo @Prati

Ist es nicht irgendwie traurig, wie wir eine gewisse Zeit unseres kostbaren Lebens durch so einen schei. verderben?
Natürlich brauche ich das jetzt gar nicht so belehrend rausposaunen, ich lass mich ja selber total reinziehen. Aber in klaren Momenten wie jetzt denke ich einfach: Wtf, was soll denn das alles und vor allem, wo soll das denn noch alles hinführen?

Ich studiere auf Gym.Lehramt, wenn ich nicht bald ein dickes Fell anlege und nicht jeden schei. gleich so in mich reinlasse, dann Gute Nacht! Dann bin ich arbeitsunfähig mit Mitte 30 wegen Burnout...

Ich habe trotzdem jetzt so Angst vor dem Echo nächste Woche, aber ich versuche mir einfach zu sagen, in der Uniklinik war doch alles gut. Ich hab den Befund schriftlich als Brief hier. Könnte ihn mir 30x durchlesen, aber würde es was helfen?!

Manchmal glaube ich, ich komme da ohne prof. Hilfe einfach gar nicht mehr raus. Da kann ich schaufelweise homöopathische Mittelchen in mich rein stopfen.

Immerhin haben diese komischen Palpitationen seit dem Kardiologenbesuch am Dienstag nachgelassen. Vorhin war zwar wieder so ein Ding da, aber mein Gott.

Ich will einfach nur wissen, ist das wirklich physiologisch am Herz ausgelöst oder doch tatsächlich nur von der Psyche? Ich versuche es dem Kardiologen so gut es geht zu beschreiben, aber ich glaube der nimmt mich schon gar nicht mehr für voll. Wer rennt denn auch in meinem Alter 3/4-jährlich zum Kardiologe?!

Ich habe mir fest vorgenommen dieses Mal nicht zu gehen, nach der Uniklinik sagte ich mir, so und jetzt ist Schluss!

Letztendlich habe ich's dann doch nicht geschafft. Ich erhoffe mir einfach Besserung und mein Altes Leben zurück, wenn er mir abschließend sagt: alles OK.

Dann kann ich diese komischen Palpitationen auch ignorieren, weil dann sag ich mir einfach: Arzt sagte alles OK, also verpiss dich! (auf Gut-Deutsch)

Verstehe dich, sehr gut sogar...

Und ja - vlt. ist das ja genau die Haltung, die du jetzt gerade brauchst. Hartnäckigst verweigern, den Symptomen irgendeine - gar negative - Bedeutung beizumessen. Ich übe mich darin derzeit auch.

Nach jeder Besprechung bzgl. der Untersuchungsergebnisse war ich erleichtert, nur um dann am nächsten Tag wegen diverser Symptome wieder voll am Rad zu drehen. Der nächste Arzttermin, wiederum eine positive Rückmeldung gefolgt von Entspannung. Beschwingt nach Hause und dort dann - Panik. Vor und zurück. Wieder und wieder.

Ich habe, dass lässt sich in meinem Beiträgen nachlesen, schon von Tag 1 an intensive Seelenforschung betrieben. Innerhalb kürzester Zeit - warten auf den Arzt, die nächste Untersuchung usw. - hat es bei mir im Kopf gerappelt. Mittlerweile vermute ich, dass ich aus diversen Gründen den Punkt erreicht hatte, wo ich vom Leben total überfordert gewesen bin. Da kommt so einiges zusammen. Manches sehe ich auch noch nicht klar - dafür ist das alles noch zu frisch.

Statt diese Überforderung/Stress anzuerkennen und gegenzusteuern, habe ich mich halt wacker durch geschlagen. Joa, und jetzt sitze ich hier...

Das Gute an dem ganzen bieeep ist - das hat mir ein riesen Feuer unter dem Hintern angezündet. Innerhalb kürzester Zeit habe ich schon diverse Veränderungen vorgenommen. Demnächst neuer Job, einige Altlasten abgearbeitet, wiederum offener und mit mehr Neugierde auf das Leben. Erneut Lust auf Menschen... Aber das braucht alles seine Zeit.

Bis dahin - Tee trinken. Fenchel, um genau zu sein. Weil ich ja gerade nicht belastbar bin und meine Sucht nach Koffein und Co. nicht länger ausleben kann. Herrlich...

Ich versuche auch krampfhaft, mich abzulenken. Klappt aber manchmal besser, manchmal schlechter.
Ganz schlimm ist es irgendwie so in der Aufwachphase, wenn ich zwar noch hindöse, aber das Gehirn schon etwas aktiver ist und dann geht's wieder los mit den Gedanken.

Heute Morgen ist es auch wieder schlimm. Habe jetzt gerade wieder so ein beengtes Gefühl in der Brust - dann war natürlich vorhin wieder so ein komisches Palpitationsgefühl da... Ich meine zwar, dass sie seit dem Kardiologenbesuch weniger geworden sind, hatte eigentlich gehofft, dass der ganze Schrott jetzt dann endlich ganz aufhört und es wieder wie vorher ist...

Naja, vielleicht kommt das erst, wenn endlich alle Untersuchungen entgültig rum sind. Ich bete jeden Tag, dass einfach alles OK sein wird und ich endlich wieder Ruhe finde...

Bei mir stelle ich die Sprünge vermehrt fest nach - Kaffee, bestimmten Nahrungsmitteln, intensiver An- und Entspannung.

Morgens geht es mir, bis in den späten Nachmittag hinein, meist blendend (im Vergleich zu der Rocky-Horror-Show der letzten Wochen). Gegen späten Nachmittag bis frühen Abend muss ich echt wachsam sein, um gedanklich nicht falsch abzubiegen. Ansonsten geht es sehr schnell in Richtung Angst.

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Danke, Prati, für deine Antwort.

Also bezüglich Verdauungsbeschwerden: ich kenne das, wenn es einem wegen Angst oder Nervosität auf den Magen schlägt oder in den Magen fährt - fühlt sich dann ähnlich wie Bauchschmerzen an, nur nicht ganz so stark.

Das kommt bei mir aber meistens eher in oder vor Prüfungssituationen. Was ich die letzten Woche und momentan wieder verspüre ist einfach diese latente Unruhe in mir, mittlerweile sogar die Angst vor den Arztbesuchen (bzw. dem Kardiologenbesuch), aus Angst, irgendwas könnte sein und danach wäre dann das Leben nie mehr so wie vorher. So eine Art Zäsur auf die ich zuschlittere...

Und genau das macht mich die ganze Zeit so fertig.

Vorhin hatte ich - nun, wie soll ich es sagen - Panikattacke? - eine Art Weinanfall. Ich saß in der Badewanne und dachte, ich kann so etwas runterkommen und dann ging es einfach los. Aus heiterem Himmel und ohne wirklichen Grund. Ich werde in den Momenten dann ziemlich religiös und habe einfach gebetet, dass alles in Ordnung sein und gut gehen möge. In diesen Momenten bleibt mir dann meist nur noch das Gebet - allein das hat vielleicht schon wieder eine Art beruhigende Funktion auf die Psyche.

Jedenfalls hatte ich heute Morgen wieder 2 dieser komischen Palpitationsgefühle und ich würde so gerne dahinter kommen, was sie denn sind. Ob es wirklich organisch ist (also dann so eine Art Extrasystole) oder ob es tatsächlich wirklich nur vom Kopf kommt. Ich habe diese Gefühle/Wahrnehmungen meinem Kardiologen so gut es geht versucht zu erklären, aber ich weiß nicht, ob er was damit anfangen kann. Er macht halt seine Standarduntersuchungen und wenn da nichts ist, dann ist es halt so. Aber dahinter komme ich dann auch nicht. Vielleicht werde ich ihn um ein 2 oder 3-Tage-Langzeit-EKG bitten und wenn in der Zeit diese Wahrnehmungen wieder auftreten, dann wird man sehen, ob sie im EKG abbildbar sind oder nicht. Wenn nicht, dann weiß ich wohl, dass es definitiv nicht vom Herzen kommt. Vielleicht eine Beruhigung für mich für den Fall, dass sie irgendwann wieder kommen, denn dann kann ich sie genau einordnen und klassifizieren.

Ursprünglich hieß es ja mal, man sollte prinzipiell jede Abnormalität oder Rythmusstörung ärztlich abklären lassen. Mir ist allerdings nicht klar - lasse ich diese jetzt abklären und in ein paar Jahren kommt wieder eine Art Extrasystole oder was anderes dazu - woher weiß ich denn dann, dass es DIESMAL immer noch nichts schlimmes ist - denn auch Vorhofflimmern oder andere Sachen äußern sich ja durch Rythmusstörungen.

Wenn man so denkt, müsste ich doch wegen jedem Zucken oder Zappeln zum Arzt rennen - das kann's doch auch nicht sein?

Ich weiß auch nicht, woher diese Entwicklung kam. Ich bin früher jahrelang nie zum Arzt, weil's mir einfach gut ging - selbst die Grippen oder ähnliches habe ich halt zuhause auskuriert, aber meist ohne Arzt. Und jetzt hänge ich in so einer Ärzterennerei fest. Ich will das gar nicht - kein Wunder, dass mich die Ärzte irgendwann nicht mehr für voll nehmen - und wehe dann ist tatsächlich mal was ernstes, und dann?

In einem anderen Forum sagte man mir, wenn das Herzecho in der Uniklinik/Notaufnahme ohne Befund war, dann brauche ich mir vor dem nächste Woche auch keine Sorgen zu machen. Ich hoffe inständig, dass es so ist - auch wenn mein Kardiologe meinte, er würde dennoch nochmal ein Echo machen - das in der Notaufnahme sei ja nicht ganz so aussagekräftig. Ich hoffe, das ist nur Geldmacherei von ihm. Im anderen Forum meinte man nämlich, gerade in der Notaufnahme könnten sie es sich nicht leisten, dort schlamperig zu sein oder unpräzise. Ich hoffe, das ist so.

Zitat von Salzkristall:
Jedenfalls hatte ich heute Morgen wieder 2 dieser komischen Palpitationsgefühle und ich würde so gerne dahinter kommen, was sie denn sind.


Könnte es nicht sein, dass es Zuckungen der Brustmuskulatur sind? So etwas kenne ich nämlich. Ich habe sowieso am ganzen Körper Zuckungen mal mehr, mal weniger und die empfinde ich als Palpitationen. Ich hatte sie auch schon im Bereich der linken Brustmuskulatur.

@Schlaflose

Wenn es nur das wäre, dann wäre ich ja heilfroh. Komisch ist aber, dass ich halt jedes Mal, wenn so etwas auftritt, ich für 1, 2 Sekunden meinen Herzschlag deutlich spüre und mittlerweile (wahrscheinlich weil ich so fixiert drauf bin schon) geht auch jedes Mal schon wie so eine Art elektrisches Kribbeln durch meinen Körper und Arme wenn es wieder kommt. Das war am Anfang nicht, ich fürchte, ich bin da schon so fixiert drauf, dass ich darauf reagiere...

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Dr. Matthias Nagel
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