App im Playstore
Pfeil rechts
3

Guten Abend an Alle.
Ich bin nach langem googlen auf dieses Forum gestoßen und möchte es nun nutzen, um hoffentlich, gute Tipps und Ratschläge zu bekommen.
Ich schildere kurz meine Situation und Versuche mich kurz zu halten

Einen leichten Hang zur Hypochondrie habe ich wohl schon immer. Kopfschmerzen sind bei mir nie Kopfschmerzen wenn sie mal länger anhalten oder stechen/ziehen, sondern direkt etwas dramatisches. Als Beispiel nur.

Es ist so, dass ich eine sehr traumatisierende Geburt dieses Jahr hinter mir habe. Ich habe diese langsam mithilfe meines Mannes, meiner Hebamme und meiner Mutter aufgearbeitet und kam soweit ganz gut mit allem zurecht. Die Hormone haben sich auch wieder gut sortiert und trotz Schlafmangel usw bin ich glücklicherweise denn je.

Leider kam es vor einer Woche zu einem blöden Vorfall, der mich dermaßen aus der Bahn geworfen hat, dass ich totale Angstzustände bekomme, wenn ich alleine sein muss. Mein Mann muss diese Woche auf Geschäftsreise und ist vorhin weg bis Mittwoch Abend. Meine Eltern sind diese Woche nicht zu Hause und meine Schwiegereltern kommen morgen Nachmittag mal vorbei. Seitdem habe ich solche Angst,dass die Situation noch mal vorkommt.
Es war so, vor einer Woche war ich relativ müde und hatte die Nacht nur 2 Stunden geschlafen (nicht am Stück). Ich habe mir dann rausgenommen, als mein Mann mit dem kleinen spazieren ging, mich noch mal für eine Stunde hinzulegen. Die beiden kamen nach Hause und mein Mann weckte mich (wegen stillen). Ich habe meine Augen aufgemacht und hatte den Schwindel meines Lebens. Alles ist gekippt, das ganze Schlafzimmer kam mir vor, wie eine Art Würfel den man von links nach rechts wirft. Ich bin in absolute Panik verfallen. Mein Mann konnte mich zum Glück beruhigen und es ging etwas besser. Jedoch jede kleine Kopfbewegung löste das kippen erneut massiv aus. Ich wollte aufstehen aber meine Beine waren wie pudding. Ich hatte keine Kraft, fühlte mich irgendwie so unreal. Mein Körper war mir fremd und schwach zugleich. Blutdruck haben wir gemessen 121/74 Puls 80, alles okay. Nach unten sehen ging gar nicht, sofort massiver Schwindel. Nach oben schauen das gleiche (habe ein Schluck Wasser getrunken aus der Flasche und wahrendd wieder massiver Schwindel). Ich habe dann, nachdem mein Mann mir geholfen hat den kleinen zu stillen (nicht mal mehr dazu war ich in der lage!) , mich noch mal hingelegt und entspannt. Es wurde besser und nach 4 Stunden ca. konnte ich wieder alleine laufen. Bei YouTube haben wir Schwindelübungen gefunden für die Ohren welche ich direkt gemacht habe und eine Seite löste den krassesten Drehschwindel aus. In der Nacht war mir noch Schwindlig wenn ich den Kopf nach rechts kippte, aber es wurde besser und unterm Strich war nach 2 Tagen alles beim Alten.
Ich hatte dann Termin beim Frauenarzt und erzählte ihr alles. Sie sagte völlig desinteressiert wahrscheinlich mal Schlafmangel, wenn es weg ist, ist doch okay. Naja ich merke gelegentlich mal kurze Anfälle von Schwindel, aber nie mehr so arg. Dennoch, seitdem habe ich PANIK! PANIK alleine zu sein, denn ich konnte nicht mal alleine aufstehen und somit hätte ich mich nicht ansatzweise um mein Kind kümmern können und das macht mir die schlimmste Angst der Welt.
Natürlich habe ich Schlafmangel, esse nicht immer regelmäßig und Nacken sowie Rückenschmerzen ebenfalls. Aber kann sowas denn dieses empfinden und diesen schlimmen Schwindel auslösen?
Ich habe einen Termin beim HNO Ende Mai. Bis dahin bin ich durchgedreht. ich habe richtig richtig schlimme Angst zu schlafen wenn ich alleine mit ihm bin. Ebenso macht es mich verrückt, das es evtl doch etwas schlimmes sein könnte? Aber dann wäre es doch nicht wieder weggegangen?
Ich habe über meine Krankenkasse einen Therapeuten bekommen, aber erst Anfang Juni, sonst gab es nichts. Dort soll eigentlich die Geburt aufgearbeitet werden, aber ich werde es auch für die Angst nutzen. dennoch Frage ich mich, wie soll ich so lange noch durchhalten? Ich habe doch solche Angst,dass es wieder auftreten kann
Ich suche schon mein ganzes Leben nach Erklärungen. Ein wird Schlafmangel und Rückenschmerzen gewesen sein nehme ich nicht an. am liebsten würde ich in ein MRT, damit eine Thrombose im kopf z.b. ausgeschlossen werden kann. Habe auch meinen Frauenarzt gefragt wegen MRT oder Neurologe, aber ich wurde nur belächelt mir der Aussage,dass was ernstes nicht kommt und geht.
Aber dieses fremde Körpergefühl bei dem Schwindel lässt mich nicht los

Also falls ihr Ratschläge oder irgendwas habt, wie ich vielleicht bis Juni durchhalte und Alleinsein kann. Immer her damit

Ich denke euch schonmal wer überhaupt bis hier hin mein ganzes Chaos gelesen hat.


Liebe Grüße

Gestern 22:18 • 04.03.2025 x 1 #1


5 Antworten ↓


Hi!
So wie Du das beschreibst, hört es sich nach einem gutartigen Lagerungsschwindel an. Also nicht schlimm oder gefährlich, nur extrem unangenehm. Nacken wäre auch möglich, aber dabei schwankt es normalerweise eher als dass es sich dreht.

Irgendwas schlimmes wie Tumor, Schlaganfall usw. war das jedenfalls nicht, sonst hättest Du noch ganz andere Beschwerden. Ausserdem war der Schwindel ja auch Lagerungs- / Bewegungsabhängig.

Wegen dem Schwindel selbst brauchst Du dir m. M. n. keine Sorgen zu machen, aber ich kenne natürlich das Gefühl des Kontrollverlusts. Und grade Schwindel entzieht einem ja die Kontrolle – vollkommen normal, dass Du neben der Spur bist.

Trotzdem solltest Du dich nicht einigeln und auch nicht irgendwas vermeiden. Das verstärkt das Gefühl keine Kontrolle zu haben nur noch und durch die Anspannung kann u. U. auch neuer Schwindel und natürlich auch Angst entstehen.

Ich habe selbst schon oft wenn ich alleine war Schwindelattacken gehabt, so dass ich mich nur kriechend fortbewegen konnte. Nur habe ich kein Kind um das ich mich kümmern muss, von daher würde ich – zur eigenen Beruhigung – zumindest das Handy immer dabei haben und mir ein paar Nummern (Mann, Freundin, Eltern) als Favoriten einrichten, so dass Du sie selbst bei Schwindel anrufen kannst.

Für den Fall, dass das Ganze doch vom Nacken kommt, kannst Du dir bei YT ein paar Übungen (für den Nacken, ggf. auch Gleichgewichtsübungen) raussuchen und dem Nacken ein bisschen was gutes tun (Wärme, Entspannung). Schaden tut 's ja nicht, selbst wenn der Schwindel doch von den Ohren kommt.

Vertraue darauf, dass Du wenn es wirklich nochmal passieren sollte Du damit fertig wirst. Das fällt umso leichter, wenn Du ein bisschen vorsorgst, aber ohne zu vermeiden und ohne zusätzliche Angst zu entwickeln. Du solltest nicht dramatisieren und grübeln, was vielleicht alles passieren könnte und wie schlimm das wäre, sondern im Rahmen der Möglichkeiten die Du im Moment hast ohne zu übertreiben vorbeugen / vorsorgen.

Zitat von Kerzenschein:
Dort soll eigentlich die Geburt aufgearbeitet werden, aber ich werde es auch für die Angst nutzen.

Ja, tu das. Die beiden Dinge hängen m. M. n. auch miteinander zusammen, denn der Stress und das Trauma begünstigen natürlich deine normale Angst, wenn sie nicht gar Auslöser sind.

A


Nach Schwindelattacke alles anders - brauche Tipps/Rat

x 3


Zitat von Kerzenschein:
Guten Abend an Alle. Ich bin nach langem googlen auf dieses Forum gestoßen und möchte es nun nutzen, um hoffentlich, gute Tipps und Ratschläge zu bekommen. Ich schildere kurz meine Situation und Versuche mich kurz zu halten Einen leichten Hang zur Hypochondrie habe ich wohl schon immer. ...

Hallo, ich schrieb schon sehr vieles über Symptome der HWS, BWS, generell die gesamte WS, da ich selber seit zig Jahren chronsich davon betroffen bin. Vielleicht findest du Beiträge darüber in meinem Profil.
Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Taubheitsgefühle.......................... alles habe ich völlig durch und leider begrüßen mich einige weiterhin.
Den extremsten Schwindel hatte ich
Trigger

letztes Jahr schon am Morgen noch im Bett. Bin deshalb aus dem Nichts aufgewacht und die Augen wackelten von links nach rechts in einer Schnelligkeit wie ich es noch nie erlebt hatte. Alles drehte sich im flotten Tempo. Mußte mich im Bett festhalten da ich dachte ich kippe raus. Das löste wirklich auch bei mir einiges aus. Ich weiß aber in meinem Fall, das die HWS an den obersten drei Wirbeln die Ursache ist, sowie auch die BWS. Manchmal war mir dermaßen Schwindelig mit starkem Kopfweh und Übelkeit, sodaß noch Erbrechen dazu kam. Wurde enorm oft an der HWS eingerenkt bis zu dem Punkt als ich bei einem Orthopäden in falschen Händen war. Zig mal ging es gut, doch kaum hatte ich einen Neuen aufsuchen müssen, ging der Schuß nach hinten los. Habe somit die wahre Ärzteodyssee hinter mir


.

@DrSeltsam danke für deine Antwort!

Genau das ist es. Ich muss aufhören daran zu denken oder zu grübeln... Aber gerade beste Beispiel: ich habe ca 2,5 Stunden geschlafen, der kleine hat sich gemeldet und Zack kam die Angst weil mir kurz schwummrig war. Jetzt liege ich hier hellwach und voller Angst.

Handy habe ich immer bei mir,das Problem ist nur,.ich komme auf dieses Körpergefühl nicht zurecht. Mein Körper war in dem Moment, als es so arg war, dermaßen schwer, aber auch gleichzeitig fremd und fühlte sich so anders an.
Mein Mann meinte auch am ehesten Lagerungsschwindel, weil ich bei diesen Übungen ja den heftigsten Drehschwindel bekam.
Ich habe seit Wochen ein ziehen in der linken Kopfhälfte,.was wahrscheinlich vom Nacken aus geht bis in die Stirn zieht es. Durch diesen Schwindel habe ich jetzt wahnsinnig Angst vor einer Thrombose im Kopf halt entwickelt und komme kaum zurecht mit den Gedanken .
Es macht mich so fertig!
Ich war so ein lebensfroher Mensch und alles war perfekt... Und jetzt das. 24/7 Angst

Sorry für das jammern, aber ich hoffe das ich hier verstanden werde....



@Butterfly-8539 meine Mutter ist auch eher auf dem HWS Kurs. Zumal ich natürlich durch Schwangerschaft, Geburt, danach dann wenig Sport gemacht habe, viel liegen musste und seit der Geburt natürlich funktionieren muss, schleppen, wiegen etc.

Allerdings kann ich mir gar nicht vorstellen das dieser heftige Schwindel durch die HWS ausgelöst werden kann. Es macht mich so fertig. Es nervt mich selber aber ich kann diese Angst nicht abstellen! Zumal es ein Teufelskreis wird..... Wie heute wieder schlaflos, dann tagsüber keine Zeit zu ruhen (habe keine Hilfe in der Nähe leider). Durch den wenigen Schlaf habe ich so Panik das es wieder kommen könnte.

Zitat von Kerzenschein:
@DrSeltsam danke für deine Antwort! Genau das ist es. Ich muss aufhören daran zu denken oder zu grübeln... Aber gerade beste Beispiel: ich habe ca 2,5 Stunden geschlafen, der kleine hat sich gemeldet und Zack kam die Angst weil mir kurz schwummrig war. Jetzt liege ich hier hellwach und voller Angst. Handy habe ...

Doch das kann er. Ich mache diesen ZIrkus seit Jahren mit.
Trigger

Der 2.te und 3. Halswirbel ist daran schuld. Wenn dieser verrutscht, bzw. wie bei mir blockiert ist, geht´s ab. Auch der Atlas, sowie Brustwirbel machen starke Beschwerden die ich hier lieber nicht nenne.


Darüber schrieb ich bereits vieles.

Zitat von Kerzenschein:
Allerdings kann ich mir gar nicht vorstellen das dieser heftige Schwindel durch die HWS ausgelöst werden kann.

Oh doch!
Wie gesagt, wenn es vom Nacken kommt geht es meist eher in Richtung Schwankschwindel. Aber auch der Nacken kann ganz üblen Drehschwindel erzeugen.

Ich hatte es einmal so schlimm, dass ich selbst auf allen vieren immer weggekippt bin. Schwindel ist oft eine komplexe Angelegenheit, weil viele Faktoren mir einspielen. Unser Gleichgewichtssystem ´besteht ja nicht nur aus dem gleichnamigen Organ in den Ohren. Die Augen, Gelenke, Muskeln und das Gehirn selbst sind ebenfalls daran beteiligt.

Das Gehirn kann sich ja nicht nur auf das Ohr verlassen. Es muss ja wissen, wie genau die Kopfposition im Raum ist, wie gebeugt / gerade der Rücken ist, ob der Oberkörper vorgebeugt oder grade ist wie genau die Position der Füße und die Gelenkstellungen sind, wieviel Kraft die Muskeln in den Beinen aufbringen müssen und wie diese Kraft verteilt ist.

Wenn irgendwas in diesem System ausfällt, wird erstmal versucht es durch die anderen Teile zu ersetzen. Daher fallen wir auch im Dunkeln nicht sofort hin, aber es ist schon schwieriger das Gleichgewicht zu halten, weil die Informationen der Augen eben fehlen.

Ich hatte mal folgendes Erlebnis: ich habe was am Auto repariert (abends) und war in einer sehr verdrehten und ungünstigen Position (Beine nach oben, Kopf und Rücken stark gedreht usw.). Das ging noch, aber dann musste ich kurz das Licht ausmachen. Und sofort hat heftigster Drehschwindel eingesetzt. Die Augen waren in der Situation einfach notwendig, mich im Raum zu orientieren, und als die Informationen weg waren, ist das ganze System zusammengebrochen.

Wenn man sowas wie ich damals oder Du jetzt erlebt hat, besteht nun folgende Gefahr: aus Angst der Schwindel könnte wieder kommen, fängt man an zu versteifen. Man verlässt sich unwillkürlich immer mehr auf seine Augen als auf die ganzen anderen Signale aus den Beinen, Gelenken, Wirbelsäule und geht und bewegt sich immer steifer, um vermeintliche Sicherheit zu bekommen. Und auch die so empfindliche Nackenregion spannt man unwillkürlich noch zusätzlich an. Das passiert grade auch dann, wenn man zwischendurch nochmal so kleine Anfälle hat. Man erschrickt, zuckt zusammen und bleibt oft in einer versteiften Haltung.

Dadurch können aber die ganzen Rezeptoren in den Gelenken usw. keine richtigen Informationen mehr an das Gehirn senden und das Gleichgewicht wird immer mehr von den Augen und Ohren abhängig. Kommt dann noch irgendwas dazu, kann es schnell passieren dass der Körper wieder mit einer richtigen Schwindelattacke antwortet, weil er schleicht keine Möglichkeiten mehr hat.

Daher ist es wichtig, sich bei leichtem Schwindel und wenn man Angst davor hat, sich trotzdem zu bewegen – und zwar möglichst locker. Auch Gleichgewichtsübungen sind gut, ebenfalls alles, was die Muskeln lockert (Wärme!).

Wie gesagt, wenn es bei dir nur von den Ohren kommt, schadet es zumindest nichts. Aber ein möglichst gutes und lockeres Körpergefühl kann in jedem Fall unterstützen.




Youtube Video

Dr. Matthias Nagel
App im Playstore