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Hey Leute ich bin mal wieder total verzweifelt

Wenn ich das ganze mal kurz und knapp erklären darf:

Ich leide schon sehr lange an Panikattacken und Angstzuständen.
Dazu kam dann später noch Hypochondrie.
Das ist die Angst vor Krankheiten und
das man sich immer gleich das schlimmste ausmalt, Angst hat zu sterben etc.

Ich hatte es mal besser mal schwerer im Griff mit dieser Erkrankung.
Nehme regelmäßig Medikamente.
Sertralin und opipramol.

Naja soweit so gut. Momentan ist vieles passiert und Mittlerweile weis ich einfach nicht mehr recht weiter …

Ich habe oft Mandelentzündung und werde allgemein schneller krank als andere. Seit dem ich geimpft wurde zwei mal, ist mein Immunsystem noch Schwächer geworden.

Auf jeden Fall hatte ich vor zwei Wochen mal wieder eine Grippe mit Mandelentzündung, Fieber, Schwäche, alles war dabei.
Hatte gute Schmerzmittel und fiebersenker, sodass ich mich wohl fit genug gefühlt habe um einkaufen zu gehen. was wohl nicht so optimal war.

Ich denke mal das ich das ganze etwas verschleppt habe weil ich mich nicht genug geschont habe weshalb ich am Abend dann Herz stechen bekam.
Da ich immer gleich vom schlimmsten ausgehe und Angst habe dachte ich mir nichts dabei und versuchte einfach einzuschlafen.
Am nächsten Morgen war es immer noch nicht weg und ich musste mich zudem noch Erbrechen. Da merkte ich schon das es was anderes sei und machte mich sofort auf dem Weg ins Krankenhaus.

Nach den ganzen Untersuchungen wurde herausgefunden das meine Entzüdnungswerte und Herzenzyme erhöht sind.
Es war der Verdacht einer Herzmuskel Entzündung.
Wurde gleich zu allen möglichen Untersuchungen gebracht, darunter herzkatheteruntersuchung, was wirklich nicht schön war … und Ultraschall.
Musste dann über Nacht auf einer Überwachungsstation bleiben an Geräten angeschlossen das nichts passieren kann.
Herzinfarkt und Verengungen wurden Gott sei Dank ausgeschlossen. Die pump Funktion des Herzens war auch nicht betroffen. Es waren einfach die Werte im Blut ind der Infekt den ich hatte.

Gott sei Dank ging alles in die positive Richtung und ich wurde wieder auf die normale Station verlegt.
Zwei Tage später durfte ich dann nach Untersuchungen wieder nach Hause.
Im Nachhinein soll ich jetzt 3 Monate Blutdruck Senker nehmen und ein Medikament für Herz Schwäche zur Sicherheit das sich alles erholen kann.
Sport und Anstrengung sind jetzt 6 Monate erstmal verboten.

Nun mein Fazit dazu.
Ich habe mich damit abgefunden dass das ganze passiert ist, das ich eine Erfahrung gemacht habe mit Meinem ersten stationären Krankenhaus Aufenthalt.
Es hat mich psychisch wirklich ziemlich mitgenommen. Ich habe sehr viel geweint, ich hatte Angst, habe immer wieder im Internet vieles Gelesen weil ich mich einerseits informieren wollte das ich das ganze mehr verstehen kann, was falsch war. Das mahnte mir nur mehr Angst.

Seit dem ich wieder zu Hause bin dreht sich alles nur noch um diese Diagnose.
Ich kann mich kaum auf etwas konzentrieren. Ich versuche mich ständig abzulenken, an was anderes zu denken mit meiner Familie drüber zu sprechen, mit Freunden was mir natürlich auch gut tut
Aber trotzdem sobald ich abends alleine im Bett liege oder meine 5 Minuten habe ,
Lässt mich gefühlt nichts mehr von meinen negativen Gedanken weg lenken .

Ich habe solche Angst das ich wieder leiden muss , das es zurück kommt oder sogar schlimmer . Ich habe Angst vor Herzinfarkt und Davor zu sterben .
Angst verrückt zu werden. Nie wieder glücklich sein zu können .
Alles dreht sich nur um meine körperliche Gesundheit um mein Herz
Achte auf jeden piekser in meinem Körper und beziehe alles gleich auf die Herzmuskel Entzündung.
Habt ihr einen Rat für mich ?
Habt ihr schon Ähnliches erlebt und konntet ihr eine Lösung finden ?
Ich habe schon einen Termin bei einem Psychologen gemacht und bei meiner Psychiaterin. Muss jetzt zwei Wochen auf die Termine warten aber besser als nichts.

31.08.2022 21:12 • 03.10.2022 x 2 #1


Ui das klingt wirklich nach einer Tortur. Hat sich ein Arzt keine Zeit genommen für dich?

Kurz zum Googeln. Das solltest du nicht machen, den da stehen fast immer die schlimmsten Dinge die es so gibt.

Zur Myokarditis. Ganz ehrlich, dass haben gar nicht so wenige. Es kommt gerne mal vor, dass bei einer Grippe oder eben auch Corona sich eine Myokarditis entwickeln kann. Nur, die meisten merken es nicht einmal. Diese heilen fast immer ohne bleibende Schäden aus. Wichtig ist, dass man sich eben sportlich schont und keinen Marathon laufen geht. Ich selber habe schon eine Myokraditis sowie eine Perikarditis gehabt. Beides ohne Komplikationen ausgeheilt.

Wichtig ist, dass du lernst den Fokus weg von deinem Herzen zu leiten. Das Organ ist robuster als so manche denken und da du noch jung bist, sollte das ohne Schäden sauber ausheilen.

Das du einen Termin bei deinen Therapeuten hast, ist sehr gut. Erzähl von deinen Ängsten und entwickle Strategien zur Bewältigung.

A


Myokarditis/Angst

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@Yuber ich danke dir vielmals !
Jetzt fühle ich mich schon viel besser !
Was hältst du davon das ich jetzt 3 Monate diese Medikamente nehmen soll ?

Ich denke der Arzt hat sich schon was dabei gedacht, als er diese verschrieben hat. Unbedingt einehmen für die Zeit.

@Marinamilazzo99 Das tut mir alles schrecklich leid für dich! Und doch, ist ja bis jetzt alles Gott sei Dank gut ausgegangen. Ich kenne die ständige Angst vor Krankheiten, auch insbesondere Herzkrankheiten, nur zu gut. Was ich wichtig finde, ist, dass dein Körper dir ja offensichtlich gezeigt hat, als etwas nicht stimmte. Du sagtest du hattest Luftnot und ein Stechen in der Brust. Mir hilft es dann immer, mir zu sagen, dass ich auf meinen Körper vertrauen kann. Er hat dir gezeigt, dass etwas nicht stimmte und die ganze Geschichte wurde behandelt. Das ist doch schonmal sehr positiv! Vielleicht wirst du jetzt nicht sofort wieder auf dein System vertrauen können, aber auf lange Sicht finde ich das einen wichtigen Aspekt bei Hypochondrie.

Wie Yuber schon sagte, so ein Herz ist recht robust und trotzdem, absolutes Angstorgan. Die grössten, stärksten Männer bekommen Angst, wenns sticht oder sie einen Stolperer bemerken. Ich erinnere mich dann immer daran, dass meine Erwartung von absoluter Regelmässigkeit und ständiges einwandfreies Funktionieren an ein Organ vielleicht ein bisschen hoch, oder sogar unrealistisch ist Auch das hilft mir dann jeweils, mich wieder zu beruhigen.

Zu den Medikamenten sagtest du ja bereits, dass du sie zur Sicherheit nehmen sollst. Also - hol dir diese Sicherheit auch. Sie entlasten dein Herz jetzt für eine Weile, damit es sich erholen kann. Dann hast du dein Möglichstes zur Genesung getan und ich bin mir sicher, dass alles sauber ausheilen wird. Gute Besserung weiterhin!

Hallo,
leider kann ich genau nachvollziehen was du gerade durchmachst. Bei mir wurde eine Herzmuskelentzündung nach Covid-Infektion festgestellt. Ich hatte einen ganz komischen Schmerz in der linken Brust. EKG und Herzenzyme waren komplett unauffällig. Doch ich bin mit meiner Hypochondrie hartnäckig geblieben und dann wurde bei mir ein Belastungs-ekg durchgeführt und Veränderungen festgestellt. Herzultraschall war immer unauffällig (von 3 verschiedenen Ärzten durchgeführt). Herzkatheter wurde nicht gemacht, dafür ein Herz-MRT einschließlich Stress-Mrt und dort Myokarditis festgestellt, wohl leichte Form. Musste keine Medikamente einnehmen. Aber genau wie du habe ich viel gegoogelt und mich richtig verrückt gemacht. Ich habe auch nur geweint und dachte ich könnte jederzeit tot umfallen. Das war eine ganz schlimme Zeit. Mein Hausarzt sagte mir ich soll mich entscheiden entweder blicke ich nach vorne und lebe mein Leben weiter, denn es gibt keinen Grund das nicht zu tun oder ich vergrabe mich in meiner Angst, was mir ja überhaupt nichts bringt, denn ich werde wieder gesund. Ich habe mein bestes versucht, es wurde mit der Zeit besser. Obwohl ich eine Herzneurose entwickelt habe... Mal ist es sehr gut und mal wieder schlimm. Immer wieder habe ich diesen Schmerz linksseitig und denke mir, die haben vielleicht eine Khk übersehen und ich kriege bald einen Herzinfarkt. Bin sogar damit 2x in der Notaufnahme gewesen aber herzenzyme und ekg waren unauffällig. Und MRT vom Herzen zeigte ja auch keine ischämieuntypische Veränderungen....

Versuche dich nicht in diesem Teufelskreis gefangen zu nehmen... Hör auf zu googeln, du wirst ganz gesund! Vertraue deinen Ärzten! Es ist schwierig aber es lohnt sich und google ist wirklich wirklich böse!
Alles Gute!

@Marylou2010 ich bin froh, dass du das alles gut überstanden hast! Mir drängt sich hier eine Frage auf, wie du das Ganze beschreibst, war es ja eine leichte Form einer Myokarditis. Vermutlich wäre diese mit grosser Wahrscheinlichkeit von selbst abgeheilt ohne weitere Beschwerden zu verursachen, oder?

Ich denke mir immer, beim Herz neigen viele (ich auch!) dazu, sehr schwarzseherisch zu sein. Aber man kann ja auch mal andere unentdeckte Entzündungen oder ähnliches im Körper haben, die man nicht bemerkt und die von slebst wieder abheilen...

Zitat von DuskToDawn:
@Marylou2010 ich bin froh, dass du das alles gut überstanden hast! Mir drängt sich hier eine Frage auf, wie du das Ganze beschreibst, war es ja ...


Ja, ich habe ja auch keine Therapie außer körperliche Schonung gebraucht. Meiner Psyche und Hypochondrie hat aber diese Diagnose extrem geschadet. Jetzt denke ich bei jedem kleinen Wehwehchen, dass es unbedingt abgeklärt werden muss, denn damals bei der Myokarditis war es ja auch so...




Dr. Matthias Nagel
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