App im Playstore
Pfeil rechts
26

Hier bin ich wieder. Vor Jahren schrieb ich schonmal in diesem Forum - danke für den Zuspruch damals. Meine Angst vor Krankheiten hat sich leider nur mäßig gebessert. Ich könnte etwas neuen Zuspruch gebrauchen.

Ich war gestern beim Hautkrebsscreening und leider muss wohl ein Leberfleck prophylaktisch raus. Ich sehe den Fleck schon seit Jahren, er ist unter 4mm an einer gut sichtbaren Stelle, nicht sonnnenexponiert (Ironie des Schicksals). Vor drei Jahren beim letzten Screening habe ich deutlich auf den Fleck hingewiesen, da hieß es noch, alles gut. Meiner Ansicht nach hat sich nichts am Fleck verändert. Die Ärztin will aber in der Aufhellung mit Lupe einen grauen Schleier gesehen haben. Die Panik setzte sich natürlich in dem Moment sofort im Bauch fest.

Ich habe extra zweimal gefragt, ob ich mir wirklich erstmal keine größeren Sorgen machen müsse. Die Ärztin blieb immer noch sehr ruhig und sagte ich solle den Sommer/Urlaub genießen, die OP reiche irgendwann im Herbst. Mich als Hypochonder beruhigt das natürlich nicht.

Ich mache mir wahnsinnige Vorwürfe, erst nach drei Jahren wieder zum Screening gewesen zu sein. Die Zeit flog einfach, es war Corona. Ja, Ausreden gibt es genug. Und rein vom eigenen Anschauen her, hat sich der Fleck wirklich nicht verändert! Ich weiß ja, dass man darauf achten soll! Sonst habe ich nicht viele Muttermale, es musste noch nie was raus. Und diesen Fleck checke ich mehrmals im Monat.

Mein OP-Termin ist erst Ende September. Bis zum Biopsieergebnis dauert es dann sicherlich nochmal 2-3 Wochen. Wie ich das durchhalten soll - keine Ahnung. Ich habe gestern so viel geweint. Alle um mich sagen natürlich, es ist rein vorsorglich und ich solle mich nicht so verrückt machen. Es wäre ein Standardprozedere. In meinem Kopf läuft nur noch der Film, wie im Oktober die Ärztin reinkommt und mir sagt, dass es ein bösartiges Melanom war. Dass ab jetzt alles anders wird in meinem Leben.

Mein Vater ist vergleichsweise sehr jung an Krebs gestorben (nicht Hautkrebs). Seine Leidensgeschichte (wenige Monate nach der Diagnose gestorben) hat mich vor gut 15 Jahren glaube ich sehr traumatisiert. Ich weiß dies auch. Es wird dadurch trotzdem nicht einfacher.

Wie hält man jetzt monatelang durch, bis man Gewissheit hat?

23.07.2024 09:19 • 05.08.2024 #1


38 Antworten ↓


@Little_Mermaid Indem du dich nicht in deinen Angstphantasien ergehst, sondern den Denker in Deinem Kopf an die Kette legst. Indem du dir immer wieder bewusst machst, dass es eine rein vorsorgliche Maßnahme ist. Indem du es dir immer wieder laut vorsagst. Indem du lernst, dich mittels Wahrnehmungs- und Atemübungen mit deinem Körper zu verbinden, und damit den Denker im Kopf leiser drehst.

Auf lange Sicht solltest du deine Ängste in einer Therapie bearbeiten.

A


Muttermal muss raus - Angst vor der Operation

x 3


Vielen Dank für die konkreten Schritte. Mir hat es schon geholfen, es hier im Forum einmal konkret niederzuschreiben und die Situation noch einmal Revue passieren zu lassen (Ärztin war ganz ruhig usw.).
Meditation mache ich schon regelmäßig. Unbedingt aufhören muss ich auch mit Googeln... Und ja, das mit der Therapie habe ich (erneut) im Blick, nachdem die Ängste wieder Überhand nehmen. Sie waren mal besser im Griff und ich habe auch schonmal eine Therapie gemacht.

Erneut: Danke schön für die schnelle Antwort!

Tagebuch schreiben ist auch ein gutes Mittel, alles nochmal bewusst zu durchdenken und zu sortieren - aber ganz klassisch mit dem Stift auf Paper, nicht digital. Das kann ich nur empfehlen.

Hallo,

da musst du dir überhaupt keine Sorgen machen, da du davon nichts spüren wirst.

Grüße

@Little_Mermaid es tut ueberhaupt nicht weh. Mir wurden 2 entfernt. Du merkst nichtmal was.

@patrick Danke. Ich habe tatsächlich vor der OP selbst keine Angst. Sowas stehe ich immer ganz gut mit Augen zu und durch durch. Ich habe Angst vor dem Biopsie-Ergebnis (ist es ein bösartiges Melanom oder nicht).

Ich sehe gerade, dass mein Thread-Titel in der Hinsicht wohl von einem Admin geändert wurde. Ich habe KEINE Angst vor der OP sondern vor dem Biopsie-Ergebnis.

Ok, verstehe. Sorry, dass ich da nicht genauer gelesen habe. Zwei Monate im Ungewissen zu sein ist wirklich schlimm. Vielleicht tröstet dich der Gedanke, dass selbst wenn es ein bösartiges Melanom wäre, was ich jetzt mal nicht annehme, Hautkrebs gut behandelbar ist und es nicht so massiv zu Streuungen kommt wie andere Krebsarten.

Grüße

Ich kann dich so gut verstehen, ich würde auch völlig abdrehen.
Fakt ist, selbst wenn es ein verdächtiges Teil wäre, ist es dann weg und das Thema ist erledigt.
Aber die vernünftigen Argumente helfen dir jetzt gerade nicht, es würde mir genauso gehen.
Deine Ärztin ist nur sehr gewissenhaft und möchte einfach absolute Sicherheit schaffen.
Sicher wird hinterher die Entwarnung kommen. Wäre ein konkreter Verdacht, würde sie aber sofort handeln und nicht Wochen abwarten, das spricht eindeutig für eine harmlose Angelegenheit.
Aber selbst wenn - ich kenne einige Leute, denen so eine Vorstufe von irgendwas entfernt wurde und damit ist das dann auch erledigt. Die gehen dann weiter regelmäßig zum Screening, anfangs etwas häufiger, aber früh erkannt, ist es alles 100% heilbar.
Und, wenn du jetzt argumentierst dass es drei Jahre her ist: wenn es wirklich bereits entartet wäre, würde es ganz anders aussehen. Du sagst selbst, mit dem bloßen Auge ist keine Veränderung zu erkennen.
Aber, um dir diese Angst zu nehmen, kannst du nicht irgendwie einen zeitnahen Termin finden?
So lange in Angst leben ist unerträglich

@patrick Alles gut. Der Titel ist jetzt einfach etwas missverständlich. Falls derjenige, der das geändert hat hier mitliest, könnte es bitte geändert werden? Ich habe Angst vor dem Biopsie-Ergebnis. Danke trotzdem.

@marialola Lieben Dank auch für deine schnelle Antwort. Das ist ja der Wahnsinn, wie schnell hier jemand da ist und etwas schreibt.

Ja, Selbstvorwürfe bringen nichts und 100%ige Sicherheit gibt es eben nicht. Man kann sich ja nicht alle zwei Monate komplett durchchecken lassen...das wäre ja auch völliger Wahnsinn.

Und es ist auch richtig, dass bei einem ganz akuten Verdacht sicherlich schneller gehandelt würde.

Es ist jetzt bei vielen Praxen eine Sommerschließzeit. Hautärzte nehmen hier auch oft überhaupt keine Neupatienten mehr auf, z. B. meiner. Ich bin also schon froh, überhaupt in einer Praxis unter zu sein.

Natürlich habe ich schon über eine privatärztliche Entfernung des Flecks nachgedacht. Mein Mann sagt, ich solle jetzt mal üben, nicht wieder zu einer Privatpraxis zu rennen und viel Geld auszugeben, um mich zu beruhigen. Vielleicht hat er recht. Wenn es zu schlimm wird mit den Ängsten, werde ich es aber tun. Aktuell kann ich mir nicht vorstellen, bis Mitte Oktober auszuharren.

@Little_Mermaid . Ich war Masseurin und fast jeder 2. hat vorsorglich sowas entfernen lassen müssen.

@Bastet05 Vielen Dank auch für deine Erfahrungen aus der Praxis. Das rückt es für mich in ein besseres und realistischeres Licht.

Zitat von Little_Mermaid:
Hier bin ich wieder. Vor Jahren schrieb ich schonmal in diesem Forum - danke für den Zuspruch damals. Meine Angst vor Krankheiten hat sich leider ...

Wird betäubt....schwupps weg isses. Merkste Nix ,gar nix, überhaupt nix.

@Kermit Ja, vielen Dank. Leider wurde der Titel meines Themas offensichtlich von einem Admin geändert. Ich habe keine Angst vor der eigentlichen OP sondern vor dem Ergebnis der Biopsie.

@Little_Mermaid
Ich habe vor ein paar Wochen fast genau dasselbe durch und weiß, dass es schwer zu greifen ist, aber es ist tatsächlich so. Sind die Hautärzte entspannt, kannst du es eigentlich auch sein. Das gute an der Haut ist ja, dass es ersichtlich ist und sie entnehmen ihn, BEVOR er zur Gefahr werden kann. Alles wird gut werden!

@lisbethmüller Vielen Dank für deine liebe Nachricht. War denn bei dir alles gut? Ich hatte deinen Thread von damals gelesen, aber nichts vom Ergebnis gelesen.

Mir geht es seit zwei Tagen unverändert schlecht. Wache mit dem Gedanken an die Sache auf, schlafe mit dem Gedanken an die Sache ein. Ich möchte ich jetzt nach dem Sommerurlaub der Praxis auf eine Warteliste setzten lassen bzw. kurz vorsprechen, dass ich Angstpatientin bin, was das alles angeht. Vielleicht rutsche ich ja nochmal ein wenig vor. Vordrängeln will ich mich nicht, aber bis Ende September zu warten kommt mir wie ein absolutes auf die Folter spannen vor.
Sponsor-Mitgliedschaft

Mein überschießendes Angstgehirn macht mir das Leben jetzt so richtig zur Hölle. Heute Nacht hab ich in den schillernsten Farben von irgendwelchen OPS, Laborauswertungen und natürlich tödlichen Ergebnissen geträumt.

Ich habe entschieden, dass ich nicht bis Ende September so ein Wrack sein kann. Ich muss auch im Alltag und einem anspruchsvollen Job weiter funktionieren. Ich möchte mir jetzt Anfang August (leider auch erst am 09.08, aber früher gab es nichts, was passt) eine Zweitmeinung holen und privat dafür bezahlen. Ich weiß - man sollte wohl nicht. Aber ich kann so nicht zwei Monate leben!

Es gibt ein kleines Update von mir. Und leider kein so Tolles. Ich habe mir einen Zweitmeinungstermin in einer privaten Hautarztpraxis geben lassen. Der Termin war heute.
Eine sehr empathische Ärztin. Leider hat sie aber auch nicht gerade beruhigt geschaut, als sie das Muttermal/den Fleck gesehen hat. Sie stimmt mit ihrer Kollegin überein, dass er raus muss. Er wird nun MORGEN rausoperiert. Bis die Laborergebnisse da sind, ist es vermutlich Montag. Ich weiß gerade nicht, wie ich die nächsten Tage überstehen soll. Ich habe keine Angst vor der eigentlichen OP. Vor dem histologischen Ergebnis graut es mir. Bei mir läuft aktuell der Hauptkrebs - Leid - Tod Film ab. Und das mit 40. Ich hatte heute eine schlimme Panikattacke. Ich muss viel arbeiten in den kommenden Tagen, das ist eigentlich ganz gut. Meine Freunde und Familie stehen hinter mir. Bitte drückt mir alle Daumen.

Daumen sind gedrückt.

A


x 4


Pfeil rechts



Youtube Video

Dr. Matthias Nagel
App im Playstore