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Hi Leute,

ich bin neu hier und stelle mich einmal kurz vor. Ich bin Johannes, 25 Jahre alt und leide nun seit knapp über 3 Monaten an einer richtigen Angst. Ausschlaggebendes Ereignis hierfür war ein anfallsartiges Herzrasen, das sich erst nach über einem Monat als harmlose Herzrhythmusstörung entpuppte, ich aber in der Zeit so viele Ängste entwickelt habe, da ich ohnehin schon Angst vor dem Tod habe.
Vor 2 Wochen wurde eine Ablation bei mir durchgeführt, wo die akzessorische Leitungsbahn (hoffe das ist richtig geschrieben) verödet wurde.
Die erste Woche hatte ich keine Probleme, doch seit einer Woche habe ich vermehrt das Herzstolpern, was ja normal ist nach so einer Ablation, aber auch den Drang, immer tief Luft holen zu müssen, und auch immer zu gähnen. Das Problem ist, manchmal ist mein Gefühl, genug Luft zu haben „befriedigt“, aber sehr oft auch nicht, weswegen ich schnell sehr ängstlich werde, panikattacken sind es eher nicht, aber ich werde schon sehr unruhig….

In den 3 Monaten habe ich alles mögliche an Symptomen erlebt (und auch Diagnosen, aber harmlose)
Angefangen mit Hirntumor oder Aneurysma im Kopf aufgrund eines akuten Brennen oder starken Kopfschmerz oder Engegefühl in der Brust, wahrscheinlich aber alles von Verspannungen und Bandscheibenvorfällen ausgehend. Dazu noch seeeehr unangenehme Verdauungsprobleme.

Ich freu mich auf die Zeit hier und darüber zu reden, und auch zu helfen wo ich kann!

Schönen Abend euch

23.01.2023 19:29 • 24.01.2023 #1


12 Antworten ↓


Hallo und willkommen!

Meinst Du, dass Du beim tief einatmen den Punkt nicht erreichst, wo sich die Lunge absolut gefüllt und gedehnt anfühlt?
Oder eher, dass Du zwar voll einatmen kannst, aber nicht genug Sauerstoff ankommt?

A


Muss immer tief einatmen, aber klappt manchmal nicht

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Zitat von Angstmaschine:
Hallo und willkommen! Meinst Du, dass Du beim tief einatmen den Punkt nicht erreichst, wo sich die Lunge absolut gefüllt und gedehnt anfühlt? Oder ...

Vielen Dank!
Es fühlt sich so an, als ist die Lunge nicht absolut gefüllt und gedehnt.. richtig..

Zitat von JJ23:
wahrscheinlich aber alles von Verspannungen und Bandscheibenvorfällen ausgehend

Dann würde ich darauf setzen: Verspannungen. Vor ein paar Jahren hatte ich das sehr massiv und hab' reihum alle Ärzte verrückt gemacht - bis mir die Freundin mal den Rücken massiert hat.
Und auch letzte Woche hatte ich nach dem Aufstehen das Gefühl, ich könnte nicht mehr durchatmen. Eine heisse Dusche hat es dann gerichtet.

Da Du ja im Moment gut untersucht bist und aufgrund deines Alters ist das mit Sicherheit nichts schlimmes sondern einfach Verspannungen im Rücken. Geh vielleicht mal zur Mass age oder wenn das nichts bringt lass dir mal den Rücken daraufhin untersuchen. Vielleicht helfen auch schon Lockerungsübungen und Wärme..

@Psychic-Team: wieso wird das Wort M a s s a g e korrigiert?

Zitat von Angstmaschine:
Dann würde ich darauf setzen: Verspannungen. Vor ein paar Jahren hatte ich das sehr massiv und hab' reihum alle Ärzte verrückt gemacht - bis mir ...

War heute schon bei der Manuellen Therapie beim Physiotherapeuten, der hat da rumgedrückt und geknetet und am ganzen Rücken Blockaden gelöst, hat alles nicht geholfen, außer dass ich mich jetzt deutlich besser fühle, was den Rücken angeht. Mit Wärme und Dehnübungen habe ich es schon versucht, da gibts auch tolle Videos von Liebscher und Bracht, bislang aber auch ohne Erfolg leider… Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass es die Psyche ist, weil ich meine Angst momentan sehr gut im Griff habe, aber unterbewusst vielleicht doch nicht?‍ Zumindest kann ich mir vorstellen, dass es aber doch davon kommt

Zitat von JJ23:
War heute schon bei der Manuellen Therapie beim Physiotherapeuten

Hast Du mit ihm über das Atemproblem gesprochen?

Zitat von JJ23:
Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass es die Psyche ist, weil ich meine Angst momentan sehr gut im Griff habe, aber unterbewusst vielleicht doch nicht?

Naja, Du siehst ja, dass Du dir darüber schon so viele Gedanken machst, dass Du hier danach fragst. Also kann das natürlich sein, dass Du durch deine Angst verspannst und eben diese Verspannung dann auch wieder etwas mehr Angst auslöst. Wodurch Du dann wieder verspannst usw.

Das ist ja das blöde: oftmals steht am Anfang durchaus ein körperliches Symptom, das aber eigentlich harmlos ist. Durch die Angst wird unsere Aufmerksamkeit aber noch mehr darauf gelenkt und die Angst sorgt wieder für mehr / stärkere Symptome.

Versuch mal (ja, ist nicht einfach) das mit der Atmung zu akzeptieren und nicht mehr so sehr darauf zu achten. Wenn dir unwohl damit ist oder es dich zu sehr einschränkt, dann lass es vielleicht einmal(!) beim Arzt abklären. Aber eigentlich bist Du ja gut untersucht und noch viel zu jung für irgendwelche schlimmen Krankheiten.

Zitat von Angstmaschine:
Hast Du mit ihm über das Atemproblem gesprochen?

Ja habe ich, daraufhin erstmal alle Bws-Blockaden gelöst, leider ohne Erfolg. Deswegen denke ich ja, dass es psychisch ist, ich weiß leider nur nicht, wie ich das in den Griff bekommen da ich aktuell auch wieder körperlicher Anstrengung ausweiche, vor allem so kurz nach dem Herzkathetereingriff, obwohl „eigentlich“ kein Grund zur Sorge besteht

Hallo! Ich kenne das Gefühl ganz genau. Ich habe das seit etwa einem halben Jahr. Rundherum habe ich auch viele andere Symptome, unter anderem auch einen Bandscheibenvorfall, der aber erst nach den atemschwierigkeiten kam. Manchmal weiß ich nicht, was das eine bedingt und das andere ausmacht. Das Atmen, bei dem ich denke die Luft kommt nicht da wo sie hin soll, habe ich täglich zu unterschiedlichen Uhrzeiten. Meistens aber morgens wenn ich los muss zur Arbeit. (Meine Arbeit macht mir aber unheimlich viel Spaß also daran liegt es nicht). Wenn ich extrem viel abgelenkt bin, atme ich ganz normal ohne darüber nachzudenken. Ich habe es durch einige Ärzte schon abklären lassen: Hausarzt HNO Lungenfacharzt. Wegen des Rückens habe ich auch wöchentlich manuelle Therapie und Physiotherapie auch mein Physiotherapeut weiß schon von der Atmung und versucht immer den Brust und rückenbereich von Blockaden zu lösen aber eigentlich bringt mich das nicht viel weiter.Da ist körperlich eigentlich nichts, vermutlich ist es eher eine sogenannte seufzeratmung. Das ist meist psychisch bedingt. Würde mich auch nicht wundern, weil ich hin und wieder Angstzustände habe. Inzwischen versuche ich mich wegen der Atmung nicht mehr zu sorgen und mich möglichst schnell abzulenken damit es aufhört. Manchmal klappt es, manchmal aber auch nicht. Ich kann mir irgendwie aber auch nicht vorstellen, mein Leben lang jetzt damit rumlaufen zu müssen. Aber keiner der Ärzte hat eine Lösung für mich. Wegen meiner Schlafstörungen bekomme ich jetzt Mirtazapin, aber so richtig wirkt das nicht, obwohl ich es jetzt seit zwei Wochen nehme. Eine Wirkung habe ich noch nicht bemerkt außer dass ich ständig Hunger habe und schon zweieinhalb Kilo zugenommen habe. Es bleibt mit der Atmung und den Schlafproblemen irgendwie unerklärlich für mich. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend.

Zitat von JJ23:
alle Bws-Blockaden gelöst

Wenn das erst heute war arbeitet es bei dir vielleicht noch - warte mal ab, ob es morgen besser ist.

Zitat von JJ23:
da ich aktuell auch wieder körperlicher Anstrengung ausweiche

Da wäre ich nach so einem Eingriff (damit meine ich jetzt das heute bei der Physio) auch etwas vorsichtig und würde mir soweit es geht morgen noch etwas Ruhe gönnen.

Ansonsten: mach' das, was die Ärzte empfohlen / erlaubt haben. Wenn Du dich nicht einschränken musst, dann auf jeden Fall wieder in Bewegung kommen. Auch, wenn das mit der Atmung noch so bleibt. Du musst keine Angst haben, aber das ist besser als sich jetzt unnötig zu schonen. Durch Schonung machst Du dich abhängig von deiner Angst und deine Knochen und Muskeln versteifen weiter, so dass es mit der Zeit eher schlimmer als besser wird.

Zitat von Kitti12:
Hallo! Ich kenne das Gefühl ganz genau. Ich habe das seit etwa einem halben Jahr. Rundherum habe ich auch viele andere Symptome, unter anderem auch ...

Hast du das mit der Atmung täglich oder nur episodisch? Ich hatte das bereits schon öfter mal, gerade wenn ich etwas unruhig war, das ging aber nach höchstens ein paar Minuten wieder weg. Nun eben seit ein paar Tagen schon durchgehend. Komisch dass man so etwas nicht während dem Schlafen hat
Bin gespannt, momentan schränkt es total ein und ich bin so demotiviert, etwas anzufangen, aufgrund von extrasystolen, die nach einer Ablation öfters auftreten, aber auch wegen der Atmung jetzt…

Zitat von JJ23:
auch den Drang, immer tief Luft holen zu müssen, und auch immer zu gähnen. Das Problem ist, manchmal ist mein Gefühl, genug Luft zu haben „befriedigt“, aber sehr oft auch nicht, weswegen ich schnell sehr ängstlich werde, panikattacken sind es eher nicht, aber ich werde schon sehr unruhig….

Hallo
Ich habe das selbe, schon seit meiner Kindheit.
Ich weiß nicht mehr, wann es angefangen hat. Jetzt bin ich ü60 und habe das immer noch. Zum Glück nicht mehr so schlimm wie früher.
Wenn meine Eltern abends ausgingen und ich allein zu Hause war und ins Bett sollte, habe ich das sofort bekommen. Ich bin dann raus aus dem Bett, habe mit meinem Hamster gespielt um mich zu beruhigen. Natürlich war mir damals als Kind nicht bewußt, dass ich mich beruhigen muß. Habe das ganz intuitiv gemacht. Ich hatte auch ein bestimmtes Buch mit wunderschönen Geschichten. Darin habe ich dann immer gelesen.
Als Jugendliche und auch als Erwachsene hatte ich das oft so extrem, dass ich mehrmals hintereinander nicht durchatmen konnte. Ich habe dann immer sehr tief eingeatmet um mehr Luft zu bekommen. Dann bekam ich sofort Herzrasen, habe oft vor Angst gezittert. Wenn ich dann durchatmen konnte, also das Gefühl hatte, jetzt genug Luft bekommen zu haben und sich das erleichternde Gefühl einstellte, war das Herzrasen und die Angst sofort weg. Dann fing das wieder an. Einige Male hintereinander nicht durchatmen können, und das fing alles wieder von vorne an.
Das zog sich manchmal die ganze Nacht hin. Ich bin dann stundenlang durch die Wohnung gelaufen, völlig panisch und wußte nicht, was ich tun sollte.
Ich habe dann auch immer versucht, mit Gähnen das Gefühl des Durchatmens zu bekommen. Manchmal hat das geklappt, manchmal nicht.

Ich hatte ja nun genug Zeit, die vielen vielen Jahre, herauszufinden, woran das lag, bzw. Liegt.
Ich nenne das „subjektive Atemnot“. Es ist ja in Wirklichkeit keine Atemnot, man bekommt ja ausreichend Luft. Nur dieser Zwang, immer durchatmen zu müssen, ist so nervig.

Es sind Verspannungen, bzw. eine extreme innerliche Anspannung.
Auch jetzt, wo ich hier schreibe, kann ich manchmal nicht durchatmen. Aber ich reagiere nicht mehr mit Herzrasen und Panik darauf. Und dann klappt es wieder.
In Phasen, in denen es mir gut geht, ich keinen Streß oder Ärger habe, bin ich so entspannt, dass ich sogar beim ganz normalen flachen Atmen das Gefühl habe, nun gut durchgeatmet zu haben.
Ich habe auch immer viel Sport gemacht. Manchmal hat mich das Nicht-durchatmen-können auch da genervt. Aber nur, wenn ich irgendeine negative Anspannung hatte.

Wie bekommt man das wieder weg?
Mir haben z.B. Meditation, Achtsamkeitsübungen und meine Therapie geholfen, innerlich ruhiger zu werden.
Diese „Atemnot“ ist sehr viel besser geworden. Aber, wie gesagt, habe ich das immer noch.
Bei starkem Streß oder auch manchmal nur bei Aufregung, ist das wieder da. Zum Glück nicht mehr so schlimm.
Du könntest vielleicht auch versuchen, irgendwas für dich zu finden, was dir Ruhe bringt.
Da gibt es genug Dinge, wie Yoga, progressive Muskelentspannung, Atemübungen ( z.B. Pranayama Atmung ) uvm.
Viel Erfolg.

LG
Mondkatze

Zitat von Mondkatze:
Hallo Ich habe das selbe, schon seit meiner Kindheit. Ich weiß nicht mehr, wann es angefangen hat. Jetzt bin ich ü60 und habe das immer noch. Zum Glück nicht mehr so schlimm wie früher. Wenn meine Eltern abends ausgingen und ich allein zu Hause war und ins Bett sollte, habe ich das sofort bekommen. Ich bin dann ...

Danke Danke Danke für die vielen Tipps und deine Geschichte. Hat mir schon enorm geholfen, das nur zu lesen!

Insgesamt habe ich das mit der Atmung ja seit einem halben Jahr. Es gab zwischendurch aber mal beinahe zwei Monate am Stück, in denen ich es fast gar nicht hatte. Da war ich durch den Bandscheibenvorfall und die heftigen Schmerzen aber auch so abgelenkt, dass ich für die falsche Atmung vermutlich gar keine Zeit hatte. Ja, anders kann ich es mir nicht erklären. Sobald es mir körperlich ansonsten etwas besser geht, fängt das mit der Atmung wieder an. Das ist so als wollte mein Körper unbedingt irgendetwas haben müssen. Im Moment habe ich es fast täglich manchmal nur für etwa 5 Minuten, manchmal aber auch etwas länger und mehrfach am Tag.

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