Es folgt eine relativ lange Geschichte, so kurzaber genau wie möglich:
- Angefangen hat alles Mitte April mit einem Migräne-Anfall mit Aura. Häufige Kopfschmerzen, such migräneartig, bin ich bereits seit Kindertagen gewohnt ( sehr wahrscheinlich von der Mutter geerbt). Mit Aura hatte ich die Migräne aber zuvor noch nie. Zunächst verschwommene Sicht, Wortfindubgsstörungen, dann einsetzen der starken Kopfschmerzen und taubheitsgefühle in der linken Hand und in den Lippen. Zum ersten Mal im Leben hatte ich wirkliche Todesangst und war kurz davor den Krankenwagen zu rufen.
Die Tage drauf fühlte ich mich sehr schlapp und irgendwie nicht ganz da. Ich begann weniger zu essen und fühlte mich nicht sehr gut. Am 4. Tag nach der Migräne musste ich dann den Arbeitsplatz verlassen, da ich extrem hibbelig war und mich unwohl fühlte. Zu Hause stellte ich dann einen hohen Blutdruck und Puls fest. War daraufhin beim Arzt und besprach alles mit ihm. Die Angst vor einem vermeintlichen Schlaganfall könnte er mir schnell nehmen. Ich klagte aber über Taube Finger ( linke Hand kleiner und Ringfinger) und häufige Nackenschmerzen. (Gut zwei/drei Wochen vor der Migräne hatte ich schon mal geäußert, dass ich mich irgendwie schwach fühle). Der Arzt begann also meinen Blutdruck einzustellen und verschrieb mir Physiotherapie. Allerdings entwickelte ich schnell große Sorge um meinHerz. Ich kontrollierte dauernd den Puls (der mir zu hoch vorkam) und steigerte mich total rein. Mein HA vermutete direkt eine psychische Ursache und vermittelte mich an einen Psychiater. Um das an dieser Stelle etwas abzukürzen: Die Herzangst war ab Ende April bis ca Mitte Juni permanent präsent. In der Zwischenzeit war ich mehrfach beim Hausarzt, Psychiater und einem anderen niedergelassenen Arzt/Internisten. Ich musste mich häufig übergeben, hatte keinen Appetit, konzentrierte mich dauernd auf denPuls, nahm rund 10kg ab und war erst halbwegs beruhigt, als ein 24ekg gemacht wurde. Dieses war ingesamt unauffällig, bescheinigte lediglich über Tag teilweise erhöhten Herzschlag, laut Kardiologen aufgrund von untrainiertheit und leichtem Übergewicht. Mit Ausdauersport und Gewichtsreduktion sei dies kompensierbar. Meine Blutdruckpillen nahm ich brav weiter, hörte auf ständig meinen Puls zu fühlen und wurde dahingehend ruhiger.
Allerdings folgte dann eine gefühlt viel schlimmere Angst. Die Angst vor ALS.
Bereits im April, nach der Migräne, waren mir hin und wieder Muskelzuckungen aufgefallen. Die hatte ich aber nicht weiter beachtet, Bzw auf einen Magnesiummangel geschoben. Dieser war aber laut Blutbild nicht vorhanden.
Mitte Jubi nahm ich das Handy in die Hand, googlete nach Muskelzuckungen und landete natürlich bei ALS. Mit der Zeit meinte ich immer ehr Symptome zu entdecken. So erklärte ich mir denG Gewichtsverlust durch Schluckstörungen. Über Wochen konzentrierte ich mich darauf, verschluckte mich ab und zu und bekam immer weniger runter. Zudem hatte ich das Gefühl ich wäre schwächer (Vorallem in den Beinen). Dagegen versuchte ich mich mehr zu bewegen (Spazieren gehen (in schnellerem Tempo) und Rad fahren). Das Zucken der Muskel trat immer mehr auf, oder ich nahm es mehr wahr. Mal rechte Wade, mal linke, dann oberhalb des Knies, dann im Rechten Oberarm, im Bauchraum, im Rücken, Schulter, Nacken, Hintern. Seltener mal am Auge oder im Gesicht. Aber kurz gesagt überall, meistens nur 1-3 kurze, sichtbare und spürbare Zucker, gelegentlich auf häufiger. Vorallem in der rechten Wade schien es fast dauernd zu zucken.
Anfang Juli hielt ich es nach mehreren Zusammenbrüchen (vor der Mutter, vor der Frau, dann sogar am Arbeitsplatz) nicht mehr aus und ging erneut zum HA. Da mein Psychater im Urlaub war verschrieb er mir ein AD (Venlafixin) und untersuchte meinen CK Wert (laut Labor unauffällig).
Eine Woche nach Beginn der Einnahme begann mein Sommerurlaub mit meiner Frau. Wir waren sehr aktiv, viel Radeln, laufen, Schwimmen. Mit der Zeit steigerte sich mein Appetit und meine Laune besserte sich. Das Bein beachtete ich zunehmend weniger. Anfang Mitte August ging es mir noch besser. Ich versuchte die Symptome zu ignorieren. Das einzige was ich noch oft prüfte war die linke Hand, weil hier immer mal wieder einFinger stark zuckte, oder die gesamte Hand Bzw sogar der Arm zu zittern begannen. Ich versuchte dann oft Dinge mit der linken Hand zu machen um sie zu testen. Das kam mir aber zusehends bescheuert vor und ich wurde noch etwas ruhiger. Bis vor 4 Tagen ging es mir dann echt gut. Gute Laune, Spaß an der Arbeit und zu Hause. Ich hatte das Gefühl auf dem richtigen Weg zu sein. Doch dann wurde ich Anfang der Woche krank (Erkältung), lag Diendtag Abend auf dem Sofa, bemerkte wieder mal ein Zucken im Oberschenkel und war plötzlich total drauf fokussiert. Ich begann wieder zu googeln, beobachtet wieder genauer und hatte das Gefühl es würde wieder schlimmer werden. Seitdem bin ich wieder total drin. Ständig am googeln, ständig die Angst, ständig die Kontrolle meines Körpers (vornehmlich linke Hand).
So, das soll nun genügen. Der Text ist ohnehin viel zu lang geworden
16.09.2018 11:47 • • 07.10.2018 #1