Liebe User, Liebe Schreiber und Schreiberinnen
Ich habe bis vor paar Wochen ein ganzes Jahr lang teilweise Stunden täglich hier in diesem Forum verbracht. Ich will euch kurz meine Geschichte erzählen, vielleicht schenkt sie euch Mut oder inspiriert euch anderweitig. Ich bin nun 27 Jahre alt, männlich, sportlich (war ich, bin ich langsam wieder) sehr aktiv, trotzdem nicht voll muskelbepackt, 100 % arbeitstätig und in einer Partnerschaft mit meiner Freundin lebend. Ca. genau vor zwei Jahren hat meine schlimmste Zeit begonnen. Bis dato habe ich mir null Gedanken über meine Gesundheit oder geschweige denn irgendwelche Krankheiten gemacht. Ich ging auch sonst recht unbewusst durch mein relativ Junges leben. Viele Partys, Alk., hier und da Mal Dro., was man mir aber nie gegeben hätte und ich auch nicht als schlimm empfand, da ich studiert habe, dann gearbeitet und mein Leben auch sonst soweit im Griff hatte. In einer Phase wo mein exzessives Leben, was immer am Wochenende stattfand, so ziemlich den Höhepunkt erreicht hat, hat sich mein Vater als schwer Depressiv geoutet bzw. hat man dies bei ihm diagnostiziert. In der Anfangsphase ging es mir logischerweise einfach schlecht, ich war immer abgeschlagen, müde, lustlos usw. usf. Mit meinem Leben habe ich aber einfach gleich weitergemacht. Partys am Weekend, Sport und seröses Leben unter der Woche. Was ich leider nicht gemerkt habe war, dass dies meinem Körper, besonders Dank der zusätzliches, psychischen Belastung überhaupt nicht gut getan hat. Mein Körper hat innerlich nach Pause und Aufmerksamkeit geschrien, ohne aber von mir wahrgenommen zu werden. Nach gut einem halben Jahr trat ein fast nicht zu sehendes, winzig kleines Zucken an meinem Oberbauch vor. Anfangs habe ich wie so ziemlich alle Zeichen meines Körpers einfach unterdrückt. Leider kam dieses Zucken aber immer wieder und blieb Wochenlang. Die darauffolgende Googlesuche war dann der Zünder meiner innerlichen Bombe. Krebs, MS, ALS, Gehirntumor, Fibromylagie, ich hatte aus lauter Angst alles, wirklich alles. Ich sah vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Vor allem weil das Zucken sich nach dem ersten Mal Lesen bezüglich MS und ALS auf meinen ganzen Körper ausweitete! Ich hatte ständig ein Zucken, wie ein Maschinengewehr welches von innen nach aussen schiessen wollte. Beine, Arme, Hände, Po, Bauch..überall. Ich habe mir Sachen eingebildet, das könnt ihr euch nicht vorstellen. Tagelang war ich in dieses Gedanken gefangen, ohne irgendeinen einen Lichtblick. In diesen 1 1/2 Jahren habe ich mir hin und wieder wirklich gedacht, wenn dies so ist, dann kann ich grad so gut einfach sterben, weil so leben wirklich keinen Spass macht. Aber wem erzähl ich das? Ein paar von euch finden sich in der einen oder anderen Zeile sicher selbst wieder.
Jetzt aber zu meinem eigentlichen Thema.. Wie habe ich es geschafft, dass es mir heute sooooooo viel besser geht?
Beim gefühlt tausendsten Mal im psychic Forum habe ich einen Post gesehen, bei dem mir eine Aussage so geblieben ist, dass die zu einer wirklichen Stütze wurde. Kann es dir noch schlechter gehen als jetzt? Da habe ich begriffen, dass ich selbst etwas tun muss, um diese Situation zu ändern. Mich selbst bemitleiden hatte ich durch, mein ganzes Umfeld, meine sonst schon gebeutelten Eltern, Freundin, Kollegen hatte ich immer wieder in jedem Gespräch in Richtung dieses Themas gelenkt. Nach den letzten Arztbesuchen, wo man mir bestätigt hat und mich fast für blöd verkauft hat, dass ich Gesund bin, habe ich angefangen zu meditieren. MEDITATION! Logischerweise habe ich all die üblichen Sachen wie Magnesium, Zink und all das Zeug auch genommen, weil dies ja irgendwo auch etwas bringt, euch aber niemals, wirklich niemals von so einem Leider befreien kann. Ich habe einen Kurs bei einer Buddhistischen Lehrerin, jeweils Dienstags nach der Arbeit besucht, in einem psychischen Zustand, das könnt ihr euch nicht vorstellen... Ich hatte teilweise 2-3 Stunden an Krankheiten gedacht, richtig im Wahn war ich..Manchmal kam ich zu mir und dachte so: mist, Alter, die letzten 3 Stunden keinen gesunden Gedanken gehabt Beim Meditieren lernt ihr mit euren Ängsten umzugehen.. Ihr lernt Gefühle zuzulassen.. Ihr lernt zufrieden zu sein. Vor gut 11 Monaten begann ich damit und kann seit ein paar Wochen sagen, dass ich langsam aber sicher meine Angst überwunden habe und sooooo viel Neues und Wertvolles gelernt habe. Manchmal muss man seinen Ängsten direkt ins Auge schauen, die Gefühle und Signale seines Körpers zulassen um sich etwas Gutes zu tun und sich besser zu fühlen. Meditationskurse gibt es mittlerweile überall, in jeder Grossstadt.. Geht hin, versucht es, glaubt mir, dies kann Wunder bewirken. Seit mutig! Als ich mutiger wurde, wurde alles besser.
Hätte nicht gedacht dass der Text doch so lang wird ^^.. Liebe Damen und Herren, ich wünsche euch alles, alles Gute auf eurem Weg, ihr schafft das! Alles ist besser als in ständiger Angst zu leben, glaubt mir!
Liebe Grüsse DN
21.11.2019 21:41 •
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