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F
Hi zusammen,

kurz zu mir. Männlich, etwas stärker gebaut, 32 Jahre alt. Ich habe 2 Töchter und eine tolle Ehefrau sowie einen Hund. Beruflich als Projektleiter im Anlagenbau tätig.

Angefangen haben meine Symptome vor 4 Monaten. Aus dem nichts heraus, habe lediglich auf dem Sofa gelegen und bekam ganz kalte Füße und Hände. Seit diesem Tag an ist leider nichts mehr so wie vorher. Ich muss gleich dazu sagen, körperlich war ich etwas eingeschlafen die letzten 3 Jahre, wenig Bewegung usw.

Zu meinen Symptomen/ Schmerzen:
Gefühl von Herzrasen, Dauerschwindel (Schwankend), Tinnitus, Brustenge, Knacken an jeglichen Knochen, üble Verspannungen, Sehstörung (nicht mehr scharf), Kribbeln im Kopf und Armen sowie Händen, diverse Taubheitsgefühle und Benommenheit.

Es wurden bereits viele Untersuchungen gemacht auch während eines 1wöchentlichem stationären Krankenhausaufenthalt weil es irgendwann nicht mehr ging:
24 Std EKG ohne Befund
Belastungs EKG ohne Befund
Magen Darm Spiegelung leichte Gastritis
CT Thorax leichtes Thymus Restgewebe
MRT Hirn ohne Befund
Augenarzt alles ok
Orthopäde Skoliose leicht und HWS sowie BWS Diagnose
Kardiologie ohne Befund nur leichte Erhöhung vom Puls
Alle Bluttests sowie Leberwerte ohne Befund

Keiner kann erklären warum es mir so schlecht geht. Mein Hausarzt stellt eine Psychosomatische Diagnose. Ich weiß echt nicht weiter. Muss jetzt ein Ganzkörperszintigramm machen und MRT von BWS zieht sich aber noch etwas hin bis dahin.

Jemand bereits Erfahrungen damit gemacht? Mache jetzt seit 3 Monaten Physio aber die Beschwerden sind noch da. Was könnte es sein…. Danke für eure Antworten sowie auch die Zeit.

27.07.2024 08:19 • 29.07.2024 x 1 #1


39 Antworten ↓


Lizzy_Lizz
Tatsächlich sind da einige Symptome dabei, die auf eine psychosomato Störung aufweisen. Wie geht es dir denn psychisch? Was passiert, wenn du die Symptome spürst? Welche Gedanken kommen auf, welches Gefühl?
Hast du derzeit viel Stress?
Gute Besserung!

27.07.2024 08:28 • #2


A


Multiple Symptome ohne ärztlichen Befund - Hilfe

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WayOut
@Florian1702
So ähnlich ging es bei vielen hier an.
Eigentlich war das Leben gut und dann auf einmal kam Symptom X und dann „eskalierte alles“.
Wichtig ist:
Bitte höre auf deine Ärztin und fang nicht an zu googeln und selber mögliche Diagnosen zu suchen. Das geht nach hinten los.

Aber ja, auch für mich „alten Hasen“ im Psychosomatik Business klingt es genau danach.

Bei mir fing alles mit Magen/Darm an und dann kam das was du auch beschreibst. Kribbeln hier und da, teilweise ohne Pause. Schlecht Luft bekommen, herzrasen, brustenge…
Ich wurde auch mehrfach auf den Kopf gestellt und es wurde nichts gefunden.

Seitdem arbeite ich mit Therapie gegen meine Angststörung an.
Es begann 2020 und so langsam sehe ich einen Weg da raus.

27.07.2024 08:28 • x 1 #3


F
Wahnsinn, ich kann das gar nicht so recht glauben. Klar hat man Stress im Leben sowie Beruf. Aber ich bin mir sicher, dass dieses nicht so schlimm ist um eine solche Symthomatik auszulösen.
Was ich noch vergessen habe ist, dass sich anscheinend irgendwie die Anatomie meines Brustkorbs verändert haben. Mein Brustbeim steht etwas hervor und fühlt sich spitz an. Genau hier sind auch die Schmerzen zu verspüren um das Brustbein drumzu.

27.07.2024 08:32 • #4


B
Moin,

ich kann Dir wenig „Erleuchtung“ bringen. Allerdings leide seit Februar diesen Jahres an sehr, sehr ähnlichen Symptomen. Auch bei mir gibt es bisher keine Diagnose außer „tja irgendwas stimmt nicht mit ihnen“.

Aufgrund Deiner Schilderungen würde ich - ohne Arzt zu sein - noch einen Neurologen aufsuchen (Kribbeln und Taubheitsgefühle).

Die Szintigraphie soll zum Ausschluss von Tumoren gemacht werden? Warum wurde dann schon die Diagnose „psychosomatisch“ gestellt?

Letztlich kann ich Dir nur raten, so schnell wie möglich zweigleisig zu fahren. Das bedeutet die psychosomatische Ebene als auch die körperliche Ebene zu beleuchten und parallel zu arbeiten. Denn sucht man ewig nach körperlichen Ursachen und findet nichts, so hat man unglaublich viel Zeit verloren. Umgekehrt natürlich genauso.

Bist Du denn arbeitsfähig?

Alles Gute!

27.07.2024 08:33 • #5


F
Und dieser Tinnitus, dass der nicht weggeht versteh ich auch nicht. Wenn ich den Mund weit öffne wird es schlimmer. Konnte wohl auch gemessen werden beim HNO Arzt jedoch auch hier dann ohne weitere Behandlung. Muss doch auch irgendwann mal alles aufhören. Sobald ich mich Strecke / dehne knackt es zwischen den Schulterblättern und mein Nacken ist so wahnsinnig verspannt.

27.07.2024 08:39 • #6


F
@Benutzer419 Hi, ja bin arbeitsfähig jedoch merke ich das die Symptome vom langen sitzen stärker werden. Das Szintigramm soll wohl eher beitragen um Entzündungsherde zu finden oder oder oder
Die Diagnose Psychosomatisch wurde glaube ich von meinem Arzt nur mitgeteilt weil ihr nichts besseres einfällt.

27.07.2024 08:42 • #7


F
@Benutzer419
Zitat:
Neurologen Untersuchung doch glatt verschwiegen… war ich bereits, ohne Befund

27.07.2024 08:44 • #8


B
Dann bleibe ich dabei, dass das zweigleisige Abklären am sinnvollsten sein dürfte. Schließe die Ursachenforschung bezüglich einer körperlichen Ursache ab und versuche so schnell wie möglich in eine wie auch immer geartete Therapie in Hinblick auf psychosomatische Ursachen zu gelangen (ambulant oder stationär).

Und ich kann Dich sehr gut verstehen wenn Du sagst, dass die Diagnose aus Verlegenheit gestellt wurde. Das ist dann für den Patienten immer ein zweischneidiges Schwert (für mich persönlich jedenfalls). Entweder sie hat recht oder es wurde schlicht noch nichts gefunden. Deshalb würde ich zweigleisig fahren, allerdings einen vordefinierten Endpunkt für die Suche nach körperlichen Ursachen festlegen.

27.07.2024 08:52 • x 1 #9


F
Meint Ihr denn, dass nicht evtl. die Verspannungen sowie der Bewegungsmangel dafür verantwortlich sein können? Die Diagnose HWS und BWS steht ja schonmal zumindest.

27.07.2024 08:56 • #10


B
Das wird Dir nur ein Arzt beantworten können.

Aus meiner laienhaften Perspektive klingt das auch schlüssig (Kribbeln, Taubheitsgefühl, Herzrasen und Tinnitus).

Deswegen in die Behandlung gehen und schauen ob es besser wird. Oftmals werden aber auch bei einer exzessiven körperlichen Untersuchung einfach „Dinge gefunden“. Ob die dann mit Deinen Symptomen in Verbindung stehen kann man mMn nur über die Behandlung beweisen oder ausschließen.

27.07.2024 09:02 • x 1 #11


F
@Lizzy_Lizz da gehe ich auch nochmal gern drauf ein. Ich spüre Angst würde ich mal sagen. Angst das die Ärzte etwas übersehen. Habe wieder angefangen mehr Bewegung bzw Sport zu machen. Tut mir auch gut. Die Symptome sind trotzdem noch da

27.07.2024 09:09 • #12


WayOut
@Florian1702
Stress und Ängste machen Verspannungen, und ja, die machen auch solche Beschwerden. Auch Tinnitus etc.
Verspannte Kiefermuskeln machen Tinnitus, der sich eben beim Gähnen oder ähnlichem verändert.
Die machen auch Schmerzen im Brustbein, kribbeln etc.
Und ich glaube nicht, dass sich dein Brustkorb wirklich anatomisch verändert hat. Nur dadurch dass du aktuell in einer Lauerstellung und hoch wachsam bist schaust du dich anders an.
Deswegen sehen viele hier zb auf einmal Muttermale, die sie angeblich nie hatten, die über Nacht kamen und bedrohlich wirken.
Oder denken ihr Auge sei plötzlich anders als das andere und trotz sämtlichen Arztbesuchen wird nichts gefunden weil es wahrscheinlich schon immer so aussah nur man hat nie so extrem in sich rein gehört und auf sich in diesem Licht geblickt.

Die Physio bringt dir nichts, weil die Ursache eben nicht die Verspannungen sind, sondern der Auslöser der Verspannungen ist ein anderer.

Doch, das kann alles sehr gut sein.
Ich hätte auch nicht gedacht, dass „Stress“ bei mir der Auslöser ist, weil ich habe mein Leben nicht als sooo stressig empfunden.
Stress ist hier immer sehr weit gefasst. Vom beruflichen Stress über sorgen, Ängste etc.

Mein Rat ist:
Wenn die Arzttermine durch sind und keiner auch nur einen Ansatz für eine körperliche Ursache gefunden hat:
Lass es gut sein.

Jedes Symptom einmal abklären lassen ist ok.
Aber dann von Arzt zu Arzt rennen nach dem Motto „da muss doch irgendwas sein“ verzögert nur die Heilung.

Hab ich auch nicht dran geglaubt, ich hab meine Kindheit etc jetzt nicht als dramatisch angesehen, hab mein Leben nicht als sooo stressig gesehen…
Bis die passende Psychotherapie mich dann mal auf den richtigen Weg gebracht hat.

Dass es eben doch nicht alles so rosa war und irgendwann bekam ich dann ein Verständnis für den „aufgestauten Stress“ in meinem Körper und warum es irgendwann knallen musste.
Heute lerne ich anders mit mir um zu gehen, lerne meine Grenzen kennen und zu wahren, lerne dass auch mein Verhalten viel zu meinem Stress beigetragen hatte und warum ich mich so verhalten habe etc.

Aber bitte hab keine Angst, mit dir ist nichts schlimmes. Bei den Untersuchungen die du bereits gemacht hast hätte man längst irgendeinen kleinen Hinweis finden müssen, wenn es eine ernsthafte, körperliche Sache wäre.

es ist ein langer und harter Weg, mit immer wieder kleine Schritte vor und auch mal wieder zurück. Das kann sehr frustrierend sein, aber nicht aufgeben. Immer weiter machen. Es wird besser werden.
ich hab Dreieinhalb Jahre gebraucht um wieder sagen zu können „ok, so langsam kann ich wieder wirklich nen halbwegs normales Leben leben“.

Ich hab mich noch monatelang zur Arbeit geschleppt, die Qualität litt natürlich auch unter mir und meinem Zustand, was mich ärgerte und ich mich noch mehr anspornte. Das war genau der falsche Weg. Ruhe nehmen wenn der Körper einem dies so deutlich signalisiert.ich war dann tatsächlich nen Jahr AU. Nicht weil ich wollte, sondern weil es einfach nicht ging.
ubd erst danach konnte dann wirklich Heilung anfangen zu starten weil der Körper erstmal Ruhe brauchte.

27.07.2024 09:14 • x 4 #13


Lizzy_Lizz
@Florian1702
Das tut mir leid für dich. Erstmal kann man ja sagen, dass dir deine Gesundheit wichtig ist und du wissen möchtest was los ist. Oft ist es aber so, dass man dir nie sicher zu 100% sagen kann, ob die Ärzte was übersehen oder nicht. Also diese Sicherheit hat man nie. Was bleibt ist die Angst, dass das so sein könnte.
Gut, dass du alles abklären lässt. Der nächste Schritt ist glaube ich, der Umgang mit der Unsicherheit und der Angst.

Stress entsteht nicht nur durch unsere Außenwelt sondern vor allem auch durch unser Erleben im Inneren.

27.07.2024 09:17 • x 1 #14


F
@WayOut danke das du dir soviel Mühe machst mit deiner Antwort. Zum Teil habe ich akzeptiert das dass alles zusammenhängen kann, ich werde weiterhin alles versuchen. Möchte ja einfach nur das es mir so gut geht wie vorher

27.07.2024 09:21 • #15


WayOut
@Florian1702
Harte Realität: es wird nie wieder so wie vorher. Zu mindestens. Du wirst nie wieder der selbe sein.
Das klingt jetzt im ersten Moment super abschreckend, ist es aber absolut nicht. Ich wollte das am Anfang auch nicht hören und hab da eine wahnsinnige Angst vorgehabt, wenn man mir gesagt hat: du wirst nie wieder die Alte sein.

Heute weiß ich, was damit gemeint ist, klar werde ich nie wieder die alte sein. Weil ich eben viel mehr lerne auf mich und meine Bedürfnisse zu achten und nicht versuche es zum Beispiel so gut es geht allen anderen Recht zu machen.

Aber was ich dir sagen kann, wenn du da wirklich am Ball bleibst und dir einen guten Therapieplatz suchst – ja, ich weiß, das dauert –, Dann wirst du definitiv wieder ein zufriedenes und glückliches Leben führen können.

27.07.2024 12:11 • x 1 #16


Schlaflose
Zitat von Florian1702:
Meint Ihr denn, dass nicht evtl. die Verspannungen sowie der Bewegungsmangel dafür verantwortlich sein können? Die Diagnose HWS und BWS steht ja schonmal zumindest.

Definitiv. Ein Großteil deiner Symptome kommt sicherlich daher.

27.07.2024 13:13 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

illum
Klingt schon mehrheitlich nach Dingen, von denen ich hier immerwieder gelesen habe und auch selbst gehabt habe bzw immernoch habe.

Manches ist wieder verschwunden, anderes ist gekommen.

Aber Du hast schon ne Menge an Tests durchlaufen und auch wenn ich wie Du nicht glauben konnte, dass die Symptomatik von der Psyche herrühren kann, ist es schon komisch, wie sich die Symptomatik über den Tag ändert.

Heute morgen war es noch mein Magen, der mich aus dem Bett geworfen hat, dann ein Stechen im Brustkorb links über dem Herzen, jetzt ist es nach rechts in den Oberbauch gewandert wie Seitenstiche und heute Abend ist es vielleicht wieder eine Seh- oder Wahrnehmungsstörung.

Objektiv betrachtet fehlt mir nix.
Subjektiv betrachtet merke ich allerdings, dass mich was beschäftigt und ich deshalb keine Ruhe hab. Allerdings macht der Körper alles mögliche, damit ich dieses unbekannte, das mich nicht nur Ruhe kommen lässt nicht machen lassen möchte.

Im Kopf Antrieb für 2 und der Körper sagt, Du machst hier gar nix ohne mich, Freund Blase.

27.07.2024 13:35 • #18


M
Das mit dem Brustbein habe ich auch. Entweder es war schon immer so und fiel erst dadurch auf, dass islch plötzlich auf jedenl Kleinigkeit an meinem Körper geachtet habe oder es hat sich tatsächlich verändert. War sogar deswegen beim Doc weil ich Angst hatte, es könnte ein Tumor dahinter stecken.

27.07.2024 21:14 • #19


F
@mojo_87 und was war die Diagnose?

27.07.2024 21:15 • #20


A


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Dr. Matthias Nagel