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Ich tausche mich gerade mit einer Freundin, die auch unter Krankheitsängsten leidet, aus und sie fragte mich, ob meine Mutter wüsste, wie es mir in den letzten Jahren so ging. Das wäre für mich unvorstellbar, ihr das alles zu erzählen, für sie bin ich die zufriedene Tochter mit Haus und Ehemann.
Überhaupt fällt mir das sehr schwer, mich zu öffnen, ich habe Angst, nicht verstanden zu werden oder belächelt oder bemitleidet.
Wie ist das bei euch? Redet ihr offen über eure Symptome und Krankheitsängste? Mit Freunden und der Familie?

30.11.2023 08:31 • 30.11.2023 x 1 #1


11 Antworten ↓


@DgKater Guten Morgen!
Ich rede viel mit zwei guten Freundinnen. Die haben aber beide keine Krankheitsängste und können es deswegen nicht so gut verstehen. Außerdem will man sie ja auch nicht die ganze Zeit belasten. Genauso ist es bei meinem Freund, der mich aber versucht zu unterstützen. Meiner Mutter habe ich es gesagt, aber nur, damit die Erwartungen ihrerseits an mich mal runter gehen. Mehr rede ich mit ihr nicht, da ich auch ein nicht so gutes Verhältnis zu ihr habe.
Sonst habe ich Therapie und Selbsthilfegruppe, aber da kann man finde ich nicht nicht ganz so tiefgründig werden…

A


Mit wem redet ihr über eure Gefühle?

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@DgKater
Ja, zwar erst in den letzten Jahren, als es offensichtlich war, dass es mir schlecht ging. Vorher habe ich viel verdrängt, ignoriert oder überspielt, weil mir nicht klar war, dass ich eigentlich schon unter Depressionen litt und auch eine Angststörung in mir trug. Das kam erst dann mit einer meiner gefühlten schlimmsten Panikattacken zum Vorschein. Dann habe ich meine Eltern aufgeklärt und meinen Partner.
Verstehen können Menschen, die das selbst nicht erfahren, nicht, aber es reichte mir, dass ich Unterstützung hatte und es akzeptiert wurde.
Mit, ich sag mal, nur Bekannt*innen rede ich nicht darüber. Geht sie auch nichts an.

Ich rede hauptsächlich mit meinem Mann über alles. Hab ich schon immer. Wir waren vor unserer Beziehung schon sehr lange befreundet und kennen uns seitdem in- und auswendig.
Manches mache ich jedoch auch immer noch selbst mit mir aus und schreibe es auf. Weil es immer dieselben Themen sind und weil ich es dann meist sofort loswerden und niederschreiben muss.
Bei meiner Familie ist es so, dass ich meist versuche zu vermeiden, über meine Symptome/Ängste zu sprechen. Nicht, weil sie es vielleicht nicht verstehen würden, sondern weil ich sie nicht damit beschäftigen/belasten möchte.
Wenn es mir sehr schlecht geht, sieht/Merkt man es mir dann leider doch irgendwie an.

Ich rede eigentlich nie über meine Ängste. Krankheitsängste habe ich sowieso keine. Meine Ängste liegen in völlig anderen Bereichen. Aber ich hatte noch nie das Bedürfnis mit irgendwem darüber zu reden. Selbst in meinen diversen Therapien nicht. Ich finde, durchs Reden werden die Sachen nur noch schlimmer.

Ich kann mit meinen Freunden und Geschwistern offen reden und sie verstehen mich. Nach meinem ersten Zusammenbruch fiel meine liebe Schwester aus allen Wolken und sagte mir, sie habe immer gedacht, ich sei trotz unserer elenden Herkunft (Eltern) glücklich und ginge ganz leicht durchs Leben, ohne Probleme. So ist das Leben. Hinter jeder Person („persona“ = Maske) liegen Schmerzen und Kämpfe.

Ich kann mit meinem Mann über alles sprechen. Er hat zwar andere psychische Probleme als ich aber gerade deshalb können wir uns gut unterstützen.
Freunde habe ich leider keine. Und meine Eltern sagten wortwörtlich das sie von meinen Problemen nichts wissen möchten.

Zitat von Romy11:
Ich kann mit meinem Mann über alles sprechen. Er hat zwar andere psychische Probleme als ich aber gerade deshalb können wir uns gut unterstützen. Freunde habe ich leider keine. Und meine Eltern sagten wortwörtlich das sie von meinen Problemen nichts wissen möchten.

Dann musst du ihnen auch nicht beim typischen Altersgejammer zuhören, falls sie es pflegen, beneidenswert

@Reconquista sollte man denken. Gell? Aber nein, es geht ausnahmslos um ihre Erkrankungen. Ich bin etwas in der Zwickmühle momentan. Wir haben kein gutes Verhältnis, aber mein Vater hat starke Probleme mit dem Herzen und war erst letzte Woche wieder im Kh weil sein Defi wieder angesprungen ist. Es ist schwierig für mich. Sie interessieren sich zwar nicht für mich, aber ich selbst schaff es nicht so eiskalt zu sein. Ich glaube es wird nie aufhören das ich mir wünsche das sie mich lieben.

Zitat von Romy11:
@Reconquista sollte man denken. Gell? Aber nein, es geht ausnahmslos um ihre Erkrankungen. Ich bin etwas in der Zwickmühle momentan. Wir haben kein gutes Verhältnis, aber mein Vater hat starke Probleme mit dem Herzen und war erst letzte Woche wieder im Kh weil sein Defi wieder angesprungen ist. Es ist schwierig für ...

Da kannst du lange warten, es wird nie eintreten. Das beste, das du tun kannst, ist, ihnen alles zu verzeihen und dann den Kontakt und dessen Regeln wirklich nur noch selbst zu zu bestimmen (gestalten). Nicht falschen Erwartungen nachgehen, das ist selbstschädigend. Kalte Menschen leben gerne davon, dass andere nicht „kalt“ sein wollen, und spielen ihre Macht aus. Wenn du weiterkommen willst, dann erkenne, wer deine Eltern wirklich sind. Ich glaube, du hast oben geschrieben, dass du keine Freunde hast. Warum nicht? Das wären die Menschen, die du dir (im Gegensatz zu den Eltern) selbst ausgesucht hast und die dir guttun. Ich habe mal nachgesehen, du bist im richtigen Alter, um mit deinen Eltern aufzuräumen und die alten Muster der Abhängigkeit und des Hoffens aufzugeben. Die Zwickmühle verlassen.
LG

@Reconquista bin sehr schüchtern und es hat sich einfach nie ergeben. Und wenn dann konnte ich durch meine Angststörung nicht mithalten, nicht alles mitmachen an Aktivitäten und dann wars auch sehr schnell vorbei. Du hast recht mit dem was du über meine Eltern geschrieben hast. Aber ich tu mir wirklich noch schwer damit. Aber ja ich weiss es und ich arbeite auch in der Therapie daran etwas zu ändern

Zitat von Romy11:
@Reconquista bin sehr schüchtern und es hat sich einfach nie ergeben. Und wenn dann konnte ich durch meine Angststörung nicht mithalten, nicht alles mitmachen an Aktivitäten und dann wars auch sehr schnell vorbei. Du hast recht mit dem was du über meine Eltern geschrieben hast. Aber ich tu mir wirklich noch schwer ...

Es ist auch schwer. Es sind ja die Eltern (die man als Kind liebte). Schüchternsein ist kein Grund, keine Freunde zu haben. Dann waren noch nicht die richtigen dabei. Du musst dich nicht nach anderen richten. Die entsprechenden Seelen finden schon zueinander im Leben, das nennt man dann „Zufall“
Hast du Geschwister? Sollen die doch die Eltern anrufen und sich die Krankheiten erzählen lassen . . .
Bitte deine Therapeutin/Therapeuten mal, dir zu helfen, auch mal aggro und fies zu sein, bzw. klar, sachlich und kompromisslos. Ausprobieren

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