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Hey ihr Lieben,

Ich hab jetzt doch schon einige Themen aber ich möchte glaub einfach meine Sorgen nochmals teilen und hoffen ich finde jemand der mir etwas Mut geben kann, da ich den momentan in Ärzten und meiner Psychiaterin nicht finde.

Nochmals kurz und knapp. Ich habe letztes Jahr im März meine letzte Tablette Paroxetin genommen und ab da ging der spuck los. Von körperlichen Symptomen bis hin zu Zwangsgedanken die ich ja dann bekam.

Weil ich wirklich nicht mehr weiter wusste, bin ich im Oktober in eine Akutklinik. Die haben mich, wie erwartet nicht ernst genommen was meine Problematik mit dem Entzug mit sich bringt. Nun gut 3 neue Tabletten. Einschleichen war die Hölle aber nach 5-6 Wochen war ich wieder stabil.

Im Februar kam dann der erste Rückschlag. Zwischendurch immer mal wieder tagesweiße aber im Großen und Ganzen konnte ich mein Leben wieder führen wie früher. Auto fahren, meine medizinische berufliche Reha hat begonnen, konnte Sachen unternehmen usw. Im Februar ging es dann aber wieder vorbei und bis Anfang Juni war auch alles gut.

Ich gehe bald in Praktika um wieder Fuß zu fassen auf dem ersten Arbeitsmarkt usw. Ich kann mir nicht vorstellen dass mich das so stresst, dass ich wieder so einen Rückfall habe.
momentan sind meine Gedanken wieder total wirr. Ich hab manchmal das Gefühl ich kann nicht klar denken, ich hab Angst ich könnte das was mir letztes Jahr widerfahren ist, nicht nochmal aushalten und es wird mir nie wieder besser gehen.
Dazu kommt oftmals eine unerträgliche Nervosität und Ohrwürmer hab ich auch permanent. Ich hab wieder total Angst ich könnte eine Psychose habe oder schizophren werden (hauptsächlich durch evtl das Quetiapin von dem ich off Label 50mg zum schlafen nehme). Dazu die Angst allgemein die Tabletten mal abzusetzen oder auch zu erhöhen durch meine Erfahrung mit dem Psychiaterin oder das einschleichen in der Klinik.

Ich fühle mich einfach komisch. Manche Tage ist es okay, an anderen einfach Horror.

Aber wenn ich zb Sport mache habe ich für die Zeit einfach nichts. Fußball tut mir gut und wenn ich dann merke es ist nichts, denke ich mir immer es kann nichts schlimmeres sein.

Oft wenn ich denke oh es geht mir gut, dann fängt es plötzlich mit der Nervosität an. Oder wenn ich mal wieder meinem Google Rausch verfalle und sämtliche Sachen lese.


Ich bin mir oft so unsicher ob es wirklich „nur“ Zwangsgedanken sind. Meine Psychologin sagt, wenn es bei Ablenkung und Sport weg ist, kann ich mir sicher sein. Trotz allem hab ich Angst ich könnte durchdrehen weil ich mich einfach nicht mehr fühle wie ich mich selbst und alles könnte sich noch negativer entwickeln.

Ich trage meine Symptome die ich habe, immer in meinen Periodenkalender ein um zu schauen, ob es Monat für Monat Überschneidungen gibt. Vor ein paar Wochen hatte ich morgens immer so einen ekligen Geschmack im Mund, den hatte ich im Februar als es mir so schlecht ging auch. Als ich das gelesen hatte, war das für meine eine Rückversicherung das es wieder weggehen wird, weil es im Februars ja auch wegging. Plötzlich hatte ich 2 Tage nichts mehr, ich fühlte mich ganz okay. Das ist doch nicht normal oder?

Ich fühle mich wie ein Wrack. Ich möchte endlich normal leben ohne jedes Mal zu denken ich werde nie wieder gesund. Ich hänge stark im letzten Jahr und große Sorgen es wird wieder so und ich komme nicht klar. Fast identisch ist es ja leider.

Ich habe angefangen zu meditieren, Bücher gelesen, versuche regelmäßig Sport zu machen. Das sind Sachen die ich hoffe, dass sie mir auf Dauer helfen.

Aber eigentlich hoffe ich nur, dass ich hier Menschen finde, denen es ähnlich geht und die es geschafft haben oder mir einfach sagen können was euch am besten geholfen hat.

Liebe Grüße ️

26.07.2024 17:44 • 09.08.2024 x 2 #1


8 Antworten ↓


@melssi13
Ich weiß sehr gut was du meinst.
Auch diese Angst, dass es „nie wieder gut werden wird“ und die Angst davor „wieder genauso schlimm zurück zu fallen“.

Man fällt NIE dahin zurück wo man war. Weil es gar nicht geht.
Weil du heute Erfahrungen und Lösungen hast, die du damals noch nicht hattest.

Der Wiedereinstieg auf dem ersten Arbeitsmarkt ist immer schwer und eine massive Umstellung.
Das wichtigste ist:
Höre auf deinen Bauch.
Wenn du nach nen paar Wochen doch merkst „das war zu früh“, dann lass es und starte später nochmal.
Quälen bringt nichts. Absolut nichts.
Gerade weil du noch recht tief in deiner Angst sitzt, googelst, normale Vorhänge wie ohrwürmer für ne mögliche Psychose hälst etc steckst du da leider noch sehr tief drin.

Da kann arbeiten helfen als Ablenkung. Kann aber auch da Gegenteil passieren. Daher ist wirklich am wichtigsten, dass du auf dich und dein Inneres hörst.

Alles was du beschreibst ist vollkommen normal bei einer Angststörung und kein Grund Google an zu werfen oder vor einer Psychose Angst zu haben.

Du musst das Vertrauen zu dir selber wieder finden und dies findest du leider nur in dir selbst wieder. Nicht bei Google, nicht im Forum, nicht bei Ärzten, nicht bei Medikamenten, nirgendwo im außen.
Und das dauert eben wenn man sich selbst immer und immer wieder neu misstraut und versucht Sicherheit in außen zu finden.
das ist überhaupt kein Vorwurf, ich habe das auch jahrelang gemacht. Aber es hat mich halt nicht weiter gebracht.

weiter gebracht hat mich am Ende nur:
1. auf meine Intuition hören (NICHT auf die Angst, sondern die rationale Intuition),
2. mir genug Pausen gönnen (und davon brauche ich bedeutend mehr als gesunde Menschen)
3. gut auf mich achten und mir dadurch wieder lernen zu vertrauen.

alles gute

A


Meine Sorgen nehmen kein Ende / Zwänge

x 3


Hallo melssi,

Deine Ängste halten Dich ja offensichtlich ganz schön auf Trab.

Weißt Du eigentlich etwas darüber, warum Du so oft viele Unsicherheiten fühlst.

Zitat von melssi13:
wenn ich zb Sport mache habe ich für die Zeit einfach nichts. Fußball tut mir gut und wenn ich dann merke es ist nichts, denke ich mir immer es kann nichts schlimmeres sein.

Das sehe ich genauso. Was Schlimmes kann es wohl nicht sein.
Allerdings, sind starke unterbewusste Ängste nicht schlimm genug?
Trotzden kann es schwierig werden, wenn Du häufig nicht bewusst , also nicht frisch denkst.

So recht weiß ich nicht, an welcher Stelle ich Dir einen ersten hilfreichen Tipp geben kann.

Ich füge Dir hier mal einen Link zu einem meiner Beiträge ein. Wenn Du damit etwas anfangen kannst,
dann könnte ich Dir eventuell ein wenig weiterhelfen.

agoraphobie-panikattacken-f4/gedankenkarussell-stoppen-tipps-wie-man-es-schafft-t123286.html#p3090546

Viele Grüße
Bernhard

Zitat von melssi13:
Ich hab wieder total Angst ich könnte eine Psychose habe oder schizophren werden (hauptsächlich durch evtl das Quetiapin von dem ich off Label 50mg zum schlafen nehme).

Das ist ja völlig widersinnig. Quetiapin wird GEGEN Schizophrenie und Psychosen verordnet. Wie in aller Welt solltest du DAVON diese Erkrankungen bekommen?

@Schlaflose keine Ahnung. Meine Angst redet mir sowas ein. Wenn ich rational denken kann und nicht so viel Angst habe, denke ich darüber nichtmal nach.

Zitat von Hotin:
Ich füge Dir hier mal einen Link zu einem meiner Beiträge ein. Wenn Du damit etwas anfangen kannst,
dann könnte ich Dir eventuell ein wenig weiterhelfen.



Wieder mal ein hervorragender Beitrag von dir Bernhard ️ Auch wenn ich schon viel rund ums Thema Angst weiß, sind deine Beiträge oftmals immer noch voller Informationen und Denkweisen, die mich hier und da nochmal weiter bringen.

Danke dir ️

Heyy. Ich wollt mal noch kurz was fragen. Ich bin momentan ja total unruhig. Und mit der Unruhe hab ich total komische Gedanken. Letzt stand ich an einer Ampel und neben mir ein Auto aufn Gehweg. Ich wusste nicht ob er auch über die Ampel will und das hat mich total unruhig gemacht. Dann wurde die Ampel grün und ich bin losgefahren und er dann hinter mir hergefahren und ich hatte so Angst das ich was falsch gemacht habe und er mir hinterher fährt und mich dann anschreit. Was zur Hölle ist das? Hatte sowas noch Nie. Immer wenn ich Auto fahre bin ich noch mehr unruhig als sonst. Kann mich da jemand beruhigen? Hab so Schiss das ich paranoid werde.

Hallo Mellsi,

ich bin zufällig auf deinen Beitrag gestoßen und musste mich an meine schlimme Zeit vor 11 Jahren erinnern.
Ich hatte nach der Geburt meines Kindes auch Zwangsgedanken. Ich hatte sie 1,5-2 Jahre fast durchgehend und dann hat es sich langsam ausgeschlichen. Ich will dir damit nur sagen, dass diese Erkrankung wieder weggehen kann. Allerdings braucht es Zeit.
Ich dachte auch oft ich drehe durch, werde schizophren etc. Aber all das ist nicht eingetreten. Es ist eine Art der Angststörung. Du bist vermutlich unsicher, hast Ängste und glaubst nicht an dich selbst - zumindest war es so bei mir. Daran musst du arbeiten. Deine Unsicherheit erzeugt Ängste und deine Ängste fesseln dich mit den bescheuertsten Gedanken.
Kennst du die Assoziationsspaltung? Das ist eine hilfreiche Methode, um neue Verbindungen im Gehirn zu knüpfen was negative Gedanken angeht. Vielleicht kannst du danach mal googeln und vielleicht hilft es dir.
Ansonsten kann ich dir nur nochmal sagen, dass es aufjedenfall wieder weggehen kann und du nicht verzweifeln musst - und daran musst du glauben!

@ItsmeHi danke dir für deine Antwort, das macht mir zur späten Stunde doch etwas Mut.
Ich hab ne ganze Reihe Ängste ja. Ich merke nur ich bleibe sehr stark auf dem Entzug von meinem Psychopharmakon ich nenn es mal „hängen“ und hab deshalb Angst, ich würde sie nie wieder loswerden, da ich sowas zuvor nie hatte. Ich hab mich viel reingelesen in die Welt von Zwangsgedanken, hab Bücher gelesen etc. aber ich bin für all das noch viel zu sehr in einem Loch hab ich so das Gefühl.
Ich denke es erfordert viel Akzeptanz und auch Therapie und ganz viel Hoffnung das man es doch irgendwann raus schafft ️




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