nachdem ich mehrere Wochen Eure Geschichten verfolgt habe, möchte ich meine erzählen, die leider schon recht lang ist.
Begonnen hat sie als ich Anfang 20 war, (bin Mitte 40 inzwischen), ich litt unter ständigem Schwindel, oft über Wochen und Monate. Dazu kam nach einiger Zeit Migräne mit Aura (Sehstörungen). Zu dieser Zeit begann meine Angst vor MS. Ich gehöre zu der Sorte Menschen, die nicht zum Arzt gehen aus Angst vor einer Diagnose. Das zog sich so Monate dahin, mit allen möglichen Symptomen. Nach einer Aerobic-Stunde wurde meine ganze rechte Körperhälfte taub. Da hielt es nicht mehr aus und ging zum Arzt, der mich gleich mit Verdacht auf MS, hirntumor oder Schlaganfall ins Krankenhaus schickte. Da würde ich von oben bis unten untersucht ohne Befund. Außer der Migräne verschwanden dann alle Symptome und ich war natürlich froh.
Leider hielt mein Glück nicht lang. Einige Zeit später las ich einen Artikel über Schizophrenie und alles ging von vorne los. Kurz daraus bekam ich meine erste Panikattacke und der Kreislauf ging los.
Ein halbes Jahr konnte ich kaum das Haus verlassen und war zu nix fähig. Da ich am Ende des Studiums war, fiel das nicht groß auf. Ich bin damals nicht in Behandlung gewesen, hab Johanniskraut genommen und autogenes Training gemacht und nach einem halben Jahr ging es mir wieder ganz ok. Ich beendete das Studium und begann einen Job.
Leider folgten jetzt Jahre voller persönlicher Tiefschläge. Ich verlor zwei mal den Job, was in erster Linie an mir und meiner ängstlichen Persönlichkeit lag. Dann fand ich heraus, dass mein Ehemann mich jahrelang betrogen hat. Scheidung folgte und auch meine beste Freundin hinterging mich. Ich stand also völlig allein da. Aber: keine Panik, keine Depression!
Nach einiger Zeit lernte ich meinen jetztigen Mann kennen und bekam Nachwuchs. Auch der neue Job lief ok und ich könnte mal aufatmen. Nach der Rückkehr in den Job nach der Geburt der nächste Tiefschlag. Ich wurde über Jahre massiv gemobbt! Ich suchte mir damals die Hilfe einer Psychologin. Das half mir und die Situation auf der Arbeit löste sich durch Weggang der beiden Mobberinnen auf. Auch in dieser Situation. Keine Angstzuständen , keine Depression. Klar ging es mir schlecht, aber in einem normalen Rahmen.
Nun sah ich vor etwa einem Jahr einen Film über eine Frau, die mit Anfang 40 an Alzheimer erkrankt ist. Ich fand den Film so schrecklich ! Aber ich hab es nicht auf mich bezogen. Monate später lies ich beim Auto das Licht an und die Batterie war leer. Zwei Wochen später noch mal Licht angelassen. Da kam plötzlich wieder dieser Film in Erinnerung und ich fing an mich zu beobachten. Brauche Euch sicher nicht zu erzählen, dass sich solche Vorfälle jetzt täglich mehrmals häufen. Angst und Panik sind wieder voll da, obwohl ich dachte, das hätte ich überwunden und kommt nicht mehr. Ich bin jetzt auch wieder in psychologischer Behandlung. Seit 2,5 Monaten geht es mir besch.....
Ich leide unter massiver Schlaflosigkeit- das und die Angst tragen natürlich dazu bei, dass ich total unkonzentriert und vergesslich bin und jedes Mal wird meine Angst aufs neue befeuert.Ein echter Teufelskreis.
Heute Morgen kam mir der Gedanke, dass die Angst vor Demenz auch ein Symbol ist, dass ich mir und meinen Fähigkeiten nicht vertrauen kann.
Würde mich freuen, mich hier mit Euch auszutauschen!
Viele Grüße, Enya
26.07.2015 13:44 • • 27.07.2015 #1