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Hallo zusammen,
Ich bin seit dem Wochenende stiller Mitleser und habe mich heute endlich angemeldet.
Kurz zu mir: ich bin 34 (fast 35) und schon die letzten Jahre habe ich mir mal mehr, mal weniger eingebildet an den unterschiedlichsten Krankheiten zu leiden. Meistens irgendeine Form von Krebs.
Das letzte halbe Jahr verstärken sich diese Attacken immer mehr.
Ich hatte schon Lungenkrebs, Thrombosen, eine eingebildete Schwangerschaft und nur in den letzten Wochen Darmkrebs, Magenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und aktuell bin ich mir ganz sicher Krebs an der Unterlippe zu haben.
Mit Vorliebe bilde ich mir Raucherkrebs ein, schaffe es aber nicht mit dem Rauchen aufzuhören.

Das Problem ist, dass ich mit meinem Freund über das alles gar nicht reden kann weil er sowas nicht nachvollziehen kann. Ich im Gegenzug hätte vorhin beim Abendessen losheulen können weil ich mir so sicher bin, dass mein Zahnarzt meinen Krebseverdacht am Freitag bestätigen wird.
Natürlich ist meine Unterlippe an jener Stelle mittlerweile richtig Wund- ich drücke und ziehe und streiche ja auch ständig darüber. Der rationale Teil von mir kann die ganze Situation scheinbar ja doch richtig beurteilen.

Aber meine Angst übernimmt immer mehr die Kontrolle über mich. Ich weiss langsam auch nicht mehr, wie ich damit umgehen soll.
Es schränkt mich immer mehr ein und meine Gedanken kreisen nur um meine Krankheiten, was die Symptome natürlich noch verstärkt.

Ich bin wirklich froh, bei meinem Konsultieren von Dr. Google (fatal, ich weiß) auf dieses Forum gestoßen zu sein. Und so endlichen sehen, dass ich nicht alleine bin.

Sorry, dass das hier alles so lang geworden ist. Aber ich glaube, ich musste mir das einfach alles mal von der Seele schreiben.
Nun aber meine Frage an euch: habt ihr Tipps und Lösungen wie ihr im Alltag mit euren ängsten umgeht? Was macht ihr, wenn die Angat mal wieder zu groß wird?

09.01.2017 21:22 • 12.01.2017 #1


4 Antworten ↓


Willkommen im Forum,

wenn mich die Angst übermannt, nutze ich oft die Forensuche und finde dann andere Mitleidende, die auch über solche Beschwerden klagen.

Bist du in Therapie?

A


Meine Angst nimmt mir immer mehr die Lebensqualität

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Hallo Cupecake,

Herzlich Willkommen auch von mir. Ja hier bist du genau richtig.

Meine Ängste und damit verbundene Zwänge nehmen mir auch viel von meiner Lebensqualität.

Ablenkung hole ich mir durch meine zwei Kater, Hausarbeit, mein Farmspiel lenkt mich sehr gut ab, manchmal auch Fernsehen. Am besten klappt es, wenn ich im Netz irgendwas recherchiere. Oder telefonieren lenkt auch gut ab. Ansonsten muss ich halt irgendwie damit klarkommen. Verdränge auch einiges, obwohl man das nicht soll.

Naja, lies dich erstmal ein hier.

Am besten, du gibst in der Suche oben die Stichwörter ein, die dich interessieren, da spuckt es dann einiges aus.

LG

Zitat von Cupcake82:
Der rationale Teil von mir kann die ganze Situation scheinbar ja doch richtig beurteilen.


Genau,dieser Teil von Dir weiss,dass Deine Angstgedanken Dir nur was vorgaukeln.
Diese Gedanken spielen in Deinem Kopf ein beängstigendes Theaterstück und die gute Nachricht ist: Du kannst das Theater jederzeit verlassen!

Stell Dir vor,Du sitzt vorm TV und im TV siehst Du Deine grösste Angst.Krebs oder was es gerade ist.
Dann nimmst Du in Gedanken einfach die Fernbedienung und schaltest um auf Deine Lieblingsserie oder ein anderes schönes Programm.

Solche Vorstellungsübungen können helfen,die negativen Gedanken wegzuschalten.

Je öfter Du das übst desto besser gelingt es Dir.
Es ist gar nicht so schwer!

Zuerst einmal ganz lieben Dank für die netten und verständnisvollen Antworten.
Es tut so gut zu spüren, dass man nicht alleine ist.


Meine Symptome im Mund werden immer schlimmer. Morgen Früh habe ich zum Glück meinen Zahnarzt Termin.
Aber selbst da bin ich jetzt skeptisch.
Normaler Weise habe ich eigentlich ein Vertrauen in meine Ärzte. Aber bei meinem Zahnarzt ist es so, dass er noch recht jung ist.
Und jetzt denke ich mir die ganze Zeit - würde er das überhaupt erkennen, wenn was ist. Hat er dafür genug Erfahrung?

Ich verliere gerade jegliches Vertrauen in alle und jeden. In mich. In die Ärzte. In die Zukunft.


In Therapie bin ich (noch) nicht. Aber wenn es so weiter geht komme ich wohl nicht drum herum.
Ich versuche eh die ganze Zeit zu verstehen, warum ich so bin. Was löst es aus use usw.


Jedenfalls tut es wirklich gut, einen Ort gefunden zu haben, wo man nicht als bekloppt oder nervend abgestempelt wird sondern Verständnis herrscht. Danke schon mal dafür!





Dr. Matthias Nagel
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