Hallo liebe Leute,
ich melde mich mal wieder nach längerer Zeit um mir selbst ein wenig Ballast von der Seele zu schreiben und meinen Leidensgenossen vielleicht etwas Mut zu machen.
Ich leide seit längerer Zeit mal wieder an Ängsten bezüglich meiner Gesundheit, Ängsten vor dem Sterben, dem Vergessen werden. Ich erzähle Euch da sicher nichts neues. Wir alle kennen es. Nun geht der aktuelle Angstzustand schon seit mehreren Monaten und ist nun so stark wie er zuvor noch nie war. Ausgelöst wurde das ganze durch diverse körperliche Symptome die sich bei mir gezeigt haben. Abgeschlagenheit, Lustlosigkeit, Antriebslosigkeit, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl.
All das war vollkommen neu für mich und hat mir ziemliche Angst gemacht.
Ich hatte Angst vor den unterschiedlichsten Krankheiten. Vom Hirntumor über bevorstehenden Schlaganfall und Herzinfarkt über Leukämie usw. Alles was mir grade so in den Sinn kam und möglichst lebensbedrohlich ist.
Leider ist es mir dieses Mal nicht gelungen meine Ängste in den Griff zu bekommen und ich bin in einen schrecklichen Kreislauf geraten. Ich habe mich meiner Angst hingegeben, mich aus dem sozialen Leben zurückgezogen. Ich war durch meine Arbeit und den alltäglichen Stress überfordert und habe mich nicht getraut offen zu meinen Mitmenschen zu sein, sondern habe im stillen Kämmerlein geschmorrt.
Das Ganze hat sich dann zu allem Überfluss in eine Depression umgewandelt, die mich quasi gelähmt hat.
Meine Hausärztin, die um meine Probleme wusste, war mit der Situation überfordert und konnte mich auch nicht mehr beruhigen.
Ich war ständig am Grübeln, ständig nervös und unruhig und hatte starke Einschlafstörungen.
Ich nahm dann Johanniskraut und Baldriparan nach dem ein Versuch mit Antidepressiva starke Nebenwirkungen ausgelöst hatte und meine Ängste nur noch verschlimmert hatte.
Vor 4 Wochen hatte ich dann einen Nervenzusammenbruch vor meiner gesamten Familie.
So, nun war es raus. Alle wussten es. Das war so nicht geplant. Ich habe beschlossen mit dem Versteckspiel aufzuhören und bin auf ungeahntes Verständnis gestoßen.
Ich habe meinen Arbeitgeber eingeweiht und bin seither krank geschrieben.
Ich habe mich nach Absprache mit meiner Hausärztin in Verhaltenstherapeutische Behandlung begeben.
Dort habe ich nun schon 5 Sitzungen hinter mir aber wir kratzen bisher nur an der Oberfläche. Ich merke aber dass es mir gut tut, über meine Ängste und meine gedanken zu reden. Ich habe die Zeit der Krankschreibung genutzt um meine körperlichen Symptome untersuchen zu lassen. Man musste ja ausschließen, dass meine seelische Verfassung eine organische Ursache hatte.
Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, war dieser Schritt Erlösung und Angst zugleich.
Ich wurde auf Herz und Nieren überprüft, diverse Blutbilder wurden gefertigt, ein MRT des Kopfes wurde durchgeführt. Hinzukommen Sonographie, EEG, AEG und EKG.
Alles unauffällig und ohne Befund.
Klasse, denkste. Nun habe ich es, schwarz auf weiss. Meine Beschwerden haben keine organische Ursache. Alles meiner weichen Birne zu verdanken. Das muss man erstmal akzeptieren und verstehen können.
Momentan ist es so, dass ich mich langsam zurück in den Alltag kämpfe und versuchen mich wieder mehr zu belasten. Sport hilft mir dabei sehr.
Leider lässt es sich nicht verhindern, dass meine Symptome (Druck um die Augen, leichtes Schwindelgefühl) immer mal wieder auftreten. Ich merke, aber, dass ich bei entsprechender Ablenkung beschwerdefrei bin und dass diese Syptome eigentlich nur dann auftreten, wenn ich an sie denke.
Ich bin froh, dass ich organische gesund bin, was für mein Alter (25) auch normal ist, und dass ich mich endlich geoutet habe.
Nun stehe ich vor dem schweren Schritt, mich der hypochondrischen und depressiven Verstimung zu entziehen und wieder ein normales Leben zu führen.
Es hat lange gedauert, bis ich mich meinen Ängsten gestellt habe, aber es war die Mühe wert.
Falls es jemand bis zum Ende meines Betrages geschafft haben sollte, freue ich mich über jedes Feedback und jede Unterhaltung.
LG Michi
ich melde mich mal wieder nach längerer Zeit um mir selbst ein wenig Ballast von der Seele zu schreiben und meinen Leidensgenossen vielleicht etwas Mut zu machen.
Ich leide seit längerer Zeit mal wieder an Ängsten bezüglich meiner Gesundheit, Ängsten vor dem Sterben, dem Vergessen werden. Ich erzähle Euch da sicher nichts neues. Wir alle kennen es. Nun geht der aktuelle Angstzustand schon seit mehreren Monaten und ist nun so stark wie er zuvor noch nie war. Ausgelöst wurde das ganze durch diverse körperliche Symptome die sich bei mir gezeigt haben. Abgeschlagenheit, Lustlosigkeit, Antriebslosigkeit, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl.
All das war vollkommen neu für mich und hat mir ziemliche Angst gemacht.
Ich hatte Angst vor den unterschiedlichsten Krankheiten. Vom Hirntumor über bevorstehenden Schlaganfall und Herzinfarkt über Leukämie usw. Alles was mir grade so in den Sinn kam und möglichst lebensbedrohlich ist.
Leider ist es mir dieses Mal nicht gelungen meine Ängste in den Griff zu bekommen und ich bin in einen schrecklichen Kreislauf geraten. Ich habe mich meiner Angst hingegeben, mich aus dem sozialen Leben zurückgezogen. Ich war durch meine Arbeit und den alltäglichen Stress überfordert und habe mich nicht getraut offen zu meinen Mitmenschen zu sein, sondern habe im stillen Kämmerlein geschmorrt.
Das Ganze hat sich dann zu allem Überfluss in eine Depression umgewandelt, die mich quasi gelähmt hat.
Meine Hausärztin, die um meine Probleme wusste, war mit der Situation überfordert und konnte mich auch nicht mehr beruhigen.
Ich war ständig am Grübeln, ständig nervös und unruhig und hatte starke Einschlafstörungen.
Ich nahm dann Johanniskraut und Baldriparan nach dem ein Versuch mit Antidepressiva starke Nebenwirkungen ausgelöst hatte und meine Ängste nur noch verschlimmert hatte.
Vor 4 Wochen hatte ich dann einen Nervenzusammenbruch vor meiner gesamten Familie.
So, nun war es raus. Alle wussten es. Das war so nicht geplant. Ich habe beschlossen mit dem Versteckspiel aufzuhören und bin auf ungeahntes Verständnis gestoßen.
Ich habe meinen Arbeitgeber eingeweiht und bin seither krank geschrieben.
Ich habe mich nach Absprache mit meiner Hausärztin in Verhaltenstherapeutische Behandlung begeben.
Dort habe ich nun schon 5 Sitzungen hinter mir aber wir kratzen bisher nur an der Oberfläche. Ich merke aber dass es mir gut tut, über meine Ängste und meine gedanken zu reden. Ich habe die Zeit der Krankschreibung genutzt um meine körperlichen Symptome untersuchen zu lassen. Man musste ja ausschließen, dass meine seelische Verfassung eine organische Ursache hatte.
Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, war dieser Schritt Erlösung und Angst zugleich.
Ich wurde auf Herz und Nieren überprüft, diverse Blutbilder wurden gefertigt, ein MRT des Kopfes wurde durchgeführt. Hinzukommen Sonographie, EEG, AEG und EKG.
Alles unauffällig und ohne Befund.
Klasse, denkste. Nun habe ich es, schwarz auf weiss. Meine Beschwerden haben keine organische Ursache. Alles meiner weichen Birne zu verdanken. Das muss man erstmal akzeptieren und verstehen können.
Momentan ist es so, dass ich mich langsam zurück in den Alltag kämpfe und versuchen mich wieder mehr zu belasten. Sport hilft mir dabei sehr.
Leider lässt es sich nicht verhindern, dass meine Symptome (Druck um die Augen, leichtes Schwindelgefühl) immer mal wieder auftreten. Ich merke, aber, dass ich bei entsprechender Ablenkung beschwerdefrei bin und dass diese Syptome eigentlich nur dann auftreten, wenn ich an sie denke.
Ich bin froh, dass ich organische gesund bin, was für mein Alter (25) auch normal ist, und dass ich mich endlich geoutet habe.
Nun stehe ich vor dem schweren Schritt, mich der hypochondrischen und depressiven Verstimung zu entziehen und wieder ein normales Leben zu führen.
Es hat lange gedauert, bis ich mich meinen Ängsten gestellt habe, aber es war die Mühe wert.
Falls es jemand bis zum Ende meines Betrages geschafft haben sollte, freue ich mich über jedes Feedback und jede Unterhaltung.
LG Michi
03.11.2010 16:09 • • 07.11.2010 #1
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