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Wie ihr aus dem Titel vlt erkennen könnt, bin nicht ich die mit der Angst vor Krankheiten sondern mein Freund. Der Hat mich gerade am Valentinstag hier sitzen gelassen und ist vor Angst in die Notaufnahme gefahren, weil er seid 3 oder 4 Tagen einen Knoten in der Leistengegend fühlt. Wahrscheinlich nur ein Pickel oder eine entzündete Haarwurzel. Wenn es hoch kommt ein geschwollener Lymphknoten, weil er gerade erst eine Blasenentzündung hatte. Diese Blasenentzündung gab es wirklich, die wurde auch behandelt. Mittlerweile weiß ich anhand seines Verhaltens oft bereits ohne Arzt, wann er wirklich krank ist und wann er sich wieder verrückt macht. Sei es Sodbrennen, Herzarhythmien, Stuhlveränderungen, Knoten (Pickel), Atemnot, die er für Lungenkrebs hält.... Nichts davon konnte bisher bestätigt werden. Er macht sich und mich wochen- oder monatelang verrückt, weil er sich oft nicht zum Arzt traut (googlen tut er aber ständig) und wenn die Panik dann ein Level erreicht hat (so wie jetzt) muss er sofort zum Arzt und wehe der hat keine Zeit für ihn. Wenn er dann für einen zweiten Termin braucht, ist seine Angst vor dem Arzt/Untersuchung wieder größer als die vor der Krankheit und er lässt den Termin verfallen.

Ich versuche alle diese Launen auszuhalten. Manchmal versuche ich ihm sachlich zu erklären, das er übertreibt. Aber das hilft nur kurz, wenn überhaupt. Dann wiederum versuche ich darauf nicht einzugehen und einfach das normale Leben und die Beziehung weiterzuleben. Aber auch das geht nicht wirklich gut, weil durch seine Angst und den alltäglichen Erledigungen, dem Stress und und und kaum noch Zeit für unbeschwerte Zweisamkeit vorhanden ist. Wenn wir beide mal Zeit haben, wie heute, dann kommt seine Angst dazwischen, so dass er nicht zum Schmusen aufgelegt ist. Das kann ich teilweise verstehen. Jemand der panisch ist, ist nun mal nicht in Stimmung dafür. Aber ich verstehe nicht woher die Angst kommt oder wie man sie verbessern. Wie soll ich mit ihm in diesen Phasen umgehen? Ich fühle mich doch schon überfordert und hab das Gefühl meine Bedürfnisse immer hinten anstehen zu lassen. Die Pläne für einen schönen Valentinstag scheinen auf jeden Fall dahin zu sein. Das Essen, das bereits auf den Herd stand als er gegangen ist, werde ich wohl gleich alleine essen statt zu zweit.

14.02.2016 17:24 • 05.04.2016 x 1 #1


6 Antworten ↓


Hallo, willkommen bei uns.

Macht dein Freund eine Therapie? Wenn nicht, wäre das dringend angeraten.

Angst ist unlogisch, und dass das Gesunde nicht verstehen können, ist vollkommen normal. Selbst der Kranke ist sehr unglücklich damit.

Vielleicht kannst du ihn dazu bewegen, sich hier bei uns anzumelden.

A


Mein panischer Freund

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Nein er macht keine Therapie. Ich habe das schon öfter angeregt und er weiß vom Verstand her auch das er sich oft nur verrückt macht. Warum er trotzdem keine Therapie macht, weiß ich eigentlich nicht mal so genau. Vlt hängt das mit einer mit einer früheres Erfahrung zusammen. Der Psychiater hatte keine Zeit für eine wirklich Therapie und hat ihm daher immer in 15 min abgefertigt. Und in den 15 min kam kein Gespräch zu stande, weil der Arzt keine konkreten Fragen stellt sondern ihn halt reden lassen wollte. Mein Freund wusste dann nie was er sagen sollte.

Hallo, willkommen bei uns im Forum.
Ich habe seit Dezember eine Angststörung und verstehe es selbst nicht. Für meinen Mann ist es auch sehr schwer, er kann es eben auch nicht nachvollziehen. Er ist teilweise auch echt verzweifelt. Wir wissen ja beide nicht, woher Diese Angst kommt.
Wichtig ist, dass du zu ihm hältst und dich nicht von ihm abwendest, auch wenn du ihn nicht verstehst. Alles Gute euch beiden!

Eine richtige Therapie macht man auch normalerweise nicht bei einem Psychiater, sondern bei enem Psychotherapeuten. Dort dauern die Sitzungen 50 Minuten. Es gibt verschiedene Formen der Therapie. Bei einer Psychoanalyse ist es tatsächlich so, dass der Patient von sich aus erzählen muss. Bei einer Gesprächstherapie und einer Verhaltenstherapie ist das anders.

Ich weiß das es keine richtige Therapie war. Der Arzt, war aber auch zugelassener Therapeut und irgendwie waren die Termine immer so ein Zwischending. Wenigstens hat das mein Freund glaube ich immer abgeschreckt.

Hallo,
danke für die letzten Antworten. Ich wollte nun mal konkret Fragen, welche Art von Therapie und Tricks euch geholfen haben. Ich habe bei meinen Freund das Gefühl, das ihm Abwechslung und eine Aufgabe gut tun könnte, damit er abgelenkt ist und dann nicht soviel daran denkt. Denn an Tagen, wo die Routine auf positive Weise durchbrochen wird, scheint er weniger Angst zu haben. Allerdings verstärkt sich das alles, wenn es unerwartet Probleme gibt. Er sich also um unangenehme Pflichten kümmern muss. Daher bin ich mir unsicher, ob es sinnvoll ist, wenn er sich eine Aufgabe sucht. Bisher hat er Vorschläge in diese Richtung abgelehnt und einen Therapeuten will er sich auch nicht suchen. Warum er sich nicht aufraffen kann, weiß ich nicht. Und ich kann das für ihn ja nicht übernehmen. Anrufen und Termin vereinbaren vlt noch, aber hingehen, reden, sagen was er sich erwartet, kann ich nicht übernehmen. Aber vlt könnte ich ihm ja was schmackhaft machen, was anderen Betroffenen gut geholfen hat.
Er selber will sich hier nicht anmelden, weil er befürchtet, das es nur schlimmer wird, wenn er liest was andere belastet. Sprich das sich die Betroffenen hier gegenseitig in den Ängsten verstärken. Daher dürfte Gruppentherapie für ihn wahrscheinlich auch nichts sein. Momentan teile ich seine Einschätzung in dem Bereich, weil es ihn bereits belastet, wenn es in einer Serien zufällig um Krankheiten geht. Zum Beispiel gestern bei Laura Diamond und der Krebspatientin. Noch schlimmer ist, wenn er mein Blutdruckmessgerät hört (bin Blutdruckpatientin und kontrolliere so zu Hause die Werte). Er will dann auch immer messen und ist so angespannt, das die Werte im Grenzbereich sind. Ich muss das Gerät immer wieder neu Verstecken, damit er nicht zig mal am Tag misst. Er kommt mit Thema Krankheiten einfach nicht klar, zu hören wovor man noch alles Angst haben kann, wird das nicht verbessern. Andererseits muss er lernen mit dem Thema klarzukommen, denn eine Gesellschaft/Leben ohne Krankheiten gibt es nicht.





Dr. Matthias Nagel
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